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das ganze Bergsystem des Peloponnes nicht recht übersichtlich dargestellt. S. 17 der Kephissos bei Eleusis gibt dem bei Athen nichts nach. S. 18 ist der Fluss Ladon mit dem Alpheios verwechselt, S. 26 der Tempel des Zeus Panhellenios auf Aigina mit dem der Athene daselbst. S. 27. das alte Psyttalia heisst jetzt Lipsokutali, nicht Lipsokatalia. S. 31 Z. 2 v. u. 1. Andrien statt Adrien. S. 105. Die Ebene, in welcher Marathon liegt, ist nicht auf allen Seiten von Bergen eingeschlossen, sondern nach dem Meere hin offen. Woher der Vf. weiss, dass der Tumulus der in der Schlacht gefallenen Athener,,,mit Grabsteinen, kleinen Stelen von gebrannter Erde mit dem Namen der Gebliebenen, welche man noch heutigen Tages ausgräbt, besetzt war", ist uns unbekannt; unseres Wissens findet man dort nichts als jene kleinen räthselhaften Obsidianklingen: daraus aber Grabsäulen zu machen ist allerdings etwas stark. Brauron ferner lag nicht am Südende der marathonischen Ebene, sondern ein ganz ansehnliches Stück darüber hinaus. Bei Prasiä finden sich die Ueberreste einer sitzenden Statue nicht auf einem nahen Hügel, sondern auf einer kleinen Insel innerhalb des Hafens. Thorikos heisst jetzt Theriko, nicht. Thoriki. S. 106 Panakton beim jetzigen GhiftoCastro ist sehr zweifelhaft. Phyle heisst noch jetzt Phyli. S. 108 ist in den Worten auf dem Felsen steht der Athene Heiligthum und der alte Tempel der Stadtgöttin" der Sinn des Strabo nicht richtig wiedergegeben. Die pelasgische Mauer wird eher an der Nordwestseite gelegen haben; den ersten Anbau aber setzt Thukydides im Süden an. Die Beschreibung der Propyläen „,8 Säulen in der Fronte, 17 auf den Seiten; jede Säule hat 29 Fuss Höhe und 5 Fuss Durchmesser" ist ganz verfehlt. S. 109 dass im südlichen Flügel der Propyläen die Hauptwache gewesen sei, durfte höchstens vermuthungsweise hingestellt werden. Gemäldesammlung oder Poikile" ist schief ausgedrückt; oder soll beides gleichbedeutend sein? Ebendas.,,das Erechtheion im Tempel des Poseidon Erechtheus". S. 110 das Denkmal des Philopappos hatte eine andere Bestimmung als die hier angegebene. Ueber die neue Agora musste Forchhammer wenigstens bedenklich machen, dessen Topographie von Athen aber der Vf. gar nicht gekannt zu haben scheint. Das choragische Monument des Thrasyllos (nicht Thrassyllos) steht nicht in der Felsenkapelle der Panaghia, und das des Lysikrates ist jenem durchaus nicht ähnlich. S. 111 die Säulen des Olympicion waren nicht aus phrygischem, sondern aus pentelischem Marmor, auch ist ihre Zahl nicht sicher; hier hat offenbar Hr. F. der Stelle des Paus. I. 18, 9 eine falsche Beziehung gegeben. Die Architectur am Bogen des Hadrian wird von Kennern im Gegentheil für unschön befunden. S. 193 1. Julius Africanus st. Julianus Afr. S. 195 ist wohl Eratosthenes mit Timäus verwechselt. Als Grund der Unsicherheit der Olympiadenrechnung musste namentlich auf die im Alterthum häufig stattgefundene Verwechselung der Olympiade des Iphitos mit der ersten gezählten

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Olympiade, der des Siegers Koroibos, woraus sich eine Differenz von 108 Jahren ergibt, hingewiesen werden. S. 198 war vor Allem die Böckh'sche Bearbeitung der Parischen Chronik anzuführen, und, da Hr. F. die älteren sämmtlich nennt, der Vollständigkeit halber auch die neue Pariser vom J. 1841. S. 201 ist bei der Zählung der Monatstage auf den Wechsel der 30- und 29tägigen Monate keine Rücksicht genommen. S. 202 Leukonoe hiess der attische Demos, nicht Leukon. Doch wir brechen ab, um die uns gesteckten Grenzen nicht zu weit zu überschreiten, obgleich wir einen verhältnissmässig nur kleinen Abschnitt durchgegangen haben und auch bei den übrigen eine kaum geringere Nachlese beibringen könnten. Möge der Vf. aus dem Gesagten erkennen, dass wir sein Werk einer aufmerksamen Prüfung unterworfen haben, zugleich aber auch die Absicht jener Ausstellungen nicht verkennen, welche in der That keine andere ist, als durch Andeutung der schwachen Seiten und gelegentliche Berichtigung auch unsererseits Einiges zur Verbesserung eines Werkes beizutragen, welches nach einer nochmaligen gründlichen Ueberarbeitung, zu welcher die Veranlassung gewiss nicht ausbleiben wird, geeignet ist, unter den Lehrbüchern der alten Geschichte eine ausgezeichnete Stelle einzunehmen. Schliesslich geben wir noch bei Gelegenheit der fast ganz aus literarischen Nachweisungen bestehenden Zusätze zu bedenken, ob es nicht bei einer neuen Bearbeitung zweckmässig sei, die Literatur übersichtlich bei jedem Abschnitte, oder lieber einleitungsweise in einem besondern Abschnitte im Ganzen ein für allemal, dann aber auch vollständig zu verzeichnen.

[1984] Diplomatarium Svecanum edidit Bror Emil Hildebrand, Regni Sveciae Antiquarius, Reg. Numophyl. Custos, Regg. Ordd. Historiographus etc. Vol. III. Pars I. Holmiae, Excud. P. A. Norstedt et filii, Typogr. Regii. 1842. (VI u.) 391 S. gr. 4.

Auch u. d. Tit.: Svenskt Diplomatarium, utgifvet af Br. Em. Hildebrand. Tredje Bandet. Första Delen.

Vor fünf Jahren erschien der 2. Band des Svenskt Diplomatarium und kurz darauf (am 2. Juni 1837) starb der Herausgeber desselben, der Kanzleirath J. G. Liljegren, mit dem ausgesprochenen Wunsche, dass der durch seine historischen und antiquarischen Kenntnisse ausgezeichnete Antiquar und Historiograph Hildebrand sich der Fortsetzung desselben unterziehen möge. Allein das Risiko und der bedeutende Kostenaufwand, die mit der Fortsetzung dieses Werks verbunden waren, verzögerten das Erscheinen des 3. Bandes so lange, bis der König und die Reichsstände, vorzugsweise die geistlichen Stände, dem neuen Herausgeber dieselbe Theilnahme, welche sie seinem Vorgänger bewiesen, auch für seine Person zugesichert und namentlich den Ankauf von 204 Exemplaren dieses Werks auf Kosten des Staates decretirt hatten. Der vorliegende Theil des 3. Bandes ist im Ganzen nach demselben Plan bearbeitet, welchem der Herausg. der beiden erstern Bände

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gefolgt ist. Doch ist im Einzelnen Manches geändert. Die Abweichungen, welche dem neuen Herausg. in Bezug auf die Ueberschriften der Documente und auf die Anführung der Quellen beliebt haben, gereichen dem Werk eben so sehr zum Vortheil, als die Verwerfung der zahlreichen Abkürzungen und Zeichen der ersten Bände, die dem Leser die Beschwerde machten, ihre Erklärung erst aufsuchen zu müssen. Durch Hinweisung auf die früheren Nummern hat ferner der Herausg. dem Leser eine Uebersicht der zusammengehörigen, der chronologischen Folge halber aber getrennten Documente zu verschaffen und den Mangel eines Registers zu ersetzen gesucht. Auch hinsichtlich der Rechtschreibung zeichnet sich dieser Band vor den beiden ersten beiden Bänden aus. Während nämlich in den früheren Bänden die Abschriften von Documenten aus späterer Zeit eben so diplomatisch genau, wie die Originale oder die Abschriften von Documenten des Mittelalters abgedruckt sind, hat der Herausg. des 3. Bandes Unrichtigkeiten, welche von der Unbekanntschaft der Abschreiber mit der älteren Rechtschreibung oder von ihrem Bestreben, den lateinischen Ausdruck zu verbessern, herrühren, abgeändert und berichtigt. Bereits gedruckte Documente sind jedoch unverändert wiedergegeben und manche darin enthaltene offenbare Unrichtigkeiten durch eingeklammerte Erklärungen oder Ausrüfungszeichen angedeutet. Es sind in dieser Abtheilung 409 Urkunden, sämmtlich in lateinischer Sprache, unter No. 1773 bis No. 2181 in streng chronologischer Ordnung mitgetheilt. Sie umfassen die Zeit vom 13. Jan. 1311 bis zum 27. Dec. 1318 und beziehen sich grösstentheils auf kirchliche Angelegenheiten, Abgabenverhältnisse und Dotirung der mit dem Königshause verwandten, oder um dasselbe verdienten Personen, Vermögensdispositionen unter Privatleuten H. S. W. Dass bei der Vollständigkeit der Sammlung auch manches Unbedeutende darin befindlich ist, leuchtet ein; allein der grösste Theil der mitgetheilten Urkunden ist für die Geschichte jener Zeit von vielfältigem Interesse. Der Herausg. stellt das Erscheinen der 2. Abtheilung des 3. Bandes für das nächste Jahr in Aussicht und wird sich dadurch den Dank jedes Geschichtsfreundes erwerben. Der Druck ist sehr correct und lässt hinsichtlich der Deutlichkeit und Grösse nichts zu wünschen übrig.

Altdeutsche Literatur.

[1985] Zeitschrift für deutsches Alterthum, herausgegeben von Moriz Haupt. 3 Bds. 1. Heft. Leipzig, Weidmann'sche Buchh. 1843. 192 S. gr. 8. (1 Thlr.)

Inhalt: 1. Bruchstücke vom Niederrhein, mitgetheilt von H. F. Massmann (S. 1-25). 180 Verse aus dem Freidank, in niederrheinischer Mundart, und 607 Verse eines Gedichtes von der Schlacht bei Göllheim (2. Juli 1298) und dem Tode Adolfs von

Nassau. Der Ton dieses Gedichtes ist lebendig und anziehend und seine Ausführlichkeit lässt den Verlust des vielleicht grösseren Theiles bedauern. Die aus Münster stammenden aufgefundenen Blätter zeigen niederrheinische Mundart; der Dichter schrieb mittelhochdeutsch. 2. Sechzig Räthsel und Fragen, von W. Wackernagel aus einer gedruckten Sammlung des 16. Jahrh. ausgezogen (S. 25-34). Auf die Räthsel und Fragen, deren unsere alte Poesie und das Volk noch heutzutage voll ist, durch neue Proben aufmerksam zu machen, ist um so dankenswerther, je weniger die Literarhistoriker auf diese Richtung des poetischen Triebes, die sich bis in das alte Recht erstreckt, Rücksicht nehmen. 3. Sagen und Märchen aus dem Aargau, von W. Wackernagel (S. 35-37). Es sind ihrer 4, in Aargauer Mundart erzählt. 4. Die Vögelhochzeit, von W. Wackernagel aus einem fliegenden Blatte von 1613 mitgetheilt (39). Bekanntlich sind die slavischen Völker an Liedern dieses Inhaltes besonders reich: Wackernagel vermuthet, dass der Anstoss zu solchen Dichtungen den Deutschen von den Slaven gekommen sei. Indessen haben solche Lieder auch Völker, die in keinem Verkehre mit Slaven stehen.

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5. Altdeutscher Cento, aus einer Breslauer Hs. des 15. Jahrh. mitgetheilt von W. Wackernagel (S. 40 ff.). 6. Vier Segensformeln aus verschiedenen Hss. von demselben mitgetheilt (S. 41 ff.).

7. Siegfried und Freyr, von W. Müller (S. 43-53). Mythologische Erklärung mehrerer von Saxo Grammaticus erzählten Sagen von Drachenkämpfen, durch welche der Vf. die früher (in seinem Versuch einer mythol. Erklärung der Nibelungensage.› Berlin 1841) von ihm vermuthete Identität Siegfrieds und Freyrs zu bestätigen sucht. 8. Beiträge zur Kenntniss des Mittelniederdeutschen von Karl Regel (S. 53-94). Nicht aus eigentlich mittelniederdeutschen Quellen, sondern aus einer Kirchenordnung und einer Agenda des 16. Jahrh. geschöpft: aber die Sprache dieser Bücher steht in Vielem dem mnd. nahe, und unterscheidet sich vom heutigen Plattdeutsch. 9. Ueber liodhahattr, von Dietrich (S. 94-116). Ein Beitrag zur altnordischen Metrik, dergleichen ihr nach der in vielen Stücken verkehrten Behandlung, die sie bisher erfahren, Noth thun. 10. Zu den Erfurter Glossen, von demselben (S. 116-123). Vergleichung der im 2. Bande dieser Zeitschrift durch Waitz bekannt gemachten Glossen mit einer Marburger Hs,, und Versuch die zum Theil schwierigen Wörter zu deu11. Biblische (althochd.) Glossen zu Engelberg und Rheinau, herausg. von W. Wackernagel (S. 123-28). — 12. Salomonis Proverbia in lateinischen Reimversen, aus einer Strassburger Hs. des 12. Jahrh. mitgetheilt von demselben (S. 128-30). 13. Bruchstück eines Marienliedes, aus einer Breslauer Hs. des 14 Jahrh. mitgetheilt von Th. Jacobi (S. 130-34). 14. Zur Syntax der Eigennamen, von Jacob Grimm (S. 134-39).

ten.

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Mannsnamen auf

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chari,

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hari,

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15.

ar, von demselben (S. 139-51). An die aus einer Fülle von Beispielen gewonnenen

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Beobachtungen über diese althd. Namensformen, und die entsprechenden gothischen, angelsächsischen, altnordischen, reihen sich Untersuchungen und Aufklärungen mehrerer dunkler Wörter, die mit diesen Wörtern und Sylben verbunden erscheinen. 16. Iônakr und seine Söhne, eine mythologische Abhandlung von Jacob Grimm (S. 151-58). — 17. Zum Eraclius, von Haupt (S. 159-82). Kritische Bemerkungen, die, wie es scheint, zur Genüge lehren, mit welcher Kenntniss, Uebung und Bedeutsamkeit der Herausg. dieses Gedichtes den Text gestaltet hat. Auf seinen Traum, dass dieses Gedicht im J. 1156 von Otto von Freisingen verfasst sei, Rücksicht zu nehmen, fehlte es diessmal an Zeit und Raum. 18. Spicilegien zur deutschen Grammatik aus der keltischen, von H. Leo (S. 182-84). Ueber Formen des Verbi substantivi und des Verbums thun. 19. Verschränkung der Alliteration im Angelsächsischen, von demselben (S. 185). In ags. Gedichten war diese aus ahd. und alts. Versen bekannte Erscheinung noch nicht beobachtet worden. 20. Kleinigkeit zur deutschen Thiersage, von demselben (S. 186). Erklärung der Thiernamen Salaura und Karchofas aus keltischen Wörtern. 20-25. Conjecturen zur Gudrun; Beispiele der adverbial gebrauchten Formel ich weiss, aus dem 9., 11. und 12. Jahrh.; über den Helden Kurzibold; über die Bedeutung des Volksnamens Chauci; Experimentum in dubiis (Anweisung zu einer Art des Loosens, aus einer französischen Hs. des 13. oder 14. Jahrh.); alte Buchhändleranzeige (von Diebold Lauber zu Hagenau, aus der Mitte des 15. Jahrh., aus einer Berliner Hs.) vom Herausg. (S. 185 —92). S. 113 Z. 21 Haupt.

1. ellifta.

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[1986] Parzival und Titurel Rittergedichte von Wolfram von Eschenbach. Uebersetzt und erläutert von Dr. K. Simrock. 2 Bde. Stuttgart, Cotta'scher Verlag. 1842. 515 u. 489 S. gr. 8. (5 Thlr.)

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Eine Uebersetzung der Gedichte Wolframs von Eschenbach, besonders des Parzival, des ausgezeichnetsten unter den Kunstepen des deutschen Mittelalters, ist vielleicht unter allen derartigen Aufgaben die schwierigste. Wolframs Ausdruck ist meist präcis, oft ungewöhnlich und gesucht und der Sinn der Worte dunkel, wie selbst seine Zeitgenossen tadelnd bemerkten. Diese Schwierigkeiten haben jedoch den Uebersetzer des Nibelungenliedes und Walthers nicht abgehalten, sich mit Ausdauer und Beharrlichkeit an eine poetische Uebertragung dieses Meisterwerks zu wagen, das uns bereits in einer, zwar nicht fehlerfreien, doch immer beachtenswerthen prosaischen Uebersetzung von San-Marte vorlag. Wir sind der Ansicht, dass er auch hierbei den Erwartungen, die wir nach seinen früheren Leistungen von ihm hegten, entsprochen hat, indem er ohne schwerfällig oder durch Beibehaltung zu vieler Wörter und Ausdrücke des Originals unverständlich zu werden, doch den Text mit der Treue wiederzugeben gewusst hat, dass er dem Leser, so weit diess überhaupt durch eine Uebersetzung

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