Das Magazin (Kritisches Organ der Weltliteratur) Begründet 1832 von Josef Lehmann. Herausgegeben von Dr. Eduard Engel in Berlin, ist die einzige deutsche Revue grossen Stils, welche den gebildeten Leser in den Stand setzt, den literarischen Erscheinungen aller Kultur. länder zu folgen. Sämmtliche für das deutsche Publikum interessanten Erscheinungen der Weltliteratur werden im » MAGAZIN« von den hervor. ragendsten Schriftstellern Deutschlands und des Auslands in längeren Essays oder knapperen geistvollen Kritiken besprochen. Der Leser des » MAGAZIN hat die Sicherheit, dass ihm kein irgendwie wichtiges Werk der französischen, englischen, italienischen, spanischen Literatur unbekannt bleiben kann. Aber auch die Literaturländer zweiten Ranges werden ihrer Stellung entsprechend auf das Eingehendste berücksichtigt. Ebenso findet auch das Drama die liebevollste Pflege. Damit aber nicht ausschliesslich die Literatur des Auslandes behandelt werde, bringt die stehende Rubrik »Deutschland und das Ausland« regelmässig als Leitartikel einen Aufsatz über die geistigen Beziehungen Deutschlands zu fremden Literaturen. Auch poetische Verdeutschungen unserer grössten Uebersetzungskünstler zieren das » MAGAZIN« vor allen andern Revuen. Ausser den längeren Artikeln enthält jede Nummer des » MAGAZIN eine »kleine Rundschaua, sowie eine grosse Fülle von wissenswerthen Notizen unter den Rubriken: »Literarische Neuigkeiten«, »Aus Zeitschriften« (wobei alle Länder der Erde berücksichtigt werden) und „Bücherschaua. Das » MAGAZIN« zählt zu seinen ständigen Mitarbeitern Paul Heyse, Emanuel Geibel, Friedrich Bodenstedt, Alfred Meissner, Johannes Scherr, Dr. A. Laun, Murad Efendi, Dr. Johann Fastenrath, Gerh. v. Amyntor, A. R: Rangabé, (Griechischer Gesandter in Berlin), Max Nordau, K. E. Franzos, Prof Dr. Aug. Bolz, Karl Witte, Dr. Karl Braun (Wiesbaden), Bret Harte, Emile Zola, Emilio Castelar und viele andere namhafte Schriftsteller. Der Preis beträgt pro Quartal nur 4 Mark. Wöchentlich erscheint eine Nummer in der Stärke von ca. 32 grossen Spalten. Bestellungen nehmen alle Buchhandlungen und Postanstalten entgegen. Eine Probenummer steht Jedem auf Verlangen gratis zur Verfügung. Sämmtliche Nummern eines begonnenen Quartals können nachgeliefert werden. Leipzig Verlagshandlung von Wilhelm Friedrich. Im März 1880 erschien: Bernhardy, G., Grundriss der griechischen Litteratur. Dritte Bearbeitung. II. Theil. Geschichte der griechischen Poesie. 2. Abtheilung. Dramatische Poesie, Alexandriner, Byzantiner, Fabel. Zweiter Abdruck. 521/2 Bogen. gr. 8. . geh. 1880. 13 Mark 50 Pf. Band I. Vierte Bearbeitung. 1876. 13 Mark 50 Pf. Band II. 1. Abtheilung. Dritte Bearbeitung. Zweiter Abdruck. 1877. 12 Mark, mit denen das Werk ein vollständiges Ganze bildet, sind gleichfalls vorräthig und können durch jede Buchhandlung bezogen werden. Eduard Anton in Halle a./s. Verlag von Gustav Fischer in Jena. Soeben erschien: Sophokles Antigone nebst den Scholien des Laurentianus herausgegeben von Moritz Schmidt. Professor an der Universität Jena. Preis 2 Mark 80 Pf. De Batrachomyomachiae Origine, Natura, Historia, Versionibus, Imitationibus librum composuit Georgius Walthemath, Bremanus Sacramentanus Phil. Dr. 8. 134 S. 3 Mark 50 Pf. Auf Grund sorgfältiger, umfassender Studien giebt der Verfasser eine erschöpfende Analyse des hellenischen »Froschmäusekriegs,« von den verschiedensten Seiten aus das Gedicht illustrirend, welches dadurch in ganz neuer Beleuchtung erscheint. Eine besondere Aufmerksamkeit widmet er den zahlreichen Nachahmungen in der byzantinischen, italienischen, spanischen, französischen, englischen und deutschen Literatur, deren Bedeutung diejenige des Originalepos erst zum vollen Verständniss bringt. Stuttgart 1880. J. B. Metzler'sche Buchhdlg. Soeben erschien: Die plautinischen Lustspiele in späteren Bearbeitungen . I. Amphitruo von Dr. Karl v. Reinhardstoettner, in gr. 8. 2 Mark 80 Pf. Wilhelm Friedrich, Verlag des Für Schriftsteller auf jedem Gebiete der Literatur, welche ihre Schöpfungen auf eigene Rechnung drucken und im Buchhandel erscheinen lassen wollen, empfiehlt sich die unterzeichnete Firma zur versandtfertigen Herstellung von Druckwerken in geschmackvollster Ausstattung und gleichzeitig zur Uebernahme des Kommissionsverlags u. buchhändl. Vertriebs zu sehr günstigen Bedingungen. Stuttgart J. B. Metzler'sche Buchhdlg. u. Buchdruckerei. zum lahresbericht über die Fortschritte der classischen Alterthumswissenschaft . 1881. Nr. 2. Das Anzeige-Blatt enthält: Erste Abtheilung: Mittheilungen über den Fortgang es Jahresberichtes Repliken zu den Jahresberichten. Dieselben werden, soweit ie nicht von der Redaction zur Gratis-Aufnahme bestimmt werden, zum Preise von 0 Pfennigen für die Zeile aufgenommen. Buchhändlerische Anzeigen. S.5—8. Iweite Abtheilung: Nekrologe der verstorbenen Philologen und Alterthumsforscher on Conrad Bursian. Mittheilungen über den Fortgang des Jahresberichtes. Homer Director Prof. Dr. A. Grumme in Gera. Zur Abwehr. Im sechsten Bande dieser Zeitschrift, Jahrgang IV, Abth. 2, S. 157, sagt Herr E. Baehrens über den ersten Artikel meiner Beiträge zu Avienus (Hermes XI, S. 247-254): Auch hier ist zu bedauern die ungenügende Bekanntschaft mit dem handschriftlichen Materiale (nur der eine Vindobonensis ist dem Verfasser zugänglich), in Folge dessen auch die Besprechung corrupter Stellen mangelhaft ist. Hierauf bemerkt er, dass Phaen. 264 ff. olli, micat, instar, amictus, rubore handschriftlich überliefert sei und bespricht dann diese Stelle, wobei er wieder eine Lesart anführt und als handschriftlich überliefert bezeichnet, ohne seine Quelle zu nennen. Der Artikel aber, über den so der Stab gebrochen wird, besteht aus zwölf Bemerkungen, welche vorwiegend apologetischer Natur sind: es werden meist auf Grund des Vindobonensis willkürliche Aenderungen des Textes zurückgewiesen, nur einmal (Nr. 12) habe ich Emendationsversuche gemacht. Um so mehr musste es mich überraschen, dass eine Handschrift eine Anzahl völlig sicherer und ausreichender Lesarten des Vindobonensis umstossen könnte. Denn nur in diesem Falle hätte Herr Baehrens gegründeten Anlass gehabt, »die ungenügende Bekanntschaft mit dem handschrift lichen Materiale« zu bedauern und in Folge dessen die Besprechung corrupter Stellen mangelhafte zu nennen. Die ungenannte handschriftliche Quelle des Herrn Baehrens ist nun aber der Ambrosianus D. 52 inf. und aus einer sorgfältigen Collation dieser Handschrift habe ich ersehen, dass das oben angeführte Urtheil des Herrn Baehrens in allen Punkten hinfällig ist. Erstens nämlich stimmt der Ambrosianus an mehreren der von mir besprochenen Stellen mit dem Vindobonensis überein. Dies ist der Fall Pbaen. 30 (Nr. 1 der Bemerkungen im Hermes), wo der Vindobonensis prigra inclinatio nodi und der Ambrosianus pigra inclinatio nodi hat, was doch wohl dasselbe sagt. Phaen. 22 (Nr. 2), 93 (Nr. 3), 141 (Nr. 5), 248 und 250 (Nr. 8), 254 (Nr. 9) und 1 (Nr. 10) haben beide Handschriften dieselbe Lesart: perrupit, nec minus, ut, spiram und metatio chelis, utque, incentor. Dies sind sieben von den zwölf Nummern im Hermes! Ferner hat der Ambrosianus Phaen. 132 infido (Nr. 4), eine unzweifelhaft irrige Ueberlieferung. Sodann muss Phaen. 187f. (Nr. 6) die Lesart des Vindobonensis (aethrae inditus) der des Ambrosianus (aethrae inclytus) vorgezogen werden, weil es der Gedanke verlangt; denn Avien will hier sagen, dass Hercules jetzt (tum) in den Himmel gelangte, und nicht, dass er damals schon durch sein Sternbild berühmt war. In der siebenten Bemerkung (Phaen. 223) habe ich die Lesart des Vindobonensis (agnato) unerwähnt gelassen, weil sie bereits emendiert ist; aber auch hier hat der Ambrosianus nichts anderes als die Wiener Handschrift. Ebensowenig wird für die Frage nach der Eintheilung des Gedichtes (Nr. 11) durch den Ambrosianus etwas gewonnen, da in ihm der Schluss der Phaenomena und der Anfang der Prognostica fehlt. Wenn schliesslich Phaen. 264 ff. (Nr. 12) durch den Ambrosianus mehrere » Abschreiberversehen « verbessert werden, so sind doch in meiner Besprechung der Stelle diese Schreibfehler erstens nicht unverbessert geblieben und zweitens gerade so verbessert worden, wie der Ambrosianus es verlangt. Dazu kommt, dass V. 266 der Ambrosianus die corrupte Ueberlieferung des Vindobonensis nicht durch eine befriedigende Lesart, sondern durch eine andere Corruptel und eine Lücke ersetzt. Meine Behandlung der Stelle mag Herrn Baebrens immerhin als wenig glücklich erscheinen, aber dass ihre Besprechung durch die Nichtbenutzung des Ambrosianus mangelhaft ist, hat er damit nicht bewiesen. Hieraus ergiebt sich, wie ich glaube, deutlich genug, dass die erwähnten Bemerkungen im Hermes nicht nur ohne Nachtheil für ihren wissenschaftlichen Werth des Ambrosianus entrathen, sondern auch mit Benutzung dieser Handschrift zu keinem anderen Resultat führen konnten. Da die Art, wie Herr Baehrens in diesem Fall Kritik geübt hat, sich selber richtet, begnüge ich mich damit, sein Urtheil über jene Bemerkungen als völlig unbegründet zurückzuweisen. Erfurt. A. Breysig. |