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heißt darinn die Capuciner, stirnlose ErgCanaillen mit ihrer spisbubischen Verfälschung, Schelmen mit ihrem ehrendiebischen CujonenExtract, gleißnerische Extract. Apostel, elende longobardische Bardi, müßiggångeri fche Idioten, kahle Pharifäer, Seelworger an statt Seelsorger, Kerle, die da scheinen alle Schaam unter ihren Capuzen verlohren zu haben, stockfischmäßige Er. tractmacherEsel, verfluchte friedstöhrerische Extract Schmiede, ein Extractmacherisch Geschmeiß, capuci nerische Windmacher, ehrendiebische Canaillen; Salvo corum charactere, quorum funt indigniffimi; Ehr. Gewißen. Heil und gottlose Teufelskinder. *)

6) Armamentarium Catholicum perantiquae, ra riffimae et pretiofiffimae Bibliothecae, quae af fervatur Argentorati in celeberrima Commenda eminentiffimi ordinis Melitenfis Sancti Iohan. nis Hierofolimitani, nuper in bonum publicum, ex amore veritatis falutiferae referatum &c. opera lo. Nic. Weiflinger.

Man hatte natürlicher Weise glauben sollen, Weif linger würde mit dem Alter klug und gemäßigter werden; allein sein gallfüchtiges Temperament schien mit dem Anwachs der Jahre noch mehr Schärfe und Gift zu gewinnen. Das Buch ist ein Cloak von låsterun gen, welches einem Schundkönige schwerer fallen sollte auszu

‣) Unschuldige Nachrichten. 1730. S. 970. Schellhorns Ergöhlichkeiten aus der Kirchenhistorie und Litteratur. Stück I. Nr, 30.

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auszumisten, als den Stall des Augias. Unterbeßen fand sich ein Ungenannter, der ihn mit so beißender Lauge übergoßen hat, daß ich zweifle, ob je eine schår fere und bittrere Ironie ist gebraucht worden; das Buch worinn dieses geschah, führt den Titel:

Eines catholischen Layen Glückwunsch, und Troft-Schreiben an Sr. Hochwürden Herrn Pater Weißlinger. Aus dem Mar nuscript des Verfaßers getreulich abges drukt. Dritte unveränderte Auflage. Freye burg im Jahr 1752. 8. Seiten 254.

Johann Heinrich Cohausen.

Cohausen aus Hildesheim gebürtig, und ein ge fchifter Arzt, starb 1750. zu Münster in seinem 87ter Jahre. Man hat von ihm

Satyrische Gedanken von der Pica Nafi, oder ber Sehnsucht der lüfternen Nase, das ist, von dem heutigen Mißbrauch und schädlichen Effect des Schnupf-Tobaks, aus dem lateinischen ins deut sche überfest von L. C. S. Leipzig. 1720.8. Sei ten 284. Ohne die Vorrede des Verfaßers und den Vorbericht des Uebersegers.

Caspar Abel.

Caspar Abel wurde 1677. gebohren. Nachdem er verschiedne Jahre das Rectorat zu Osterburg in der alten Mark und zu Halberstadt an der Johannis Schule

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mit Ruhm verwaltet, wurde er endlich Pfarrer zu Wesdorf bei Aschersleben, und starb um 1752. Er schrieb Auserlesne satyrische Gedichte. 1714. 8.

Stolle nennt zwar seine Satyren recht gut; allein in unsern Tagen möchte man dieses Urtheil nicht völlig gelten laßen.

Johann Simon Buchka.

Buchka aus Arzberg in Franken, wo er 1705. ge bohren wurde, starb 1752. als FreitagsPrediger zu Hof im Vogtlande. Er schrieb eine poetische Satire auf die Pietisten, unter dem Titel:

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Muffel, der neue Heilige, nach dem Leben geschildert, und bei Gelegenheit einer Mas gifter Promotion zu Wittenberg in fols gendem Gedichte entworffen. Dritte Aufs lage. Basel 1737. 8. sechs Blätter.

Der Verfaßer ließ diese Satire bei Gelegenheit 'einer Magister Promotion 1731. zuerst drucken. Man glaubte anfänglich, er hätte ein gewißes Geschlecht, das den Namen Muffel führt, insbesondre antasten wollen, welches aber ungegründet war. Er hatte vielmehr Neukirchen diesen Namen abgeborgt, der ihn in seiner sechsten Satire über 20 mahl gebraucht hatte; und dieser hatte ihn aus der Hiftoire des Imaginations de M. Oufle genommen, die im zweiten Bande dieser Ge schichte in dem Artikel Laurent Bordelon, unter den französischen Satirenschreibern des 18ten Jahrhunderts

vorkommen ist. Buchka bereute es nachher, diese Satire geschrieben zu haben, und gab einen ordentlichen Widerruf unter dem Titel heraus:

Evangelische Bußthrånen über die Sünden feiner Jugend, und besonders über eine Schrift, die man Muffel, der neue Heis lige betitult. Mit poetischer Feder entwors fen von dem Verfaßer des so genannten Muffels, oder beßer M. Oufle. Zweite Auflage, welcher der Muffel selbst angefüger ist. Basel: 1737. 8. Ohne die Vorrede. 80 Seiten.

Johann Friedrich Freiherr von Cronegk.

Wurde 1731. zu Anspach gebohren. Er studierte in Halle und Leipzig, und ward am ersten Orte ein Mitglied der vom Profeßor Nicolai gestifteten Gesellschaft der Freunde der schönen Wißenschaften, welche, nach. dem Nicolai nach Frankfurt gieng, von dem Profeßor Eberhard fortgesetzt wurde, aber in kurzer Zeit aus einander gieng, weil Eberhard in den schönen Wissenschaften zu wenig Kenntniß hatte. Im Jahr 1752. wurde er Anspachischer Kammerherr und Hofrath, und reiste nach Italien; im folgenden Jahr besuchte er Paris und kam zu Ende des Jahres wieder nach Hause. Im Jahr 1758. starb er plöglich an den Blattern. Der Freiherr von Cronegk war ein Menn von treflichen Talenten, cin Verehrer der schönen Wißenschaften und ein Freund der Religion. Durch seinen Kodrus hat

er

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er sich vielen Ruhm erworben. Herr Utz gab seine Schriften zu Anspach 1765.8. heraus. Er wagte sich auch in das Fach der Satire, und verfertigte unter an= dern auf Schönaichs poetische Krönung eine Satire, und ließ den großen und den kleinen Christoph, das ist, Gortsched und Schönaich in der Sprache des Kanut mit einander reden. Diese Parodie gieng lange in der Handschrift nur herum, bis sie endlich 1779. im eilften Stück des Theaterjournals für Deutschland gedrukt ward. So machte er auch auf die meisten Gotts fchedianer Sinngedichte in KnittelVerfen mit der Ueber. schrift:

Monumenta virorum clariffimorum ex tenebris

faeculi decimi octavi eruta a lo. Mart. Moro

maftige. Sie sind erst im teutschen Merkur 1774. bekannt gemacht worden. Sonst hat er auch Satiren über die Unzufriedenheit, über das Stadtleben und über das Glück der Thoren geschrieben. ̧

Luise Adelgunde Victoria Gottsched, gebohrne Kulmus.

Diese eble und gelehrte Frau wurde zu Danzig 1713. gebohren. Ihr Vater Johann George Rul mus aus Breßlau war Königl. Polnischer Leibarzt. 1735. heirathete sie den Profeßor Gottsched in Leip. zig. Sie starb 1762. Außer vielen Schriften, die fie theils selbst ausarbeitete, theils aus fremden Sprachen ins Deutsche überseßte, wagte sie sich auch in das

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