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werden diejenigen lächerlich gemacht, welche sich von Meinungen und Vorurtheilen, und nicht von der Wahrheit leiten laßen. Andreå stellt die Pedanterei und Marktschreierei in den mancherlei Stånden der Welt öffentlich zur Schau. Es kommt auch ein Harlekin zum Vorschein, und die lustige Laune des Verfaßers scheint allenthalben durch. Man hat noch eine Auflage von 1621. 12.

3) Menippus, five Dialogorum Satyricorum Centuria, Inanitatum noftratium Speculum. Cum quibusdam aliis liberioribus

L. S.

En la guerra que poffeo,
Siendo mi fer contra fi;

Pues yus mismo me guerreo,
Defienda mi Dios de mi.

Helicone juxta Parnaffum. 1617. 13. Scie
ten 284.

Andreå gab den Menippus mit zwei Gesprächen gegen Büchern vermehrt heraus: Cosmopoli (Straße burg) 1618. 12. Eine dritte mit 10 Gesprächen ver« mehrte Ausgabe erschien zu Cölln an der Spree. 1673. 8. Man führt auch Ausgaben an Berlin 1674. 12. und 1676. 8.

In diesen Gesprächen, die mit vieler. Lebhaftigkeit geschrieben sind, hat der Verfaßer das Verderben in der Kirche, dem Staate und der Gelehrsamkeit sehr deutlich vorgestellt. Thomasius sagt, es sei keine an

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zügliche Bitterkeit in denselben, sondern eine artige und tieblich gesalzne Bescheidenheit. Er findet den Hauptfehler seiner Zeiten in dem Mangel des thätigen Chris stenthums, und in dem Betrug sophistischer Hirnge. spinste, metaphysischer Grillen und in dem Hange zu polemisiren, der auch dieses Jahrhundert vor allen auszeichnet. Das zwölfte Gespräch handelt von der Ge sellschaft der Rosenkreußer. In dem 17. handelt er von der Canonisation oder Vergötterung, welche die Prote stantischen Geistlichen in ihren Leichenpredigten mit den Reichen vornehmen. Im 22. zeigt er, daß der Antichrist nicht allein zu Rom zu suchen sei, sondern auch unter denen die das Reich Christi mit Hochwürden, Hochwohl Ehrwürden, Superintendenten furchtbar machen. In dem 74. lacht er über die Krämerei, die man auf Universitåten mit dem Magister Titel treibt, und den Armen Leuten die Freiheit ertheilt, die freien Künfte zu lehren, die sie selbst nicht verstehn. diese Schrift kam heraus:

Gegen

Cafpari Bucheri Antimenippus. Tubing. 4. Sei ten 78. oder

Caspar Büchers, Prof. der Redekunst zu Tůs bingen Antimenippus oder Rede, in wel. chem dem Menippo die grausamen, giftis gen Låsterungen und boßhaften Verleums dungen, welche er über die Gelehrten und Lehrer der freien Rünste, unbilliger und ungerechter Weise ausgießet, auf eine ges rechte

rechte Weise in seinen Busem zurückges

schoben werden. Die Rede ist bei Austheilung der Magisterhüte am 13. Aug. 1617. gehalten worden. Bücher wollte hier besonders das 15. Gespräch von den Gelehrten widerlegen; denn der Menip-: pus wurde in Tübingen confiscirt. In dem Gespräche hatte Andreå behauptet, es hätte Niemand dem Chriftenthum mehr widerstanden, als die Gelehrten, und fie wären mit Recht Lehrer menschlicher Weisheit, weit fie nichts göttliches an sich hätten. Bücher schimpft weidlich; er nennt den Andreå einen Narren, und den Menippus eine Höhle der Teufel, ein SchlaraffenGe ficht, Geelschnabel und Ochsen, einen höllischen dreiköpfigten Hund, eine rasende arkadische Bestie. Die Hauptursache von Büchers Wuth kam daher, weil An dred über die Krämerei mit den Magisterhüten gespottet hatte, und diese Magistermacherei ihm, doch Geld eins brachte.

Die satirische Laune des Andreå findet man auch hie und da in feinen andern Schriften; als im Turris Babel, Hercules Chriftianus, wo er das Reich der Meinungen mit dem Stalle des Augias vergleicht; im Apap proditus und in der Mythologia Chriftiana, mo er die Universitäten unter dem Bilde einer verdorbnen Apotheke vorstellt, welche Aesculapius untersucht, viel fchöne Titel und Büchsen, aber wenig gute Arznei fine det. Ein wenig zur Schwärmerei war Andreå geneigt, ob gleich sein heller Kopf hinderte, daß die Phantasei nicht mit seiner Vernunft davon lief Thomafius

hielt

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hielt ihn für einen Zeugen der Wahrheit, und verehrte ihn als einen der größten Månner; hat auch seine Schrif. ten weitläufig recenfirt.

Friedrich von Logau.

Aus einem uralten schlesischen Geschlechte, · wurde 1604. gebohren, und war KanzleiRath des Herzogs Ludwig zu Liegniß. Wegen feiner Sinngedichte, wor unter viele vortreflich sind, wird er der schlesische Mar tial genennt. Im Jahre 1638. gab er 200 feiner Sinngedichte heraus, und 1654. kam die große Samm. lung unter dem Titel heraus:

Salomons von Golaw deutscher Sinnges dichte dreitausend. Breßlau. In Verlegung Caspar Kloßmanns, gedrukt in der Baumannischen Druckerei, durch Gottfr. Gründern. 8. ohne Jahrzahl.

Einige långere Gedichte sind satirischen Innhalts, Im zweiten Tausend S. 65. n. 59. freht bei einem ders gleichen Gedichte, welches den Titel führt, Umadis Jungfern, am Rande: Epigramma est brevis Satyra; Satyra eft longum Epigramma. Im Jahr 1648. ward Los gau unter dem Namen des Verkleinernden in die Frucht bringende Gesellschaft aufgenommen. Er starb 1655. zit liegnig. Die Herrn Ramler und Leßing erneuer ten Logaus Andenken durch eine neue Ausgabe seiner Sinn

s) Summarische Nachrichten von Büchern in der Thomas fischen Bibliothek. XXIV. Stück,

Sinngedichten nur 1284. bei,

Sinngedichte im Jahr 1759. und behielten von 3553. Ihre Anmerkungen über die Sprache des Dichters sind schäzbar,

Caspar von Barth.

Caspar von Barth ein berühmter Kunstrichter und frühzeitiger Kopf wurde 1587. zu Cüstrin geboh ren. Er studierte zu Wittenberg, und legte sich mit Eifer auf die lateinische, griechische und französische Sprache. Seine gelehrten Reisen durch Holland, Engelland, Frankreich, Italien und Spanien mehrten den Schaß seiner Kenntniße ungemein. Endlich wählte er Leipzig zu seinem Aufenthalt, wo er von allen Bedie nungen entfernt blos den Musen lebte, unter seinen Bûchern begraben lag, und eine Menge Bücher schrieb, worinn eine außerordentliche Belesenheit zu finden ist. Er starb 1658. Vön feinen Schriften find noch viele ungebrukt, dahin gehören die übrigen a 20 Bücher sei» ner Adverfariorum; wofür die Königin Christina einige tausend Thaler gebothen. Er hat den Scaliger gegen den Scioppius in folgenden Satiren vertheidigt. 1) Tarraei Hebii, Nobilis a Sperga, Cave Canem, de vita, moribus, rebus geftis, divinitate Gafpar. Scioppii Satyricon. Hanov. 1612.12. 2) Ejusdem Scioppius excellens, in laudem ejus

et fociorum, pro Iof. Scaligero Epigrammatum Libri III. ex triginta totis hinc inde collecti. Hanov. 1612. 12.

Johann

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