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e am' e amarey D. 12; ca nunca vira nen vi nen verey tan fremosa dona T. 196; de como viv' e de como vivi e, se mais viver, como viverei 270; non quis nen querrá nen quer cet. 283. Dionys hat dies ermüdend durch ein ganzes Gedicht geführt, dessen Refrän ist: Quis ben, quero e querrey tal mulher que me quis mal sempre, querrá e quer 49. Dasselbe thut Villasandino n. 45. Einfacher sagt Cervantes Trato de Argel 331: Primero querida fui del que quise, querré y quiero.

Ein den Trovas geläufiges, nicht ungefälliges Spiel ist es, wenn die Worte so gestellt werden, daß dem Infinitiv eines Verbums dasselbe zu einem andern Saß ge= hörige Verbum in bestimmtem Modus unmittelbar vorausgeht, z. B. ca des enton me fez o vosso amor na mui gran cuita 'n que vivo, viver 59; nulla cousa non me pode guardar d'aquesta coita que levo, levar 66; e l'oy quanto ben disse, dizer 141; o poder d'aquelas casas que vejo, veer 244. Daß Raynouard in diesen Fällen vivo viver u. f. w. zusammen construierte und hierin eine Verstärkung von vivo erblickte, darüber sehe man Roman. Grammatik III. 246. Aber ungefällig ist die Wißelei mit gehäuften Infinitiven derselben Endung, womit Dionys seine Verse zuweilen verunziert: de vos prazer de mi querer valer p. 106; pod' el poder aver d'aver prazer 146.

Eine herkömmliche Umschreibung für einen Mächtigen ist die Phrase o que pod' e val, bei unsern Dichtern Gott D. 5. T. 22. 23 2c. Bei Alfons kann a que pod' e val feine andre sein als die Jungfrau Maria.

Villafandino p. 23a ehrte mit a que muyto poder val (L. pod' e val) die Geliebte.

Eine mit dem Pronomen al 'etwas anders' und einer Negation bewirkte expletive, fast nur im Reim vorkommende Formel begegnet häufig. So sagt Dionys: vos amo mays ca mi nen al p. 23; gram ben lhe querer mais ca mi nen al 14. So die Trovas: direi lles a verdade e non al 111, 1; por est' e non por al 136, 2; se vos eu amo mais d'outra moller nen ca outr' ome, mais ca min nen al 137, wo outr' ome hinreichte. Villasandino 21a: poys me non val servir nin al.

Vom geselligen Verkehr der Dichter unter sich, welcher sicher vorhanden war und unter den Provenzalen sowohl wie unter den späteren portugiesischen Lyrikern in reichem Maße Statt fand, bemerkt man in den gedruckten Sammlungen nur wenige Spuren. Der Tenzone ist schon Erwähnung geschehn. Der Verfasser der Trovas war von einem andern Trovador wegen einer Äußerung über eine Dame angefochten worden, was ihm zu einem neuen Liede Stoff gab, f. n. 11 und 16. Ein andermal (120) sagt er, daß keiner seiner Kunstgenossen ein von ihm ausge sprochenes Räthsel zu lösen vermocht habe:

Non vej' eu aqui trobador, par deus,

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Die Sprache beider Denkmäler ist die portugiesische, wie man sie schon damals in Urkunden und Gesetzbüchern und ohne Zweifel auch am Hofe brauchte. Von welcher

Provinz des Reiches sie ausgegangen, soll an dieser Stelle nicht untersucht werden. Hier ist aber sogleich das Verhältnis zu berühren zwischen Portugiesisch und Gallicisch. Nach der üblichen Auffassung verhalten sich beide wie Mundarten, von welchen aber die lettere der ersteren vorangeschritten und das Idiom der frühesten Schriftsteller Portugals, also auch der unsrigen, gewesen sein soll. Ausdrücklich als gallicisch bezeichnet man die Poesieen Alfons des X. so wie die des weit späteren Macias, eines geborenen Galliciers. Wer redet zuerst von einer gallicischen Sprache? Meines Wissens Santillana. Er sagt p. LVII: fallaron esta arte que mayor se llama, e el arte comun, creo, en los reynos de Galicia e Portugal... en tanto que non ha mucho tiempo qualesquier decidores e trovadores destas partes, agora fuesen Castellanos, Andaluces o de la Estremadura, todas sus obras componian en lengua gallega o portuguesa. Dann p. LVIII spricht er von einem volumen de cantigas, serranas e decires portugueses e gallegos. Buchstäblich genommen macht er also einen Unterschied zwischen Portugi esisch und Gallicisch, wiewohl er vielleicht nur die Länder, nicht die Sprachen meint, Lieder von portugiesischen und gallicischen Dichtern, denn eine besondere Präcision des Ausdruckes darf man von ihm nicht erwarten. Daß aber Altportugiesisch und Altgallicisch, etwa bis auf einige unwesentliche Züge, identisch gewesen, bezeugen die Urkunden beider Länder: gallicische z. B. aus Lugo vom Jahr 1207 bis 1374 finden sich España sagrada XLI p. 351 ff. Was man aus diesen letteren Documenten als etwas Besonderes aufzeichnen könnte, wie

el für ele, puge für puz (lat. posui), fezo für fez (fecit), bemerkt man eben sowohl in rein portugiesischen Urkunden und Gesezen. Formen dagegen wie froyto (fructus), moyto (multus), conucido, curaçon, depus, die in jenen gallicischen Urkunden vorkommen, mögen der Provinz speciell angehören, bedeuten aber wenig. Was ferner Alfons X. Eigenes zu haben scheint, wie ma, ta, sa, todo für tudo, läßt sich ohne Mühe in portugiesischen Urkunden nachweisen. Auch die bei Baena vorliegenden Gedichte des berühmten Macias, die nicht entschieden spanisch sind, num. 306 und 310, sind nichts anders als portugiesisch mit eingemischten spanischen Formen, so yo neben eu, lo (es) für o, estos für estes, mi neben meu und minha, su für seu, aquel für aquele, cuidé neben cantey, fueron neben foy. Einstreuung spanischer Formen erlaubt sich auch der noch ältere, gleichfalls in Baena's Cancionero enthaltene Archidiaconus von Toro, nach Sanchez Muthmaßung ein Castilianer. In seinem Testamento (p. 345) liest man z. B. del für do, su für seu, usé für usei. Damit trifft ungefähr das Idiom seines Zeitgenossen und vermuthlich seines Landsmannes, des in diesen Blättern oft erwähnten Alvarez von Villasandino, in dessen portugiesischen Gedichten zusammen. Von der Mischung beider Mundarten gibt es selbst noch ältere Beispiele, denn man sieht sie schon in einem Liede Alfonso's XI., welches Ferd. Wolf aus dem uns bekannten vaticanischen Coder herausgegeben hat (Studien S. 702): hier nimmt ein entschieden spanischer Text portugiesische Formen auf, wie das neben de las, dizer für decir, morer für morir, nobre für noble, mais für mas u. a.

Man sieht leicht, daß diese Lufitanismen nicht vom Sammler herrühren, denn das ist durch die Sylbenzahl, dizer und morer sind durch den Reim geschützt. Wollte der König damit einen vorhandenen Gränzdialect ausdrücken ? Er wird sich diese Mühe nicht gegeben haben. Gallicisch ist die Mischung nicht: selbst in seiner gegenwärtigen Gestalt weiß das Gallicische nichts davon. Man mochte sich aber damals das Portugiesische noch nicht so völlig abgetrennt denken vom Spanischen, um nicht aus Wohlge= fallen oder Bequemlichkeit einzelne Formen desselben einfließen zu lassen. *

Die Handschriften unsrer beiden Dichter zeigen eine und dieselbe Mundart. Nur in der Orthographie und in

*) Das nicht unwichtige Gedicht gehört zwar zur spanischen, nicht zur portugiesischen Litteratur; da es aber durch Spracheigenthümlichkeiten mit der letzteren zusammenhängt, so werden einige Besserungen des mehrfach schadhaften oder unklaren Textes hier nicht am unrechten Orte stehn. Strophe 1, Vers 7 m malua lanierce lies me valiera (oder valera) la muerte; 1,10 uolo e tengo ma dizer ist noch zu berichtigen; 2, 3 und 4 auiados que ny, I. avia Des que vy; 2,6 úno adefalir I. vino a de falir; 3,7 uledede I. entendede; 4, 2 soler cogias I. coger solias; 4,8 teya, etwa vea, veja? Str. 1,6 ist e zum vorhergehenden Hemistich zu nehmen, wie auch 3, 8. Andre Dinge, wie 1, 8 en el für nel, 3,6 merced für mercede, 4, 7 queria für queri a, verstehen sich von selbst. Die 4. Strophe enthält die Antwort der Dame. Fast sollte man denken, Villasandino habe in einem der seinigen dies Gedicht, wenigstens die ersten Zeilen

Em huum tiempo cogi flores

Del mui nobre paraiso
Cuidado de mis amores

E del su fremoso risso

vor Augen gehabt. Er erzählt (p. 20b) von einem lieblichen Gar

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