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Abraham a Sancta Clara.

Dieser zu seiner Zeit und in Desterreich beliebte Prediger aus dem adlichen Megerlinischen Geschlechte, wurbe 1642. in dem Flecken Krähenheimstätten, unweit Mößkirch in Schwaben gebohren, und begab sich in den AugustinerOrden. Wegen seiner sonderbaren Gaben wurde er 1669. nach Wien als Hofprediger berufen, welches Umr er an die 40. Jahr mit Beifall verwaltete. Er starb zu Wien im Jahr 1709. Seine Gaben werden in der Folge geschildert werden. Hier bemerke ich nur von ihm:

Abraham a Sancta Clara gang neu ausges

becktes Warren Test, oder curieuse Werks * stat mancherlei Narren und Vårrinnen. Wien. 1751. 8. Drei Theile. Ein Alphabet, 3. Bogen...

Abraham à S. Clara Narrinnen Spiegel, vertoo
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genegen zyn, dezelve te verbeteren. Amsterdam 1737. 8. Zwei Theile in zwei Alphabeten.

Johann Riemer.

Johann Riemer 1648. zu Halle in Sachsen ge# bohren, wurde 1678. am Gymnasio zu Weißenfels Profeßor der Beredsamkeit und Poesie, und starb nach mancherlei Amtsveränderungen als Pastor an der S. Jacobs

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Jacobs Kirche zu Hamburg 1714. Morhof hålt ihn für den Verfaßer folgendes Buches:

Reime dich, oder ich freße dich, das ist, deur. licher zu geben Antipericatametanaparbeuge. damphirribificationes poeticae, oder Schellene und scheltenswürdige Thorheir båotischer Poeten in Deutschland, Hanswursten zu sonderbarem Lugen und Ehren, zu keis nem Nachtheil der edlen Poesie, unsrer löblichen Muttersprache, oder einiges recht fdafnen, gelehrten Pocten zu belachen und zu verwerfen vorgestellt von Hartmann Reinholden, dem Frankfurther. Sufpende, lector benevole, judicium tuum, donec plenius, quid feram, cognoveris. Northausen bey Barthold Fuhrmannen. 1673. 8. S. 184.

Da ich dieses Buch nicht gesehen habe, so will ich Morhofs Urtheil davon anführen: Wider dergleichen unzeitige Reimer ist eine gar sinnreiche satirische Schrift geschrieben von jemand, der sich Hartmann Reinhold nennet. Dieser fei wer er wolle, so hat er traun dies selbe so artig abgemahlet, daß nichts drüber ist, denn es ist eine perpetua pípnois, und Unterrichtung eines närrischen Versmachers. Es ist ohne Zweifel derselbe Autor, der den kurzweiligen Redner neulich geschrie ben, worinnen viel aus diesem Buche wiederholet wird; der sonst aus andern Schriften wohl bekannt ist. eine Ergohung bei, müßigen Stunden suchet,

Wer

wird

feine

feine Mühe bei Durchlesung dieses Buches nicht übel

anwenden.

Achtzehntes Jahrhundert.

Johann Gottfried Zeidler.

Johann Gottfried Zeidler war Magister der Philosophie und gekrönter Poet, und hatte zwanzig Jahr die Stelle eines Adjuncti zu Feinstådt im Mannsfeldischen, da er seinem Vater zugegeben war, verwaltet. Nach deßen Tode sollte er ihm im Amte folgen. Allein so vortheilhaft und einträglich die Stelle war, so hatte er doch allerhand Scrupel, die ihn dahin brachten, daß er sie fahren lies. Hierauf begab er sich nach Halle, und wurde auf seine alten Tage daselbst Auctionator, und starb 1711. Dieser Zeidler war ein sehr satirischer Kopf, der die Fehler seiner Zeit ungemein lächerlich vorstellen konnte; besonders waren seine Pfeile gegen die protestantischen Geistlichen, und die scholastischen Philosophen seiner Zeit gerichtet. Man glaubte damals, daß Christian Thomasius vahinter stekte, der ihn zum satirisiren aufgemuntert, und ihm die Hauptdata selbst an die Hand gegeben hätte; welches auch gar nicht unwahrscheinlich ist, da Thomafius manche von Zeide lers Meinungen selbst geäußert, und Zeidler ein großer Verehrer vom Thomasius war, auch einige Schriften deßelben aus dem lateinischen ins deutsche überfekt hatte. Fein ist eben Zeidler in seinen Satiren nicht, er fällt oft ins grobe und poßenreißerische; und seine Schreibart

ist der damaligen schlechten Cultur der deutschen Spra che angemeßen. Seine Satiren sind folgende

1) Das verdekte und entdekte Carneval, vors stellend die wunderlichen Masqueraden und seltsame Aufzüge auf dem großen Schauplatz der Welt, und deren Entlars vung, worinnen zugleich bemerker wird, wie ein kluger Mensch solche Verstellung recht einsehn, und die vermasquirte Staatss Maximen in allen Stånden rechrjudiciren, und sie gang aufgedekt beurtheilen soll. Denen Wahrheit und Weisheit Liebenden zum Muster, den Thorheit Liebenden aber zur Warnung, daß sie aus solchen Mas. queraden ihre Thorheit erkennen lernen. Vorgestellt und unter einer Masquerade. abgebildet. Drei Aufzüge. 8. Ohne Jahr zahl und Druckort.

Diese Satire ist eigentlich wider die lutherischen Geistlichen gerichtet. Er will beweisen, daß dieselben ein verdektes Carneval spielten, sich stellten, als such, ten sie Gottes Ehre und der Seele Bestes, in der That aber nichts anders thåten, als ihrem Bauch dienten, und ihren Zuhörern nur larven verkauften. Er sagt deutlich, die Lutheraner würden von ihren Geistlichen betrogen, und auf das Marrenseil geführt. Er stellt fich zwar, als wenn er die Masqueraden aller Stände Durchführen wollte, aber er fällt nach der geringsten

Abwei

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Abweichung immer wieder auf die Geistlichen. nennt sich einen Politicus, auch Pietisten, und behauptet, die Geistlichen sollten abgeschaft, und zur Handarbeit angehalten werden; er will auch den ganzen Gottesdienst abgeschaft wißen. Den KirchenOrnat nennt er Kitchenkleckerei. Er verdammt alle Streit schriften, und glaubt, in diesem Leben gäbe es keine Orthoborie; es wären bloße Erdichtungen, da einer Immer nåher fame, als der andre; die Communicatio Idiomatum wåre Grillenfängerei. Die Orthodoxie nennt er die große Diana und spottet über das lutherische Pabstthum. Im dritten Aufzuge macht er sich über die Tauf- und Hochzeitmahle, Pathenpfennige und Verlobniße lustig, und will, wie er sagt, die Religiou de la Canaille durchziehn. Er schlägt vor, die Prediger sollten im blauen Kleide und im Degen auf der Kanzel erscheinen, u. f. f.

2) Neun PriesterTeufel, das ist, ein Sends schreiben von Jammer, Klend, Noch und Qual der armen DorfPfarrer, wie sie von ihin Edelleuten, Küstern, Röchinnen, Rirchvåtern, Bauern, Officianten, Bis schöfen, Capellanen und Herrn Confratribus jammerlich Jahr aus Jahr ein geplagt werden. An stat einer getreuen Verwar. nung vor dem Priesterstande von einem gortfürchtigen Priester im Pabstthum Anno 1439. (nunmehro vor 212. Jahren) an eis nen guten Freund in Münchlatein geschrie.

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