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wählen. Es heiszt nämlich dort: „facili negotio itaque eo indicimur, ut credamus, in toto Labyrintho contineri liquidum, sive fluidum elasticum subtile".

Im weiteren Verlauf seiner Auseinandersetzung gehörphysiologischen Inhalts findet sich die deutliche Angabe, dass der Steigbügel die übertragenen Schwankungen an die Labyrinthflüssigkeit weiterleitet (L. c. § 27) „Nunc superius vidimus, aërem tremulum externum ferire tympani membranam, quae, ut motum impressum communicet malleo, necesse est, hic ob articulationem suam mobilem cum reliquis ossiculis motum impressum illis communicat et ad ultimum eorum in ordine extendit: hoc, cum varie noveri possit, ut tremulos suos motus fluido in labyrintho haerenti subtili elastico.....communicet, necessario ex inde sequitur.

Das Verdienst Pyl's besteht also darin, dass er zuerst aussprach, dass ein Flüssigkeit im ganzen Labyrinth enthalten ist und dass dieselbe bei der Schallfortpflanzung eine wichtige Rolle spielt. Pyl's bescheidene Leistung soll, wenn sie auch durch die in's Jahr 1757 fallende Entdeckung Contugno's in den Hintergrund gedrängt wurde, nicht der Vergessenheit anheimfallen, um so mehr, als Zeitgenossen seiner in gerechter Würdigung Erwähnung thun, wie z. B. Ernst Wünsch in seiner Dissertatio de auris humanae proprietatibus et vitiis quibusdam (Lips 1777), wo man liest (pg. VI): Theodorus Pyl, qui tamen illi materiae, quam ali aerem apellabant, liquidi cuiusdam subtilis et elastici nomen imposuerat....

Cotugno's Verdienst wird durch die Anerkennung Theodor Pyl's, die eine historische Ehrenpflicht ist so wenig geschmälert, wie die Bedeutung Harvey's durch die Würdigung seiner Vorläufer angetastet wurde. Dr. MAX NEUBURGER (Wien).

SUISSE.

Gallerie hervorragender Therapeutiker und Pharmakognosten. Galerie d'éminents therapeutistes et pharmacognostes, par B. REBER, pharmacien. Genève, 1892-1897. in-4°. avec portraits. (En vente chez l'auteur, Avenue du Mail, 21, à Genève.)

Parmi les ouvrages de référence les plus utiles aux savants qui s'occupent de l'histoire des sciences médicales, on met en première ligne les recueils de biographies de médecins et de pharmaciens de tous les pays. Ces recueils, catalogués en grande partie dans l'Index-Catalogue (Vol. II, p. 62, Washington, 1881) et en tête du Biographisches Lexikon de Gurlt et Hirsch, sont excellents, surtout lorsqu'ils donnent l'indication des documents qui ont servi à établir les biographies; malheureusement la partie bibliographique y est très incomplète, car elle ne comprend que les principaux ouvrages publiés, à l'exclusion des mémoires insérés dans les journaux scientifiques.

M. Reber, le fondateur bien connu du journal de pharmacie Der Fortschritt, Le Progrès, le collecticneur infatigable de ces précieuses reliques pharmaceutiques si vivement admirées lors de leur exposition pu blique à Genève en 1894, M. Reber, dis-je, n'a pas suivi, pour la publication de sa Gallerie, les errements de ses devanciers. Non content d'y donner la biographie détaillée des pharmaciens, des botanistes, des chémistes et des médecins les plus estimés pour leurs travaux se rappor

tant à la thérapeutique, à la matière médicale et à la pharmacie, il a fait suivre leur notice d'une bibliographie de toutes leurs publications, complète jusqu'à l'année 1896, et il a joint à chacune d'elles un portrait reproduit d'après photographie par l'héliogravure. C'est donc une œuvre parfaite que celle de M. Reber. Quant à son utilité, elle est inappréciable. Tous ceux qui ont eu des recherches bibliographiques à faire, savent combien parfois il faut de temps et de peines pour trouver l'indication exacte du journal qui a publié tel mémoire d'un auteur dont le nom est connu. Pour ce qui concerne la thérapeutique, la matière médicale et la pharmacie, la Gallerie de M. Reber permet de faire une recherche de ce un clin d'œil, grace à la table alphabétique des auteurs biogenre en

graphies.

Cette table comprend les noms suivants:

Albertoni, Arata, Attfield, Beckurts, Bentley, Binz, Boehm, Buchner, Dieterich, Dragendorff, Drechsel, Falck, Fischer (Bernhard), Flückiger, Fraser, Garcke, Geissler, Gerrard, Giacosa, Gigli, Godfrin, Gorkom (van), Guareschi, Hager, Hanausek, Hanbury, Hartwich, Heckel, Hilger, Hirsch, Hoehnel, Hoffmann (Friedrich), Holmes, Hooper, Husemann, Kobert, Leersum (van), Liebreich, Lloyd, Lojander, Maisch, Meyer (Arthur), Moeller, Mohr, Mueller (Ferdinand von), Nencki, Oudemans, Peckolt, Planchon (Gustave), Plugge, Poleck, Power, Schacht, Schaer, Schlagdenhauffen, Schmidt (Ernst), Schneider (Fr. C. von), Spica, Thoms, Tichomirow, Trapp, Tschirch, Vitali, Vogl, Vrij (de), Vulpius, Warden, Wefers-Bettink et Wiesner.

Outre ces 69 bio-bibliographies accompagnées de portraits, M. Reber a donné, à la fin de sa Gallerie, 36 petites biographies faites à l'instar des articles de dictionnaires, c'est-à-dire ne comprenant qu'une notice abrégée et l'indication des principaux ouvrages publiés.

Il entre donc 105 savants en tout dans la Gallerie de M. Reber. Il n'y manque, pour être complète, que la notice de l'auteur accompagnée de son portrait. Nous faisons des vœux pour qu'il se décide à l'insérer dans le fascicule supplémentaire qui doit paraître incessamment.

HOLLANDE.

P. D.

Traité sur le calcul dans les reins et dans la vessie par
Traduction
ABU BEKR MUHAMMED IBN ZAKARIYA AL-RAZI.

accompagnée du texte par P. DE KONING. Leyde. 1896.
E. J. Brill 80. VI. 285 pp.

Diese Publication gehört zu denen, welchen man nur selten auf dem med.-histor. Büchermarkt begegnet. Der Grund für diesen Mangel liegt bekanntlich in der Thatsache, dass unter den Historikern der Med. nur sehr wenige die arabische Sprache in dem Maasse beherrschen, als zum Verständniss der Originalien erforderlich ist. So sind wir denn für diese Sparte fast gänzlich (mit wenigen Ausnahmen) auf dasjenige angewiesen, was uns die Orientalisten bieten, und das ist bekanntlich gerade für die Medicin verhältnissmässig wenig, da andere Partieen für die Specialforscher vielleicht verlockender sind. Mit um so grösserem Dank und um so grösserer freudiger Überraschung haben wir von vorliegender Arbeit Kenntniss zu nehmen, in der uns ein College (docteur en médecine) aus Harlem zum 1. Male vollständig das Original der Schrift von Razes

über Nieren und Blasenstein nach einer Leydener Handschrift, in Verbindung mit einer eleganten französischen Übersetzung und belehrenden Noten übergiebt.

Aber noch mehr als dies hat der Herausgeber geleistet. Um uns die Anschauungen der arabischen Aerzte insgesammt über dieses Capitel der Pathologie und Therapie vorzuführen, giebt DE KONING im Anschluss an Razes von p. 124 ab noch aus dem liber regius" des Ali ben Abbas die betreffenden Partieen im Original und Übersetzung, ferner desgleichen (von p. 186 ab) aus dem „Mokhtar fi ilm altibb" von „Ali ibn al-Habal", einem Schriftsteller des 12. Jahrhunderts, endlich die Übersetzungen der betreffenden Kapitel aus dem Canon des Avicenna und der Chirurgie des Abulcasem. Durch diese Zusammenstellung resp. die partiellen Editiones principes hat sich Verf. ein grosses Verdienst erworben, das allerdings noch grösser gewesen wäre, wenn Verf. es nicht versäumt hätte, uns jedem einzelnen der genannten Auszüge einige litterarisch-biographische einleitende Notizen vorauszuschicken.

Diese waren namentlich in Gestalt von Hinweisen auf die bekanntesten Werke der arabischen Medicin von Wüstenfeld und Leclerc bezüglich des „Ali ibn al-Habal" erforderlich, da es sehr schwer hält aus den genannten Schriften ohne orientirende Anhaltepunkte seine Wissbegierde über diesen letzterwähnten Schriftsteller zu befriedigen. Referent hat trotz längeren Forschens bei Wüstenfeld nichts über diesen Autor gefunden. Trots dieses kleinen Mangels verdient die Leistung von DE KONING die grösste Aner. kennung schon um deswillen, weil die arab.-med. Litteratur noch nicht in dem Maasse für die Geschichte der Med. frucificirt ist, als sie es verdient. Hier harren noch grosse Aufgaben für berufene Forscher ihrer Lösung. Möchten sich durch DE KONING's respectable Leistung, die hoffentlich nicht seine letzte auf diesem Gebiete bleiben wird, Viele zur Nachfolge angeregt fühlen. PAGEL.

II. GÉOGRAPHIE MÉDICALE.

ALLEMAGNE.

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Zur vergleichenden Pathologie der schwarzen Rasse in Kamerun. (Nach einem Vortrag, gehalten in der Section für Tropenhygiene der 68. Versammlung deutscher Naturforscher und Aerzte" zu Frankfurt a. M. 1896) *) von DR. ALBERT PLEHN, Kaiserl. Regierungsarzt.

Die Schwarzen in Kamerun sind nur zum Teil Eingeborne (vom Stamme der Dualla) zum Teil handelt es sich um Sudanesen aus den trocknen nordostafrikanischen Wüste, um Neger von der flachen Küste der engli schen westafrikanischen Colonien und aus dem flachen Kamerunhinterland, sowie vereinzelte Gebirgsbewohner. Letztere, wie auch die Sudanesen litten schwer unter der Malaria, doch trat bei ihnen im Gegensatz zu den Sudanesen schliesslich eine gewisse Aklimatisation ein: Die Fieberanfälle hörten auf. Bei den Schwarzen aus den flachen Malariagegenden der Westküste, wie bei den Dualla, traten Malariafieber nur selten, fast nur in den besonders ungesunden Übergangszeiten von der Trocken- zur Re

*) Autoreferat.

genzeit und umgekehrt auf, oder nach groben Schädigungen, besonders Verletzungen Einmal ward bei einem Kruneger Malaria hämoglobinurica beobachtet. Die Heilung erfolgte meistens spontan, ohne dass Chinin gegeben wurde. Die Parasiten unterschieden sich nicht von denen bei den Europäern gefundenen.

Sehr zahlreich waren die Verdauungsstörungen verschiedener Art. Von 5190 während 18 Monaten behandelten Erkrankungen handelte es sich 1231 mal um Magen- und Darmkatharre. Gefährliche Form namen sie nur zuweilen bei den Faunde aus dem Kamerun-hinterlande an, die als Arbeiter zur Küste kamen. Die Panace war Calomel.

Dysenterie spielte bei den Schwarzen wie bei den Europäern eine ganz untergeordnete Rolle.

Gegen Ende der Trockenzeit 1894-95 kam es zu einer kleinen Epidemie Typhoider Erkrankungen, deren Verbreitung mit der Benutzung eines gewissen Brunnens in Zusammenhang stand. Der klinische Verlauf war der des Typhus abdominalis. Die in zwei Fällen ausgeführte Obduc. tion ergab einen ulcerosen besonders im Dickdarm stark entwickelten Darmkatarrh, sowie Katarrh des Magens. Die Veränderungen waren ganz anderer Art, wie beim Typhus, welchem die Krankheit aber jedenfalls nahe steht. Bisher wurde sie in Kamerun noch nicht beobachtet, während sie in den englischen Colonien häufig zu sein scheint. Im folgenden Jahre trat sie um dieselbe Zeit von Neuem, aber mehr sporadisch auf, und befiel auch zwei Europäer. Mit Malaria hatte dieselbe jedenfalls nichts zu thun, wie zahlreiche Blutuntersuchungen bewiesen.

Diphtherie fehlte. Angina und Tonsillitis waren selten. Häufig war Bronchitis, wenn sich Gelegenheit zu Erkältungen bot.

Die acuten Exantheme fehlten, einschliesslich der Variola. Die Schutzimpfung wurde in grosser Ausdehnung vollzogen, und zwar kam aus Europa bezogene Lymphe zur Anwendung, welche durch Wochen vorzügliche Resultate lieferte, insofern die Impfung bei nicht durchseuchten Individuen ausnahmslos erfolgreich war.

Im Frühjahr 1895 herrschte eine kleine Epidemie von Parotitis epidemica (Mumms). Die leichten Erkrankungen verliefen ausnahmslos günstig. Keuchhusten herrschte seit Herbst 1895 in typischer Form und erheb licher Verbreitung. Er dürfte aus den englischen Colonien im Norden des Schutzgebiets eingeführt sein - vielleicht auch von der Goldküste. Influenza kam jedenfalls nicht epidemisch vor.

Sehr häufig waren während der Regen- und Übergangszeiten Katharralpneumonien von typischem Verlauf. Sie traten meist nach Erkältung auf und forderten häufig Opfer unter den Schwarzen. Mit Malaria hatten diese Pneumonien nichts zu thun; in einzelnen Fällen mag Influenza zu Grunde gelegen haben.

Tuberculose fehlt in Kamerun. Ebenso wenig wurden primäre exsudative Entzündungen von Brust- oder Bauchfell gesehn. Einmal kam eitrige Cerebrospinalmeningitis zur Obduction. Denguefieber und Tetanus sah ich nicht während meines Aufenthalts dort.

Polyarthritis rheumatica acuta trat sporadisch auf und verlief meist leicht. Herz- oder Pleuracomplicationen sah ich nie.

Gesichtserysipel beobachtete ich einmal in typischer Form. Tiefgehende Phlegmonen und selbst Panaritien waren ausserordentlich selten. Solche, die grössere Operationen erfordert hätten, kamen nicht vor, obgleich ich

allein an den Unterextremitäten 1384 Wunden und Geschwüre zu behandeln hatte.

In seltenen Fällen wurde eine eigenartige, zweifellos entzündliche, gleichmässig starke Anschwellung eines ganzen Gliedes beobachtet, die den Eindruck einer schwersten diffusen Phlegmone erweckte, schmerzhaft war, und mit hohem Fieber verlief. Eine Ursache liess sich aber ebenso wenig nachweisen, wie sich ein localisirter Entzündungsherd im weiteren Verlauf entwickelt hätte, der ohne Operation ausnahmslos günstig war.

Einmal sah ich Osteomyelitis der Tibia; einmal Caries der Fusswurzelknochen bei einem älteren Dualla. Von Puerperalfieber habe ich nie etwas gehört, wobei allerdings berücksichtigt werden muss, dass interne Manipulationen bei der Entbindung nicht üblich sind.

Häufig waren Geschwüre am Penis, die dann auch ebenso, wie die zahlreichen vernachlässigten Beinwunden zu Leistenbubonen führten

Als echten weichen Schanker möchte ich dieselben aber nicht ansehn, da sie keine Neigung zum Fortschreiten zeigten.

Gonorrhoe war sehr verbreitet, verlief aber bei den Schwarzen sehr leicht. Die häufigste Complication war noch Epididymitis. Zweimal entstand Blasenkatarrh; dreimal Blennorrhoe im Anschluss an Tripper. Einmal hatten sich infolge von Strictur eine Anzahl Urethral fisteln entwickelt. Die Syphilis, welche bis dahin in Kamerun, wenigstens in ihren frischen Formen, ganz gefehlt hatte, wurde neu eingeführt. Sie characterisirte sich im secundären Stadium durch eine allgemeine Condylomatose der Haut des ganzen Körpers. Im tertiären Stadium herrschten Ulcerationen am Unterschenkel vor.

Von Erkrankungen der Sinnesorgane waren Conjunctivitis und Keratitis häufig. Ebenso die schon von Friedrich Plehn beobachtete Nyktalopie. Refractionsanomalien zu finden, hatte ich keine Gelegenheit. Trachom sah ich nicht. Öfters kam eitriger Mittelohrkatarrh vor, besonders bei schweren Pneumonien.

Hautkrankheiten waren häufig. Vor allem der Herpes marginatus und die Knötchenflechte", genannt Krokro. Als Unicum behandelte ich eine generelle Dermatitis, die auch die Skleren und Corneae mit betraf zu hochgradiger herdweiser Hypertrophie und kleinzelliger Infiltration der Epidermis führte und durch Erschöpfung tödtlich endete.

Lepra, Lupus und Yaws fehlten. Häufig waren Furunkel, ohne aber jemals. die progressive Form anzunehmen, die als Carbunkel bezeichnet wird.

Erkrankungen des Nervensysthems waren nicht selten und betrafen in der verschiedensten Form sowohl die sensible, wie motorische Sphäre. Es handelte sich stets um periphere Neuritiden, ohne dass sich bestimmte Typen hätten herausconstruiren lassen. Öfters dürften Vergiftungen den Anlass dazu gegeben haben, sei es criminellen Ursprungs, sei es durch verdorbene Nahrungsmittel.

Echte Beri-beri beobachtete ich nicht.

Als Curiosum sei ein Fall schwerer traumatischer Neurose erwähnt. Häufig waren Beschäftigungsneurosen infolge ungewohnter schwerer Arbeit. Zweimal wurde ich von Dualla wegen Impotenz consultirt. Epilepsie kam zweimal bei Kruleuten vor.

Einmal sah ich Hystero-hypochondrie bei einem älteren Weibe. Sonst kamen Geistesstörungen nicht zur Beobachtung.

Chronische Erkrankungen von Herz und Lunge sah ich nicht. Auch keine

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