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Neue Bücher und Schriften.

1. Luigi Luciani: Physiologie des Menschen. Ins Deutsche übertragen und bearbeitet von Dr. Silvestro Baglioni und Dr. Hans Winterstein, mit einer Einführung von Dr. M. Verworn. II. Bd., 8°. VI, 526 S. mit 135 teilweise farb. Abbild. im Text. Jena, G. Fischer, 1906. III. Bd., 8o, VI, 663 S. mit 289 teilweise farb. Abbild. im Text. Jena, G. Fischer, 1907. Von L. Lucianis Werk „Physiologie des Menschen“ liegt nun bereits Bd. II und III vor. Auch von diesen beiden Bänden gilt, was im Archiv, Bd. IV, S. 208 vom I. Bd. gesagt ist. Es ist auch in diesen Bänden die Literatur aller Länder in der eingehendsten Weise berücksichtigt und der Stoff in ganz außerordentlich übersichtlicher und klarer Weise behandelt, so daß das Werk ein praktisches Nachschlagewerk bildet für alle, welche sich schnell über den neuesten Stand der physiologischen Forschung orientieren wollen.

In Bd. II werden zuerst die im Körper sich bildenden Schutzstoffe behandelt. Weitere Kapitel sind der äußeren Sekretion von Verdauungssäften, den mechanischen und chemischen Erscheinungen der Verdauung im Munde, im Magen und im Darme, der inneren Sekretion von Ersatzstoffen, dem Darm als Ausscheidungsorgan, der Entstehung der katabolischen Harnbestandteile der Harnausscheidung und zum Schluß der Haut und ihren Drüsen gewidmet.

Bd. III enthält die Darstellung der neuesten Ergebnisse der Physiologie der Muskeln und des Bewegungsapparates, der Stimme und der Sprache. Einen großen Raum nimmt die Physiologie des Nervensystems ein Nach der Besprechung der allgemeinen physiologischen Verhältnisse des Nervensystems werden das Rückenmark und die Spinalnerven, das sympathische Nervensystem, das Kopfmark und die Gehirnnerven, das Hinterhirn, das Mittel- und Zwischenhirn, sowie das Vorderhirn ausführlich behandelt.

Literaturangaben zu jedem Abschnitte und eingehende Autoren- nnd Sachregister zu jedem Bande erhöhen die Verwendbarkeit des Werkes wesentlich. München. Dr. F. Birkner.

2. Karl Jäger: Beiträge zur frühzeitlichen Chirurgie, bearbeitet nach dem Material der kgl. Staatssammlung München. 141 S. mit einem Atlas von 13 Taf. im Lichtdruck. Wiesbaden, C. W. Kreidels Verlag, 1907. 10 M Der Verfasser liefert in der vorliegenden Arbeit einen wertvollen Beitrag zur Geschichte der Chirurgie in vorgeschichtlicher und mittelalterlicher Zeit, indem er das seit den Publikationen von Lehmann-Nitsche in der anthropologisch-prähistorischen Sammlung des Staates eingelieferte Material bearbeitet. Es handelt sich um pathologisches Knochenmaterial aus der jüngeren Steinzeit, der Hallstattzeit und der römischen Periode hauptsächlich aus verschiedenen Gebieten Bayerns, ferner um pathologische Knochen aus dem Ossuarium in Chammünster (Oberpfalz) und Greding (Mittelfranken). Aus dem ersteren Beinhaus standen 33 Schädel und 117 lange Knochen, aus dem letzteren 10 Schädel und

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Von Interesse ist es, daß bereits in der Hallstattperiode Rachitis vorhanden zu sein scheint, die heutzutage auf künstliche Ernährung zurückgeführt wird, und daß bereits nach der Untersuchung von P. Bartels in der jüngeren Steinzeit Tuberkulose der Wirbelsäule vorkam. Die häufigste Knochenerkrankung in prähistorischer Zeit ist Arthritis deformans.

Trotz der vielen kriegschirurgischen Verletzungen des Materials aus Chammünster fand sich keine einzige mit einem Kugelschuß, dagegen konnte Jäger einige luetische Veränderungen konstatieren.

Außer den zum Teil rel. gut verheilten Frakturen fand sich genuine Osteomyelitis, Arthritis deformaus, gewöhnliche Arthritis, Rachitis, Exostosen, Periostitis, Coxa valga usw., Schädelbrüche, Tumoren, partieller Hydrocephalus und Trepanation.

Die Leistungen der Schädelchirurgie mit Frakturenbehandlung sind sehr beachtenswert, um so mehr, da jenen alten heilkundigen Helfern nicht die verfeinerten Hilfsmittel der modernen Technik zur Verfügung standen.

Als Anhang werden noch einige altperuanische Schädel aus der von Ihrer Königl. Hoheit Prinzessin Therese von Bayern den peruanischen Gräbern entnommenen und der Staatssammlung geschenkten und aus der von Gaffron erworbenen Sammlung beschrieben.

Die mustergültigen Abbildungen geben ein anschauliches Bild der wichtigsten vorgeschichtlichen und frühgeschichtlichen Knochenerkrankungen und deren Heilung.

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XIII.

Die vorgeschichtlichen Schädeltypen der deutschen Länder in ihrer Beziehung zu den einzelnen Kulturkreisen

der Urgeschichte.

Von Hofrat Dr. Schliz, Heilbronn.
(Mit 12 Abbildungen und 3 Tafeln im Text.)

Einleitung.

einigermaßen reichliches Material vorlag, der
jüngeren Steinzeit, zwar eine
eine gewisse Ge-
schlossenheit der Formengebung innerhalb der
mit bestimmten Kulturerscheinungen einher-
gehenden Bevölkerung vorhanden war, daß je-
doch die Bevölkerung aus ganz verschiedenen
Kulturkreisen eine so unleugbare Verwandt-
schaft bei aller kulturellen Verschiedenheit in
somatischer Hinsicht darbot, daß die Unter-
schiede auf dem üblichen rechnerischen Wege
der Anthropometrie allein keinen genügenden
Ausdruck finden konnten. Daß namentlich die
auf bestimmten Hauptmaßen beruhenden Ein-
teilungen, z. B. die der „Frankfurter Verständi-
gung“, für feinere Typenunterschiede unbrauch-
bar sind, hat auch G. Sergi in dem gegen das
Längenmaß des Schädels verschiebbaren Breiten-
maßstab 1) anschaulich gezeigt. Ein wissen-
schaftlich unanfechtbarer Weg ist natürlich
nach dem Vorgang von v. Török, sämtliche,
Unterschiede in den einzelnen Schädeln bietende
Punkte in das Maßsystem aufzunehmen, mög
lichst viele Indices zu berechnen und so das
unter der vereinten Einwirkung verschiedener
Naturgesetze erwachsene Gebäude in eine Summe
von Rechenexempeln aufzulösen.

Der in den folgenden Ausführungen enthaltene Versuch, den allmählich recht bestimmt sich darstellenden Resultaten der prähistorischen Archäologie ein Bild der somatischen Beschaffenheit der Volksstämme an die Seite zu stellen, welche die Träger der einzelnen Kulturformen unserer Urgeschichte waren, verdankt seine Entstehung zwei aus meinen vorgeschichtlich - archäologischen Studien hervorgegangenen Anregungen. Das engere Forschungsgebiet, welches den letzteren die positive Grundlage geboten hat, ergab nicht nur die Besiedelung der Urzeit in den verschiedenen Epochen in ganz verschiedener bestimmt nach klaren Merkmalen auseinanderzuhaltender Form, sondern schon in der jüngeren Steinzeit die Existenz verschiedener Kulturkreise, welche hier in Berührung miteinander getreten waren und auch sichtlich in einem zeitlichen Verhältnis zueinander standen. Diese einzelnen Kulturformen ließen sich bis in teilweise recht entfernte Gegenden in gleicher Weise weiter verfolgen. Die Frage, ob wir es hier mit Kulturausströmungen aus bestimmten Mittelpunkten oder mit Bevölkerungswellen zu tun haben, welche diese Kulturen mit sich brachten, zu lösen, erschien in erster Linie Sache der somatischen Anthropologie, und so habe ich schon im Jahre 1900 die im Berliner Museum der Völkerkunde befindlichen Schädel des Rössener Gräberfeldes | Orten aufgesucht werden müssen, nicht aus, untersucht. Es ergab sich jedoch bald, daß namentlich in der ersten Epoche, aus welcher |

Für ein solches Verfahren reicht die Leistungsfähigkeit der einzelnen Anthropologen, namentlich wenn die Untersuchungsobjekte an großenteils für teils für eingehendere Arbeit ungeeigneten

p. 12.

1) G. Sergi, Specie e varietà umane, Torino 1900,

nur

das wohleingerichtete anthropologische Laboratorium ist hierfür der geeignete Ort und hauptsächlich entspricht es nicht dem recht dringenden Bedürfnis, die Bedeutung der somatischen Anthropologie für die Urgeschichte auch dem prähistorischen Archäologen nahe zu bringen. Einen zweiten Weg für typologische Unterscheidungen hat G. Sergi (1. c. S. 102) eingeschlagen, Es werden nach einem im wesentlichen geometrischen System neun Haupttypen mit 44 Unterarten aufgestellt, die außerdem noch 17 Spielarten auf großenteils ethnologischer Basis bilden. Die Typen werden danach aus dem vorhandenen Material ausgewählt. Grundbedingung für die richtige Wahl ist natürlich ein möglichst großer Überblick über das gesamte in den Sammlungen aufgespeicherte Material. Daß diese Art des Anschauungsunterrichtes des subjektiven Momentes nicht ermangelt, liegt in der Art des menschlichen Sehens überhaupt und der Schwierigkeit der Unterbringung der Grenzformen in das richtige Schema bei so vielen „Specie e Varietà". Eine weitere Schwierigkeit liegt in dem Vorkommen dieser Formen in einem so weiten Bezirk aus Zeiten, wo sie weder durch Farbenkomplexion noch Sprache deutlicher reden können. Von Ostafrika bis zum Ladogasee, vom Pontus Euxinus bis nach Großbritannien finden sich Sergis Eurafrikaner" und die Tatsache, daß sich nur wenige Anthropologen, ob Deutsche, Franzosen, Slawen oder Italiener, der Begeisterung für das eigene Volkstum haben entziehen können, macht unwillkürlich gegen diese Interpretationen mißtrauisch. „Du siehst mit diesem Trank im Leibe bald Helena in jedem Weibe." Exempla docent. Für unsere Zwecke soll jedoch von den Benennungen Sergis in den Fällen Gebrauch gemacht werden, in welchen sie den kürzesten Ausdruck für eine sich mit ihrem Sinn deckende Form bieten. Der hier eingeschlagene Weg ist nun der, zum vornherein gar keine Typen aufzustellen, ihnen keine typologischen Namen zu geben, sondern zunächst die in einem bestimmten prähistorisch-archäologischen Kulturkreis vorkommenden zu beschreiben, und wo es angeht, abzubilden. Unterstützt wird diese Anschauung durch das geometrische Verfahren der Kurvenzeichnung

als Diagramm und durch kraniometrische Tabellen, zusammengestellt nach einem von mir auf Grundlage der Maßtabelle von Prof. G. Schwalbe entworfenen und durch Prof. Luschan und Geh. Rat Lissauer gebilligten Schema. Ergibt sich im Laufe der Untersuchung, daß ein bestimmter Schädeltypus für den Kulturkreis, aus welchem er stammt, charakteristisch ist, so kann er den Namen dieses Kulturkreises erhalten. Daß dabei Völkernamen, wie sie auf linguistischer Basis entstanden und in umfassender Weise gebraucht und mißbraucht worden sind, wie „Arier, Kelten, Indogermanen“, keine Verwendung finden können, liegt in der Natur dieser Untersuchung, ob sie nach ihrem Abschluß einen Beitrag zu diesem jetzt verworrener als je liegenden Rassenproblem geben kann, wird sich zeigen. Als Instrumentarium für die Aufnahme der einzelnen Schädel, welche teilweise an recht entlegenen Plätzen aufgesucht werden mußten, ist der tragbare Klaatsch-Lissauersche Diagraph und das Martinsche Reiseinstrumentarium gewählt, als Meßpunkte die auf der Konferenz von Monaco vereinbarten. Die Natur der Reiseuntersuchung, bei der die einzelnen Schädel in teilweise recht primitiven Räumen aufgesucht und aufgenommen werden mußten, brachte es mit sich, daß der vortreffliche Martin sche Kraniophor nicht in Verwendung kommen konnte und wo immer angängig, der Gleitzirkel statt des Tasters in Verwendung kam. Vorzugsweise habe ich den hölzernen Gleiter, mit dem die Ammon-Wilserschen Untersuchungen der badischen Wehrpflichtigen und meine Schulkinderuntersuchungen 1) vorgenommen sind, benutzt. Er steht vorzüglich fest in der Schiene und muß nicht durch die Schraube festgestellt werden, ein besonderer Vorteil für die Untersuchung ohne Kraniophor, solange der Mensch keine drei Hände besitzt. Da sämtliche Aufnahmen mit dem gleichen Instrumentarium gemacht sind, so kommen etwaige Unvollkommenheiten bei den vergleichenden Typenreihen außer Betracht.

Es hat mich jedoch ein weiterer Umstand zu dem Versuch einer prähistorischen Schädel

1) A. Schliz, Eine Schulkinderuntersuchung zum Zwecke der Rassenbestimmung nach Farbenkomplexion und primären Körpermerkmalen. Archiv f. Anthropologie, Bd. XXVII.

jekt selbst, teils nach eigenem Material, teils nach Gipsabgüssen aufgenommen sind. Eine Ausnahme macht nur die Schädelzeichnung von la Truchère nach Quatrefages und Hamy, für welche trotz aller Bemühung weder Original noch Gipsform einer gleichwertigen rundköpfigen Urform zu erlangen war. In der ersten Reihe (Tafel I, S. 242) sehen wir die ältesten uns bekannten Formen, in der zweiten (Tafel II, S. 243) die ethnologischen Vergleichstypen aus geschichtlicher Zeit, von denen wir annehmen können, daß sie sich aus bestimmten Urformen entwickelt haben. Ob wir in der Lage sind die hier abgebildeten ältesten Formen: Neandertal, Cro-magnon und la Truchère, oder wie Quatrefages und Hamy sie nennen, die „Cannstatt-, Cro-magnon-, Furfoozrasse" als gleichwertige Urformen aufzufassen, werden wir nachher sehen.

typologie bestimmt. Jeder, der zahlreiche prä- | Diagraphenaufnahmen, welche sämtlich am Obhistorische Schädel mit Aufmerksamkeit in Händen gehabt hat, kann bestätigen, daß es in vielen Fällen gelingt, die Epoche, aus der der Schädel stammt, nach dem Gesamteindruck zu bestimmen, auch ohne die Beigaben zu kennen. Bei gleichen Indices sieht der steinzeitliche Schädel aus dem gleichen Bezirk anders aus als der bronzezeitliche usw. Der Unterschied liegt daher nicht im Index, sondern in der Modellierung, in der feineren oder gröberen Ausarbeitung der Formen. Der Vergleich mit den einzelnen Fundberichten hat gezeigt, daß diese Unterschiede großenteils nicht in der weiblichen oder männlichen Provenienz liegen, daß sie typologischen Charakter durch das ganze Material haben, und zwar durch einen großen Teil der gesamten Prähistorie hindurch. Schwach und stark modellierte Formen laufen von den ältesten Zeiten, aus denen wir Schädel besitzen, nebeneinander her, bei gleichem Rassencharakter im ganzen, und die einzelnen Epochen unterscheiden sich nicht unwesentlich durch das Verhältnis der Zahl der schwachen Formen zu den starken. Es sind bestimmte Punkte, in welchen sich dieser Unterschied der Modellierung ausspricht, auf welche wir später zurückkommen werden. Es macht den Eindruck, als sei unsere geschichtliche Bevölkerung in ihrer ersten Entwickelung aus mehreren Urformen zusammengewachsen, deren einzelne charakteristische Merkmale immer wieder nach bekannten Vorgängen der Entwickelung in einer den Urformen nahestehenden Weise zum Vorschein kommen. Wir müssen daher, wenn auch nur kurz, auf die uns zur Verfügung stehenden Exemplare der ältesten Rasseformen zu sprechen kommen.

Vor

Die Entwickelung der Typen.
Die in Form von Texttafeln beigegebene
Zusammenstellung von Schädeltypen 1) beruht auf

') Die Schädel von Neandertal, Brünn, Engis und der Schwedenschädel sind nach Gipsabgüssen aufgenommen, der erste nach einem neuen durch Vermittelung von Hrn. Dir. H. Lehner erhaltenen Abguß, der letzte nach einem Original des Straßburger anatomischen Instituts. Der Schädel von Wahlwies befindet sich in der Karlsruher Staatssammlung, den Friesenschädel verdanke ich Hrn. Geh. Rat Stieda in Königsberg, die übrigen Stücke sind Originale aus meiner eigenen Sammlung.

Archiv für Anthropologie. N. F. Bd. VII.

Die Diagramme des Norma verticalis ergeben in der Horizontalen sofort als Grundlage des Schädelbaues zwei geometrische Figuren, den Kreis und die Ellipse, die Grundlage des Baues für den Rundkopf und den Langkopf; Kombination beider Formen oder Ausstattung derselben mit Ausbauten verschiedener Art ergeben hier die einzelnen Typen. Für die Norma lateralis, die Umrißzeichnung der vertikalen Medianebene, tritt dagegen außer den auch hier die Grundlage der Formen bildenden Bogensegmenten die Höhendimension bestimmend hervor und die Winkel, in welchen sich die einzelnen Bogensegmente aneinander fügen. Für den Bau der Kalotte ist von den Höhenmaßen das hervortretendste die Kalottenhöhe nach G. Schwalbe, dessen Winkelaufstellung ebenfalls hier zugrunde gelegt wird, für den Gesamtaufbau des Schädels noch der Vertex, die Scheitelhöhe auf der deutschen Horizontale und ihr Lageverhältnis über derselben. Diese Grundlinien werden bei den einzelnen Typen modifiziert durch Ausbauten und Abflachungen, deren Lage und Form, wenn sie stets wiederkehrt, wesentlich mitbestimmend für die Aufstellung eines konstanten Typus ist. Die Specie e varietà umane" G. Sergis beruhen wesentlich auf der aufmerksamen Beobachtung dieser von der regelmäßigen geometrischen Form abgeschnittenen oder auf sie aufgesetzten Abflachungen und

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