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folgendes mit: Bei Friedrich Schwannecke sind die Raum- und Zeitvorstellungen mangelhaft, er kann z. B. nicht den Weg in die Schulstube finden, nicht die Reihe der Schriftformen innehalten, er berichtet über ein Vorkommnis, das 2 Jahre zurückliegt, als ob es gestern sich ereignet hätte. Seine Aufmerksamkeit ist eine rasch erlahmende; im Stecken von Stiften bringt er nur das a und 1 fertig, sonst keinen Buchstaben, er rechnet nicht über drei.

Demnach ist die trigonokephale Kopfgestaltung des Knaben auf eine Meningitis bei rachitischer Grundlage zurückzuführen, welche eine frühzeitige

Verschmelzung der Stirnhälften veranlaßte, sich auf die Sehnerven erstreckte (Neuritis descendens) und Kopfwassersucht zur Folge hatte, wodurch Blindheit und Schwachsinn hervorgerufen wurde.

Nachträglich teile ich mit, daß der in diesem Archiv, N. F., Bd. VI, S. 9 von mir beschriebene, mit Skaphokephalie behaftete Knabe E. D. inzwischen in einem hiesigen Krankenhause gestorben ist und daß die Sektion Schädelrachitis ergeben hat. Der Fall wird von anderer Seite in diesem Archiv veröffentlicht werden.

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einem Mittelpunkte bis zur Mittellinie, da wo sich die Schneidekanten der beiden mittleren unteren Schneidezähne berühren, 10,8.

Der Oberzahnbogen ist parabolisch, der Unterzahnbogen trapezförmig.

Zähne 32, gut erhalten.

Der Schädelgrund zeigt die hinteren Schädelgruben stark durchscheinend, ebenso in den mittleren die Schläfenbeine und die großen Keilbeinflügel am oberen Ende, in den vorderen die Augenhöhlendächer. Die Cristagalli ist hoch, vorn stark verdickt.

An der Innenfläche des Schädeldaches finden sich in der Nähe des vorderen Endes der Pfeilnaht zwei bohnengroße, verdünnte, durchscheinende Stellen.

1) American System of Dent. Surg., zitiert von Gysi, Schweizer Vierteljahrschrift für Zahnheilkunde, Bd. V, 1895: Die Kiefergelenkmittelpunkte und der Berührungspunkt der Schneidekanten der mittleren Schneidezähne sollen untereinander ein gleichseitiges Dreieck bilden.

das dritte Kind und leicht geboren. Als derselbe 1/2 Jahr alt war, entdeckte ein Arzt, daß er blind sei und als er 1 Jahr alt geworden, bemerkten die Eltern, daß die Form des Kopfes eine unnatürliche sei.

Die Untersuchung des jetzt 8 Jahre alten Knaben ergibt folgendes: Er ist 113 cm groß, der Kopf zeigt die Form eines Trigonokephalus, die Stirn ist stumpf-spitz, die Schläfen und ein Teil der Seitenwandbeine stark gewölbt, die Rückseite des Kopfes abgeflacht.

Der größte Umfang desselben

(vor 2 Jahren von mir gelegentlich ge-
messen 55)

Der größte Längendurchmesser.
(vor 2 Jahren desgleichen)
Der größte Breitendurchmesser
(vor 2 Jahren 16)

Die Wölbung von einem Ohreingang zum
anderen, Bandmaße

(vor 2 Jahren 37)

57 cm

.

.

18,8

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16,4

38

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folgendes mit: Bei Friedrich Schwannecke sind die Raum- und Zeit vorstellungen mangelhaft, er kann z. B. nicht den Weg in die Schulstube finden, nicht die Reihe der Schriftformen innehalten, er berichtet über ein Vorkommnis, das 2 Jahre zurückliegt, als ob es gestern sich ereignet hätte. Seine Aufmerksamkeit ist eine rasch erlahmende; im Stecken von Stiften bringt er nur das a und 1 fertig, sonst keinen Buchstaben, er rechnet nicht über drei.

Demnach ist die trigonokephale Kopfgestaltung des Knaben auf eine Meningitis bei rachitischer Grundlage zurückzuführen, welche eine frühzeitige

Verschmelzung der Stirnhälften veranlaßte, sich auf die Sehnerven erstreckte (Neuritis descendens) und Kopfwassersucht zur Folge hatte, wodurch Blindheit und Schwachsinn hervorgerufen wurde.

Nachträglich teile ich mit, daß der in diesem Archiv, N. F., Bd. VI, S. 9 von mir beschriebene, mit Skaphokephalie behaftete Knabe E. D. inzwischen in einem hiesigen Krankenhause gestorben ist und daß die Sektion Schädelrachitis ergeben hat. Der Fall wird von anderer Seite in diesem Archiv veröffentlicht werden.

3. Hugo Obermaier: Die Steingeräte des fran

zösischen Altpaläolithikums. Eine kritische Studie über ihre Stratigraphie und Evolution. 4o, 85 S. m. 134 Abb. im Texte. Aus den "Mitteilungen der prähistorischen Kommission der kaiserl. Akademie d. Wiss., II. Bd., 1908, Nr. 1, S. 41-125. Wien, Alfred Hölder, 1908. Während in Frankreich auf Grund der reichen paläolithischen Fundplätze seit langer Zeit den Funden der älteren Steinzeit eine große Aufmerksamkeit geschenkt wurde und dort eine Reihe von typologischen Gliederungsversuchen vorliegen, wurde bis in die letzte Zeit in Deutschland die Typologie der Artefakte dieser Epoche sehr vernachlässigt. Es ist deshalb zu begrüßen, daß es Obermaier, der seit längerer Zeit die ältere Steinzeit in Frankreich an Hand der dortigen Museen und Fundplätze studiert hat und dem wir schon eine Reihe von wertvollen Untersuchungen auf diesem Gebiete verdanken, unternommen hat, die Entwickelung der paläolithischen Artefakte kritisch zu beleuchten.

Seine Arbeit zerfällt in zwei Hauptteile: Stratigraphie und Typologie des französischen Altpaläolithikums. Der stratigraphische Teil stellt sich zunächst die Aufgabe, die einzelnen Niveaus dieser großen Gesamtgruppe, die man vielfach in der letzten Zeit als eine einheitliche, einzige Periode aufzufassen pflegte, an der Hand zuverlässiger französischer Fundplätze festzulegen und den typologischen Formenkreis eines jeden Horizontes zu bestimmen. Es gelangen dabei die Fundstätten von Bois-Colombes, Colombes, Créteil, Billancourt, Courbevoie, Cergy, Chelles, Tilloux, Marignac, Abbeville und Saint-Acheul zu kritischer Würdigung. Er kommt auf Grund seiner Studien besonders auch von Saint-Acheul zu folgender Gliederung: 1. Faustkeilfreies Frühchelléen.

2. Hochchelléen mit Urfaustkeilen.

3. Älteres Acheuléen (mit den unteren Niveaus von La Micoque und Le Moustier).

4. Jüngeres Acheuléen (Unterstufen: Klassische Schicht von La Micoque und Levallois).

5. Moustérien.

"

Der typologische Teil beschäftigt sich in seiner ersten Hälfte mit der Typologie und Evolution des Faustkeils", wie sie sich aus der vorher erörterten Stratigraphie ergeben. Den Anfang machen rohe „Urfaustkeile" des Chelléenhorizontes, von denen eine große Reihe bisher unveröffentlichter Originale aus dem Besitze des Verfassers und der École des Mines wiedergegeben werden. An sie schließt sich das ältere Acheuléen mit noch ziemlich plumpen ovalen und mandelförmigen Faustkeilen an, zu denen sich in geringerer Anzahl subtrianguläre, lanzenspitzförmige Formen, und solche mit oberer Querschneide bzw. Meißelkeile gesellen Das jüngere Acheuléen stellt den Höhepunkt des Faustkeils dar, mit dem feinen triangulären und lanzenspitzförmigen Fäustling und verschiedenen reduzierten Kleintypen. Im Moustérien erlischt, bzw. degeneriert der Faustkeil und spielt keine leitende Rolle mehr. Im Anhange verweist der Verfasser die „belgischen Silexdolche" in das Reich der Fälschungen und spricht sich gegen Rutots Interpretation der Faustkeilvorkommnisse Belgiens aus. Beachtenswert für die fernere Forschung ist auch der Schlußabschnitt „Typologie und Evolution der den Faustkeil begleitenden Kleinindustrie“, da bisher noch kein Forscher über das diesbezügliche, stratigraphisch getrennte Material verfügt hatte.

Dank besonderem Entgegenkommen von Prof. Commont in Amiens veröffentlicht Obermaier zum ersten Male den gesamten Formenkreis des neu entdeckten „Frühchelléen" sowie des „Hochchelléen"

von Saint-Acheul. Es werden dadurch die Ansichten G. de Mortillets völlig dementiert. Von typologischem Interesse dürften vor allem die Spitzbohrer, Kratzer und Schaber sein, die bereits in allen möglichen Varianten auftreten. Die Begleitwerkzeuge des Acheuléen stützen sich zum großen Teile auf SaintAcheul und unveröffentlichtes Material aus der École des Mines in Paris, jene des Moustérien werden hauptsächlich unter Zugrundelegung der Funde von Les Buffia (Grabungen Bouyssonie) behandelt. Mit Recht weist der Verfasser darauf hin, welche Vorsicht geboten erscheint, soll an der Hand weniger Typen ein Horizont des Altpaläolithikums genau bestimmt werden, während ein genügend vorhandener Formenkomplex dies mit Sicherheit gestattet.

In der vorliegenden Arbeit besitzen wir einen äußerst wertvollen Beitrag zur Beurteilung der palãolithischen Artefakte, der allen künftigen Arbeiten über dieses so viel umstrittene Gebiet als Grundlage dienen muß. Eine weitere Studie über das Jungpaläolithikum wird in den einleitenden Worten in Aussicht gestellt. Dr. F. Birkner.

München.

4. Hölzels Europäische Völkertypen. Zusammengestellt von Regierungsrat Franz Heger, ge malt von Friedrich Beck. Mit kurzem Begleittext von Regierungsrat Franz Heger. Wien, Ed. Hölzels Verlag. 4 Tafeln in Farbendruck, à 75: 100 em.

Mit lebhafter Freude habe ich schon die erste früher erschienene Abteilung dieser ausgezeichneten Publikation von Völker- und Rassetypen begrüßt. Die künstlerisch und somatisch gleich vortrefflich dargestellten und ausgewählten Typen außereuropaischer Menschen, die wir dem glücklichen Zusammenarbeiten des hochverdienten Wiener Ethnologen k. k. Regierungsrat Fr. Heger mit dem genialen Künstler Friedrich Beck und der verdienstvollen Verlagsbuchhandlung Hölzel verdanken, sind ein erstklassiges Unterrichtsmittel für völkerkundliche Vorträge. Ich benutze sie selbst in meinen anthropologischen Vorlesungen neben den R. Martinschen Tafeln und bin überzeugt, daß sie auch für den Unterricht in Mittelschulen zur Belebung des geographisch-ethnographischen Vortrages die besten Dienste leisten werden. Aber das möchte ich nun doch speziell hervorheben, daß wir in der zweiten Abteilung des Werkes, welches wir den gleichen Männern verdanken: Hölzels Europäische Völkertypen, ein Lehrmaterial erhalten haben, welchem wir in Beziehung auf Vollständigkeit, ethnologische Treue und künstlerische Ausführung bisher nichts Gleichwertiges an die Seite zu stellen haben. Wie die der ersten, so sind auch die 32 Porträts der zweiten Abteilung in halber Größe in Farbendruck hergestellt, so daß die vier Tafeln, von denen jede acht Bilder enthält, als Wandtafeln in einem nicht zu großen Vorlesungssaal vortrefflich benutzt werden können. Ich freue mich darauf, sie meinen Universitätshörern vorzuführen und möchte sie, wie die erste Abteilung, allen Lehrern der Geographie und Ethnographie an Mittelschulen warm empfehlen. Die Vollständigkeit des Gebotenen geht aus der Liste der abgebildeten Typen hervor. Tafel I: Baske; Portugiese; Spanier; Franzose: 1. aus Südfrankreich, 2. aus Zentralfrankreich, 3. aus Nordfrankreich; Süditaliener; Norditaliener. Tafel II: Ire; Schotte; Engländer; Schwede; Holländer; Norddeutscher; Süddeutscher: 1. aus Niederbayern, 2. aus Tirol (Meran). Tafel III: Tscheche; Slowake; Pole; Kleinrusse; Weißrusse; Großrusse; Montenegriner; Bulgare. Tafel IV: Lappe; Finne; Magyare; Rumäne; Albaner; Grieche; Jude; Zigeuner. J. Ranke.

REGISTER DES SIEBENTEN BANDES (NEUE FOLGE).

(Abhandlungen, Kleinere Mitteilungen u. Referate. - Verzeichnis d. anthropolog. Literatur.)

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