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DIE

GROSSEN BIBLIOPHILEN

GESCHICHTE DER BUCHERSAMMLER

UND IHRER SAMMLUNGEN

III. BAND

LEIPZIG MCMXXII

VERLAG VON E. A. SEEMANN

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1. S. 1] Die Vieldeutigkeit des Wortes Bißhio-xn, Rollenlager, daher in richtiger Schreibweise βιβλιοθήκη [im Latein des Mittelalters wurde das Bücherbrett Theca genannt], kennzeichnet bereits Pompeius Festus (De verborum significatione) Bibliothecae et apud Graecos et apud nos tam librorum magnus per se numerus, quam locus ipse, in quo libri collocati sunt, appellatur], man konnte darunter die Bücherei, die Büchergestelle, den Büchereiraum und sogar das Büchereigebäude verstehen. Das gab dann natürlich Veranlassung zu Zweifeln im rechtswirtschaftlichen Verkehr [z. B. Digesten 32, 52 § 7], sobald die Büchersammlungen Gegenstände höheren Wertes geworden waren.,,Bücherei"J. Grimm, Kleine Schriften IV. 381. Wunderlich, Bibliothek und Bücherei [Zbl. XXXII (1915), 117]. Über das barbarische Wort ,,Bibliophile" 6.

2. [S. 1] Ob man die Anfänge des Büchersammelwesens in den Anlagen juristisch-politischer Art, den Archiven, oder in denen religiöser Art, den Tempelbibliotheken, suchen will, ist der engen Verbindung der alten hierher gehörigen Einrichtungen wegen eine Frage mehr nebensächlicher Bedeutung. Die Begriffe und Formen der Bibliotheken sind auch heutzutage keineswegs ganz genau gegen einander abzugrenzen. Hier reicht es aus, auf die übliche Unterscheidung nach den Besitzverhältnissen zu verweisen, die die öffentlichen Bibliotheken von den privaten trennt und diese wiederum in die Personalbibliotheken und die Familienbibliotheken gliedert. Außerdem finden sich unter den Privatbibliotheken häufig solche, die allgemeinerer Benutzung zugänglich sind, z. B. die Bibliotheken gelehrter Gesellschaften, Geschäftsbibliotheken,

ANMERK. 1

darunter die,,Leihbibliotheken" usw. Andererseits ist die Benutzung mancher öffentlichen Bibliotheken, wie der Behörden-, Kirchen-, Kloster-, Stiftsbibliotheken beschränkt. Die praktische Bedeutung einer systematisierenden Terminologie, die zwischen Einzelbesitz und Gemeinbesitz der Büchersammlungen unterscheiden will, ist für die Absichten dieses Werkes nur gering, das im allgemeinen die Privatbibliothek einzelner Sammler und Sammlergeschlechter betrachtet im Gegensatz zu den Anstalten der Buchpflege, in denen die Einzelpersönlichkeit immer dem Anstaltszweck untergeordnet bleibt.

3.[S. 1] Richardson, The Beginnings of libraries. Princeton: 1914. E. C. Richardson, Biblical Libraries. A scetch of library history from 3400 b. C. to a. D. 150. Princeton: 1914. Hilprecht, Did the Babylonian Temples have libraries? —[Journal of the American Oriental Society. 1906]. M. Maas, Aus einer babylonischen Tempelschulbibliothek [Z. f. B. XI. (1907) 293]. O. v. Schleinitz, Der Katalog der babylonisch-assyrischen Altertümer und Bibliotheken im British Museum. [Z. f. B. VI (1903), 492]. E. Unger, Babylonisches Schrifttum. [Zeitschrift des deutschen Vereins für Buchwesen III (1920), 118, 143.] H. Bonnet, Ägyptisches Schrifttum. Leipzig: 1919. - C. Bezold, Bibliotheks- und Schriftwesen im alten Ninive. [Zbl. XXI (1904), 257.]— Sandys, A History of classical scholarship. Cambridge: 1903. Br. Meissner, Wie hat Assurbanipal seine Bibliothek zusammengebracht? [Aufsätze Fritz Milkau gewidmet. 1921.]

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