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peaux, comte de Pontchartrain, secrétaire d'Etat sous le règne de Louis XII, à des littérateurs et à des amis de la littérature de son temps (1694-1696). [Bulletin du Comité des Monuments écrits de l'Histoire de France 1850.] Th. Delmont, Les Lectures d'une châtelaine au XVIIe siècle. [Revue de Lille. 1900-1901.]

91. [S. 119] R. Kerviler, Le chancelier P. Séguier. Paris: 1875. Jean Bal(1) esdens [1600 -1675] ist der Bibliothekar Séguiers zu nennen. Er war um 1636, damals ,,advocat à la Cour et au conseil du Roy", in den vertrauten Freundeskreis des Kanzlers aufgenommen worden, unter die Männer, sie waren fast alle Mitglieder der Académie, denen Seguier Wohnung und Unterhalt in seinem Palaste gab, damit sie die Schätze seiner Bibliothek literarisch verwerteten. Von 1636 an wurde dann Ballesdens der Privatsekretär Séguiers, dessen Bücherliebe er teilte. Die Privatbibliothek Ballesdenswurde nach seinem Tode aufgelöst; die Druckwerke durch öffentliche Versteigerung [1677] zerstreut, die Handschriften im ganzen von Colbert erworben. B. Haureau, Lettres de Ballesdens au chancelier Séguier [Bulletin du Comité des Monuments écrits de l'Histoire de France. 1849.]

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93. [S. 121] Gassendi, Vita Peirescii-[G. Mouravit] Peiresc, le lettré, le collectionneur, l'homme. Aix: 1896. — L. Delisle, Un grand amateur français du XVIIe siècle: Fabri de Peiresc. Etude suivi du testament inédit de Peiresc p. p. Larroque. Toulouse: 1889. E. Michel, Claude Fabri de Peiresc. [Revue des deux mondes. CLVIII (1900) 379] Le Delisle, Le Relieur Le Gascon et Peiresc. [Bulletin de la Société de l'histoire de Paris XIII (1886) 166]. — C. Pitollet, Sur la destinée de quelques manuscrits anciens. Contribution à l'histoire de Fabri de Peiresc. [Bibliothèque de l'Jnstitut de Florence. Sér. 2. No. 2 1910.] - P. Arbaud, Sur la bibliothèque de Peiresc. [Congrès scientifique de France. 1866.] Tamizey de Larroque, Les Correspondants de Peiresc. Paris: 1879 1897. [21 1897. [21 fascicules.] Lettres de Peiresc aux frères Dupuy. Paris: 1888-1894. V. Lettres de Peiresc à J. Gaffard (1627-1637) p. p. P. Gaffarel. Digne: 1909. [Der Briefwechsel Peirescs ist zum Teil durch seine Großnichte vernichtet worden.] Guibert, Les dessins du cabinet Peiresc au cabinet des estampes de la Bibliothèque Nationale. Paris: 1910. Guy Patin, Lettres (P. p. Reveillé Parize. Paris: 1846. III), publiées par P. Triaire. Paris: 1907. - L. Vuilhorgne Guy Patin (1601-1672) [Mémoires

de la Société des Sciences de Seine et Oise 1898.] A. Brette & E. Champion, La France au milieu du XVIIe siècle d'après la correspondance de Guy Patin. Paris: 1901.

94. [S. 125] Bon J. Pichon, Mémoire sur Mr du Fresnoy, bibliophile du XVIIe siècle et sur sa famille. Paris: 1893 [S. A. Bulletin du Bibliophile].

95. [S. 126] Bon R. Portalis, Bernard de Requeleyne, Baron de Longepierre. Paris: 1905.

96. [S. 126] Les Poésies d'Anacréon et de Sapho traduites de grec en

vers françois. Paris: 1684; Les Idylles de Bion et de Moschus, traduites de grec en vers françois. Paris: 1686. Idylles nouvelles. Paris: 1690.

97. [S. 127] Unter Ludwig XIV., der als Protektor der Académie française die Kräftigung ihrer Organisation ermöglichte, war der Akademikertitel bei den großen Herren des Hofes sehr geschätzt und Akademiker wurden auch solche Förderer der französischen Sprache, die sich allein damit um diese verdient gemacht hatten, daß sie nichts in ihr veröffentlichten. Voltaires Auskunft, die Akademie habe keine Mémoires, sondern sechzig bis achtzig Bände Compliments drukken lassen, ist für das siebzehnte und achtzehnte Jahrhundert ebensowenig übertrieben wie seine Definition der Akademie als eines,,corps où l'on reçoit des gens titrés, des hommes en place, des prélats, des gens de robe, des médecins, des géomètres, et même des gens de lettres." Der hier mit der Privatbibliothekenrepräsentation nahe liegende Vergleich ist unschwer

zu ziehen.

98. [S. 127] Louis-Alexandre de Bourbon, comte de Toulouse de Toulouse [1678-1737], der zweite legitimierte

ANMERK. 4

Sohn Ludwigs XIV. und der Mme de Montespan, hatte eine ansehnliche, jedenfalls unter der Aufsicht seines Lehrers Longepierre begründete Bücherei in seinem Schlosse Rambouillet. -Catalogue de la bibliothèque du château de Rambouillet. [Paris]: 1708-1716 II.; Supplément... [Paris]: 1734.

99. [S. 128] Bestimmte Nachrichten darüber, welche Buchbinder vorzugsweise für Longepierre arbeiteten, fehlen. Aber seine Gewohnheit, allein Deckel und Rücken mit seinem Supralibros verzieren zu lassen, ist für den Geschmack an der Reliure janséniste ebenso kennzeichnend wie die sorgfältige Ausführung der Bindearbeit vieler von Longepierres Büchern auf den Meister dieser Einbandart, den seit 1698] Relieur du Roi Luc-Antoine Boyet [der 1733 starb] schließen. läßt, dem Longepierre ebenso wie Cisternay du Fay, Madame de Chamillart und die anderen Bibliophilen des damaligen Paris, soweit sie Bucheinband-Feinheiten zu würdigen wußten, seine von ihm am meisten geschätzten Bücher anvertraut haben wird. Vorwiegend in purpurfarbenes Ziegenleder mit grünem oder rotem Lederspiegel gebunden, gehören diese Sammlerstücke mit ihrer feinen Innenkantenvergoldung, mit dem Silberfaden in der Kapitalbandflechtung, wenn sie auf Decke und Innendeckeln das Longepierre supra libros wiederholen, zu den gesuchtesten,maroquins doublés' einer berühmten Bibliophilenprovenienz. Von einem anderen, späteren Buchbinder, wie Bon Pichon vermutete, sind die blauen, derberen Ziegenlederbände ohne Lederspiegel aus Longepierres Sammlung. Man wird, mit Bon Portalis, ihren Ursprung nicht in einer Padeloup-Werkstätte vermuten wollen, sondern sie eher für Arbeiten des übrigens mit der Padeloup-Familie ver

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schwägerten, ausgezeichneten Buchbinders Augustin Du Seuil [geboren um 1673] halten, da dieser Relieur de Monseigneur et de Mme la duchesse de Berry war, deren Secrétaire des Commandements Longepierre gewesen ist. Neben den erlesenen Prachtbänden hatte Longepierre aber auch noch viele weit weniger prunkvoll und sorgsam ausgestattete Bücher in einfachen Kalblederbänden, von denen die meist gelben oder marmorierten, gut ausgeführten, einer Padeloupwerkstätte zu entstammen scheinen. Und schließlich hat er auch die Bücher, die er bereits recht und schlecht gebunden erwarb, ohne den alten Einband zu ersetzen, mit seinem Sammlerzeichen versehen. Demnach bedingt die Abstammung, die Echtheit eines Bandes aus dem berühmtesten französischen Bibliophilen-Cabinet des siebzehnten Jahrhunderts nicht ohne weiteres einen außergewöhnlichen Liebhaberwert, die Abstufungen reichen hier von dem gedoppelten Boyetschen Ziegenlederbande für ein auch sonst begehrtes Buch bis zu denjenigen Exemplaren, an denen lediglich das Longepierresche Supralibros bemerkenswert ist. Ein Umstand, auf den zu verweisen und den vorwegnehmend für die anderen Provenienzen ähnlicher Art zu betonen deshalb notwendig ist, weil es wichtig ist, zu zeigen, daß die Bibliophilenprovenienz an und für sich keine Buchkostbarkeiten schafft, sondern nur insoweit, als ihr Qualitäten eines Sammlerstückes verdankt werden.

Longepierre ist weder der erste noch der einzige gewesen, der das goldene Vließ als Büchereizeichen gebraucht hat. Die feine Unterscheidung zwischen dem fetten und dem mageren Widder, über die man sich bei den Echtheitsproben der Longepierrebände gestritten hat, ist

schon deshalb überflüssig, weil echte Longepierrebände mit diesen beiden nebeneinander gebrauchten Stempeln noch vorhanden sind. sind. Und auch die von E. Fournier in seiner Histoire de la reliure [Paris: 1888] ausgesprochene Vermutung, die seitdem immer von neuem wiederholt wird, Longepierre habe anspielend auf seine Medea Tragödie, Autorenund Bibliophileneitelkeit verbindend, sein Zeichen gewählt, braucht nicht richtig zu sein. Denn Longepierre führte in seinem Wappen den Widder und wird das Wappenhauptstück, wie das damals bei den französischen Sammlern üblich war, zum Besitzerzeichen gewählt haben, wobei der Hofmann mit der Anspielung auf den Orden, dessen Ritter er natürlich nicht war, ebenfalls noch etwas kokettiert haben mag. Im übrigen beschränkte Longepierre seine Besitzvermerke nicht auf das Supralibros. Häufig trug er mit schöner Handschrift auch seinen Namen in seine Bücher ein oder klebte in sie sein Exlibris-Blatt. Gelegentlich verband er diese Besitzangaben miteinander, was dann vermutlich seine Wertschätzung des Bandes zeigen sollte, wie er sich auch die Supralibrosstempel für die am meisten von ihm geachteten Bücher vorbehalten zu haben scheint. Er ist also hierin ein sehr methodischer Bibliophile gewesen, der modernen Exlibris-Freunden vorbildlich erscheinen wird.

Longepierre ist rasch nach seinem Tode vergessen worden. A. A. Renouard kannte 1819 kaum seinen Namen, er spricht von den mit dem. goldenen Vließ gekennzeichneten vortrefflichen Bänden, die aus der Bücherei eines gewissen Longepierre stammen sollen, den er nicht mit dem Anakreonübersetzer verwechselt wissen möchte. Zwanzig Jahre später verwies dann Ch. Nodier von neuem

in seiner Vorrede zum Auktionskataloge Pixérècourt auf die Schönheit und Seltenheit dieser Bände, für deren Bewertung der arbiter bibliophilorum J. Ch. Brunet 1856 das Beispiel gab, indem er auf der Bücherversteigerung seines Freundes Parison die Provenienz mit einem aufsehenerregenden Preise bezahlte. Es handelte sich um das Longepierreexemplar der Télémaqueausgabe von 1717, das Parison einst, Brunet überbietend, auf einer Versteigerung sich gewann, worauf ihm der Bibliograph die von ihm erfüllte Prophezeiung in aller Freundschaft verkündete: Je l'aurai à ta vente! Den Catalogue... Parison [Paris: 1856] hatte Brunet selbst redigiert, in der Vorrede ein Lebensbild dieses Sammlers entwerfend, der mehrere seiner Pariser Häuser regellos mit Bücherkäufen gefüllt hatte, so daß die Parisonauktionen ohne Kataloge mehrere Jahre dauerten.]

100. [S. 128] Die Hauptmasse der Privatbibliothek des Kardinals de Noailles scheint 1740 verkauft worden zu sein... Catalogue de Livres de la bibliothèque de M*** dont la vente se fera à l'amiable, se fera à l'amiable, les prix marqués sur chaque livre, le 11juillet 1740 dans le grand couvent des R. R. P. P. Augustins. Paris (Gandouin & Piget): [1740] - Das Archiv und die Bibliothek des Hôtel de Noailles sind dann während der Revolution [1794] geplündert worden, in welchem Umfange ist unbekannt. In dem Catalogue abrégé des Livres de la Bibliothèque de Noailles dont la vente se fera rue des Pères No. 29, le 22 Vendémiaire an IV befanden sich kaum noch Bestände der Longepierre - Sammlung. Aber damals muß der Rev. Cracherode [453] ihre Reste auf dem Pariser Büchermarkt haben entdecken und nach England mitnehmen können.

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101. [S. 129] Michel Maittaire entstammte einer normannischen Familie Met[t]ayer, die im Pariser Buchgewerbe in Ansehen stand. Er änderte seinen Namen, als er infolge religiöser Streitigkeiten Frankreich verlassen mußte. Nach seinem Tode [1747] kam seine Privatbibliothek im November 1748 und Januar 1749 in London zur Versteigerung. Catalogue. London (Cock & Langford): 1748 II. Das Ergebnis der Versteigerung, rund 700 £, entsprach ganz und gar nicht dem Werte dieser Sammlung. Wie es scheint, hatte der bedeutende Bücherkenner auf die äußere Eleganz der Sammlung nicht allzuviel gegeben, über die ein sachverständiger Zeitgenosse [Beloe, Anecdotes V 389] urteilte: The library of Michael Maittaire was of incalculable value, from its great variety, from the number of early printed books which it contained from the extraordinary collection of Greek and Latin tracts by the famous French printers of the sixteenth century, from the most uncommon books in criticism which it exhibited, and lastly, from the high reputation of its possessor... Such a collection was never before exhibited for public sale, and perhaps never will again." Vermutlich war es die neue Art ihrer historiseh-typographischen Zusammenstellung gewesen, die diese Büchereiversteigerung nicht zu der ihr gebührenden Geltung kommen ließ.

102. [S. 129] Der begeisterte Buchfreund, der der Kardinal Loménie de Brienne gewesen ist, hatte in seiner Familie schon Vorgänger gehabt, darunter Louis-Henri Loménie comte de Brienne, [1636-1698] dem seine 1724 von James Woodman in London versteigerte Bücherei 80000 livres gekostet hatte. Der Kardinal ist ein gern mit Liebenswürdigkeiten bezahlender, sparsamer

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Sammler gewesen, der aber keine Gelegenheit ungenutzt vorüber ließ, um Buchentdeckungen zu machen. Die Auflösung seiner Bücherei ließ sie nicht recht zur Geltung kommen, was an den ungünstigen Zeitumständen gelegen haben mag. - Index librorum ab inventa typographia ad annum 1500... Senonis: (Tarbé) 1791. II. [Bearbeitet von Laire]; Catalogue... faisant suite au index. Paris (de Bure): 1792 [Ebenfalls ältere und kostbare Werke, von denen der Londoner Buchhändler Edwards vorher einen Teil erworben hatte, um sie mit der Paris-Sammlung [135] zu versteigern]; Catalogue d'une partie des livres de la bibliothèque du Cardinal de Loménie de Brienne. Paris: an V (1797). [Unter den 2754 Nummern dieses Auktionskataloges, mit dem der Bestand der Bibliothek Loménie de Brienne noch nicht erschöpft war, befanden sich viele italienische Werke, darunter 1200 das italienische Drama betreffende.]

103. [S. 132] Catalogus librorum bibliothecae Car. Hen. comitis de Hoym olim regis Poloniae Augusti II apud regem christianissimum legati extraordinarii. Parisiis (G. Martin): 1738. -Bon J. Pichon, Vie de Charles Henry comte de Hoym, ambassadeur de Saxe - Pologne en France et célèbre amateur de livres 1694-1736. Paris (Société des Bibliophiles françois): 1880. [In dieser abschließenden Arbeit sind die Vorarbeiten von Karl Sahrer von Sahr in Dresden aufgegangen.] Baron Jerome Pichon The Life of Charles Henry, Count Hoym. With a Scetch of the life of the late Baron Pichon. New York (Grolier Club): 1899.

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Der Auktionskatalog verzeichnet nicht alle Bücher, die Graf Hoym be

saß, auch nicht alle, die damals in Paris versteigert wurden. Er macht weder die zahlreichen Dubletten kenntlich, noch führt er die Bücher an, deren Verkauf unter dem Namen eines Mannes der öffentlichen Stellung, die Graf Hoym in Paris bekleidet hatte, sich von selbst verbot. Manches hatte Graf Hoym auch in die Heimat mitgenommen oder sich nachsenden lassen, vieles davon aber wieder nach Paris zurückgeschickt.

104. [S. 132] 1717 gegründet, besaß die Hoymbibliothek Anfang 1725 einen Wert von 25000 livres, Anfang 1726 einen solchen von 55944 livres 7 sols [Ankäufe aus der Bibliotheca Fayana] Die Ankaufssumme aus der Vente Colbert [1728] betrug 30948 livres, die Aufwendungen für die ganze Sammlung beliefen sich beim Fortgange des Grafen aus Paris auf 96278 livres. Hierzu kamen die seit der Abwesenheit des Grafen für die Pariser Auktionen erteilten Aufträge, die die Unkosten der Hoymschen Pariser Privatbibliothek bis zur Errichtung ihres abschließenden Versteigerungsverzeichnisses auf 121273 livres steigerten.

105. [S. 133] Bibliotheca Fayana seu Catalogus librorum Bibliothecae Cornelii Hieronymi de Cisternay du Fay, digestus et descriptus a Gabriel Martin. Paris: 1725. Die Preise der Du FayVersteigerung erhoben sich über die durchschnittlichen Liebhaberpreise der Zeit, da der Sammler auf Ausstattung und Auswahl seiner Bände viel Wert gelegt hatte. Doch galt das noch als Ausnahme, ein Bericht über das Verzeichnis endete mit Worten: Croiroit-on que le luxe pût s'étendre jusque sur les livres mêmes? Ähnliche sehr gepflegte Bibliotheken hatten Claude Gros de Boze [1680

den

1753] - Catalogue des livres du cabinet... Paris (Imprimerie

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