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I. Die russische Kultur.

Selbsterkenntnis im Sprichwort

Der Weg der Slawen Slawen und Ger

manen Russische Selbstüberhebung Europäische Urteile über Moskau

und die Moskowiter

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landsreisen Hochverrat

Strenge Abgeschlossenheit des Zarenreiches

AusDes aufgeklärten Alexej Angst vor Europas Kultur Moralisches Porträt des Kreml Kontraste der Klassen Gleichförmigkeit der Menschen Die Stufe der heutigen russischen Kultur Europäische

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,,Wir sind ein Volk, das noch im Finstern wandelt; nicht wissen wir, was Sünde, und nicht wo die Erlösung zu finden ist."

So charakterisieren sich die Russen in einem der originellsten und tiefsinnigsten ihrer Sprichwörter; so zeichnen sie selbst mit dem breiten Pinsel der eigentümlichen Melancholie ihrer Erde ihr ganzes uns so schwer verständliches Wesen, ihr Dahindämmern und fast lautloses Gleiten durch das Leben, die rätselhafte Form ihres Staatswesens, die Unsicherheit ihrer Regierung, die Schwerfälligkeit ihrer Entwickelung und die Resultatlosigkeit aller Revolutionen und Reformen.

Anders als die anderen Völker der europäischen Welt sind die Russen geworden. Kultur und Zivilisation sind ihnen wohl nicht ganz im Äußerlichen, aber in ihrem wahren Begriffe fremd geblieben trotz reger Berührung mit der überfeinen Bildung des Westens. Einer der ehrlichsten Erforscher des eigenartigen russischen Wesens sieht, und ich glaube mit Recht, einen Hauptgrund für die russische Zurückgebliebenheit darin, daß die Russen im Anfange jahrhundertelang keinen Zusammenhang mit der abendländischen Zivilisation hatten und einen Weg zurücklegen mußten, der verschieden war von allen jenen Wegen, die die übrigen Völker Europas

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