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Hyrkanien und, wie verschiedene bemerken 95), südlich vom Orus. Ummianus 96) läßt Ochus und Orchomenus vereint in den Orus fallen.

Gråbt man am Ochus, so trifft man Oel 97); er bringt von den Gebirgen Salzstücke mit herab 98).

Ungewiß ist, ob man vom Orus oder Ochus annahm, daß er Gold mitführe 99).

Vom Margus, den Ptolemåus 100) einen bedeutenden Fluß nennt und ihn in den Orus fallen läßt, sagt Strabo nur 1), daß er, mit dem Arius, Aria und Margiana bewässere; Plinius 2) führt an, er sei bei der Stadt Alexandria und seht hinzu: corrivatur in Zotale 3).

Der Polytimetus, dem nach Aristobulus 4) die Makedonier diesen Namen gaben 5), bewåssert Sogdiana, tritt aber in eine ode, sandige Gegend und versiegt im Sande. Dasselbe berichtet Arrian 6) und fügt hinzu, daß viele Flüsse dieser Gegend im Sande verliefen, die so groß wären als der Peneus, der Polytimetus sey aber größer als dieser. Curtius sagt 7), er stróme mit Ungestům durch eine große Strecke, dann würde er schmal, stürze in eine Höhle und fließe unter der Erde fort. Dies schließe man aus dem unterirdischen Geräusch, obgleich der Boden, unter dem ein so großer Fluß strôme, nicht die geringste Feuchtigkeit zeige.

Ptolemåus rechnet das Küstenland nördlich vom Orus zu Skythien 8); dort läßt er den Polytimetus in's Kaspische Meer fallen, 1830 d. L., 45° 30′ d. Br., und nördlicher den Jastus, 100o d. L., 47° 20′ d. Br. Ihre Quellen erwähnt er nicht, giebt aber nicht fern vom Meere Gebirge an, die diesen Landstrich von Sogdiana scheiden.

Jarartes.

Durch Alexanders Züge erhielt man zuerst Nachricht über den großen Fluß, der unter dem Namen

95) Vgl. Curt. VII, 10.

96) XXIII, 6, 57.

97) Strab. XI, 518. Eust. ad II. 1. c.

98) Plin. XXI, 39.

99) Arist. mir. ausc. c. 47 sagt: der Orus bei den Baktrern führt Gold mit.

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4) Strab. XI, 518.

2) VI, 16.

5) Curtius, VII, 10, läßt ihn von den Eingebornen so nennen.

6) Exp. Alex. IV, 6.

8) Geogr. VI, 12, 14.

7) VII, 10.

Jarartes bekannt ist o), und Arrian bemerkt 10), nach Aristobulus, die Barbaren jener Gegend nannten den Fluß, den die Griechen für den Tanais erklärten, Jarartes. Er sey nördlich vom Orus, seine Quellen lågen auf dem Indischen Kaukasus und er falle, durch die Skythen strömend, in's Hyrkanische Meer 11). Strabo benußte dieselben Angaben 12) und nennt als Quellgegend die Indischen Berge. Der Fluß strömt, nach Eratosthenes 13), durch die Saken und Sogdianer, nach Anderen 14) durch Sogder und Nomaden 15). Mela zufolge 16) kommt er aus den Gegenden der Sogdianer, strömt durch die Wüsten Skythiens in's Kaspische Meer, und zwar in den Skythischen Busen 17).

Wie schon früher bemerkt ward 18), nannte man den nördlichsten Fluß, den Alexander erreichte, Tanais, und so spricht Diodor 19) nur von dem Tanais, der Sogder und Baktrer durchströme, eben so Justin 20). Curtius 21) verwirrt die Angaben über diesen östlichen Fluß und den zur Maeotis strömenden Tanais. Die Skythen nannten den Jarartes Silis 22), dies sagte man auch vom Tanais, was zu neuen Verwechselungen Anlaß gab 23).

Ptolemåus hielt die Nachrichten über das Quellgebiet des Jarartes für genau, da er dort für die Quelle desselben, so wie von zwei anderen Flüssen, die sich mit ihm vereinen, Långe und Breite bestimmt, und den Punkt, wo sie mit ihm zusammenfallen; das Uebrige bespricht er oberflächlich und nur die Mündung giebt er genau an.

Er seht die Quelle des Jarartes in das Hochland der Komeder 24), 1250 d. L. und 430 d. Br. In derselben

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Solin. c. 49.

22) Plin. VI, 16. (18.) 23) Eust. ad Dion. 74. Vgl. Steph. Byz. v. Távais. Suid. 'Tagάorns, ὁ Τάναϊς ποταμός. Hesych. T. II, ρ. 7: Ιαξάρτης, ὁ Τάναϊς ποταμός ἐστι δὲ τῆς Σκυθίας, ἐμπίπτων εἰς Μαιώτιν líuvηv. Vgl. die Anmerk. Gegen die Verwechselung warnt Arrian III, 30.

24) Geogr. VI, 12.

Gegend entspringt der Dymis, 1240 d. L., 430 d. Br.; er vereint sich mit dem Jarartes, 1230 d. L., 470 d. Br. Der Baskatis hat seine Quelle 123o d. L., 43 d. Br, fållt in den Jarartes, 1210 d. L., 470 d. Br. Bis dahin strömt der Jarartes gegen Norden, wendet sich dann gegen Westen. Im Süden von ihm sind die Sogdischen Berge; von denen mehre Flüsse kommen, die sich unter einander vereinen. Er weiß aber keinen namentlich anzugeben. Auch auf der Nordseite führt er das Gebirge Norossus an, die Aspisischen Berge und die Tapurischen, bemerkt aber nur, daß von ihnen mehre Flüsse zum Jarartes strömen, giebt aber keinen Namen an, und eben so wenig den Plaß der Quelle, oder den Vereini= gungspunkt mit dem größeren Fluß.

Der Japartes fällt in's Kaspische Meer unter 970 d. L. und 480 d. Br. Nach Patrokles ist seine Mündung achtzig Parasangen von der des Orus entfernt, nach Eratosthenes 2400 Stadien 25).

Westlicher giebt Ptolemåus 26) den Daix (Emba oder Jaik?) an, der unter 94o d. L., 48° 15′ d. Br. in's Kaspische Meer fällt, unter 910 d. L., 480 15 d. Br. seht er die Mündung des Rhymnus (Ural?) 27); die Quellen liegen auf den Norossischen und Rhymnischen Gebirgen, werden aber nicht näher bestimmt, so wie der Geograph auch nur im Allgemeinen hinzusest, daß von diesen Gebirgen mehre Flüsse zu jenen strömten 28).

25) Strab. XI, 518. 507. Plin. VI, 13. Ammianus, der zum Theil den Ptolemäus benust, theils andere Nachrichteu, nennt den Jarartes als einen großen Fluß, mit dem Roemnus und Talicus, XXIII, 6, 63. Ptolemäus läßt von den Sogdischen Bergen einen namenlosen Fluß kommen, der den Orianischen See bildet. Ammianus — XXIII, 6, 59 – bemerkt, am Fuße der Sogdischen Berge strömten zwei Flüsse, die Schiffe tragen könnten, Arares und Dymas; sie stürzten von Höhen durch Bergthäler in die Ebene und bildeten den See Oria, Oxiam paludem longe lateque diffusam. Mit Unrecht erklärt Salmas. Ex. Plin. 791 den Ararates für den Jarartes.

26) Geogr. VI, 12.

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27) Púuos, Eust. ad Od. XXIV, p. 843. (1967.)

28) Ueber diese Gegend bemerkt cin Reisender in Ermans Archiv für wissenschaftliche Kunde v. Russland. 1843. 4. Heft. S. 225:,,Auffallend ist die Abnahme der Gewässer in der Kirgisen - Steppe, besonders im westlichen Theile derselben Flüsse versiegen, Brunnen verlieren ihr Wasser. Das Wasser dringt, wie die Kirgisen sagen, immer tiefer in die Erde. Die Emba erreichte noch zu einer Zeit, deren sich die Eingebornen erin= nern, das Kaspische Meer, jezt bleibt sie ziemlich weit entfernt. Der Kuwan-Darja ist bei Menschengedenken entstanden und wieder versiegt.

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Rha, Pa. Ptolemåus ist der erste, bei dem wir Nachrichten über den Rha Wolga finden 29). Er kennt die Quellen des Flusses nicht, giebt aber über einen Theil seines Laufes manche Bestimmungen. Die Mündung sett er 30) 87° 30′ d. L. u. 48° 50′ d. Br. 31). Er bildet die Gränze zwischen Sarmatien und Skythien vom 85.0 d. L. u. 54.o d. Br. an, strömt von dort gegen Süden, nachdem er vorher eine andere Richtung gehabt, von W. nach O. (μέχρι ἐπιστροφῆς.) Beiterbin bat er ebenfalls bie Stid= tung seines Laufes geändert, in der Gegend, wo er sich dem Tanais nåhert, so daß er dorthin von O. nach W. strömen mochte, unter 74o d. L. und 56 d. Br. 32). Nördlicher führt er noch eine Strecke des Flusses an bis 79o d. L. u. 58o 30' d. Br., weiß jedoch die Quellen nicht anzugeben, sondern bemerkt nur, daß dort zwei Flüsse sich mit ihm vereinen 33), die von den Hyperboreischen Gebirgen kommen, ohne daß er den Namen nennt. Er sagt nur, der westliche habe seine Quellen unter 70o d. L., 61o d. Br., der östliche unter 900 b. L., 610 d. Br.

Destlich vom Rha sind die Rhymnischen Gebirge, von diesen strömen einige Flüsse zum Rha 34).

Westlicher läßt Ptolemåus 35) mehre Flüsse in's Kaspische Meer fallen, bestimmt aber nur die Mündungen: Udon, 870 d. L., 48° 20′ d. Br.; Alonta, 86o 30' d. L., 470 40 d. Br.; Soane, 860 d. L., 470 d. Br.; Gerrhus, 84o 30 d. L., 46o 30' d. Br.; Cafius, 82o 30' d. L., 46o 40′ d. Br.; jekt Amur oder Samur; Albanus, 80o 30′

Manche Flüsse, die Murawiew und andere (1746) noch fanden, sind verfiegt. Wenige Flüsse der Kirgisensteppe haben einen beständigen Lauf. 29) Man hat in Mela, III, 5, 4, gegen alle Handschriften den Namen Nha einschieben wollen. Beachtet man, was früher über diese Gegenden be= merkt worden, so ergiebt sich, daß man mit Recht diese Aenderung verworfen hat, s. Tzsch. ad Mel. 1. c. nott. critt.

30) Geogr. V, 9. vgl. VI, 14.

31) Vgl. Agathem. de Geogr. II, 10, ter ihn Rhos, Pôs, nennt. 32) Der Text hat ἔστι δὲ καὶ ἑτέρα τοῦ ̔Ρᾶ ποταμοῦ ἐκβολὴ πλησιάζουσα τῇ τοῦ Ταναΐδος, ber 3ufammenbang jeigt, bag man nioτoop lesen muß. Vgl. Salmas. ad Solin. 560.

33) Vgl. Kephalides de mare Casp. p. 412.

34) Ammian. Marc., XXII, 8, 28, bemerkt nur, der Fluß Rha seh dem Tanais nahe, in ihm wachse eine Wurzel, die Heilkräfte befize. Vgl. Plin. XXVII, 12. Dioscorid. III, 2. Salmas. ad Solin. p. 560.

35) Geogr. V, 9, 12.

d. L., 45o 30' d. Br.; jekt Bilbana. Mela bemerkt 36), der Casius komme von den Ceraunischen Gebirgen und ergieße sich mit zwei Mündungen in's Meer, und, wie Ptole måus, läßt Plinius 37) den Casius und Albanus durch Albanien ihren Lauf nehmen.

Plinius nennt im nordöstlichen Asien, außer den Flüssen die in's Kaspische Meer fallen, den Mandragarus und Easpasius 38).

Ptolemåus führt, wie wir sahen, viele Ströme an, die in's Kaspische Meer fallen, östlicher aber kennt er nur zwei, von denen er bemerkt 39), daß sie einen großen Theil von Serika durchfließen. Der Dechardes, Oixópdas oder Oiɣápdns, hat seine Quelle auf den Bergen der Auzakier, 1530 d. L. und 510 d. Br., ein Nebenfluß kommt von dem Gebirge Kasius, seine Quelle liegt 1610 d. 2., 44o 5 d. Br., er vereint sich mit jenem unter 1600 d. L. u. 49o d. Br.

Der Bautes obet Bautifos, Βαύτης, Βαύτισος, ent: springt auf dem Kafius, 1600 d. L., 430 d. Br.; eine andere Quelle ist auf dem Ottorocorra, 1760 d. L., 39o d. Br., eine dritte auf dem Emodus, 160o d. L, 37o d. Br., sie vereinen sich unter 1680 d. L., 39o d. Br.

Klima.

Das von den Skythen bewohnte Land, erklärt Herodot, ist eben und von einer Menge von Flüssen durchströmt 1). Es ist so rauh, daß acht Monate hindurch die Kålte unerträglich ist, und wenn man Wasser ausgießt, kein Koth ent steht, sondern wenn man Feuer anzündet. Das Meer ge= friert, auch der ganze Kimmerische Bosporus, und auf dem Eise kämpfen die Skythen und fahren mit Wagen über den Bosporus zu den Sindern. In den vier anderen Monaten ist es kalt.

Der Winter ist von dem in allen übrigen Gegenden verschieden: denn zur Regenzeit regnet es fast gar nicht, im

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1) Herod. IV, 47. 82. Mela II, 1. Plut. de primo frig. 16. Ufert's alte Geogr. III. Bd. 2. Abth.

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