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in Belgica veranstaltete) und sechs legati hatte 2), von denen einige in den gallischen Provinzen verwendet wurden 3).

Gauverfas

sung.

Das ganze Land enthielt, als es Cäsar eroberte, wenige Städte; es zerfiel in Völkerschaften, ěvy, civitates 4), und diese waren getheilt in Gaue, deren Cäsar 300 5) oder 400 6) vorgefunden haben soll. Aus diesen bildete Augustus 64 Verwaltungs- und Steuerdistricte 7), und gab jedem Districte einen Vorort als Mittelpunct der Administration. So bestand z. B. die civitas Helvetiorum aus 4 pagi 8), in welchen die Helvetier vor ihrem Auszuge nach Gallien 400 vici und 12 oppida niederbrannten 9), nach ihrer Rückkehr aber wieder eine Anzahl vici aufbauten, wie Lousonna (Lausanne), Eburodunum (Yverdun), Minnodunum (Moudon), Salodurum (Solothurn), Turicum (Zürich), Vitudurum (Oberwinterthur), Aquae (Baden bei Zürich), Vindonissa (Windisch) 10), deren gemeinsamer Vorort Aventicum 11) schon unter Augustus der Sitz des Steuereinnehmers für den District ist 12). Aus diesen Vororten Entstehung sind die grösseren Städte Frankreichs entstanden, deren Name ren Städte. grossentheils noch ein Andenken ihrer urspünglichen Bestimmung

1) Tac. Ann. 1, 34.

2) Es waren C. Silius, A. Caecina, Tac. Ann. 1, 31, L. Apronius 1, 56, P. Vitellius 1, 70, der keineswegs legatus legionis war, wie Nipperdey annimmt; C. Antius 2, 6, L. Seius Tubero 2, 20.

3) Tac. Ann. 2, 6: missis ad census Galliarum P. Vitellio et C. Antio.
4) S. Mommsen Die Schweiz in römischer Zeit S. 17 ff. Kuhn 2, 407-425.
5) Plut. Caes. 15.

6) Appian. de r. Gall. 2.

7) Tac. Ann. 3, 44: quattuor et sexaginta Galliarum civitates. Die Zahl hat auch Serv. ad. Verg. Aen. 1, 285, nur irrt er darin, dass er den Caesar 64 civitates Galliarum besiegen lässt. In runder Zahl giebt 60 an Strabo 4 p. 192: ott δὲ βωμὸς ἀξιόλογος (in Lugdunum), ἐπιγραφὴν ἔχων τῶν ἐθνῶν ἑξήκοντα τὸν ápuóv. Auch Ptolemäus zählt in Aquitania 17, in Lugdunensis 25, in Belgica 22, im Ganzen also 64 vŋ. Aus der kirchlichen Notitia Galliarum des Mittelalters sucht die civitates zu ermitteln Brambach im Rhein. Mus. N. F. XXIII (1868) S. 263–302. Vgl. Desjardins Géogr. de la Gaule p. XXVIII. Nach diesen Districten wurde auch das Militär ausgehoben, und darauf bezieht sich der dilectator per Aquitanicae XI populos Henzen 6929, der also nur in einem Theile der Provinz die Aushebung besorgte.

8) Caes. B. G. 1, 12: Helvetia in quatuor pagos divisa est. Die pagi erwähnt die Inschr. von Aventicum Mommsen Inscr. Conf. Helv. n. 192: C. Valer. Camillo, quoi civitas Helvet. qua pagatim qua publice statuas decrevit.

9) Caes. B. G. 1, 5. 10) Mommsen Inser. Conf. Helv. n. 133. 142. 149. 219. 236. 239. 241. 245. 11) Gentis caput, Tac. Hist. 1, 68. Unter Vespasian oder seinen Söhnen ist Aventicum Colonie geworden und heisst seitdem Colonia pia Flavia Constans Emerita Helvetiorum, Mommsen a. a. O. p. 27. Ueber die Alterthümer von Aventicum s. Bursian Mittheilungen d. ant. Ges. in Zürich XVI, 1, 1. 2.

12) Der Einnehmer ist ein Sclave, Donatus, Caesaris Aug. servus) Salvianus, exactor tributorum in Helvetia) Mommsen Inscr. Conf. Helv. n. 178.

der grösse

Lugdunum.

geblieben ist. Der Vorort verlor nämlich allmählich den Ortsnamen, und erhielt seine Benennung von dem Districte; und die letztere ist noch verhanden. Avaricum, der Vorort der Bituriges, heisst noch Bourges, Samarobriva, der Vorort der Ambiani 1), Amiens, Noviomagus, der Vorort der Lexovii, Lisieux, Condevincum, der Vorort der Namnetes, Nantes, Condate, der Vorort der Redones, Rennes 2).

Landtag in Die 64 Districte hatten zu ihrer gemeinsamen Hauptstadt Lugdunum, das sich wegen seiner Lage an dem Puncte, in welchem die drei Provinzen zusammenstiessen, zum Sitze der Regierung besonders eignete. Von hier gingen die Strassen nach allen Richtungen des Landes aus 3), hier wurde am 1. August 12 v. Chr. 4) die ara Romae et Augusti eingeweiht 5), an welcher die 64, oder wie Strabo sagt, 60 civitates der tres Galliae verzeichnet waren 6) und ein Priester (sacerdos ad templum Romae et Augusti ad confluentes Araris et Rhodani), abwechselnd aus verschiedenen Districten aller drei Provinzen gewählt, fungirte 7).

1) Vom Jahr 355 sagt Ammian 15, 11, 10: Belgica, qua Ambiani sunt, urbs inter alias eminens. Vgl. 27, 8, 1.

2) Vollständig findet man die Namen zusammengestellt in A. Bernard Le temple d'Auguste p. 120 ff. Desjardins Géogr. de la Gaule p. 54–89. Vgl. Kuhn Verf. d. Röm. Reichs 2, 419 ff.

3) Strabo 4 p. 208.

4) Dio Cass. 54, 32. Ueber den Tag Suet. Claud. 2. Vgl. Liv. epit. 139. Ueber das Jahr s. Clinton Fasti Hell. ad a. 742. 744.

5) Ueber die ara, deren Form aus den Münzen ersichtlich ist, ihre Lage und ihre Bedeutung s. Artaud Discours sur les médailles d'Auguste et de Tibère au revers de l'autel de Lyon, Lyon 1818. 4. Boissieu Inser. ant. de Lyon, Lyon 1854 fol. p. 82 ff. Comarmond Description du Musée des antiques de la ville de Lyon. 2 Voll. fol. Lyon 1854-58. Spon Recherche des antiquités et curiosités de la ville de Lyon. 2me ed. p. L. Renier, Lyon 1857. 8. A. Bernard Le temple d'Auguste et la nationalité Gauloise, Lyon 1863 fol.

6) Strabo 4 p. 192.

7) Die auf diese Priester bezüglichen Inschriften s. bei Boissieu P. 84-114. Bernard p. 51 ff. Vgl. Orelli-Henzen n. 184. 185. 5965-5968. Renier Comptes rendus 1865 p. 96. Boissieu und Bernard nehmen an, dass 60 Priester, für jede civitas einer, gleichzeitig im Amt gewesen seien, wogegen Kuhn 2 S. 408 sich mit Recht erklärt. Von der Gründung des Altars sagt Liv. ep. 139: ara Caesari ad confluentem Araris et Rhodani dedicata, sacerdote creato C. Iulio Vercondaridubno Aeduo; er nennt also einen sacerdos, und auch später ist dieser sacerdos trium provinciarum Galliarum (Or. 184), wird auch ernannt von den drei Provinzen, nicht von seiner civitas (Henzen 5967). Wenn nun Priester aus allen drei Provinzen vorkommen, nämlich aus Lugdunensis ein Aeduus (Or. 184), ein Carnutinus (Boissieu p. 90. 607), ein Tricassinus (Henzen 5965); aus Aquitania ein Avernus (Boissieu p. 86), ein Cadurcus (Boissieu p. 95. Bernard p. 68); aus Belgica ein Nervius (Boissieu p. 114) und ein Sequanus (Orelli 4018), so ist anzunehmen, dass das Priesterthum jährlich besetzt wurde, und die Inschr. Boiss. p. 91. 92: Q. Licinio, Ulpi Licini Taurici fil., qui sacerdotium apud aram duo et

Hier fand an dem Stiftungstage bis zu Dio Cassius Zeit ein Fest statt 1), bei welchem im Amphitheater allen 60 civitates ihre Plätze angewiesen waren 2) und seit Caligula Wettkämpfe griechischer und lateinischer Redner gehalten wurden 3); hier versammelte sich wahrscheinlich gleichzeitig der Landtag der drei Provinzen, um Ehren zu decretiren 4), Beschwerden zu erheben 5), die zu Provincialzwecken bestehende Casse, arca Galliarum, zu revidiren, deren Beamte zu ernennen oder zu belohnen ") und andre Provincialgeschäfte zu ordnen); hier war endlich die oberste Steuerverwaltung der drei Provinzen, deren directe ) und indirecte Steuern in eine Casse flossen und auch in späterer Kaiser

aus Mommsen Annali 1853 p. 60 zu ergänzen: viginti annos natus gessit, Genauer habe ich hierüber gehandelt Ephem. Epigr. 1872 p. 203 ff.

1) Dio Cass. 54, 32.

2) Dies ergiebt sich aus den Inschriften des Amphitheaters, Boissieu p. 467. Bernard p. 30 ff.

3) Suet. Cal. 20. Iuven. 1, 44.

4) Die Statuen und Inschriften werden immer gesetzt von den III provinciae Galliae.

5) Eine solche Beschwerde erwähnt die Inschr. von Thorigny bei Mommsen Ber. d. Sächs. Ges. d. Wiss. 1852 phil. hist. Cl. S. 243, aus welcher man ersieht, dass die Landtagsdeputirten eine Instruction von ihrer civitas erhielten : his accedit, quod, cum Cl. Paulino decessori meo in concilio Galliarum instinctu quorundam, qui ab eo propter merita sua laesi videbantur, quasi ex consensu provinciae accusationem instituere temptarent. Solemnis iste meus proposito eorum restitit, provocatione scilicet interposita, quod patria eius, cum inter ceteros legatum eum creasset, nihil de accusatione mandasset, immo contra laudationem. Qua ratione effectum est, ut omnes ab accusatione desisterent.

6) Als Beamte dieser Casse scheinen zu betrachten der allector arcae Galliarum, dem ob allecturam fideliter administratam von den tres provinciae eine Inschrift gesetzt wird, Henzen 6950; nochmals erwähnt in der Inschr. Boiss. p. 259; der inquisitor Galliarum Boiss. p. 265. 266; der iudex arcae Galliarum Boiss. p. 278. 279, über deren Geschäfte wir nicht weiter unterrichtet sind.

7) Z. B. die Freilassung eines der Commune gehörigen Sclaven, der dann trium Galliarum libertus heisst. Henzen 6393.

8) Dass der Census in allen drei Provinzen von dem älteren Drusus und von Germanicus abgehalten wurde, ist oben bemerkt worden; aber noch unter M. Aurel oder Severus errichten die tres Galliae einem procurator a censibus accipiendis eine Statue, Henzen 6944.

9) Der Eingangszoll für Waaren von 22%, die quadragesima Galliarum, wurde an der Grenze für alle drei Provinzen erhoben, so dass der Verkehr zwischen den drei Provinzen frei war. Zollstationen finden sich 1) in Zürich (praepositus stationis Turicensis quadragesimae Galliarum Mommsen Inser. Conf. Helv. n. 236 Orelli 459), 2) in St. Maurice in Wallis (Mommsen 1. 1. n. 14), 3) in Conflans im Thal der Isère, dessen Name Ad publicanos (Itinerar. Anton. Aug. ed. Parthey p. 164) auf eine Zollstation schliessen lässt; vgl. Desjardins a. a. O. p. 392. Hier ist kürzlich eine Inschr. gefunden (Bull. d. Inst. 1869 p. 265), in welcher ein SOC. XL VIL d. h. sociorum quadragesimae villicus erwähnt wird. 4) in Avigliana (ad fines Cottii, ad fines Quadragesimae), der Grenze der alten Gallia citerior, später des regnum Cottii. S. Promis Storia dell' antico Torino

zeit entweder in allen drei1), oder doch in zwei Provinzen von einem Procurator administrirt werden 2).

Das grosse Gebiet, welches somit wenigstens während der Regierungszeit des Augustus der gemeinsamen Verwaltung eines Oberstatthalters übergeben war, wurde noch erweitert durch die Eroberungen jenseits des Rheines, welche die Entstehung zweier 5. 6. Germa- neuer Provinzen, nämlich 5. Germania superior und 6. Gernia superior and inferior. mania inferior zur Folge hatten. Wann diese Provinzen entstanden sind, ist namentlich deshalb streitig 3), weil dieselben ebenfalls dem Oberstatthalter der tres Galliae übergeben wurden, obne sofort eine selbständige Verwaltung zu erhalten und ihre Organisation überdies durch die Einwirkung unerwarteter Ereignisse gestört und verzögert wurde. Zwei Umstände scheinen indess für die Gründung dieser Provinzen maassgebend gewesen zu sein einmal hatten die bereits von Cäsar zur Sicherung Galliens begonnenen, von Augustus fortgesetzten, und namentlich von dem älteren Drusus (13-9 v. Chr.)4), von Tiberius (8 v. Chr.) 5) und Domitius Ahenobarbus (6 v. Chr.—2 n. Chr.) 6) mit Glück ge

p. 286 ff. Desjardins Revue Archéol. XI, 8 (1870) p. 124 ff. 5) Die statio Maien-
sium quadragesimae Galliarum zwischen Chur und Bregenz, Orelli 3343. C. I. L.
III p. 705; V n. 5090. S. über den ganzen Gegenstand Mommsen Die Schweiz
in röm. Zeit (9ter Bericht der antiq. Gesellschaft in Zürich 1853. 4 S. 7 f.).
1) Henzen 6928, besser C. 1. L. II n. 1970.

2) Von einem proc. Galliarum Lugdunensis et Aquitaniae haben wir mindestens acht Beispiele, alle aus der Zeit nach Hadrian: Orelli-Henzen 3331. 3651. 5530. 6642. 6933. Boissieu p. 246. 251. 252. Doch kommt auch ein Titрoños Aouyòoúvov ľaλλías unter M. Aurel vor C. I. Gr. 3888.

3) Ueber die beiden Germaniae s. Schoepflin Alsatia illustrata Vol. I (Colmar 1751 fol.) p. 139-148. Walckenaer Géographie des Gaules, Paris 1839. 8 II p. 310 ff. Fechter Helvetien in der vorconstantinischen Provincialeintheilung Galliens in Gerlachs, Hottingers und Wackernagels schweiz. Museum für bist. Wiss. Bd. III, Frauenfeld 1839 S. 308-341. Mommsen Die Schweiz in römischer Zeit (Neunter Bericht der ant. Ges. in Zürich 1853. 4) S. 6. 7; Mommsen Ep. Anal. 21 in Ber. d. Sächs. Ges. d. Wiss. ph. hist. Cl. 1852 S. 230-235, nach dessen Ansicht die beiden Germaniae überhaupt keine Provinzen, sondern eine Militärgrenze waren, und zu Belgica in einem ähnlichen Verhältnisse standen, wie Numidien zu Africa. Gegen diese Ansicht erklären sich Roulez Examen de la question: les deux Germanies faisaient-elles partie de la province de la Gaule Belgique? im Bull. de l'acad. roy. de Belgique Tome XXIII n. 6. Zumpt Stud. Romana, Berol. 1859. 8 p. 94 ff. Desjardins Géographie de la Gaule, Paris 1869. 8 p. 38 ff. Neuerdings hat Mommsen die Frage nochmals behandelt in dem Aufsatz: Die germanische Politik des Augustus, in der Wochenschrift Im neuen Reich 1871. Bd. 1 S. 537 ff.

4) Dio Cass. 54, 32-36; 55, 1. Liv. ep. 139–142.

5) Dio Cass. 55, 5. Vell. 2, 97. Suet. Aug. 21.

6) Dio Cass. 55 Vol. III p. 363 Sturz. Tac. Ann. 4, 44. Ueber die nicht sichere Zeit seines Commandos s. Zumpt a. a. O. p. 119.

führten Kriege das Resultat, dass das Land zwischen Rhein und Elbe als bereits erobert und seine Einrichtung zur Provinz als gesichert betrachtet wurde 1); zweitens aber machte der ursprüngliche Plan des Augustus, den Rhein und die Donau als limes imperii zu benutzen, die Eroberung Graubündtens, Tirols und des südlichen Bayern nöthig, welche durch einen gleichzeitigen Angriff des Drusus und Tiberius im J. 15. v. Chr. ausgeführt wurde 2). Da nun die grosse Militärmacht von 8 Legionen und den dazu gehörigen Auxiliartruppen, d. h. im Ganzen von 80,000 Mann, bereits unter Augustus ihre Standquartiere am Rhein hatte 3), da ferner im J. 9 n. Chr. in der civitas Ubiorum, dem nachherigen Cöln, nach dem Beispiele der ara Lugdunensis ein Altar des Augustus bestand, an welchem ein Cherusker als gewählter Priester fungirte 4), so kann man annehmen, dass die Organisation der beiden Germaniae von Augustus selbst herrührt, und dass diese Provinzen, deren Hauptwaffenplätze auf dem linken, durch Cäsar, Agrippa und Tiberius ebenfalls mit germanischen Ansie

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Drusus

-

1) Mon. Anc. V, 10-12: Gallias et Hispanias provi[n]cia[s ab ea parte, qua eas adluit oceanus, [a] Gadibus ad ostium Albis flum[inis pacavi]. S. Mommsen Res gestae divi Augusti p. 71. Vell. 2, 97: moles deinde eius belli translata in Neronem est, quod is sua et virtute et fortuna administravit, peragratusque victor omnis partis Germaniae sic perdomuit eam, ut in formam paene stipendiariae redigeret provinciae. Cassiod. ad a. 746: his conss, inter Albim et Rhenum Germani omnes Tiberio Neroni dediti. Florus 2, 30 (4, 12): Germaniam quoque (Augustus) concupierat facere provinciam. in tutelam provinciae praesidia atque custodias ubique disposuit per Mosam flumen, per Albin, per Visurgin. Ea denique in Germania pax erat, ut mutati homines, alia terra, coelum ipsum mitius molliusque solito videretur. Darauf erzählt er, dass Varus es versucht habe, einen gerichtlichen conventus in der Provinz zu halten, und dies habe zum Aufstande geführt, in Folge dessen die Provinz verloren worden sei. Dies erwähnt ebenfalls Tac. Ann. 1, 59: Germanos nunquam satis excusaturos, quod inter Albim et Rhenum virgas et secures et togam viderint. Hienach wird es unbedenklich sein in allen Stellen des Tacitus (Ann. 1, 57: anno, quo Germaniae descivere. Agr. 15: sic Germanias excussisse iugum. Vgl. Ann. 2, 73; 3, 46; 11, 19) den Plural Germaniae von demjenigen Theile Deutschlands zu verstehn, welcher Provinz war oder gewesen war, während der geographische Name des ganzen Landes Germania ist (Tac. G. 1 u. ö. Paulus Dig. 21, 2, 11: Lucius Titius praedia in Germania trans Rhenum emit.). ́

2) S. die Beweisstellen in dem Abschnitt über Raetia.

3) Tac. Ann. 1, 31.

4) Tac. Ann. 1, 39. 57: addiderat Segestes legatis filium, nomine Segimundum; sed iuvenis conscientia cunctabatur. Quippe anno, quo Germaniae descivere, sacerdos apud aram Ubiorum creatus ruperat vittas, profugus ad rebelles. Aus der Wahl eines Cheruskers zum Priester ist ersichtlich, dass die ara nicht ein Heiligthum der Ubier, sondern der ganzen Provinz war. Von ihr hat die Stadt Cöln den Namen Colonia Claudia Ara Agrippinensis oder Claudia Ara. S. die Inschr. Borghesi Oeuvres VI p. 282 und dazu Renier p. 284.

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