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Portugal

im Sommer 1863

don

Dr. H. K. Brandes,

Professor und Rektor des Gymnasiums zu Lemgo.

Mit einer Abhandlung über die portugiesische Sprache.

Lemgo und Detmold,
Meyer'sche Hofbuchhandlung.

1 8 6 4.

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Vorwort.

Mit diesen Blättern lasse ich meine zehnte Taube ausfliegen; sie bringt die Post von Lissabon und bittet den geneigten Leser um freundliche und wohlwollende Aufnahme.

Das an der portugiesischen Küste gelegene Vorgebirge

Roca, bei welchem sich der von den kastilischen Hochflächen herabströmende Tajo, wie die Spanier, oder Tejo, *) wie die Portugiesen sprechen, bereits mit den Wellen des Oceans vermählt hat, ist zwar ein Felsen, wie der Name andeutet, aber keineswegs eine majestätische, imponirende und weit in die Salzfluth hineinragende Felsspitze, sondern vielmehr eine fast gar nicht ausgezeichnete Felsecke, in welcher sich die an der Mündung des Flusses von Ost nach West ziehende Küste gegen Mitternacht wendet; es ist das Ende der hohen Serra de Cintra, die man an ihren Zacken und zerrissenen Gipfeln weit in das Land hinein verfolgen kann, ein Felsen, dessen Gestalt dem Vorgebirge Arkona auf der Insel Rügen gleicht, da sich auch dieses wenig oder gar nicht von der nächsten Umgebung unterscheidet, aber durch seine weiße Kreidefarbe etwas Zauberhaftes hat, wogegen Roca von gelblicher Sandsteinfarbe ist, und die öde nackte Umgebung aller Bäume, ja fast alles Grüns ermangelt. Dieses westliche Ende Europas, wie fern ist es davon, den Südspitzen Europas, den Vorgebirgen des schönen Hellas zu gleichen; welch einen großartigen Anblick *) Tejo spr. Tescho.

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