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Die Hofen dürfen nicht gar knap seyn angezwånget, Wenn gleich das Hemd heraus von vorn und hinden hånget;

Was sonsten die Natur gewürdigt einer Deck,
Ohn alle Scham dahin die beyden Fäuste steck,
Und fifche tapfer rum; so wirst du gleich aus allen,
Den Jungfern, Frauen, und den Mannen selbst ge
fallen.

Dedekinds Grundtext lautet also:

Quasque geris veftes minime decet effe ligatas
(verfibus id paulo doctus es ante meis.)
Quas natura tegi partes mandavit, ad illas
Demittas geminas absque pudore manus.
Sic ego matronis caftisque placere puellis
Ingenuisque putem te bene poffe viris.

Seite 86. von den Gästen, die sich unterreden.

Der vierzehnd ist der Art, wenn ihn der Wein erwärmt,

Daß er melampisch wird, und um ein Ding sich hårmit;

Die Kummersäulen er sich unters Kinne seget,
In Herrmanns Garten er mit Denken sich ergohet
Er schweigt zu allem still, und wenn ihn jemand
fragt,

So wird von ihm hierauf nein oder ja gesagt.
Zuleste fångt er denn urplößlich an zu flennen, (wei-

nen)

Er wollt ein jeder möcht auch sein Anliegen können.

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Aus diesen Beispielen erhellet, daß diese UeberseBung voll schlesischer Provinzial Wörter und nationaler Idiotismen ist, die einem deutschen Sprachforscher nük. lich seyn können. Scherffers Uebersetzung wurde un ter folgendem Titel neu aufgelegt:

Der unböfliche Mfr. Klog. Sittenau bet Ernst Höflingshausen. 1708. 8.

C.

Englische Uebersetzung.

Friderick Dedekind's Grobianus, or the compleat Booby, an Ironical Poem, in three Books;' done in to English from the Original Latin By Roger Bull. Lond. print. foor T. Cooper. 1739.8.

Johann Major.

Johann Major oder Mayer wurde 1533. zu Joachimsthal gebohren, studierte unter Melanchthon zu Wittenberg, den er außerordentlich verehrte, und wurde von Ferdinand I. weil er ein guter lateinischer Dichter war, zum Poeten gekrönt; erhielt auch zu Wit tenberg die Profeßion der Poesie. Weil er es mit den Crypto Calvinisten hielt, verlohr er 1592. seinen Dienst, und starb 1600 zu Zerbst als ein Reformirter. Er war klein von Statur, daher nennte man ihn Hånsel Mayer.

A

1) Synodus avium depingens miferam faciem Ec. clefiae propter certamina quorundam, qui de

Pri

Primatu "contendunt, cum oppreffione recte meritorum. 1557.

1

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Dieses Gedicht, welches aus 367. Herametern be steht, und die Streitigkeiten zwischen den Philippisten und Flacianern in einer allegorischen Satire erzählt, ist ehmals mit Majors Schriften zusammengedrukt wor den, befindet sich aber nicht in der zweiten Ausgabe seiner Gedichte; *) es ist auch hernách zu Leipzig nachge. drukt, und von Joachim Fellern öffentlich erklärt worden. Aus diesen Vorlesungen sind die Anmerkungen entstanden, welche deßen Sohn Joachim Fries drich Feller Secretair zu Weimar Struven mittheilte, der sie nebst dem Gedichte abdrucken ließ. ") Der Inhalt des Gedichts ist dieser. Nachdem der Schwan am Ufer der Elbe gestörben war, hielten die Vögel einen Reichstag, um auszumachen, wer an deffen Stelle follte erwählt werden. Einige wählten den Guckgur, andre den Hahn, andre die Amfel, andre die Nachtigall. Da sie aber nicht einig werden konnten, fo flogen sie wieder auseinander. Sie hielten also einen neuen Reichstag, aber auch hier konnten sie sich nicht vergleichen, daher wurde beschloßen, es sollte ein jeder Vogel fingen, wie ihm der Schnabel gewachsen wäre. Nach dem Tode Lutheri 1546. folgten einige dem Melanchthon, andre dem Flacius. Ob man

run

2) Ioh. Majoris Liber Poematum. Edit. pofterior. Witteb. 1576.8.

4) Struvii Collectan. Manufcriptoruin. Fafcic. IV.

nun gleich beide Partheien zu vereinigen suchte, so wur de doch nichts ausgerichtet, besonders wegen der Satiren, welche die Philippisten auf den Flacius machten, worunter auch dieser Synodus avium gehört. Der Schwan ist D. Luther, der Guckguck Flacius, der Hahn Nicol. Gallus, die Umsel Ticol. Ams dorf, die Nachtigall Phil. Melanchthon, die Schnepfe D. Erhard Schnepf, die Seevögel die Geistlichen in Hamburg, Lübek, der Phönir ist Ge. org Fabricius, der einen Phönir im Wappen führte, die Lerche Joh. Mathesius, der Stieglih Joh. Stigelius, die Buchfinke auf der grünen Linde ist Joach. Camerarius zu Leipzig, die Grafemücke ist die Akades mie zu Wittenberg, die den Flacias als einen undanks baren Guckguck erkannte, der Uhu Joh. Stolgius zu Weimar, der Schneekönig David Chytraus. Die Ursachen dieser Benennungen hat Feller in den Anmer kungen sehr schön entwickelt, denn die genanten Theor logen hatten alle an diesen Streitigkeiten Antheil.

2) In Iohannem Nafs, Ingolftadiae verfantem, ex fartore Monachum factum: fcurram omnium indoctiffimum, atque audaciffimum.

Dieser Johann Naß, der oben vorkommen ist, war anfänglich ein Schneiderknecht gewesen, worüber auch Fischart spottet, und wurde hernach ein sophistis fcher aber sehr seichter Controvertist gegen die Lutheraner, welches ihm auch Major hier vorwirft:

Qui victùm ex pannis, ex filo et forcipe quaerens

(Pronum equidem genus hoc in crimen et aspera

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Verficolore flylo, et furtivo fragmine farcit
Sartor et affertor Papae. Sed penula trita
Pene eft nulla, fitu fqualens, rimisque fatifcens,
In qua fyllanae pofuere cubilia vermes.

Cyriacus Spangenberg.

Spangenberg wurde im Jahr 1528. zu Herden im Calenbergischen gebohren, studierte zu Wittenberg, und erlangte zuerst einen Schuldienst, und dann ein Predigeramt zu Eißleben. Endlich wurde er Stadt und Schloß Prediger auch GeneralDecanus in Mannsfeld; weil er es aber mit Flacio hielt, muste er in den Kleidern einer Hebamme entfliehen. Darauf wurde er

zu Slißsee in Buchau Prediger, und starb 1604. zu Straßburg. Er hat vieles geschrieben. Unter seinen Schriften gehört hieher:

Wider die bösen Sieben ins Teufels Rarnóf felSpiel. M. Cyriac. Spangenberg. Die Vorrede ist unterschrieben 1562. Am Ende steht: gedruckt zu Jhena durch Thomam Rhebart und Donat Richtenhayn. 4.

In dieser polemischen Schrift sind die bösen Sieben Pius IV. und deßen Vorfechter Limpricius, Sta phylus,

b) Majoris Liber Poematum, H.3.b.

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