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fien

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einst der vorzüglichste, mächtigste Haupttheil unsrer Erde am ersten bevölkert, die Wiege des Mens schengeschlechts, der wahrscheinliche Geburtsort der Kultur, besigt noch jest zahlreiche, ihm eigene unverkennbare, höchstwichtige Vorzüge, welchen nur Europa's hoch aufgeblühte Aufklärung und Verfeinerung, die aber auch zuerst in Asien aufkeimten, das Gleichgewicht halten.

In Afien finden wir Alles vereint, was zur Fris ftung, Verfüßung, Verschönerung und Verlagerung des menschlichen Lebens erforderlich ist. Hier wuchs das Men. schengeschlecht zu dem auf, was es jest ist; hier bildete es eine Begriffe und Meinungen, Glauben und Aberglauben von dem ersten Keime an aus; hier entstand zuers alles Gute und alles chlimme, was auf der Erde ift. Diefer zeigt uns, so weit ihre Fackel reicht, die Ge, schichte der Vorzeit in dem Spiegel der Vergangenheit.

Alien ist demnach der merkwürdigste Erdtheil in mehr als Einer Hinsicht!

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Afien's Name ist uralt und daher jest nicht mehr zu enträthseln. Jeder Versuch, die Etymologie dieses Namens zu entwickeln, dessen Ursprung sich in den Finsters niffen der grquen Vorzeit verliert, gränzt an kindische Pedanterei. Wer kennt die Sprache, aus welcher er herstammt? Weg mit Sylbenstechereien! Daß Asien in den frühesten Zeiten, in welchen dieser Name gebraucht wurde, nicht den ganzen Erdtheil bezeichnete, den wir jest gemeinschaftlich so benennen, ja daß er Anfangs nur einen einzelnen Theil desselben begriff, ist leicht zu erklåren. Ein Bolk im Stande der Kindheit kennt oder hat felten einen eigenen gemeinschaftlichen Namen des Landstrichs,. den es bewohnt, geschweige denn den eines großen Landes oder gar eines Erdtheils. So wie die Länderkunde eines primitiven Volkes sich erweitert, so nimmt natürlich auch bei ihm die Kenntniß der Namen der Länder zu; indem es entweder dieselben von seinen Nachbaren erfährt, oder fie selbst auf Gerathewohl nach irgend einem aufstoßenden Umstande fabrizirt. Erst in den lichteren Zeiten, wo eine wirkliche Geographie entsteht, werden auch &cht ge os graphische Namen bekannt.

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Schon Griechen und Römer bezeichneten den Erdtheil, den wir eben so nennen, mit dem Namen Asia,

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ohne mehr als etwa den vierten Theil beffelben zu kene Bei diesem Namen blieb es nun für die abendr ländischen Völker, welche allmålich diesen Erbtheil ganz kennen lernten und er ist in allen europäischen Sprachen derselbe.

Dieser Erbtheil Asien, der größte der sogenannten alten Welt, nimmt beinahe den ganzen östlichen Theil Ber dftlichen Halbkugel unsrer Erde, und zwar die obere oder nordliche Hälfte desselben zwischen dem Nordpole und dem Aequator ein, über welchen sich mehrere Inseln dieses Erdtheils noch gegen Süden hinaus strecken. Das ganze feste Land liegt hingegen in der obern Hålfte.

Nach mathematischer Begränzung liegt sien zwis schen dem 44ften und 220ften Grade der Länge von Ferro, und zwischen dem 11ten Grade füdlicher und dem 78sten ndrblicher Breite,

Es ist eine ungeheuere Halbinsel, die auf den meis ften Seiten von Meeren umfloffen ist, und nur gegen We.. ften an festes Land gränzt, wo die Gränzen jedoch auch zum Theile von Meeren bespült werben.

Auf der Westseite gegen Európa, ist die Gränze theils bloß politisch, theils auch natürlich. Sie fångt am Eismeere, bei der Straße Waigas an, welche No wajaSemlja vom festen Lande scheidet, läuft dann am Uralgebirge und am Uralflusse, auf der Westseite der Landschaften Permien und Üfa hin, bis ans Kaspische Meer, von welchem sie hinüber springt ans Schwarze Meer, wo fie fich längs dem Kubanflusse hinzieht, die ganze Halbinset von Natolien oder Kleinasien mit den dazu gehörigen Inseln in sich schließt, an dem Mittelmeere långs Syrien hinläuft, dann über die Landenge von Suez hingeht, durch welche Asien mit Afrika zusammenhängt, und nun durch das Rothe Meer oder ben Arabischen Meerbusen gebildet wird, welcher

Asien, insbesondere hier Arabien von Aegypten scheidet, und vermittelst der Meerenge Babel.Man deb (Trauerpforte) mit dem großen Indischen Oream verbindet, der unter verschiedenen Figuren und Gestalten die Südküßten von Asien in einer geradlinigen Långe von 80 Meilen bespült und begrångt, dann durch verschiedene Meer engen mit dem Sinesischen Meere und dem großen Oceanè zusammenhängt, der unter verschiedenen Namen die Ostküsten dieses Erdtheils bespült, und endlich vermittelt der Beering s= (auch Cooks.) Straße, welche Meerenze Nordostasien und Nordwestamerika von einanter scheibet, mit dem nördlichen Eismeere in Verbindung steht, das die ganze Nordstrecke Afien's bespült und bes 'gränzt, sich sodann über den Norden von Europa hinzieht, und sich endlich weiter gegen Südwesten mit dem Atlantischen Ocean vereinigt.

In dieser Begränzung hat Asien von Westen nach Often eine Ausdehnung größter Långe von 1IÓ und von Norden nach Süden größter Breite von 120 geographischen Meilen. Der ganze Umkreis des festen Landes, ohne die vielen Einbeugungen, mag etwa 400 dergleichen betragen, und der Flächenraum wird im Ganzen zu 640,000 Qua dratmeilen angegeben.

2.

Neußere Gestalt dieses Erdtheils. Meere, Meer- und Landengen, Meerbusen, Baien, Borgebirge und Inseln.

Der äußeren Gestalt nach bildet dieser Erbtheil, ohne die Inseln, ein höchst unregelmäßiges länglichtes Viered, das auf allen Seiten, besonders auf der unteren oder füdlichen, von dem Meere sehr tief ausgezackt ist.

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