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53. Wer die Atipati u. s. w. sind, weiss Niemand gewiss. Die Badaga's meinen, es bezeichne die Vorfahren also etwa Z. 55 die ältesten Vorfahren, Z. 56 die jüngern u. s. w. Allein das bekannte Purusha Z. 54, das sie aber auch nicht haben und kennen, zeigt, dass alles wohl Sanskritwörter sind, die der Verfasser noch kannte. Somit wäre die Meinung bei

53. die Grossherrn, Regenten seien mit dem Verstorbenen etwa Eins. 54. Der Herr (Meister) und ein gewöhnlicher Mann (eben der Verstorbene) seien Eins; ebenso

55, der König, Fürst, und Z. 56 der Meister u. s. w.

Zehn Rubâ'i des persischen Dichters Chakani.

Uebersetzt von Dr. K. H. Graf.

1.

Mag Gutes ich, mag Böses sehn, er weiss es;
Mag Recht, mag Unrecht er begehn, er weiss es.
So lang ich lebe weicht nicht meine Treue,

Auf diesem werd' ich fest bestehn, er weiss es.

2.

Du kannst dich, während Schmerz zerreisst Chakani, freu'n !
Von deinem Gram mög' einst umkreis't Chakani sein!

Wenn je gedenkend du bereust Chakani's Pein,

Dann steh' für dich der reine Geist Chakani's ein.

3.

Nacht war's, da ward dein Brief mir zugebracht;

Ich las und sieh', ein neuer Tag erwacht':

Vor mir ging auf was du so schön gedacht,

Und tausend Sonnen strahlten durch die Nacht.

4.

Giebt's eine Last des Unglücks wohl die ich nicht trage?
Giebt's eine Unbill des Geschicks die mich nicht plage?
Sie fragen mich: was ist's, dass Tag und Nacht du seufzest?
Giebt's Plagen Tag und Nacht um die jetzt ich nicht klage?

5.

Dahin, den Stein im Herzen, geh' ich, gleich dem Wasser,
Dorn and Gestrüpp fort trage jäh ich, gleich dem Wasser,
In Ruh' an keinem Orte steh' ich, gleich dem Wasser,

Und bin ich fort, zurück nicht seh' ich, gleich dem Wasser.

1) Die mit Nachbildung der Originalform hier übersetzten vierzeiligen Gedichte Chakani's († 1186) sind abgedruckt in Spiegels pers. Chrestomathie S. 121 ff.

6.

Du hast durch neue Härte stets mich Tag für Tag verletzet,
Bis endlich der Geduld Gewand du nach und nach zerfetzet.
Von deiner Güte liessest du nie eine Spur mich sehen:

Hinweg! wie hast du mitleidslos mir Schlag auf Schlag versetzet !

7.

Ich leid' um dich, was meine Plage, ach! das weiss ich.
Du quälest mich, um was ich klage, ach! dass weiss ich.
Dein ist der Plage Wahl, mein ist der Treue Qual:

Was du thust, weisst du, was ich trage, ach! das weiss ich.

8.

Die Sonne du, Nenuphar dem schwankenden gleich bin ich,
Mit lächelnder Lippe versunken im Thränenteich bin ich,
Gesenket des Herzens Haupt und die Wange so bleich bin ich,

Des Nachts todt vor Gram, durch dich Tags im Lebensreich bin ich.

9.

Schmerz den des Himmels Zelt nicht fasst hab' ich,
Schrei'n das der Mund geschwellt nicht fasst hab' ich.
Was bringt, fragst du, die Welt für Kummer dir?

O Kummer den die Welt nicht fasst hab' ich.

10.

Das Bild mit Engelsangesicht hielt ich in meinen Arm geschlungen,
Nach jener beiden Locken Ball batt' ich den Schlägel hin geschwungen.
Indess den Feinden vor der Thür mich aufzufinden nicht gelungen,
In der Umarmung Heiligthum ward Lob sei Gott! von mir gesungen.

Aus einem Briefe des Prof. Tornberg

an Prof. Fleischer.

Lund d. 29. März 1851.

Bald hoffe ich Ihnen ein Exemplar des bisher von Ibn-el-Athir 1) Gedruckten übersenden zu können 2). Je mehr ich dieses Werk studire, desto mehr finde ich, dass dasselbe Alles, was wir über vorderasiatische Geschichte gedruckt besitzen, übertrifft, und die vier oder fünf letzten Bände werden, denke ich, die ergiebigsten seyn. Die Schwächen, welche Andere in diesen letzten Theilen gefunden zu haben glauben, habe ich durchaus nicht entdecken können. Vielleicht liegt der Grund dieser Beschuldigung hauptsächlich in der Beschaffenheit der alten Pariser Handsebrift. In den ersten Zeiten folgt der Vf., wie man weiss, fast ausschliesslich dem grossen Werke Tabari's; da nun alle moslimischen Geschichtschreiber diese reiche Fundgrube ausgebeutet haben, so wird man in den entsprechenden Theilen wirklich neue Thatsachen von Bedeutung allerdings wohl vergeblich suchen.

1) S. oben S. 258.

2) Im Juni habe ich die ersten 35 Bogen erhalten.

FI.

Aus einem Briefe des Dr. Chwolsohn

an Prof. Fleischer.

Petersburg d. 4/16. Apr. 1851.

Sie erinnern sich, dass ich unter meinen Quellen sehr wichtige Nachrichten über die Tempel und den Cultus der Sabäer 1) von einem gewissen Muhammed Abû - Tâlib habe, die aus Norbergs Onomasticum zum Cod. Naz. geschöpft sind. Ich wusste aber durchaus nicht, wer dieser Muhammed ist und wo er seine Berichte gegeben hat. Hier habe ich Aufschluss darüber

شمس الدين ابو عبد الله محمد ابو طالب (2) gefunden. Es ist Verfasser einer ausgezeichneten الانصارى الصوفى الدمشقى شيخ الربوة کتاب نخبة الدهر في عجائب البر : Kosmographie in 9 Bücher betite

,, Ms. des Asiatischen Museums Nr. 593. Norbergs fragmentarische und unverständliche Nachrichten finden sich im 9. Cap. des 1. Buches und füllen neun enggeschriebene Octavseiten. Norberg ist mit diesen Notizen nicht zum besten umgegangen; vieles Wichtige hat er ganz weggelassen, und oft ist er, wie es scheint, bloss desswegen über ganze Sätze und einzelne Wörter hinweggesprungen, weil sie ihm nicht sogleich verständlich waren. Mein Dimeschki lebte in der Mitte des achten Jahrhunderts d. H.; denn es kommt im Buche ein Datum 723 vor, und unsere Handschrift ist nach einer andern vom J. 791 copirt worden. In Layden findet sich unter Nr. 1708 ein zweites Exemplar dieses Werkes.

Aus einem Briefe des Staatsr. von Dorn

an Prof. Fleischer.

Petersburg 13/25. Apr. 1851. Von meinem Kataloge der orientalischen Handschriften der öffentlichen kaiserlichen Bibliothek *) sind 30 Bogen fertig; es fehlen noch un

1) Dr Chwolsohn aus Wilna ist der Vf. eines Werkes über die Sabäer und den Sabüismus, durch dessen hohen Werth die Raiserl. Akademie der Wissenschaften zu St. Petersburg bewogen worden ist, es unter die auf ihre Kosten herauszugebenden Druckschriften aufzunehmen; s. Bull. hist. - philol. T. VIII, Nr 8, Col. 125 u. 126. Der 2. Band, welcher die wichtigsten noch ungedruckten morgenländischen Quellenschriften mit Uebersetzung und Commentar enthält, soll zuerst erscheinen, und der Druck desselben hat bereits begonnen. FI.

2) Ḥagi Chalfa, T. VI, S. 315 u. 316, Nr. 13632 der Flügel'schen Ausgabe (ich citire nach den Aushängebogen) hat, gewiss richtig, bl. Im Uebrigen giebt er den Namen des Vfs. und des Buches ganz übereinstimmend mit dem Obigen; über das Zeitalter des erstern schweigt er. Fl. 3) Nach H. Ch. in 7 Büchern, offenbar durch Verwechselung von är und ämï ̧ F1.

4) S. Ztschr. IV, S. 394.

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FI.

gefähr 10. Ich hoffe für unsere Akademie bald eine neue interessante Erwerbung bewerkstelligen zu können, nämlich die der 80-88 in Teheran und Tebriz gedruckten und lithographirten Werke, von denen ich ein genaues Verzeichniss aus erster Hand erhalten habe. Kasembeg's Derbend - nâme ist nun auch erschienen, ebenso v. Tornauw's Grundzüge des musulmanischen Rechtes, ohne Zweifel das handlichste Handbuch desselben, von dem eine deutsche Uebersetzung sehr zu wünschen wäre. Wallin hat in Hel

العلامة بدر الدين على : singfors lithographirt herausgegeben کتاب شرح ,Ch. Tom. V .. قصيدة والده العلامة ابن مالك المشهورة بلامية الافعال

S. 290, Nr. 11021 1)). Ferner ist mir aus Ghilan eine neue Geschichte dieses Landes versprochen, welcher ich natürlich mit grosser Ungeduld entgegensehe.

Aus einem Briefe des Mission. J. Perkins

an Prof. Fleischer.

Orumia, d. 29. März 1851.

Eine Abschrift der altsyrischen sogenannten Geschichte Alexanders 2) mit meiner nun fertigen Uebersetzung schicke ich an die Amerikanische morgenländische Gesellschaft. Eine andere Abschrift des Textes für Ihre Gesellschaft will ich den Exemplaren unserer Druckschriften beilegen, welche ich Ihnen statt der, wie es scheint, verloren gegangenen Sendung vom J. 1849 3) zu schicken gedenke. Im Drucke des alt- und neusyrischen A. T. schreiten wir rüstig vorwärts *) und haben jetzt den Pentateuch beendigt. Das Ganze wird einen Quartband von etwa tausend Seiten bilden. Beigehend erhalten Sie die erste Numer einer seit Kurzem zu Teheran wöchentlich in zwei Bogen erscheinenden lithographirten persischen Zeitung 5). Sie wird unter Aufsicht des Regierung von einem Engländer, Herrn Burgess, herausgegeben, der durch langen Aufenthalt im Lande alle zu einem solchen Unternehmen erforderlichen Eigenschaften erworben hat. Die Subscribenten erhalten das Stück zum Preise von 10 Cent, wodurch bloss die Versendungskosten gedeckt sind.

1) Danach ist die irrige Notiz von einer Ausgabe der Alfiyya" durch Prof. Wallin, oben S. 261, bereits auf dem Umschlage des 2. Heftes berichtigt worden.

FI.

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Bibliographische Anzeigen.

Journal asiatique. IV série. T. XV u. XVI. 1850.
(Vgl. Bd. IV, S. 396 ff.)

Wir haben von ausführlicheren und bedeutenderen Artikeln dieses Jahrgangs des Journal asiatique folgende hervorzuheben:

Januar: Bazin, le siècle des Youên, ou tableau historique de la littérature chinoise, depuis l'avénement des empereurs mongols jusqu'à la restauration des Ming. (Der 2te Art. im nächstfolgenden, der 3te im letzten Heft dieses Jahrgangs.) Diese bibliographischen Notizen beziehen sich auf die Blütheperiode der chinesischen Litteratur vom J. 1260 bis 1368 D. Chr. Der Vf. hat seine Arbeit in drei Theile getheilt. Der erste betrifft die vorzüglichsten Werke jener Zeit, welche in der Gelehrtensprache geschrieben sind, hauptsächlich nur Commentare und Supercommentare zu den alten classischen Büchern, und sonst z. B. im geschichtlichen und geographischen Fache oft nur Reproductionen, Leberarbeitungen und Fortsetzungen älterer Werke. Der Vf. übersetzt diese Notizen aus dem kleineren Katalog der kaiserl. Bibliothek zu Peking und fasst sich möglichst kurz, indem er theils einiges Bekanntere theils alles Unerhebliche übergeht. Ungleich ausführlicher und, wenn wir nicht irren, verdienstlicher ist der zweite (in diesem Jahrg. noch nicht beschlossene) Theil der Arbeit, der von den in Vulgärsprache geschriebenen Werken, besonders den Romanen und Dramen handelt, einem Zweige der chinesischen Litteratur, der sehr mannichfaltig und nur erst in sehr wenigen Proben bekannt ist. Der dritte Theil soll dann eine Uebersicht der Litteratur jener Periode geben mit biographischen Nachrichten über die Autoren u. dgl. m. Mit den,,réflexions" des Hrn. Derenbourg über die Pronominalformen im Semitischen weiss sich Ref. wenig einverstanden; mehrere sind entschieden falsch, z. B. dass der Ausgang des hebr. enklitisch und mit yɛ in ywyɛ zu vergleichen seyn soll; das it in dem von de Sacy gr. ar. II, Nr. 646 beigebrachten Verse (worin übrigens Hr. D. mit Recht und liest) muss ănă gelesen wer

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den ), und ebenso Ham. S. 24. Z. 19; die Aussprache ist viel weiter

ausgedehnt als Hr. D. S. 95 meint; denn dialektische Formen wie

a عبد sogar ونستعين وتستخرج

Lóis,

u. a. werden von den Grammatikern

vielfach bezeugt.

Fébr. Mars: Mirza Kazem Beg, notice sur la marche et les progrès de la jurisprudence parmi les sectes orthodoxes musulmanes, ein Bei

1) S. Kosegartens Liber cantilenarum, I, p. 266.

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