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nommen, er hat nicht mehr eßen mögen, so hat er auch nicht mehr Grap, Grap geschriehen, wie zuvor, ist auch nicht mehr kurzweilig gewesen, sondern hat die, Flügel gehenkt, und auf die leht die Federn gar fallen laßen, ist auch gar dürr worden, das er jederman er barmet. (Randgloße: Vieleicht hat jme den Ring eine schöne Frau vom Finger gezogen.) Es hat sich aber begeben, über etliche tag, das man von der Vers enderung dieses Vogels geredet hat, da hat einer ohn alles gefehrd, in scherzweise, aus dem Hausgesinde gesagt, vileicht ist der Rabe der Dieb, welcher dem Abt den Ring gestolen hat, und der fluß des Bauchs drucket in also. Ob dieser Rede hat sich jedermann ente feht, alsbald hat der Abt des Raben Nest, so er auf dem Baum gehabt, besuchen laßen, da hat man den verlornen Ring gefunden, da hat der Abt den Priestern befolhen, sie solln den Dieb wiederumb absolvirn, wel ches geschehn, da hat der Rab zusehens widerumb zu genommen, und ist gesund worden.

Erinnerung.

Die große herrligkeit, krafft und Macht des Bep= stischen Banns wird durch diese grobe Lügen angezeigt, wer wollt sich nicht für der Bapisten Bann fürchten, dieweil derselbig nicht allein bey den Menschen, sondern auch bey den Raben kreftig ist, dabei kanst du abnemen, das die Raben sowol in den bepstischen Himmel gehören, als die Menschen, dieweil sie von jnen gebannet, und widerumb absolvirt werden, das muß eint selkams

bapi

bapistisches Himmelreich seyn, darinn vieleicht die Bauren das Brodt backen, und die gebratnen Uepfel im Fenster liegen. Pfui dich, Teufelsdreck wol stinckst du.

Nachdem Rauscher zwei solcher LügenCenturien herausgegeben, beschuldigten ihn einige Katholiken, die sich in der Litteratur nicht weit umgesehn hatten, als Eisengreyn und andre, er hätte die Mährlein der Ka tholiken zu spotten, selbst erdichtet; und nennten ihn einen Lügner, Fabelhans, Holhipper, Lotterbuben, Freyharten und Schalksnarren; daher seßte er im drit ten Theil, der zu Laugingen durch Emanuel Salher im Jahr 1564. gedrukt worden, bei einer jeden Lüge den Autor und die Seitenzahl dazu, damit sie, wie er fagt, nicht lange suchen dürften. In diesem dritten Theil find die Legenden genommen aus dem Stellario Mariali, Nicolao de Nusa, Biga Salutis und Dormi SeWieviel folcher Centurien erschienen sind, ist mir nicht bekannt. In meinem Eremplar ist von einer alten Hand beigeschrieben: Solcher Centurien sind wohl sechs vom Autore in Druck ausgangen.

cure.

Johann Nasus.

Nasus ein Franciscaner Mönch aus Franken lebte zwischen 1562. bis 1588. zu Ingolstadt, und war ein großer Feind der Lutheraner, der sich durch polemische und satirische Schriften einen Namen zu machen suchte. Er nennt sich selbst Epifcopus Bellinenfis, Erzherzogs Ferdinands Hofprediger und Suffraganeus zu Briren. 1) Ioh.

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1) Ioh. Nafi sex Centuriae mendaciorum infignium, quae ab Evangelicis fcriptae funt. Ingolftad. 1569. 8.

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2) Urtheil, daß alle Lutherischen Weiber ang Huren sind. Dagegen kam heraus:

Matthiå Ritters Dialogus von Joh. Nasen Urtheil, daß alie Lutherischen Weiber Hus ren seyn. Frankf. a. M. 1576, 4.

3) Examen chartaceae Lutheranorum Concordiae. Ausmusterung und Widerlegung des nagelneugeschmidten ConcordiBuchs, der nachbenandten Lutherischen Predigkans tern Kartenschwarms mit solchem Titul: Concordia, das ist, Contra Omnes Nationes Cudit Odiofam Reconciliationem Doffor Iacob Andree hat allen Nationen zu Truß etlich tausent Lutherischer Zankeisen, füchsisch bei den Schwängen, mit Papyer zusamm geschweißt F. Ioan. Nafs. Ingolstatt in der Weißenhornischen Truckerey bei Wolf gang Eder. 1581. 4. 436 Seiten..

In dem Buche folk das Concordienbuch widerlegt werden; es befinden sich darinn allerhand satirische Randgloßen, Mönchspoßen und mancherlei Gespaß. S. 98. hat er einen Holzschnitt, wo D. Luther mit Hörnern auf dem Kopf im Bette neben einer Weibsperson in geiler Stellung liegt, und zu seiner Linken sißt der Teufel, der mit ihm redet. Darüber steht: Revelatio,

daß

daß das Lutherthumb von dem Teufel erstlich herkumd. In der Randgloße steht: Hieneben leit Luther zwischen faulem Fleisch und falschem Geist, und lehrnt vom Teufel die Meß abthun.

Hinten sind noch allerhand satirische Gedichte beige fügt, als

Carmen contra clypeum Cyclopum Concordiam; indem sich alle Wörter mit C anfangen von Johann Eng.

b) Cymbolum atque Afini Clavicordium novorum Iacobitarum vbique Lodterorum opera et induftria D. lacobs Ander Dochter Concordia publicatum et decantatum. In Profa, wovon der erste Artikel also lautet: Quicunque vult falvus effe, apud Neuen Jacobs Brüdern inesse, ante omnia opus eft, vt teneat vbiquitatis Brentii fidem.

c) Concordiloquium, das ist, ein Gesprech zwi schen zwey Personen, nemlich der schwangern weylandt Jungfrauen Margareth von Eßling, und ihres besondern derselbigen Zeit Patrons und Wunderprebigers D. Jacobs Andabatarum Gym nafiarchis. In deutschen Versen.

Es befinden sich noch andre Spottgedichte auf das Concordienbuch dabei.

4) Joh. Taß wider Hans Wolff Feram, Wartsknecht zu Gotha, und seine Concors disten Fürschneider, des Concordienbuchs halber. München 1588. 4.

So fertig aß im Satirisiren war, so einen mun tern Gegner fand er an Johann Fischart Mentzer genannt, der ihm an aufgeklärten Verstande und komi schem Wiße weit überlegen war. Er dedicirte ihm das artliche Leben des heiligen Dominici und Francisci, wo mit er wohl zufrieden seyn konnte, und griff ihn hier und da in seinem Bienenkorb sehr beißend, doch immer mit lachender Miene an. Sonst fand Lasus auch feine Abfertigung in folgenden Schriften :

Bruder Johann Tafens Esel. G. N. B. 4. (bas ist George Nigrinus Battimontanus, Frater Johann Nasens zu Ingolstart Affens spiel, samt dem ganzen Affenreich in Schlaraffenland. 1571. 4.

Nikodemus Frischlinus.

Frischlin wurde 1547. zu Balingen im Würtem bergischen gebohren, und erhielt 1568. zu Tübingen die Profeßur der Poesie. Als er 1575. vem Keiser Rudolph II. seine Comödie Rebecca übergab, würde er von ihm zum gekrönten Poeten und Comes Palatio nus gemacht. Er legte sein Amt nieder, als er 1578. wegen seiner Rede vom Lobe des Landlebens in große Verdrüßlichkeiten gerieth, und nahm 1582, das Rectorat zu Laubach in Crain an; gieng aber nach zwei Jahren wieder nach Tübingen, weil er die Luft nicht vertragen konnte. Hier gerieth er wegen Ehebruchs in die Inquisition. 1588. wurde er Rector zu St. Mar Dritter Theil.

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