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Feind erlegt hat, darf davon trinken, die anderen nicht, was als ein großer Schimpf betrachtet wird. Wer viele Feinde erschlagen hat, bekommt zwei Becher 15).

Grant werden aud οἱ προεστεῶτες τῶν ΣκυDéwv 16). Andere nennen Satrapen des Skythenlandes θέων und Dynasten 17).

Lucianus 18) unterscheidet bei den Skythen die Tov βασιλείου γένους, δίε πιλοφορικοὶ unb δια δημω τικοί, δίε ebenfalls ὀκταπόδες heigen, δα fie nur gret Ochsen haben 19). Arme und Reiche finden sich auch 20), und, wie schon bemerkt, Sklaven 21) der Nomaden, die man, nach Herodot, blendete 22).

Als einen heiligen Eid betrachtete man den beim Heerde des Königes 23). Einen anderen Gebrauch schildert ebenfalls Herodot 24). Diejenigen, welche schwören wollten, goßen Wein in einen großen irdenen Becher, verwunden sich dann mit einem Dolch oder Schwert, vermischen das Blut mit dem Wein, tauchen den Dolch, Pfeile, ein Beil und den Wurfspieß in den Becher, sprechen Verwünschungen aus über den Meineidigen, und alsdann trinken die Schwörenden und die angesehensten Begleiter 25).

War Jemand bei den Skythen von einem Anderen beleidigt 26) und glaubte sich dem Gegner nicht gewachsen, so schlachtete er einen Stier, kochte das zerschnittene Fleisch,

15) Vgl. Aristot. Polit. VII, 2. Mela II, 1, 118.

16) Herod. IV, 79.

17) Athen. Deipnos. XIII, 36. p. 575. Arrian. exped. Alex. IV, 15. Appian. Mithrid. 102. 108. 119.

18) Scyth. ed. Reiz. T. I, p. 859.

19) οἱ ἄλλοι Σκύθαι, οἱ ἰδιῶται. Herod. IV. 73.

20) Hippocr. de aëre §. 110.

21) Sovlol. Herod. IV, 1. 2. 3.

22) Vgl. Plut. T. II, p. 440.
(959.), bat bie Bemertung,

Der Scholiast des Aristophanes, Eq. 972 μολγὸν ἀντὶ τοῦ τυφλόν. Ἡρόδο

τος δὲ ἱστορεῖ τούτους ἐπάνω τῆς Σκυθίας εἶναι. Nonnus in Gregor. Nazianz. p. 152.

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Vom Hippokrates werden erwähnt

oi olnétides, 1. c. §. 105., die wegen angestrengter Arbeit mager

wären.

23) Herod. IV, 68. 59. Diod. Sic. V, 68. Köhler, Monument de Comosarye. Pallas Beiträge II, 329.

24) IV, 70. Lucian. Toxaris c. 37.

25) Vgl. über Meder und Lyder Herod. I, 74.

26) Lucian. Toxaris T. II, p. 554. Vgl. Suid. T. I, p. 804: ¿ñì ßúgons ἐκαθέζετο.

breitete die Haut auf der Erde aus und seßte sich darauf, mit den Hånden auf dem Rücken, was bei den Skythen die Stellung ist, wenn einer flehentlich um etwas bittet. Wer will nimmt von dem Fleisch und verspricht nach Kräften zu helfen.

Ueber die Verehrung der Götter finden wir bei Herodot die ausführlichsten Nachrichten.

Die Skythen beten vor allem die Hestia an 27), dann den Zeus und die Gaia, die sie für seine Gattin erklären. Nach diesen den Apollo und die Aphrodite Urania 28), den Herkules 29) und Ares. Diese rufen alle Skythen an, die königlichen opfern auch dem Poseidon 30). In der Sprache der Skythen heißt die Hestia Tabiti, Zeus Papaios 31), die Gaia Apia, Apollo Ditosyros 32), die Aphrodite Artimpasa 33), Poseidon Thamimasadas 34),

Bilder, Altäre und Heiligthümer pflegen sie nicht zu haben, nur bei'm Ares machen sie eine Ausnahme 35). In den Nomen ist, bei jedem Plaß zur Versammlung, ein Heiligthum des Ares auf folgende Weise eingerichtet. Man håuft

27) Herod. IV, 59. Vgl. IV, 127.

28) Vgl. Herod. I, 105. 29) Herod. IV, 62. 127. Amm. Marc. XXXI, 2. Vgl. Ritter, Erdk. II, 828. 793.

30) Inghirami monum. etruschi degli specchi mistici Tab. p. 8. p. 161. Vgl. über die Thraker Herod. V, 7.

31) Eust. ad II. p. 565. In Phrygien hieß Zeus Papos oder Papias, auch in Bithynien ward er verehrt. Jablonski Opusc. ed. Te Water. T. III, p. 72. Walpole travels p. 560. Boeckh, Corp. Inscr. II, 1, p. 111. Die Skythen nannten unterirdische Götterbilder лónovs, f. Etym. M. v. do nóлol. Bekker, anecd. gr. p. 1433. Alberti ad Hesych. v. лónоl. Einiges über die Bedeutung hat Meineke, Analect. Alex. p. 670. 32) Gangoshros bei Orig. c. Cels. VI, p. 661. Goitoshros bei Hesych. I, P. 847. Cf. Inscr. Gudian. p. 56. N. 2. Ritter, Erdk. II, S. 906. Vor= halle, S. 208. 268.

33) Ueber Aphrodite Tanais s. Clem. Alex. admon. ad gentes. ed. Colon. 1688. p. 43. Bei den Sauromaten als reines Feuer verehrt. Nymphodor. de legg. barb.

34) Celsus ed. Spencer p. 373. nennt die Skythen ädɛol, zählt aber S. 301 ihre Götter auf, nach Herodot. Marimus Thrius, Diss. VIII, c. 1, sagt, die Sththen verehren den Ifter. Lucian, Toxaris c. 5. 7., erlaubt sich zu berichten, die Ekhthen wären Verehrer des Dreftes und Phlades, fie bießen Κοράκοι, was er φίλιοι δαίμονες erflärt.

35) Herod. IV, 59. 61.

Mela II, 1, 13: Mars omnium Deus: ei pro simulacro enses et cinctoria dedicant, hominesque pro victimis feriunt. Vgl. Eust. ad II. II, 844. p. 271. Cerda ad Virg. Aen. III, 35.

Reisigbündel zusammen, gegen drei Stadien lang und breit, fie bilden ein Viereck, das aber nicht so hoch ist. Drei Seiten find steil, die vierte ist zugänglich. Oben ist eine Fläche. In jedem Jahr werden hundert und fünfzig Wagen mit Reisig herbeigeschafft, um den Abgang zu erseßen. Auf diesen Haufen steht überall ein altes, eisernes Schwert, dies ist das Bild des Ares 36). Diesem bringen sie alle Jahr Opfer, Pferde und andere Thiere 37), und häufiger als allen andern Göttern. Von den Kriegsgefangenen opfern sie von jedem Hundert einen 38), aber auf andere Art als die Thiere. Nachdem sie dem Menschen Wein auf den Kopf gegossen, schlachten sie ihn am Fuß des Reisighaufens, so daß das Blut in ein Gefäß läuft. Dies gießen sie dann über das Schwert. Darauf schneiden sie dem Leichnam den rechten Urm ab, mit dem Schulterblatt, und werfen ihn in die Luft; nach Beobachtung anderer heiligen Gebräuche entfernen sie sich, der Arm bleibt liegen, wo er hingefallen war, und davon gesondert der Körper 39). Bei allen anderen Opfern verfahren sie auf folgende Weise 40). Das Thier steht mit gebundenen Vorderfüßen, der hinter demselben befindliche Opfernde reißt es mit dem Stricke nieder. Sobald es stürzt, ruft er den Gott an, dem das Opfer bestimmt ist. Er schlingt dann einen Strick um den Hals des Thieres und dreht diesen mit einem Stock, bis es erstickt, ohne daß er vorher Feuer anzündet, ohne etwas abzuschneiden und ohne Libation. Darauf zieht er das Fell ab und kocht das Fleisch. Weil das Holz in Skythien selten ist, so losen sie das Fleisch von den Knochen, thun es in einen im Lande verfertigten Kessel, der den Lesbischen Mischkrügen ähnlich, nur größer ist, und brennen die Knochen

36) Nach Eudorus spricht über die Verehrung des Schwerdtes bei den Skythen Clem. Alex. admonit. ad gentes p. 42. ed. Col., nach Hikesios derselbe, ed. Potter, p. 56, bei den Sauromaten. Lucian, Toxaris T. II, p. 560, läßt den Toraris bei'm Wind und Schwerdt ren Eid ablegen. Dieselbe Sitte wird auch bei anderen Völkern angeführt. Die Quadi schwören, Amm. Marc. XVII, 12, 21: eductis mucronibus, quos pro numinibus colunt, eben so die Alanen, id. XXXI, 2, 23. Von den Dänen berichtet es Adam. Brem. c. 30. Ueber die Skhthen s. Arnob. adv. gent. VI, 11.

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37) Valck. ad Herod. IV, 61. Eust. ad Od. X, 82.

38) Vgl. Wyttenb. ad Plut. Moral. I, 2. p. 1036.

39) Ovid, ex Ponto IV, 9, 83, scheint anzunehmen, daß noch zu seiner Zeit

Menschenopfer stattfanden.

40) Herod. IV, 60.

darunter an. Wer keinen Kessel hat, thut das Fleisch in den Magen des Thieres, gießt Wasser hinzu, zündet die Knochen darunter an und kocht es bis es gar ist. Dann nimmt der Opfernde etwas davon und wirft es vor sich hin. Zum Opfer nehmen sie vorzüglich Pferde, auch andere Thiere, aber keine Schweine, die sie gar nicht in ihrem Lande dulden wollen 41).

Die östlichen Länder am Pontus waren als das Land des Zaubers bekannt, wie die Sagen von der Medea und Kirke darthun 42). Im Norden wohnten die Neurer 43), bei denen man von Wehrwölfen sprach 44). Eine Gegend am Pontus hieß Thibe, die Bewohner Thiber, nach einer Amazone, die Herkules dort erschlug 45); diese waren als Verder= ben bringende Zauberer berüchtigt. Ihr Athem tödtete, wie ihr Blick. Wirft man sie in's Wasser, so gehen sie nicht unter. Wer mit ihnen spricht, zehrt ab und stirbt 46). Plinius erzählt 47), nach Apollonides, es gebe in jenen Gegenden noch mehr Völkerschaften der Art. Man könne sie an den Augen erkennen; in dem einen hätten sie eine doppelte Pupille, in dem anderen das Bild eines Pferdes 48).

Schilderung der Sarmaten.

Ueber die Eigenthümlichkeiten der Sarmaten erhalten wir die meisten Angaben durch die Römer.

Sie werden als blond geschildert 1) und Ovidius sagt von ihnen und den Geten 2):

Vox fera, trux vultus, verissima Martis imago :

Non coma, non ulla barba resecta manu.

Nach Plinius malen oder tåttowiren sich bei den Geten und Sarmaten die Männer 3). Sextus Empirius sagt 4) im Allgemeinen, sie thåten es mit allen Kindern.

41) Herod. IV, 63.

42) Schol. Apoll. Rhod. III, 200. Eust. ad Dionys. 693. Etym. M. p. Kignatov. Eudoc. Violar. p. 216.

43) Siehe nachher: Völkerschaften.

44) Herod. IV, 105.

45) Didymus ap. Steph. Byz. v. Oißa. Eust. ad Dion. Per. 823.

46) Plut. Sympos. V, 7.

47) VII, 2.

48) Hesych. v. Oißeis. Vgl. Salmas. ad Sol. p. 47.

1) Claudian. XIV, 15, flavi Sarmatae.

2) Trist. V. 7, 17.

3) Inscribunt corpora. XXII, 1.

4) Pyrrhon. hypot. III, 24. §. 202. p. 177.

Ihre Beinkleider waren weit und sie hüllten sich in Thierfelle. Ovid schildert sie 5):

Pellibus et laxis arcent male frigora braccis,

Oraque sunt longis horrida tecta comis.

Ihre weiten Gewänder werden mit denen der Parther verglichen 6). Die Frauen tragen dieselbe Kleidung wie die Männer 7). In ihrem Aeußeren sind sie von den Germanen verschieden 8).

Sie leben auf ihren Pferden und Wagen 9) und diese werden von Ochsen gezogen 10). Ihre Pferde verschneiden sie wie die Skythen, damit sie dem Reiter gelehriger sind 11). Die Bewaffnung schildert Ovid 12):

Dant animos arcus illis, plenaeque pharetrae,

Quamque libet longis cursibus aptus equus;
Quodque sitim didicere diu tolerare famemque,

Quodque sequens nullas hostis habebit aquas, und indem er von den bei Tomi lebenden Völkern spricht 13), fagt er:

Sarmaticae major Geticaeque frequentia gentis

Per medias in equis itque reditque vias:
In quibus est nemo, qui non coryton et arcum
Telaque vipereo lurida felle gerat.

Dextera non segnis fixo dare vulnera cultro,

Quem vinctum lateri barbarus omnis habet.

Bei Tacitus finden wir andere Angaben. Es sey_wunderbar, bemerkt er 14), wie die Tapferkeit der Sarmaten gleichsam außer ihnen sey. Als Fußsoldaten wåren sie feige, stürm

5) Trist. V, 7, 49.
6) Tacit. Germ. 17.
XII, 32.

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Persius III, 53. Juvenal II, 169. Aelian. var. hist. 7) Herod. IV, 116.

8) Tacitus, Germ. 46, ist ungewiß, ob er die Peucini, Venedi und Fenni zu den Germanen oder Sarmaten rechnen foll, quamquam Peucini sermone, cultu, sede ac domiciliis ut Germani agunt. Sordes omnium ac torpor procerum connubiis mixtis nonnihil in Sarmatarum habitum foedantur.

9) Tacit. Germ. 46.

10) Ovid. Trist. III, 10, 33. 12, 30. — Ammianus Marcellinus, XVII, 13, 13., erwähnt Hütten der Sarmatae Limigantes.

11) Strab. VII, 312. Amm. Marc. XVII, 12, 3.

12) Ex Ponto I, 2, 85. Plin. XXXVI, 65. s. 35.

13) Trist. V, 7, 13. Vgl. ex Ponto I, 2, 18. I, 5, 50. Vergl. über die Sfythen Senec. Herc. fur. I, 27.

14) Hist. I, 79.

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