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enthielt gestreckte Skelette, Pferdeschädel, Feuersteinmesser und -keile, Urnen. Die Gräber waren rings um ein Mittelgrab angeordnet, gehörten also wahrscheinlich sämtlich derselben Sippe an.

14. Schädel I von Roggow 1166 ohne Unterkiefer (die zwei aus diesem Gräberfeld gewonnenen einzelnen Unterkiefer gehören nicht zu den erhaltenen Schädeln). Kopf und Gesicht sind ganz erhalten. Grundform: Eiform mit abgerundeter Spitze, flachbogige Seitenkurven ohne Vorwölbung der Tubera parietalia, rundes, leicht abgeplattetes Hinterhaupt. Die Norma lateralis zeigt starke Einziehung der Nasenwurzel, kräftige Ausbildung der zierlichen Supraorbitalwülste, flache, bis zum Bregma zurücklaufende Stirnkurve mit kaum angedeuteter Auswölbung der Gegend der Tubera frontalia, Ansteigen der Scheitellinie in der gleichen Kurve bis zu der in der Mastoidalebene liegenden Schädelhöhe, halbkreisförmigen, im Beginn etwas abgeplatteten Umriß des Hinterhauptes mit flachgewölbter Basis. Nase vorspringend, Alveolarteil des Oberkiefers kurz, prognath. Beide zu diesem Gräberfeld gehörende Unterkiefer zeigen vorstehenden Alveolarteil und spitzes Kinn mit kräftig entwickeltem, dreieckigem Kinnvorsprung. Die Norma facialis zeigt schmale und hohe Stirn mit engstehenden, kleinen Tubera frontalia, spitzbogig zulaufende Wölbung mit Andeutung von Crista in der Medianlinie, kräftig entwickelte, aber zierliche Supraorbitalwülste, horizontalen Verlauf der oberen, leicht abfallenden der unteren Orbitaränder, eingezogene Nasenwurzel, lange aber breite Nasenöffnung, stark ausladende Wangen- und Jochbeine, kurzen vorgeschobenen Alveolarfortsatz des Oberkiefers. Die Kapazität des kleinen, anscheinend weiblichen Schädels beträgt 1360 ccm, die übrigen Maße s. Tabelle. Der Schädel ist demnach dolichokephal, hypsikephal, das Gesicht chamaeprosop mit schmalem Untergesicht.

15. Schädel II von Roggow 1167, ganz erhalten mit Ausnahme des fehlenden Unterkiefers und

acht ausgefallener Vorderzähne des Oberkiefers, in dessen linkem, unterem Orbitalrand sich ein kleinerer Defekt befindet. Die Grundform ist eiförmig mit abgerundeter Spitze, flachen Seitenkurven, weit nach hinten verlegten Seitenwandhöckern, welche etwas vorgewölbt sind, und halbkreisförmigem Hinterhauptsabschluß. In der Norma lateralis zeigt sich die Nasenwurzel stark eingezogen, die Supraorbitalwülste vorstehend, von welchen die Stirnkurve nach kurzem, steilem Anstieg in flachem Bogen zum Bregma läuft, welches die Schädelhöhe bildet. Die Hinterhauptslinie bildet ein über das Lambda weglaufendes gleichmäßiges Bogensegment bis zum Inion, wo es sich in einem dem rechten nahestehenden Winkel zu der ganz flachen Basis umbiegt. Die Nasenbeine fehlen, der Alveolarfortsatz des Oberkiefers ist ungewöhnlich stark prognath. In der Norma facialis sehen wir eine schmale, oben spitzbogig abschließende, mittelhohe Stirn mit kleinen, etwas weiter wie bei I auseinander gestellten Stirnhöckern, gut entwickelte Superciliarwülste, eingezogene Nasenwurzel, lange, breite Nase, stark ausladenden Alveolarfortsatz des Oberkiefers. Die Wangenund Jochbeine sind kräftig ausladend, der obere Orbitalrand horizontal, der untere kaum nach außen abfallend. Die Kapazität des Schädels beträgt 1420 ccm, die übrigen Maße s. Tabelle. Demgemäß ist der Schädel dolichokephal, orthokephal, das Gesicht chamaeprosop mit schmalem Untergesicht, das Profil prognath.

Ostorfer und Roggower Schädel gehören rassen-anatomisch der gleichen Bevölkerung an

und es war von großem Interesse, nach Ergänzung der Schädelaufnahmen, durch die Ausgrabungsberichte zu sehen, daß sie auch dieselbe Begräbnisform, das Flachgrab, besitzen.

Wenn wir die gemeinsamen Rassenmerkmale zusammenfassen, so sind von den neun Schädeln acht dolichokephal und nur einer mesokephal, ebenso ist nur ein Flachschädel darunter, die anderen sind alle orthokephal und hypsikephal. Diese Langköpfe mit hoher Stirn besitzen den Jochbreitenindices nach sämtlich ein Breitgesicht, das nur bei zweien schmäler angelegt ist und bei allen mit schmalem Untergesicht verbunden ist. Sechs zeigen ausgesprochen prognathes Profil und selbst bei den drei den Maßen nach orthognathen besteht Neigung zu schiefer Stellung der Zähne des Oberkiefers. Sechs sind chamaekonch, haben also breite niedere Augenhöhlen, während drei höheren Vertikalbau zeigen; die Nase ist lang, aber verschieden breit, der Gaumen vorwiegend schmal. Noch deutlichere gemeinsame Merkmale bietet die Betrachtung der Schädel und ihrer Kurven. Gleichmäßig findet sich in der Vorderansicht hohe, schmale Stirn mit geringem Abstand der Stirnhöcker, welcher bis auf 3,5 cm bei Schädel acht sinkt, spitzbogigem Höhenabschluß und Andeutung einer Crista in der Medianlinie, vorspringender Bau der kleinen auf die innere Hälfte der Orbita superior beschränkten Superciliarwülste und starke Einziehung der Nasenwurzel. Die Linie der Orbita superior ist nahezu horizontal, die der unteren Ränder schwach abfallend. Die Wangenbeine sind breit und stark ausladend, der Alveolarfortsatz des Oberkiefers ist schmal, der Unterkiefer spitz zulaufend mit starkem, dreieckigem Kinnvorsprung, die Zahnreihen vorn schief gegeneinander gestellt und vorgebaut. In der Seitenansicht ist diese Kieferprognathie und das spitze Kinn noch auffallender, charakteristisch ist ferner die vorstehende Nase, die Einziehung der Nasenwurzel mit den stark vorstehenden Superciliarwülsten, das flachbogige Ansteigen der Stirnkurve bis zum Bregma und die gleichmäßige, halbkreisförmige, runde Auswölbung des Hinterhaupts bis zum Inion, ohne Differenzierung des Lambda. runde Hinterhauptskurve zeigt die Ansicht der Norma verticalis. Gemeinsam ist hier weiter

Dieselbe

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Gegensatz zu dem hier gerade abgeschnittenen
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sind so gleichmäßig und scharf geprägt, daß
wir das Recht haben, sie als eigenen Typus,
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einer tiefstehenden Rasse", wie sie Merckel
(M. Jahrb. 1884) bezeichnet, kann aber trotz
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neben der feinen, wenn auch in den Grundzügen
einfachen Modellierung die großenteils recht
ansehnliche Kapazität, die bis auf 1650 ccm an-
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Es ist nicht leicht, diesen Typus in der Reihe der bekannten nordischen Schädelformen unterzubringen. Die ganze Reihe der von G. Retzius veröffentlichten Steinzeitschädel bietet kein einziges Exemplar, welches die Ostorfer Merkmale in sich vereinigt; den abweichenden Bau der Megalithschädel haben wir oben gesehen und die Schädel des bandkeramischen Kulturkreises sind durchweg im Grundriß gleichmäßige Ellipsen mit gleichem Bogenabschluß an Stirn und Hinterhaupt.

Von der Typensammlung der „Crania ethnica" von Quatrefages u. Hamy vereinigt die meisten der Ostorfer Merkmale der Eskimoschädel von Godthaab. Die im Bau der Kalotte sonst recht ähnlichen ovoiden Schädel der Mittelmeerrasse haben typisches Langgesicht zum Langkopf mit seitlich abgeflachten Wangenbeinen. Und doch gehen auch die Ostorfer Schädel auf die eurafrikanische" Grundform zurück, die zur Bildung der Mittelmeerrasse geführt hat. Wir sehen die Zerlegung der Mediansagittalkurve von der Supraglabellargrube bis zum Inion in nur zwei Bogensegmente von gleichem Radius, wir sehen die langgezogene Ellipse mit ge wölbter Stirn und halbkreisförmigem Hinterhaupt, die Einziehung der Schläfenlinie im Grundriß und in der Norma facialis, das hohe, spitzbogig gewölbte Schädeldach des Melanesiers, den wir als Vergleichstück statt der ostafrikanischen Typen herangezogen haben. Auch die Prognathie ist eine so erhebliche, daß sie an

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den Grimalditypus erinnert. Das am meisten auffallende Merkmal ist das spitzbogig zulaufende, hohe Schädelgewölbe mit Crista frontalis in der Mediansagittallinie. Da ist es nun von besonderem Interesse, diese Eigenschaften nicht nur bei dem Eskimoschädel von Godthaab wiederzufinden, sondern in einer neuen Veröffentlichung von J. Briesley und G. Parsons 17 alte Eskimoschädel1) beschrieben zu sehen, die sämtlich diese Lophokephalie (B. u. P. heißen sie „Skaphokephalie" ohne Verknöcherung der Nähte) als ein einheitliches Rassenmerkmal tragen. Leider enthält die Abhandlung keine Abbildungen.

Einzelne der Ostorfer Gräber enthalten Gefäße mit Megalithkeramik, die Bevölkerungen, die diese Flachgräber hinterließen, sind also vollkommen in die heimische steinzeitliche Kultur einbezogen gewesen, sie waren trotz der Rasseverschiedenheit keine Fremdlinge, aber wir dürfen nicht vergessen, daß Mecklenburg an der Seeküste liegt und, wie der Schädel von Plau zeigt, Einwanderer aus weit entlegener Urheimat in sich aufnehmen konnte.

IV. Erdbestattungen im Hügelgrab.

Die

16. Der Schädel von Willigrad, gefunden 1900 mit vier anderen in einem rundlichen Kieshügel natürlicher Schichtung und 60 cm Tiefe, bei R. Beltz, N. Jahrb. 66, S. 133 als „Flachgrab“ bezeichnet. Die Steinsetzung im Inneren des Hügels mit fünf Abteilungen, deren jede ein Skelett in zusammengebogenem Zustand enthielt, hebt die Bestattungen aus dem Charakter der gewöhnlichen Flachgräber heraus. Schädel standen aufrecht, mit einem Stein zugedeckt, in der Mitte des Grabraums, also auch hier von der scheinen zur Aufnahme der Skelette einer Anzahl begewöhnlichen Form abweichend. Die Abteilungen reits skelettiert oder anderweitig beerdigt gewesener Leichen gedient zu haben. Beigaben, welche die Zeitepoche der Beerdigung sicherstellen, waren keine vorhanden.

Der Schädel selbst unterscheidet sich erheblich von der ganzen Reihe der bisher beschriebenen Steinzeitschädel. Farbe und Erhaltung der Knochen erscheint als viel rezenter und der ganze Habitus der Modellierung den modernen Schädeln ähnlicher. Er ist ein Parallelepipedoides nach Sergi. Die Grundform ist eine vorn und hinten abgeflachte Ellipse, so daß ein Viereck mit abgerundeten Ecken entsteht. Die Stirn beginnt nach der eingezogenen Nasenwurzel in der Norma lateralis mit vorstehenden kleinen, in der Mitte konfluierenden Superciliarwülsten, steigt nach einer Querfurche eine kurze Strecke vertikal an, um dann in flachem Bogen rückwärts zum Bregma zu verlaufen. Der Scheitel ist flach, die Schädelhöhe liegt weit hinter dem Bregma in der Mastoidalebene, um

1) Notes on a collection of ancient Eskimoskulls. Journ. of the anth. Inst. of Great Brit. 1906, XXXVI.

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der flache Verlauf der Seitenkurven, nur ausnahmsweise durch Ausprägung der Seitenwandhöcker verändert, und die stumpfovale Form der Stirn. Die Grundform ist immer die Eiform mit stumpfer Spitze in der Stirumitte, im Gegensatz zu dem hier gerade abgeschnittenen Ellipsoid der Megalithschädel. Die Schädel sind so gleichmäßig und scharf geprägt, daß wir das Recht haben, sie als eigenen Typus, den „Ostorfer Typus" zu bezeichnen. Von einer tiefstehenden Rasse", wie sie Merckel (M. Jahrb. 1884) bezeichnet, kann aber trotz der Prognathie keine Rede sein, dagegen spricht neben der feinen, wenn auch in den Grundzügen einfachen Modellierung die großenteils recht ansehnliche Kapazität, die bis auf 1650 ccm ansteigt.

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Es ist nicht leicht, diesen Typus in der Reihe der bekannten nordischen Schädelformen unterzubringen. Die ganze Reihe der von G. Retzius veröffentlichten Steinzeitschädel bietet kein einziges Exemplar, welches die Ostorfer Merkmale in sich vereinigt; den abweichenden Bau der Megalithschädel haben wir oben gesehen und die Schädel des bandkeramischen Kulturkreises sind durchweg im Grundriß gleichmäßige Ellipsen mit gleichem Bogenabschluß an Stirn und Hinterhaupt.

Von der Typensammlung der „Crania ethnica" von Quatrefages u. Hamy vereinigt die meisten der Ostorfer Merkmale der Eskimoschädel von Godthaab. Die im Bau der Kalotte sonst recht ähnlichen ovoiden Schädel der Mittelmeerrasse haben typisches Langgesicht zum Langkopf mit seitlich abgeflachten Wangenbeinen. Und doch gehen auch die Ostorfer Schädel auf die eurafrikanische" Grundform zurück, die zur Bildung der Mittelmeerrasse geführt hat. Wir sehen die Zerlegung der Mediansagittalkurve von der Supraglabellargrube bis zum Inion in nur zwei Bogensegmente von gleichem Radius, wir sehen die langgezogene Ellipse mit gewölbter Stirn und halbkreisförmigem Hinterhaupt, die Einziehung der Schläfenlinie im Grundriß und in der Norma facialis, das hohe, spitzbogig gewölbte Schädeldach des Melanesiers, den wir als Vergleichstück statt der ostafrikanischen Typen herangezogen haben. Auch die Prognathie ist eine so erhebliche, daß sie an

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Einzelne der Ostorfer Gräber enthalten Gefäße mit Megalithkeramik, die Bevölkerungen, die diese Flachgräber hinterließen, sind also vollkommen in die heimische steinzeitliche Kultur einbezogen gewesen, sie waren trotz der Rasseverschiedenheit keine Fremdlinge, aber wir dürfen nicht vergessen, daß Mecklenburg an der Seeküste liegt und, wie der Schädel von Plau zeigt, Einwanderer aus weit entlegener Urheimat in sich aufnehmen konnte.

IV. Erdbestattungen im Hügelgrab.

16. Der Schädel von Willigrad, gefunden 1900 mit vier anderen in einem rundlichen Kieshügel natürlicher Schichtung und 60 cm Tiefe, bei R. Beltz, N. Jahrb. 66, S. 133 als „Flachgrab" bezeichnet. Die Steinsetzung im Inneren des Hügels mit fünf Abteilungen, deren jede ein Skelett in zusammengebogenem Zustand enthielt, hebt die Bestattungen aus dem ChaDie rakter der gewöhnlichen Flachgräber heraus. Schädel standen aufrecht, mit einem Stein zugedeckt, in der Mitte des Grabraums, also auch hier von der gewöhnlichen Form abweichend. Die Abteilungen scheinen zur Aufnahme der Skelette einer Anzahl bereits skelettiert oder anderweitig beerdigt gewesener Leichen gedient zu haben. Beigaben, welche die Zeitepoche der Beerdigung sicherstellen, waren keine vorhanden.

Der Schädel selbst unterscheidet sich erheblich von der ganzen Reihe der bisher beschriebenen Steinzeitschädel. Farbe und Erhaltung der Knochen erscheint als viel rezenter und der ganze Habitus der Modellierung den modernen Schädeln ähnlicher. Er ist ein Parallelepipedoides nach Sergi. Die Grundform ist eine vorn und hinten abgeflachte Ellipse, so daß ein Viereck mit abgerundeten Ecken entsteht. Die Stirn beginnt nach der eingezogenen Nasenwurzel in der Norma lateralis mit vorstehenden kleinen, in der Mitte konfluierenden Superciliarwülsten, steigt nach einer Querfurche eine kurze Strecke vertikal an, um dann in flachem Bogen rückwärts zum Bregma zu verlaufen. Der Scheitel ist flach, die Schädelhöhe liegt weit hinter dem Bregma in der Mastoidalebene, um

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