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gewesenem Großherzoglich Badischen evangelischen, freywillig refignirten Pfarrer
u Bischoffingen am Kaiserstuhl und Mitglied der botanischen Gesellschaft e
Ultenburg in _Sachsen. `y

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ben bekannten Kunst, und Handels - Gårtnern,
Gebrüder Baumann,

zu Bollweiler, im Departement Oberrhein.

Zweyter Band.

Stuttgart und Tübingen,

in der J. G. Cotta'fhen Buchhandlung.

18.24.

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F7753

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Von den Blumenzwiebeln, Knollen- und Klauengewächsen.

Allgemeine Bemerkungen.

Diese Gewächse werden meist nicht sehr hoch, und im freyen Lande, in Haufen oder Büsche (en massifs), als Einfassung (en bordures), oder hier und da in großen Gärten zerstreut, ge= pflanzt, um dort ihre Wirkung zu thun. Audre, welche die Kalte nicht vertragen, hält man unter Mistbeetfenstern, entweder in der freyen Erde, oder in Töpfen. Manche verlangen das warme Hans. Im Ganzen fordern sie wenig Wasser; sie ziehen eine fandige Erde vor, weil ihre Wurzeln schwach sind, und nur wenige, dünne und zarte Fasern haben, die einen Boden verlangen, in den sie leicht eindringen können, und weil die meisten dieser Pflanzen die Feuchtigkeit scheuen. Auch gebraucht 'man für viele derfelben Heideerde, oft rein, und zuweilen vermischt. Diese Erde ist sehr loder, wenn sie durchgeworfen ist. Sie behält die nöthige Feuchtigkeit, und die Flüssigkeiten der äußern Luft durchdringen sie leidt. Man legt davon mehr oder minder breite und tiefe Beete an, je nachdem die Pflanzen sind, die man aubauen will, und bald auf die Südseite, bald, und öfter noch gegen Norden, um ihnen den rechten Standort zu geben. (S. den Artikel Heideerde) 10 3. oder höchstens 1 F. tiefer Heidegrund reichen für diese Art von Gewächsen hin; wenn man aber Gesträuche, wie die Alpenrosen (Rhododendron), die Katmien, u. a. m. in Heideerde feßen wollte, so mußte das Beet doppelt so viel Heideerde haben. Man könnte zu unterst den Abgang von der Heideerde, wie die Wurs zeln, und selbst die Aeste des Heidekrauts 6 3. hoch aufhäufen, und recht eben zusammentreten. Dann füllt män das ganze Beet mit Heideerde so auf, daß es 1-2 3. höher, als der Weg daneben wird, weil sich diese Erdart sehr fezt. Man bildet auch von derselben Erde einen kleinen erhöhten Rand von 1-2 Z. Höte rings um das Beet, damit das Wasser beym Begießen nicht in den Weg ablaufe. Diese Vorsicht ist für alle Blumenbeete nüßlich. (Die Gebrüder Baumann in Bollweiler verkaufen den Centner geruhter, wohlbereiteter und gefiebter Heideerde zu 3 Fres., womit sich etwa 100 Töpfe von 4-5 3. im Durchmesser ans füllen lassen.)

Der gute Gärtner.

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M,111

Die füdlich gelegenen Heiderdbeete, welche für zärtliche Pflanzen bestimmt sind, haben aur die Breite eines Mistbeetfensters, welches man nur im Herbst darauf deckt, oder auch das ganze Jahr darauf läßt, um es mit Strohdecken zu bedecken, welwe die Pflan= zen vor Kalte und zu viel Nässe schüßen. Im Herbste umgibt man diese Mistbeetfenster 1 F. hoch und dick mit einer Saiat trocnem Laub, Streu, oder Farrnkraut, welche man wieder wegnimmt, wenn die Fröste vorüber sind. Man nimmt die Fenster ganz weg, oder lüftet sie mehr oder weniger, je nachdem die Jabs reszeit ist, um dadurch den Pflanzen frische Luft zu geben, so oft es das Wetter erlaubt. Weil die Heideerde die Feuchtigkeit sawer wieder annimmt, wenn sie einmal ausgetrocknet ist, so muß man fie sorgfältig feucht erhalten, wenn trockne Winde wehen und es fehr heiß ist. Es ist unnöthig fie umzugraben, inan muß sie aber mit frischer vertauschen, wenn fie ausgenuzt ist; zuerst begnügt man sich, auf tiefen Beeten, die Erde einige Zoll tief ausjugraben, und durch andre zu ersehen. Wenn man die weggenommene Erde mit Heidekrautwurzeln und Aesten vermischt, oder mit Laub, oder Lauberde, so kann man sie wieder gebrauchen, wenn alles verweset, und recht vermengt ist. Das Land, worein man Blumenzwiebeln legt, darf man nie mit frischem Miste dùngea, weil sie sonst von Fäulnis (la graisse) angesteckt und schnell verderben würden. Die Zwiebeln und Knollengewächse müssen alle 3-4 Jahre wenigstens aus der Erde gehoben werden, sowohl um die Erde zu erneuern, als auch um ihre Ausartung zu verhüten.

Diejenige Liebhaber von Zwiebeln und Knollenblumen, die fie in Töpfen zur Verzierung ihrer Zimmer zieben, müssen ́ den Zimmern oft frische Luft geben, und niemals dergleichen in ihrem Schlafzimmer über Nacht stehen lassen; selbst die abgefonittenen, und ins Wasser gestellten Blumen verderben die Luft so sehr, daß die, die sie einathmen, davon unpaß werden können. Ja man hat Beyspiele, daß Menschen dadurch getödtet worden sind.

Zu merken ist, daß viele Blumenzwiebeln und Knollengewächse ihre Blätter verlieren, und keine Spur zurück laffen, wenn sie dez ren beraubt sind. Wenn man sie, statt ganze Rabatten, oder Beete damit anzufüllen, da und dort in den Blumengärten zerstreut pflanzt, so muß man ihren Standort bezeichnen, theils um sie wieder zu finden, theils um sie nicht beym Umgraben zu zerstechen.

So oft man die Zwiebeln aushebt, oder sie aus den Töpfen stürzt, um ihre Brutzwiebeln abzunehmen, muß man die Erde er

neuern.

Alle Zwiebel- und Knollengewächse verlangen etwas mehr Wasfer in der Blüthezeit, die man durch Vermehrung der Wärme leicht beschleunigen kann, aber immer muß man die Pflanzen, die man in Töpfen auf den Kaminen, oder an den Fenstern zieht, sparsam begteßen.

Da die Zwiebelgewächse zuviel Nässe sehr scheuen, so muß man den Boden der Töpfe, in die man sie pflanzt, mit kleinen Echerben oder grobem Sande wohl bedecken, wenn man nicht die oben unter dem Artikel: Vom Vegießen der Topfpflanzen, empfohlene Form der Blumentöpfe annehmen will.

Diefe Gewächse lassen sich mit folgenden Vorkehrungen auch in die Ferne verjenden: Man wartet, bis sie ihre Blätter verlo=

ren haben, nimmt sie dann aus der Erde, und läßt sie einige Tage im Schatten an der Luft licgen, damit sie abtrocknen; bierauf wickelt man sie in Papier, oder, wenn man viele hat, schichtet man sie zwischen trocknes Moos, und drückt dieß gehörig zusam= men, damit sie nicht durch einander geworfen werden. Ist die Kiste über F. lang, so müßte man von dünnen Bretern Scheidewände anbringen. Im Fall die Zwiebeln noch Blätter und Wurzeln hatten, so mußte man sie in etwas feuchtes Moos einwickeln, dürfte aber, wenn man zugleich trockne Zwiebeln und Knollen mit zu verschicken hätte, diese nicht mit jenen vermischen, sondern müßte, im Fall man sie in Eine Kiste packen wollte, eine Schicdewand dazwischen machen. Ebenso ist es mit den Zierpflanzen, auf welche zum Theil die eben angegebenen Regeln auch rassen. Nota. Diese Zwiebelgewächse, so wie fast alle in diesen Werke beschriebene Pflanzen sind im Handel, vorzüglich bey Noisette in Paris, der die reichste Sammlung für den Pflanzenhandel, wenigstens in Frankreich, besizt, zu haben. Die mit В bezeich= neten Gewächse sind auch zu den beygesezten äußerst billigen Preisen bey den Gebrüdern Baumann in Bollweiler bey Kolmar im Departement Oberrhein gut und ächt zu be= kommen. Wegen Blumenfämereien wendet man sich entweder an eben diese Herrn Gebrüder Baumann, oder an Herrn Vilmorin, Quai de la Mégisserie zu Paris. Man kann se fich aber auch aus ihrem Vaterlande durch eine oder fremde Correspondenz verschaffen. Wenn man sie bestellt, maß man fie vorzugsweise mit den lateinischen Namen der Ga ttung und Art bezeichnen; dieß ist das einzig sichere Mittel, immer die verlangte Pflanzenart, wenigstens ben wissenschaftlich gebildeten Gärtnern, Pflanzen und Samenhändlern, richtig zu bekommen.

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Abendblume, f. Irie. (Ixia.)

Aeternus. Bulbocodium. Franz. Bulbocode.

(Einweibige Sechsmännerei. Hexandria Monogynia. Kl. VI. Ordn. 1. Lin.)

(Narzissenartige. Narcisseae. Juss. s. Melanthaceae. Brown.) Der Name Bulbocodium fomint vom Griewischen bulhos, Swiebel, und kôdion, das Schaaffell her, weil diese Zwiebel eine Art von wolligem ueberzug hat.

1) Frühlingsackernuß. Bulbocodium vernum. Lin. Merendera. Ramond. Franz. Bulbocode printannier. Engl. Springflowering Bulbocodium. (Red. Liliac. 197.)

Diese niedliche Vorbotin des Frühlings ist ein einheimisches, nur 2-3 3. hohes Alpengewäche mit lanzettförmigen Blättern, und trägt im März 2-3 erst weiße. dann purpurröthlice Blúz then, die den Herbstzeitlofen (Colchicum autumnale) ziemlich ähnlich find. Diese Pflanze verlangt eine etwas warme Lage, und besonders eine Streudecke im Winter, wenn die Kälte zu heftig würde.

2) Tiger ackernuß? Bulbocodium tigridum? Franz. Bulbocode Tigride.

Unter diesem Namen haben die Engländer eine andre aus Rußland stammende Art.

Affodill, f. Asphodill. (Asphodelus.)

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