Pagina-afbeeldingen
PDF
ePub
[merged small][merged small][merged small][merged small][graphic][graphic][subsumed][ocr errors][subsumed][subsumed][subsumed][merged small][merged small][merged small][merged small][ocr errors][subsumed][subsumed]

Vorbericht.

Die Privat - Bibliothek Sr. Majestät des hochseligen Königs

Ernst August war in früheren Zeiten theils im St. James - Palaste in London, theils im Residenz-Palais zu Berlin aufgestellt; Letztere, als der minder bedeutende Theil, ward nach dem Regierungs- Antritte Sr. hochseligen Majestät im Jahre 1837 nach Hannover befördert. Im Jahre 1842 erhielt dieselbe aus dem Nachlasse Ihrer Königlichen Hoheit der Prinzessin Sophie Auguste von Grossbritannien einen sehr schätzbaren Zuwachs, und gewann noch an innerer und äusserer Bedeutung, als einige Jahre später auf Allerhöchsten Befehl auch die bislang in London verbliebene Bücher - Sammlung mit der hiesigen Bibliothek vereinigt ward. Unter der gegenwärtigen Regierung Sr. Majestät des Königs Georg V. kam nicht nur die früher Kronprinzliche, sondern auch die bislang für sich abgesonderte Hand-Bibliothek Ihrer Majestät der hochseligen Königin Friederike der Haupt- Bibliothek hinzu; mehrere tausend Bände an nach und nach entstandenen Doubletten, sind einem Allerhöchsten Befehle zufolge in dem Königlichen Schlosse zu Celle aufgestellt und bilden einen Zweig der hiesigen Verwaltung.

Durch die bisherigen und die stets fortdauernden neuen Erwerbungen, wozu eine ansehnliche jährliche Etatssumme Allerhöchst ausgesetzt worden, schreitet die Bibliothek einer immer grösseren Vervollkommnung

entgegen. In ihrem gegenwärtigen Bestande umfasst dieselbe etwa 25,000 Bände, einschliesslich einer ansehnlichen Sammlung englischer, französischer und deutscher Zeitungen, unter denen ein vollständiges Exemplar des,,Moniteur universel" besondere Erwähnung verdient. Bei jener Bändezahl ist jedoch weder der grösste Theil der Kupferwerke, noch die Landkarten - Sammlung mit in Anschlag gebracht. Die Letztere, obgleich verschiedene werthvolle Kartenwerke enthaltend, liegt ausser dem Gebiete der planmässig fortschreitenden Erwerbungen, und wird nur hin und wieder durch einige neu erscheinende, besonders wichtige Karten vermehrt. Die Geschichte und deren Hülfswissenschaften bilden den überwiegenden Theil der Bibliothek, aus nahe liegenden Gründen ist inzwischen die englische und französische Literatur vorzugsweise vertreten. Wenn unter diesen Umständen in der deutschen historischen Literatur noch manche Lücken wahrgenommen werden, so bleibt eben deshalb die Ausfüllung derselben ein Haupt- Augenmerk der gegenwärtigen Verwal, tung. Eine abgesonderte, handschriftlich verzeichnete Sammlung gedruckter Musikalien ist von nur geringer innerer Bedeutung; als ein sehr werthvoller Bestandtheil derselben verdient jedoch eine Gesammt-Ausgabe der Händel'schen Werke in 30 Foliobänden besonders hervorgehoben zu werden. Die gesammte Administration steht unter der höheren Leitung der zunächst vorgesetzten Behörde, der Verwaltung der Hand- und SchatullCasse Sr. Majestät des Königs.

Es liegt in der Natur der Sache, dass die Benutzung der Bibliothek dem Publicum nicht gestattet werden kann, vielmehr auf die engern Kreise des Hofes beschränkt bleibt; in einzelnen Fällen und zu besonderen wissenschaftlichen Zwecken wird jedoch von der bestehenden Regel unter persönlicher Verantwortlichkeit des Bibliothekars eine Ausnahme gemacht.

Aus den früheren, nicht mehr zureichenden Räumen im Königlichen Residenzschlosse ist seit dem Jahre 1855 die Bibliothek in die erste Etage des Königlichen Palais an der Leinstrasse versetzt und ge

währt nun auch in ihrer äusseren Erscheinung einen erhebenden Eindruck, besonders auch in der Abtheilung der grossen Theils sehr kostbaren Kupferwerke.

Was die Einrichtung des von dem gegenwärtigen Bibliothekar verfassten, auf Allerhöchsten Befehl zum Drucke beförderten Kataloges betrifft, so hat die zu Grunde gelegte systematische Anordnung desselben aus dem Bestande der Bibliothek selbst sich ergeben müssen; so wünschenswerth auch in einzelnen Theilen eine nähere Charakterisirung des Aeusseren, so wie bibliographisch - kritische Bemerkungen über die ausgezeichnetsten Werke sein mögen, so hat doch aus dem Grunde der Vereinfachung von einer solchen weit führenden Ausdehnung abgewichen werden müssen. Einige Wiederholungen, namentlich mehrerer in dem abgesonderten Theile der Kupferwerke aufgeführten grösseren Reisebeschreibungen und wissenschaftlichen Expeditionen, naturhistorischen Monographien, Werken über bildende Kunst etc., schienen einer vollständigeren Uebersichtlichkeit wegen, angemessen zu sein; aus eben diesem Grunde sind die unter den betreffenden Abtheilungen aufgeführten Zeitschriften recapitulirend zusammengestellt, das angehängte Namen- und Sach- Register endlich wird wesentlich dazu beitragen, die einzelnen Autoren und deren Werke ohne besondere Mühe aufzufinden.

Hannover, im Juni 1858.

L. Nolte,

Bibliothekar Sr. Majestät des Königs.

« VorigeDoorgaan »