Wir fanden 74 nach Form und Technik der Arbeit nicht bestimmt formulierbare Silexmanufakte, die aber alle ohne Ausnahme menschliche Arbeit zeigen. Nach Form und Technik bestimmt limitierbare Artefakte haben wir: 1 kleinen Schaber an der Schädelbasis gefunden; 2 kleine Spitzen, dicht am Schädel gelegen; 1 scharf schneidendes Messer unter dem Hinterhaupt; 1 „Druckstein" (zur Herstellung der Retuschen) unter dem Unterkiefer; 1 kleinen niedlichen Schaber aus Bergkristall bei der bei der rechten Unterkieferhälfte; 1 Silex mit mehreren „Encoches" am rechten Humerus; 2 hervorragend schöne Manufakte nach Photographie Nr. 175 (hier Fig. 3a); (den großen Coup de poing und den Racloir); 1 Silex mit Encoches als eine Art Racloir beim Unterkiefer. Bei 74 Stücken von nicht bestimmt definierbarer Verwendung haben wir 10 ausgeprägte Artefakte von ganz bestimmter Form. Unmittelbar auf dem Schädel fand sich ein kleines tierisches Knochensplitterchen, daneben ein größerer verbrannter Tierknochen (bos primigenius), in der Brustgegend ebenfalls ein kleiner Tierknochen und ein Zahn von bos, nebst 45 verschiedenen faunistischen Resten unmittelbar um den Schädel herum zerstreut. Die folgende Photographie, Nr. 209 (Taf. XIII, Fig. 1) gibt uns die hervorragendsten Silexfunde wieder, die um das Schädelskelett gelagert sich vorfanden und in ihrer genauen Lagebeziehung am Platze auch von Herrn Prof. Klaatsch skizziert worden sind. Der Silex Nr. 1 entspricht der großen Platte in Fig. 6. Silex 2 hat linksseitig retuschierten Rand und rechts Schneidefläche. Nr. 3 zeigt ausgeprägte Bulpe auf der Rückseite. Unser folgendes Bild, die Photographie Nr. 218 (Taf. XIII, Fig. 2) gibt einen genauen Einblick in den Gang der Freilegung des Schädels, gewissermaßen als Ergänzung zu der am 10. April 1908 aufgenommenen Situation in Photographie Nr. 193 (hier Fig. 1). Der hier abgebildete Silex 1 ist die Unterlage, gegen welche das linke Frontale (F) gepreßt war. Der Erhaltungszustand der Knochen war naturgemäß ein außerordentlich ungünstiger, und zwar derjenige des Schädels noch mehr brüchig als der der Extremitätenknochen. Von einem großen Teil des Rumpf- und Gliedmaßenskelettes konnten die Reste nicht mehr geborgen werden, sie waren alle bei der Öffnung in Staub zerfallen. So wurden vom Becken und Scapula nur ganz kleine Stücke gerettet. Vom Fußund Handgelenk liegen ebenfalls nur wenige Reste vor. Das Kopfskelett bot der Herausnahme Schwierigkeiten, die anfangs unüberwindlich schienen: erst nach langsamer Austrocknung an der Luft konnten in mühevoller Arbeit die Hauptteile des Schädels so freigelegt werden, daß eine Entfernung des Ganzen, noch auf dem Erdblock ruhend, von der Fundstelle weg in ein benachbartes Haus möglich war. gann nun Herr Prof. Klaatsch am 14. August eine regelrechte anatomische Zerlegung der erhaltungsfähigen Teile. Dieselben wurden einzeln in Watte verpackt und dann aufs neue, unter Ergänzung mit Plastilin, zusammengefügt. Obwohl die Nasenregion durch den Druck auf eine unterliegende Silexplatte zerquetscht war, konnte auch von dieser, so wie von allen übrigen Teilen des Kopfskelettes so viel gerettet werden, daß man ein vollständigeres Bild Inter dem Unterkiefer Auf dem Stirnbein A. Ob ralefer Unter dem Hinterhauptsbein. Prof. Dr. H. Klaatsch und O. Hauser, 10 Silex ! Percuteur 2 2 Silex Fund Technik der Punt formulierbare Silexne Ausnahme mensch Der Silex Nr. 1 entspricht der großen Platte in Fig. 6. Silex 2 hat linksseitig retuschierten Rand und rechts Schneidefläche. Nr. 3 zeigt ausgeprägte Bulpe auf der Rückseite. Unser folgendes Bild, die Photographie Nr. 218 (Taf. XIII, Fig. 2) gibt einen genauen Einblick in den Gang der Freilegung des Schädels, gewissermaßen als Ergänzung zu der am 10. April 1908 aufgenommenen Situation in Photographie Nr. 193 (hier Fig. 1). Der hier abgebildete Silex 1 ist die Unterlage, gegen welche das linke Frontale (F) gepreß war 0 Hinterhauptsregion, aufwärts gekehrt, R Radius, H = Humerus des rechten Armes, Dein Erdwalst, in welchem die Fragmente der Wirbelsäule aufgefunden wurden. (die linke Clavicula, hinter die linke Tak bestimmt limitier Unterkieferhälfte M gequetscht. Manufa part L b.H daneben Der Erhaltungszustand der Knochen war naturgemaß ein außerordentlich ungünstiger, und war derjenige des Schädels noch mehr brüchig als der der Extremitätenknochen. Von einem großen Teil des Rumpf- und Gliedmaßenskelettes konten die Reste nicht mehr geborgen werden, sie waren alle bei der Öffnung in Staub zerfallen. So wurden vom Becken und Scapula nur ganz kleine Stücke gerettet. Vom Fußund Handgelenk liegen ebenfalls nur wenige Reste vor. Das Kopfskelett bot der Herausnahme Schwierigkeiten, die anfangs unüberwindlich schienen: erst nach langsamer Austrocknung an der Luft konnten in mühevoller Arbeit die Nauptteile des Schädels so freigelegt werden, Jaß eine Entfernung des Ganzen, noch auf dem Erdblock ruhend, von der Fundstelle weg in primi ein benachbartes Haus möglich war. Hier bein kleiner kleiner gann nun Herr Prof. Klaatsch am 14. August nebst 45 eine regelrechte anatomische Zerlegung der eranmittelbar haltungsfähigen Teile. Dieselben wurden einzeln in Watte verpackt und dann aufs neue, unter XIII. Ergänzung mit Plastilin, zusammengefügt. Tafel XIII. Zwei Stadien der Freilegung des Schädels in der Grotte von Le Moustier. Fig. 2. Der Schädel, mehr von hinten und oben gesehen. Die linke Clavicula eingekeilt hinter dem linken Ramus mandibulae. Die Fragmente von Humerus und Radius erscheinen hinter dem Kopf. 1. Die große Silexplatte, gegen welche der Torus supraorbitalis gepreßt ist; 2, 3, 4, 5, 6, 7 Silex-Artefakte und Abfälle: CI. Clavicula; H. d. Humerus dexter: H. s. Humerus sinister; R. Radius dexter. Archiv für Anthropologie. N. F Bd. VII. Friedr. Vieweg & Sohn in Braunschweig. |