In der vorliegenden Ausgabe ist das Plusfragment von B als „XIII B“ an der entsprechenden Textstelle eingereiht; die Lesarten verzeichnen sämtliche Varianten. Als Macpherson im J. 1761 den Fingalband (F]vor. bereitete (erschienen December 1761 mit dem Titeljahr 17622, s. Saunders, p. 161), verarbeitete er die Fragmente I, II, IV, V in Carric-thura, X-XII in The Songs of Selma, XIII-XV in Fingal; Nr. VII wurde in einer Note zu Temora als Variante beigefügt. Die Nummern III, VI, VIII, IX, XIII B. blieben unbenutzt, und da im Temora-Bande von 17633 bei Wiederholung von Temora" als „Temora Book I“ die Variante nicht mehr gegeben wurde und Macpherson keines der unbenutzten Fragmente verwertete, blieben sechs der sechzehn Frag. mente dauernd von der Aufnahme in die späteren Gesamtausgaben ausgeschlossen“. Der Text der verwerteten Fragmente zeigt stilistische Retouchen, die in den Fingalpartien ziemlich weit gehen, aber auch sonst zahlreicher und stärker sind als die geringfügigen Änderungen des B-Textes gegenüber A. 1 Er enthält außer Fingal noch: Comala, The War of Caros, The War of Inis-thona, The Battle of Lora, Conlath and Cuthona, Carthon, The Death of Cuchullin, Darthula, Temora [= Book I], Carric-thura, The Songs of Selma, Calthon and Colmal, Lathmon, Oithona, Croma, Berrathon. 2 Die "Second Edition" 1762 [ein Exemplar im Würzburger Englischen Seminar) ist, wie die Kollation mit der ersten Ausgabe [Kgl. Bibliothek Berlin, Zr 3608] zeigte, eine bloße Titelauflage. Da sich (wenigstens im Bereiche der in Betracht kommenden Textpartien) vollkommene Übereinstimmung ergab, ist bei der Korrekturlesung das Würzburger Exemplar benutzt worden. 3 Er enthält außer Temora (in acht Büchern) noch: Cathlin of Clutha, Sulmalla of Lumon, Cath-loda, Oina-morul, Colna-dona, und A Specimen of the Original of Temora, Bk VII. 4 Die Angaben bei Stern p. 68, Anm. stimmen infolge von Druckoder Rechenfehlern nicht. Im J. 1773 gab Macpherson den inzwischen wiederholt neugedruckten Ossiandichtungen eine neue und endgiltige Fassung in der zweibändigen Ausgabe [P]: The Poems of Ossian. Translated By James Macpherson, Esq; In Two Volumes. A New Edition, Carefully corrected, and greatly improved. London: Printed for W. Strahan; and T. Becket, in the Strand, Bookseller to their Royal Highnesses the Prince of Wales and Bishop of Osnabrugh. MDCCLXXIII. In der vom 15. August 1773 datierten Vorrede sagt Macpherson: “Without encreasing his genius, the Author may have improved his language, in the eleven years, that the following poems have been in the hands of the public. Errors in diction might have been committed at twenty-four, which the experience of a riper age may remove; and some exuberances in imagery may be restrained, with advantage, by a degree of judgment acquired in the progress of time. Impressed with this opinion, he ran over the whole with attention and accuracy; and, he hopes, he has brought the work to a state of correctness, which will preclude all future improvements”. Und am Schlusse der "Preface' heißt es: "One of the chief improvements, on (so P, nicht in, wie im Tauchnitzdruck] this edition, is the care taken, in arranging the poems in the order of time; so as to form a kind of regular history of the age to which they relate. The writer has now resigned them for ever to their fate.' Ob in dem zwischen den Fingal- und Temorabänden von 1762-1763 und dieser neuen Textredaktion liegenden Drucken textliche Änderungen vorgenommen worden waren, war mir nicht möglich zu untersuchen; die Worte Macphersons lassen aber keinen Zweifel, daß erst die P-Redaktion eine wirkliche Umarbeitung darstellt, die, 1 Der Majuskeldruck einzelner Wörter und die s des Originals sind hier mit normalen Lettern wiedergegeben. wie schon die Lesarten zu den kleinen Textpartien in der vorliegenden Ausgabe zeigen, relativ sehr weitgehend war, so daß die Mehrzahl der Fragmente eine dreifache Textstufe aufweist: A (mit B), F, P. Daß die Retouchen fortschreitende Besserungen darstellen, wird sich schwerlich behaupten lassen; namentlich die Lesarten von P tragen mehr oder weniger den Charakter der Verschnörkelung und Verkünstelung. Der Textus receptus unserer modernen Handausgaben (z. B. Tauchnitz 1847, Bohn's Miniature Classics Ld. 1852) geht auf P (oder einen der noch zu Macphersons Lebzeiten erschienenen Neudrucke von P) zurück, wie sich schon aus dem Abdruck der Preface von 1773 ergibt; auch der Vergleich der für die vorliegende Ausgabe in Betracht kommenden Texte der Tauchnitz-Edition [T] mit P ergab ihre Übereinstimmung. Doch ist zu beachten, daß T und Bohn die Orthographie modernisieren, die Interpunktion vielfach anders regeln, in der Absatzteilung gelegentlich abweichen, Druckfehler von P verbessern u. ä. m.; von Wortabweichungen ist mir innerhalb der verglichenen Texte nur ein Fall begegnet (A p. 48, 2: P heath, T und Bohn beach), der in seiner Vereinzelung eher ein Versehen der gemeinsamen Vorlage darstellt als eine nachträgliche Änderung Macphersons, die in Widerspruch zu der wiederholt als heath bezeichneten Ortsbestimmung stünde. Auch die zahlreichen Anmerkungen von P sind im Textus receptus teils weggelassen, teils stark beschnitten. Es ist daher vor der Täuschung zu warnen, daß T ein getreues Bild von P gebe, was bei einem Vergleiche der P-Varianten mit dem Tauchnitztext nicht außer Acht zu lassen ist. Die Lesarten der vorliegenden Ausgabe sind unmittelbar nach P gegeben?; auf die (na 1 Benutzt wurde das Exemplar der Berliner Universitätsbibliothek Zr 14307 mentlich in der Interpunktion zahlreichen) formalen Abweichungen von T besonders hinzuweisen wäre Ballast gewesen. nur Die Einrichtung der vorliegenden Ausgabe erfordert nur wenige Erläuterungen. Der Text von A (und XIIIB) ist in vollkommener diplomatischer Treue wiedergegeben. Da das Original sehr sorgfältig gedruckt ist, waren nur zwei Druckfehler (A 49 7, A 56 6) im Text zu berichtigen und in die Lesarten zu stellen. Die Zeilen des Neudrucks entsprechen dem Original; das Seitenbild des Originals ließ sich infolge der Zufügung der Lesarten nicht beibehalten; daher sind die Seitenziffern und die Custoden (Blatthüter) nicht reproduziert, ebensowenig die freien Seitenreste am Schlusse einiger Fragmente. Die Seitenzahlen des Originals sind links, die Zeilenzahlen rechts vermerkt. Die einzige Änderung der Druckanordnung betrifft die Stelle der Anmerkungen; diese mußten natürlich im Neudruck vom Fuße der Originalseite an das Textende der Neudruckseite, auf der die zugehörige Text. zeile ihren Platz gefunden hat, umgestellt werden. Die Lesarten geben sämtliche Varianten der Schreibungs, Interpunktion, Absatzgliederung und des Wort 1 Nicht reproduziert sind die Ligaturen von ct, fl, st u. ä., die Differenzen in der Länge der Gedankenstriche, in der Breite der Absatzintervalle und in den Höhenmaßen der fettgedruckten Initialen zu Beginn der Preface und der Fragmente II—XV (bei Nr. I ist die Initiale auch im Original übernormal). 2 Die etwas größere Zeilenlänge der Anmerkungen im Neudruck ist nur dadurch veranlaßt, daß die zur Verfügung stehende Schriftgattung sich nicht enger setzen ließ; im Original ist die Zeilenlänge des Textes und der Anmerkungen gleich. 3 Auf innere Inkonsequenzen der Schreibung sei hier ausdrücklich hingewiesen, um dem Leser Zweifel an der Richtigkeit der Ausgabe zu ersparen. So schwankt A zwischen warriour und warrior, B zwischen lautes?. Die Beschränkung auf Verbalvarianten erwies sich als untunlich, da bei rhythmischen Prosatexten die Interpunktion Fingerzeige für den Vortrag und die rhythmische Gliederung bietet; auch der Umstand, daß die modernen Handausgaben in bezug auf Interpunktion ganz unzuverlässig sind, legte ihre Verzeichnung nahe. In den Lesarten wird nach Seite und Zeile des Originals zitiert. Vor der Klammer steht der Text von A, hinter der Klammer folgen die Lesarten; wo die Abweichung nur in der Interpunktion liegt, ist diese allein gesetzt (z. B. 11 3 Shilric.]! P) da das Textwort in diesem Falle bloß als Index dient. Abweichend von der gewöhnlichen Lesartentechnik ist sowohl beim Stichwort als bei der Variante auch die Interpunktion wiederholt (z. B. 124 him.) Shilric. P), teils weil sie bei farblosen, in derselben Zeile sich wiederholenden Wörtern die nähere Bestimmung gibt, teils weil die Wiederholung bei längeren Satzgliedern doch unvermeidlich war und durch abweichende Behandlung bei einzelnen Wörtern eine beirrende Inkonsequenz entstanden wäre. Wenn zwei oder drei Texte eine gemeinsame längere Variante zeigen, innerhalb welcher sie in einzelnen Wörtern untereinander abweichen, so ist diese Abweichung in Klammern eingefügt, und zwar, wo drei Textstufen in Betracht kommen, mit Zufügung des Siegelbuchstabens (z. B. 217: Zusatz BFP: Bend thy red eye gray und grey, u. ä. m. Die Ausgabe enthält sich jeder Änderung, und führt die Abweichungen der anderen Texte in den Lesarten jedesmal einzeln an. 1 Nur abweichende Verwendung von Typengattungen (Majuskelschrift für Normalschrift oder umgekehrt) ist (mit Ausnahme der Varianten des Titelblattes von B) nicht verzeichnet; in Majuskeltypen gedruckte Wörter sind in den Lesarten (als Stichwort oder Variante) in Normaltype umgesetzt. Ebensowenig verzeichnet sind natürlich abweichende Worttrennungen an Zeilenschlüssen von MBFP, deren Zeilenlängen von A verschieden sind. |