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der Kalaus entspringt und den wir schon unter dem Namen des Räuberwaldes kennen gelernt haben, und die auf ihm befindliche Stanite Boroffskoleßn (wörtlich übersezt Råuberwald - Stanika ) am meisten den Ueberfållen ausgesezt, und um diesen ein Ende zu setzen, wurden im Jahr 1798 von dem Dorfe Soldatsk långs des obern Theils der Malka und von Konstantinogorsk längs des Podkumok bis zum Kuban acht Redouten aufgeführt, und diesen, um besonders die in Aufnahme gekommenen Båder noch mehr vor etwaigen Ueberfällen zu sichern, im Jahre 1803 und 1804 noch sechs neue hinzugefügt, so daß nun die obere Gegend des Schwarzwaldes, der Malka und des Kuban durch 14 Redouten (Solenobrodsk, Bjelometschetski, Solsk, Jeschotsk, Neu - Utschreschdemij, Kasajeffsk, Ober-Abasinsk, Kalmüşk, Kislowodsk, Nieder-Abasinsk, UstTachtamüschsk, Batalbaschinsk, Jesentuhk und Kirilsk) vertheidigt ist. Um endlich noch die Stelle am Kuban von der Staniza Ustlabinsk bis Kaukask zu decken, errichtete man im J. 1805 aus kleinrussischen Kosaken die Stanißen Woroneschsk, Ladogsk, Tiflisk und Kasansk.

Mit der Erbauung der zuletzt genannten Staniza war die füdliche Gränze durch einen militărischen Cordon, der mit der sogenannten Militårgrånze in Ungarn verglichen werden kann, vor den Einfällen der Bergvölker gesichert. Von Zeit zu Zeit wurden auf den Stellen, wo man es noch nothwendig fand, neue Stanigen oder Redouten erbaut. Aber weit entfernt, mit dem Bes sißthume, den eben dieser Cordon von den Bergvölkern schied, zufrieden zu seyn, schob man immer Festungen in die feindlichen Lånder jenseits des Cordons und beengte die Besißungen der Kaukasier. Auf diese Weise ist man jezt dahin gelangt, daß die angrånzenden Provinzen unter russischer Oberhoheit stehen und seine Bewohner durch in ihrem Lande liegende Festungen so eingeengt sind, daß sie dffentlich nicht mehr wagen, feindlich gegen Rußland aufzutreten.

Nach der Unterdrückung der polnischen Revolution wurden auch von den vier Regimentern der kleinrussischen Kosaken, welche der Adel Kleinrußlands errichtet hatte, zwei an die Linie versett und sind nun 8 Jahre (seit 1833) in Thätigkeit. Zu derselben Zeit verwandelte ein kaiserlicher Befehl 32 Dörfer mit 27 - 30,000 Einwohner in Stanißen und sicherte dadurch besonders die kaukasischen Båder und die große Straße von Stauropol nach Jekaterinograd. Endlich wurden noch zur Verstärkung der einzelnen Stanißen und

zur Begründung neuer in den Jahren 1836 und 1837 nicht we niger als 2075 Familien (10,851 Seelen stark) hierher verseßt.

Nach der geschichtlichen Auseinanderseßung der Entstehung der Linienkosaken wird es wohl nun, ehe ich überhaupt auf ihre Functionen und Eigenthümlichkeiten übergehe, nothwendig, eine genaue statistische Uebersicht derselben zu geben, zumal selbst der genaue Suboff in seinem Gemålde der kaukasischen Länder den Bestand anders angibt als er wirklich ist, und mir Hülfsmittel zu Gebote standen, die mich mit den geringsten Details bekannt machten. Suboff theilt die kaukasische Linie in die linke, rechte und mittlere Flanke und rechnet zu der ersteren das terskische, semein'sche, grebensche, mosdok'sche und wolga'sche Regiment, zu der zweiten hingegen die übrigen Regimenter, als das choper'sche, kuban'sche und kaukasische. Die mittlere Flanke bildet den Theil der kaukasischen Militårstraße, welcher von Jekaterinograd bis Wladikaukas sich hinzieht, gehört aber gar nicht zur kaukasischen Linie, die Ciskaukasien vor den Einfällen der Bergvölker zu schüßen hat, sondern eben zur militårisch beseßten kaukasischen Straße, die in ihrem ganzen Verlauf bis Tiflis wiederum eine eigene Linie von Kreposten, Lagern und Redouten zu seiner Beschüßung hat. Aber nicht Kosaken in Stanißen sind die Wächter der Straße, sondern Liniens Truppen verschiedener von einander unabhängiger Regimenter.

Zur Zeit als der Kaiser Nikolaus die Linie im Jahre 1837 besuchte, bestand sie aus 9 Regimentern berittener Kosaken und drei Artillerie-Compagnien, von denen die erstern damals 13,167, die lettern 448 Mann stark waren. Befehlshaber ist ein General unter dem Namen Ataman oder Hetmann, unterstützt von 11 Stabsofficieren. Diese neun Regimenter bestehen aus:

260 Officieren,

687 Urjadnik's, (Unterofficiere, Feldwebel 2c.), 12,208 Kosaken.

Summa: 13,167 Mann mit 12,880 Dienst- und 11,436 eiges nen Pferden.

Die drei Artillerie-Compagnien bestehen aus:

12 Officieren,

46 Urjadniks und

390 Gemeinen.

Summa: 448 Mann mit 460 Dienst- und 306 eigenen Pferden.

Die Stärke der einzelnen Regimenter ist verschieden und muß in den verschiedenen Zeiten eine andere seyn, da sie einzig von der Fruchtbarkeit der Kosakenfrauen und der in den einzelnen Jahren herrschenden Mortalität abhängt. Die Stanizen bleiben immer dieselben, aber die Anzahl ihrer Einwohner ist je nach den Geburts- und Sterbelisten bald geringer bald größer. Im Herbst 1837 betrug die Stärke der Mannschaft und Pferde der einzelnen Regimenter, bei deren Aufzählung ich von Osten nach Westen gehe, wie folgt:

1. Das Regiment der terki-semein'schen Kosaken: 1 Stabsofficier,

26 Officiere,

70 Urjadniks,

549 Gemeine.

646 Kosaken mit 642 Dienst Pferden.

2. Das Regiment der greben'schen Kosaken:
24 Officiere,

60 Urjadniks, 789 Gemeine.

873 Kosaken mit 866 Dienst-Pferden.

3. Das Regiment der mosdokschen Kosaken:
29 Officiere,

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7. Das Regiment der stauropol'schen Kosaken:
26 Officiere,
77 Urjadniks,
1643 Gemeine.

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Diese neun Regimenter theilt man in die der ersten, zweiten und dritten Abtheilung (Kolosa) ein und rechnet zu der ersten die beiden westlichen Regimenter, das kaukasische und kuban'sche; zu der zweiten die mittleren: das stauropol'sche, choper'sche, wolgaische und gorskische, und endlich zu der dritten Abtheilung die dftlich wohnenden Regimenter: das mosdok'sche, greben'sche und semein'sche.

I. Die Regimenter der dritten Abtheilung oder der linken Flanke.

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1. Das terki semein'sche oder semein - kisljar'= sche Regiment ist das schwächste, troßdem es, wie der Name schon sagt, aus der Verschmelzung zweier Regimenter des terk= schen und semein'schen entstanden ist. Es nimmt im kisljar'= schen Kreise die Ländereien unmittelbar um Kisljar, vorzüglich an dem Flüßchen Kisljarka ein und besißt zu seinem dkonomischen Gebrauche einen Flächeninhalt von 500 Quadrat-Werst. Nach wie früher bewohnen die terek semein'schen Kosaken eine Vorstadt Kisljars und die drei Stanißen Kargalinka, Duboffsky und Borodinka. Erst in der neuesten Zeit ist unweit des kaspi= schen Meeres die Staniza Alexandriisk erbaut worden. Die Kosaken beschäftigen sich hauptsächlich mit Fischfang und Weinbau und die Anzahl der Weinfelder soll über 1500 betragen. Große Vortheile ziehen sie aus dem Baue der Fårberrdthe und führen deren nach Suboff bis zu 1000 Pud *) jährlich aus. Außerdem wird auch Seidenzucht, weniger Ackerbau und Viehzucht getrieben. Nogaier in 300 Filzhütten beweiden die Steppen des Regimentes und bezahlen deßhalb für jede Filzhütte 5— 10 Rubel an das Regiment ab. Im Herbst 1837 hatten die fünf Stanigen folgende Einwohnerzahl:

Kargalinka, in

266 Häusern 445 månnlichen, 597 weibl. Geschl.

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*) Das Pud hat 40 russische oder 35 Leipziger Pfund.

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