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das Vorkommen desselben hatte er nicht; man sagte 2), daß die Arimaspen es den Greifen, die man Goldwächter nannte 3), heimlich entwendeten 4). Bekannt ist, daß man Kolchis als reich an Gold betrachtete 5); viele Bäche des Kaukasus führten es mit, und Appian 6) meint, da die Anwohnenden zottige Schaffelle hineinlegten, die Goldtheilchen aufzufangen, so möge dadurch die Sage vom Goldvließ des Aeetes entstanden feyn. Nach Strabo hat die Gegend am Phasis viel Gold, Silber und Eisen 7) und Lucan singt 8):

Colchorum qua rura secat ditissimus Phasis. Die Chalyber werden des Eisens wegen früh erwähnt 9) und Aeschylus nennt Skythien 10)

τὴν σιδηρομήτορα αἶαν,

bei den eigentlichen Skythen und Sarmaten wird aber sonst das Eisen nicht als häufig vorkommend erwähnt 11) und Pausanias erklärt 12), die Sauromaten håtten keine Eisenbergtverke. Berühmt war, in spåter Zeit, das Serische und Parthische Eisen 13).

Mancherlei Edelsteine sollten in Skythien vorkommen 14):

2) IV, 13. 27.

3) Vgl. Plin. XXXIII, 21. VII, 2.

4) Ueber den Goldreichthum des Ural s. Kupffer, voy. dans l'Oural. Paris 1833. 8. Eichwald, alte Geogr. des Kasp. Meeres, S. 266. Man findet auch Beryll, Malachit, Smaragd, Bergkrystalle, Rauchtopase, Amethyste. Es giebt dort uralte Gruben, Halden u. s. w., s. Müller, der Ugrische Volksstamm, S. 175.

5) Strab. I, 45. VII, 499.

6) Mithrid. 103.

7) I, 45. XI, 499. vgl. aber vorher über den Phasis.

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Schweickhardt,

13) Plin. XXXIV, 41. Voss. z. Virg. Georg. p. 314. 340. das Eisen in hist. und national-ökonomischer Beziehung. Tübingen 1841. 8., giebt wenig Auskunft. Um darzuthun, daß das Eisen in Skythien aufgefunden und von dort verführt seh, hat man sich auf den Aeschylus berufen, der den Prometheus sagen läßt (Prom. 500.):,,er habe den Sterblichen zuerst das Eisen gegeben." Zu beachten ist aber, daß der Dichter den Prometheus als Entwilderer der Menschen schildert, daß jedoch seine Heimath, wo er so wohlthätig sich zeigte, nicht der Kaukasus oder überhaupt Skhthien ist, wohin er nur zur Strafe verbannt worden, da die Gegend öde und traurig war. Ueber Adamas vgl. Schneider, analect. ad hist. rei metall. vett. Traj. ad Viadr. 1788. p. 5. Tafel, Diluc. ad Pind. Pyth. IV, p. 561. Saal in Rhian. fragm. p. 75. Pinder de Adamante. Berol. 1824. 8.

14) Plin. XXXVII, 46. 66.

Sapphir, Smaragd 15) und andere 16). Man fand Crystalle 17). An zwei Stellen ward Bernstein gegraben 18). Mehre Farbenstoffe werden genannt 19). Salz ward in verschiedenen Gegenden gewonnen 20).

Eine Erdart im Taurischen Chersonesus pries man als ein Heilmittel gegen mancherlei Uebel 21).

Gewächse.

Theophrast bemerkt 22), die Gegend am Pontus sey nicht reich an Gewächsen. Griechen und Römer vermißten in diesen nördlichen Gegenden einen großen Theil der Produkte, die ihnen ihr Vaterland in Menge und von ausge= zeichneter Güte brachte. Die meisten mochten Klagen an= stimmen wie Ovid 23), der noch südlich vom Danubius lebte: Non hic pampineis amicitur vitibus ulmus, Nulla premunt ramos pondere poma suo. Tristia deformes pariunt absinthia campi, Terraque de fructu quam sit amara docet. Der Mangel an Bäumen fiel natürlich auf 24). Im Europäischen Skythien sollte das Land östlich vom Tanais Waldungen haben 25), ebenso die bergigen Gegenden, und ein Theil der Ebene des Asiatischen Skythiens war reich daran 26).

Man baute mehre Getreidearten, besonders Waizen 27).

15) Dioscor. mat.

med. V. 156. Theophrast. de lapid. p. 399. Martial. Epigr. IV, 28. Plin. XXXVII, 33, 16. 17. 38. Solin. c. 15.

16) Plut. de fluviis v. Tanais p. 28. ed. Huds.

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19) Caeruleum. Plin. XXXIII, 57. — Kıvváßaqı traf man bei den Kolchern, an steilen Abhängen, man warf oder schoß es herab. Theophrast. de lapid. p. 399. Minium in Kolchis. Plin. XXXIII, 37.

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20) Herod. IV, 53. Dio Chrysost. or. Borysth. Plin. XXXI, 39. Observations sur les salines de la Nouvelle Russie, par M. Hauy, s. Mém. pres. á l'Ac. de St. Petersb. par divers savans, T. I, p. 132. Kohl, Reisen in Südrußland I, 36.

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27) Curt. VII, 8, 16. Virg. G. II, 115. 440. Catull. IV, 9. Horat. Od. I, 14.

- Daß man die von Herodot erwähnten Bäume, I, 202. 203. IV, 23., nach seiner mangelhaften Beschreibung nicht bestimmen könne, s. Eich= wald in d. Ifts, 1834. S. 688. 689.

Das Getreide aus dem Pontus hielt sich lange 28). Es ist das leichteste und härteste, sagt Theophrast 29), obgleich es in kalten Gegenden wächst; Boden, Sonne und Schnee tragen dazu bei. Außerdem zog man Hirse 30) und Panicum 31). Linsen hatte man ebenfalls 32).

Ausgezeichnet waren die Zwiebeln im Taurischen Chersonesus 33). Knoblauch wird erwähnt 34), Cyperus, Eppich, Anis 35), Rüben 36), Stachys 37). Skythien hatte ein Gewächs, dessen Knollen den Hunger vorzüglich stillten 38); an der Maeotis fand man eine Wurzel, die, wenn man sie in den Mund nahm, den Durst löschte 39).

Um Kimmerischen Bosporus, bei Pantikapåum, gab sich Mithridates alle Mühe, Lorbeer und Myrthen anzupflanzen 4o), sie kamen aber nicht fort, da doch Feigen, Aepfel und Birnen dort wachsen. Der Weinstock gedeiht nicht am Mittellauf des Borysthenes, oder trägt doch keine Früchte; südlicher, am Meere und am Bosporus bringt er Trauben, aber kleine, und im Winter muß man die Reben mit Erde bedecken 41).

Die Gegend brachte Wermuth 42), Helleborus 43), Anonymos, was Wunden heilte 44), Phu, auch wilde Narde genannt 45); Colchicum wuchs in Kolchis in Menge 46). Dioskorides 47) führt das Kraut 'Pa an, Andere sagen Ρῆον, Ρίαν, bie Stomer Rha ponticum, Ῥᾷ ποντικόν.

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33) βολβὸς, κρόμμυα, Herod. 1. c. Theophrast. hist. plant. VII, 13. id. ap. Athen., II 67. p. 64. Plin. XIX, 2. IX, 30.

34) σκόροδα, Herod. 1. c.

35) Herod. 1. c. Athen. lib. IX, p. 371. Theophr. hist. plant. XV, 11.

not. Schneid.

37) Galen. de Theriac. c. 19.

36) Plin. IX, 26.

38) Plin. XXV, 43. XXVI, 87.

39) Theophrast. hist. plant. VII, 3.

40) Theophrast. hist. plant. IV, 6. Plin. XVI, 59.

41) Strab. II, 73. VII, 307. Vgl. über das schlechte Obst in der Gegend von Trebisonde Koch in d. Allgem. Litt. Zeitg. Intelligenzbl. 1844. Nr. 14,

S. 106.

43) Plin. II, 362.

42) Plin. XIV, 19. XXVI, 58.

44) Plin. XXVII, 14.

45) Dioscor. mat. med. I, 10. Galen. de antidot. I, 6.

46) Diosc. mat. med. IV, 34.

47) Mat. med. III, 2. vgl. Galen. de antidot. II, 3.

Es wächst, sagt er, nördlich vom Borysthenes, woher man es auch bringt. Bdellium 48), Acoron, Galgant, in Kolchis 49). Erwähnt wird ein gelbfärbendes Holz 50),

Ein Schwamm, Agaricum, ward aus Skythien geholt 51), wo er besser und kräftiger war als in Gallien 52). Er ward zu vielen Heilmitteln, innerlich und äußerlich, angewendet 53).

Wie man Steinen und Kräutern magische Kräfte zu= schrieb, so sind uns auch verschiedene Gewächse dieser durch Zauberwesen mancher Art berühmten Gegenden genannt, die auf wunderbare Weise wirkten oder entstanden waren. Ein Kraut Korykion 54) erwuchs aus der Feuchtigkeit, die der Leber des Prometheus enttröpfelte. Am Tanais war ein Kraut 55), in der Sprache der Barbaren Phrixa genannt, was μιбодóvηpos bedeutet; am meisten findet man es in der Gegend, Bopέov avτpov genannt. Es schüßt gegen Nachstellung der Stiefmütter. In dem genannten Fluß 56) ist ein Gewächs, das Alinda heißt; die Leute dort zerreiben. es und bestreichen sich mit dem Saft, dann können sie die Kålte ertragen. Sie nennen es Βηροσσοῦ ἔλαιον. Am Borysthenes ist Gelatophyllis 57).

Im Allgemeinen bemerkt Herodot, daß die Weideplähe Skythiens saftreiche Kräuter darboten 58).

48) Bdélliov Envdixóv, Galen. de medendi method. II, 6. de simplic. medicament. temp. VI, 2, 6. (T. XI, p. 850.)

49) Plin. XXV, 100.

50) Schol. Theocr. II, 88.

51) Plin. XXV, 57. (9). Nach Dioskorides III, 1. aus Agarien in Sarmatien, und Appian bemerkt, B. Mithrid. 88., die Agari wären Skythen, die Wunden zu heilen verstehen.

52) Plin. XVI, 13.

53) Plinius führt ihn oft an, vgl. Galen. de fac. simp. med. p. 150.
54) Etym. M. h. v.
55) Plut. de fluv. v. Tanais. p. 29.
57) Plin. XXIV, 102.

So

56) 1. c. p. 27. 58) 1V, 58: τοῖσι δὲ κτήνεσι ἡ ποίη ἀναφυομένη ἐν τῇ Σκυ θικῇ ἔστι ἐπιχολωτάτη πασέων ποιέων τῶν ἡμεῖς ἴδμεν. Sian inserte εὐχιλωτάτη, ἐπιχιλωτάτη, εὐχυλωτάτη. liest man nach mehren Handschriften, andere Enixvlwráty. Eine nähere Ansicht der Stelle zeigt, wie man zu dieser Aenderung kam. Herodot meint (IV, 46), die Skythen hätten mit großer Klugheit ausfindig gemacht, sich so einzurichten, daß kein Feind sie gegen ihren Willen auffinden, keiner, den sie angegriffen, ihnen entgehen könne. Dies sey möglich (c. 47), da ihr Land ganz dazu passend seh, eben, kräuterreich und wohlbewässert, so daß sie mit ihren Heerden herumziehen können. Dies näher darzuthun, schildert er ausführlich die bedeutendsten Flüsse, und da er im Allgemeinen bemerkt hat, die Gegend seh reich an Futterkräutern, so erwartet man auch, daß etwas über die Trefflichkeit derselben

Skythien brachte Hanf 59), Kolchis war durch Flachs berühmt 60).

Thierreich.

Schon Aristoteles spricht von der Menge der Ephemeren am Asiatischen Hypanis, und auch jezt ist die Gegend am Kuban durch die lästigen Insekten 61) berüchtigt.

Bienen finden wir in mehren Gegenden erwähnt und Honig und Wachs waren Ausfuhrartikel in Skythien. Herodot hörte 62) von den Thrakern, daß nördlich vom Ister alles voll von Bienen sey, glaubte es aber nicht, weil die Gegend zu kalt sey. Aelian 63) erklärt sich dagegen 64). Einige Gegenden waren durch giftigen Honig berüchtigt, so das Land der Eanner 65) und die Nordostküste Kleinasiens 66).

gesagt werde. Wäre man allgemein im Alterthum der Ansicht gewesen, daß die bittersten Kräuter die besten wären, und eine große Galle das Vieh empfehle, so wäre έnixolwrátŋ beizubehalten. Man erklärt: herba bilem maxime generans, fel pecorum ea vescentium maxime augens; oder nach Portus: herba amarissima. Nach Theophraft aber (Hist. plant. IX, 18. Plin. XI, 75. XXVII, 28. Aristoteles, Hist. nat. II, 17. id. de part. animal. IV, 2.) nahm man an, daß die fetten Thiere wenig, oft gar keine Galle hätten, und daß in falten Gegenden, wie Skhthien, dies oft der Fall seh, vgl. Aelian. de nat. an. XI, 29. XVI, 26. vgl. Steph. Byz. v. "Apvvdos. Plinius bemerkt, X, 37: carent eo qui absinthio vescuntur in Ponto. Apollonius hist. mir. c. 31., nach Theophraft. Aelian. nat. an. V, 27: 'Alé§avdeos dè ỏ Múvdios ἐν τῷ Πόντῳ πρόβατα πιαίνεσθαι ὑπὸ τοῦ πικροτάτου pnoiv aviváíov. vgl. Pallas, Spicil. Zool. XI, p. 66. Es ist wohl ἐπιχυλωτάτη over εὐχυλωτάτη au lefen.

59) Herod. IV, 74.

60) Herod. 1. c. Pind. Pyth. IV, 376. Callim. fragm. CCLXV. 61) Hist. an. V, 17, 14. I, 5, 7. ¿œýμεgov.

Aelian. hist. an. V, 43.

uovuεqov. Plin. XI, 36. Athen. VIII, p. 353. Antig. Caryst. c. 92. Plut. Consol. ad Apoll. T. VI, p. 423. ed. Lips. Gataker. ad Antonin. IV, 35. Schneid. ad Nicand. Alexipharm. 249. Vgl. vorher S. 205. 62) V, 10. 63) Hist. an. II, 53.

64) Kohl bemerkt: Freie Bienen, wie in den polnischen Wäldern, giebt es in den Steppen nicht. Die Bienen gedeihen dort nicht, aber sehr gut in der Ukraine, in Kleinrußland und Podolien. Im Dniesterthal ist viel Bienenzucht.

65) Plin. XXI, 45.

66) Steph. Byz. v. Тoαлεсous. Schneid. ad Xenoph. Anab. IV, 8, 21. Beckm. ad Arist. mir. ausc. p. 44. Jungerm. ad. Longi Pastoral. I, p. 201. Vgl. Allg. Anzeiger 1826. Nr. 264.

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