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Marburg: 1899- und auf kostbaren Beschreibstoffen und Schriftausführungen beruhte. Ob, wie im frühen Mittelalter, Purpurpergament mit Gold- und Silberschrift im Altertum üblich war, scheint zweifelhaft. Die Papyrusrollen aber färbte man mit Purpur, die Rollenstäbe an einem oder beiden Enden des Buches ließ man in Goldschmiede- oder sonstiger schmükkender Arbeit verzieren die Prachtrolle selbst verwahrte man in einem orangefarbenen oder purpurnen Leder umschlage.

Auch die Buchspielereien für die Kuriositätenliebhaber fellten richt,

wie die berühmte Dias in Luce zeigt.

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artige Bücherlisten schon üblich waren, erweisen manche Nachrichten) hatten als hauptsächliches Mittel zur Kenntlichmachung richtiger Texte die Stichometrie, die Zeilenzählung. Der Vergleich einer Abschrift mit der Zahl der Zeilen eines Normalexemplares verbürgte einigermaßen die Vollständigkeit, weshalb in den Abschriften mit Bezugnahme auf auf die Vorlage die Zeilenzahl angegeben wurde. Der antike Bibliograph oder Katalogisator verzeichnete die Ausgabe eines Werkes, indem er die Anfangsworte der [einem Bande nach gegenwärtigen Sprachgebrauch entsprechenden] Buchrolle und die Zahl ihrer Zeilen angab und dazu [ähnlich wie das heutzutage noch bei mehrbändigen Werken geschieht], den Umfang des Werkes nach dessen Zeilenzahl zusammenrechnete. Ebenso ergab sich auch der Gesamtumfang aller Werke eines Verfassers. Einzelheiten über die antiken Bibliographien und Kataloge, insbesondere über den alexandrinischen kritisch - pragmatisch - systematischen, alphabetisch untergeteilten Kallimachos Katalog Gardthausen, Bibliothekskunde II Leipzig: 1920. I. 35, und insbesondere die unten angeführte Abhandlung von F. Schmidt.

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lagen, sondern [offen] standen, eine Art der Aufbewahrung, die die bequemere für den Handgebrauch häufiger benutzter Werke gewesen sein wird. Die Beschreibung, die der jüngere Plinius [epist. 2, 17, 8] von einer seiner Privatbibliotheken gibt [Adnectitur angulo cubiculum in hapsida curvatum, quod ambitum solis fenestris omnibus sequitur. Parieti eius in bibliothecae speciem armarium insertum est, quod non legendos libros, sed lectitandos capit] deutet die Grundformen einer Einrichtung an, deren Ausgestaltung durch besondere Schmuckmittel den Büchereiraum schuf. Den Buchkasten als Buchrollenbehälter [und Vereiner einer Bücherfolge zur Werkgesamtheit] ersetzte bereits im Altertum das Bücherfach im Bücherschrank mit dem Aufkommen des Codex, der eingebundenen Pergamenthandschrift. Auch er wurde in Ebenholz und Elfenbein, in prunkentfaltender Tischlerarbeit ausgeführt [Seneca, De tranquillitate animi 9.] H. Géraud, Essai sur livres dans l'antiquité, particulièrement chez les Romains. Paris: 1840. Th. Birt, Das antike Buchwesen. Berlin: 1882. Th. Birt, Die Buchrolle in der Kunst. Leipzig: 1907. - Dziatzko, Untersuchungen über ausgewählte Kapitel des antiken Buchwesens. Leipzig: 1900 [und in Pauly-Wissowa 3. I.] Traube, Vorlesungen und Abhandlungen I. München: 1909. Haeberlin, Beiträge zur Kenntniß des antiken Bibliothekswesens [Zbl. VI (1889) 492]. -Fried. Schmidt, Die Pinakes des Kallimachos. Berlin: 1922. [Klassischphilologische Studien I.] [Mit einer Zusammenstellung der Quellenstellen über altgriechische Bibliotheken und Bibliothekskataloge, die für die altrömischen der republikanischen Zeit

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Funaioli (Grammaticorum Romanorum Fragmenta, Prolegomena XXV) lieferte. Verloren sind die antiken griechischen bibliothekswissenschaftlichen Werke, so des Herennius Philo aus Byblos περὶ κτήσεως καὶ ἐκλογῆς βιβλίων, so diejenigen des Telephos aus Pergamon und des Artemon aus Kassandreia. Schubart, Das Buch bei den Griechen und Römern. Berlin: 1907. Landwehr, Studien über das antike Buchwesen [Archiv für lateinische Lexikographie. IV. 219. 419.] V. Gardthausen, Das Buchwesen im Altertum und im byzantinischen Mittelalter [Griechische Paläographie I.]. Leipzig: 1911. Eine ausreichende Übersicht bietet Gardthausen, Bibliothekskunde. I. Leipzig: 1920. Für die Ausgestaltung des Buchwesens ist die in Einzelheiten häufig noch streitige Entwicklungsgeschichte der Schrift von entscheidendem Einfluß. Die beste Übersicht vermittelt: A. Mentz, Geschichte der griechisch-römischen Schrift bis zur Erfindung des Buchdrucks mit beweglichen Lettern. Leipzig: 1920. G. A. Gerhard, Ein neuer juristischer Papyrus der Heidelberger Universitätsbibliothek. [Neue Heidelberger Jahrbücher. XII. (1903) 144.]

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9. [S. 13] Die Anlage der Bibliothek in Pergamon, die das Vorbild römischer Bibliotheksgebäude wurde, ist durch die 1878 dort von Humann eingeleiteten Grabungen teilweise aufgedeckt worden, freilich nur in den Rekonstruktionsversuchen einen weiten Spielraum lassenden Resten. [Conze, Sitzungsberichte der Akademie der Wissenschaften. Berlin (Philologisch-Historische Klasse) 1884. 1259; Heumann, Jahrbuch der Königlich Preußischen Kunstsammlungen III. Berlin: 1882; Altertümer

von Pergamon II. 56. Tafel 3. 32— 33.] Dziatzko, Die Bibliotheksanlage von Pergamon. [Sammlung bibliothekswissenschaftlicher Arbeiten herausgegeben von Dziatzko. X. Leipzig: 1896; Jacobs, Zbl. (1907), 118.] M. R. Blomfield, L'emplacement du musée et de la bibliothèque des Ptolémées. [Bulletin de la société archéologique d'Alexandrie. N. S. I. (1904), 15.]

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10. [S. 15] Garbelli, Le biblioteche d'Italia all'epoca romana. Milano: 1894. M. Ihm, Bibliotheken im alten Rom. [Römische Kulturbilder. Leipzig: 1898. 116.] — A. Langie, Les bibliothèques dans l'ancienne Rome et dans l'empire romain. Paris: 1908. S. Lürsen, De templo et bibliotheca Apollinis. Franequerae: 1719. O. Hirschfeld, Die kaiserlichen Verwaltungsbeamten. Leipzig: 1905. Cagnat, Les bibliothèques municipaux dans l'empire romain. [Mémoires de l'Académie des inscriptions et belles lettres. (XXXVIII.) Paris: 1907.] - E. Bonnaffé, Les collectionneurs de l'ancienne Rome. Paris: 1867. Der Bibliomane Lucians ist in der Übersetzung Ch. M. Wielands allgemeiner bekannt geworden.

11. [S. 18] Der Bau der Octavischen Bibliothek ist, nach einer am Haupteingang der Kirche S. Angelo in Pescaria befindlichen Inschrift, noch einmal im Jahre 203 n. Chr. erneuert worden, seine letzten Reste, fünf von den acht korinthischen Säulen des großen Portals, stehen heute noch.

12. [S. 18] Bibliotheken geringeren Umfanges, verbunden mit den Heiligtümern [Athenetempel!] und anderen nationalen Pflegstätten des geistigen Lebens dürfte es in vielen griechischen und römischen Orten gegeben haben. Bis auf karge Nachrichten und Reste sind ihre Spuren verweht. Auch über

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13. [S. 18] Anschaulich schildert den Pater Antonio Piaggi, den eigentlichen Erretter der Papyrusbibliothek des herkulanensischen Landhauses C. Justi, Winckelmann2. II. Leipzig: 1898. 167. Der Accademia Ercolanese, die 1755 ausdrücklich für das Papyrusstudium gegründet worden ist, gelang es nicht, bibliotechnisch und philologisch die erforderlichen Grundlagen zu schaffen; eine besondere Papyruswissenschaft konnte sich erst im neunzehnten Jahrhundert entwickeln, als die ägyptischen Funde und die Ausbildung der Konservierungsmethoden bessere Verfahren ermöglicht hatten. Nun entstanden auch größere Papyrussammlungen im Privatbesitz, so die des Erzherzogs Rainer, 100 000 Papyri, die die Hofbibliothek in Wien erwarb, Lord Amherst, Pierpont Morgan [I papiri acquistati de Pierpont Morgan Bibliofilia XIV (1912/13) 476] und anderer. [Mitteis & Wilcken, Papyruskunde. I.XXV. W.Schubart, Einführung in die Papyruskunde. Berlin: 1918.]. Die herkulanischen Papyri kamen im zwanzigsten Jahrhundert aus dem Nationalmuseum in die Nationalbibliothek Neapel.

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14. [S. 21] Der antike Nomenclator bibliophilorum ist umfangreich [Pauly Wissowa a. a. O. gibt Zusammenstellungen]. Immerhin sind alle derartigen

Erwähnungen und Hinweise doch allzu vereinzelt, um eine ausführlichere Darstellung auf sie zu gründen, die über das fragmentarische Mosaik hinauskäme. J. F. Poppe, De privatis atque illustrioribus publicis veterum Romanorum bibliothecis earumque fatis narratio. Berolini: 1826.

15. [S.21] Das Klientenwesen in Rom machte die Privatbibliotheken der Vornehmen nicht allein allgemeiner zugänglich, sondern gab der Bibliothekenrepräsentation auch noch einen eigenen politischen Charakter. Die Anziehungskraft einer ihnen eröffneten Privatbibliothek auf Gebildete und Gelehrte war nicht geringer als die der Tafelgenüsse für den Klientenschwarm. Mehr als anderswo war in Rom die Benutzung juristischer und historischer Literatur aus praktischen Gründen notwendig: im Parteienkampf, im rechtswirtschaftlichen Verkehr usw.

16. [S. 24] Die Bibliothek, die Cassiodor im Kloster Vivarium gründete [A. Franz, M. Aurelius Cassiodorius Senator. Breslau: 1872]. scheint, [nach Hörles Vermutung] zwischen 600 und 612 nach dem Norden Italiens verbracht und von dort in ihren Resten teilweise nach Verona, teilweise [nach R. Beers Vermutung] in das vom H. Columban im Anfang des siebenten Jahrhunderts gestiftete Kloster von Bobbio gelangt zu sein. Vorbildlich wurde sie insbesondere auch dadurch, daß hier das Abschreiben der nichtgeistlichen Schriften als ein Gott wohlgefälliges Werk ausgeübt wurde.

17. [S. 24] Greppo, Notice historique sur les bibliothèques des Hébreux. Belley: 1835. -Traube, Die ältesten christlichen Bibliotheken. [Vorlesungen und Abhandlungen I. 106.]-A. v. Harnack, Über den privaten Gebrauch

der heiligen Schriften in der alten Kirche. Berlin: 1912. A. v. Harnack, Die älteste Inschrift über einer öffentlichen Kirchen-Bibliothek [Beiträge zum Bibliotheks- und Buchwesen (für) Paul Schwenke. Berlin: 1913. 111.] A. v. Harnack, Tertullians Bibliothek christlicher Schriften. [Sitzungsberichte der Akademie der Wissenschaften (Philosophisch-Historische Klasse). Berlin: 1914. Robinson, The Library at Caesarea. [Texts and studies 3. III. J. M. Chladenius, De fortuna bibliothecae d. Augustini in excilio Hippon. Lipsiae: 1742. Man muß sich für die Beurteilung der Buchpflege der frühchristlichen Zeit vergegenwärtigen, daß anfangs der Umsturz der Weltanschauung bei den Halb- und Ungebildeten seine meisten Anhänger hatte.

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18. [S. 29] W. Wattenbach, Das Schriftwesen im Mittelalter3. A. Leipzig: 1896. — A. C. Clark, The Descent of manuscripts. Oxford: 1918. Über die Handschrift herstellung im Mittelalter: A. Björnbo, Beiträge zum Werdegang der mittelalterlichen Pergamenthandschriften. [Z. f. B. XI. (1907), 329.] J. Loubier, Herstellung der mittelalterlichen Bücher nach Miniaturen. [Z. f. B. XII (1909), 409.]—A. Ruland, Die Vorschriften der Regular-Kleriker über das Anfertigen oder Abschreiben von Handschriften. [Serapeum. XXI (1860), 183. Löffler, Schrift und Buchwesen der Brüder vom gemeinsamen Leben. [Z. f. B. XI (1907), 288.] J. W. Bradley, A Dictionary of miniaturists, illuminators, calligraphers and copyists, with references to their works and notices of their patrons. From the etablishement of

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christianity to the eighteenth century. London: 1887-89. III.Nur im allgemeinen kann hier auf die sehr umfangreiche wissenschaftliche Spezialliteratur über die Bücher des Mittelalters verwiesen werden, eine den gegenwärtigen Stand der kunsthistorischen und paläographischen Untersuchungen zeigende Gesamtdarstellung ist nicht vorhanden.

19. [S. 29] Das Beispiel einer maßgebenden Buchpflegestätte, des Bobbio-Klosters, erweist, wie sehr die Buchherstellung durch ihr kostspielig gewordenes Verfahren verhindert wurde. Man benutzte Palimpseste, um das Pergament zu verwerten und kleine Schriften, um Raum zu sparen. Das waren notwendige Einschränkungen, derentwegen sich den Klöstern schwerlich der Vorwurf machen läßt, sie hätten die wertvollen antiken Texte vernichtet, um sie mit nach späterer Anschauung gleichgültigen modernen theologischen zu überschreiben. Denn die Klosterschreibstuben mußten ja die für sie wichtigsten Bücher zuerst gewinnen, bevor sie daran denken konnten, ihre Büchersammlungen weiter auszudehnen.

20. [S. 32] F. Lo Parco, ScolarioSaba bibliofilo italiota, vissuto tra e' XI-XII secolo e la biblioteca d. SS. Salvatore di Bordonaro. [Byzantinische Zeitschrift XXII (1913), 160.] Im Süden Italiens berührte sich Griechentum und Römertum am engsten und von alters her war der griechische Einfluß vorherrschend. Seit Justinian die Ostgoten besiegt hatte, blieb der Einfluß der Oströmer auf Italien jahrhundertelang mächtig, das Griechische war bis nach Rom und Ravenna verbreitet. Später machte sich der arabische Bildungseinfluß geltend, der auch auf Kaiser Friedrich II. wirkte, dem Begründer, einer Büchersammlung in Neapel. Über Süditalien führten die

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