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Inb. Silhouetten aus Weimar. (Schl.) Die Beginenhöfe in Belgien, namentlich in Gent. (Schluß.) Albrecht Dürer als Schriftsteller. Corresp.-Nachrichten: Newyork. London. Aus dem Odenwalde. (Schl.) Deutsches Museum. Hrsg. von R. Prug. Nr. 52. 1860. Inh. Ferd. Worthmann, Madame Récamier. Gaglioftrio in PomLiteratur: Sternberg,,,Reform der Gymnasien." Gorrespon= denz aus Westfalen.

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mern.

sam herauszuschälen, dabei aber eine große Anzahl ganz übersehen | Morgenblatt für gebildete Leser. Nr. 52. 1860.
und überhaupt die ganze Sache sehr obenhin behandelt. Es ist
daher sehr dankenswerth, daß Dr. D. Frick, dem durch einen län-
geren Aufenthalt in Constantinopel eine genaue Kenntniß der Lo-
calitäten zu Gebote steht, eine neue Sammlung und Unordnung
sämmtlicher von Gilles angeführter Fragmente des 'Avánkovs des
Dionysios unternommen und dieselben mit einem sehr eingehen-
den, theils sprachlichen, theils sachlichen Commentar begleitet,
auch das Verständniß der topographischen Angaben des Diony Blätter für literarische Unterhaltung. Nr. 52. 1860.
sios durch eine sehr hübsch gezeichnete Karte des thrakischen Bos-
poros dem Leser erleichtert hat. Den Fragmenten selbst geht eine
Untersuchung über die Zeit des Dionysios voraus, deren Resultat Europa. Nr. 1.
ist, daß derselbe im 2. Jahrhunderte n. Chr. anzusehen sei. Die
ganze Arbeit macht durchaus den Eindruck der Tüchtigkeit und
Gediegenheit, wenn auch im Einzelnen noch einige ungelöste
Räthsel, wie die Minerva dissipatoria (fr. 12) und die ara Nicei
herois (fr. 23, wobei gewiß nicht mit Frick an einen Namen
Nizsús zu denken ist) übrig bleiben.

Dichtkunst.

Bu.

Heyse, Paul, italienisches Liederbuch. Berlin, 1860. Herk. (LI, 292 . 16.) 1 Thlr. 24 Sgr.

-

Inh. M. Carriere, die Kirchenväter und die Gegenwart.
Roman von George Eliot. Zwei deutsche Männer.

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Inh. Olympia Morata. Der Geisbub. Ruslands Vordringen in der
Steppe. Das Reisewerk der Gebrüder Schlagintweit. Gine Grin
nerung an die Schröder-Devrient. Geschichtliches üb. Claviervirtuosen.
Wochenchronik.

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Bremer Sonntagsblatt. Red. Fr. Pleger. Nr. 52. 1860.
Inh. E. Linden, die lezte Berliner Kunstausstellung. W. Bergmann,
Dichterstimmen aus und über Venedig. Zur Erinnerung an Ludwig
Rellftab. Wissenschaftliche Vorträge. Literatur u. Kunst.
Hist. polit. Blätter f. das kath. Deutschland. 46. Bd. 11. Hft. 1860.
Inh. Magdeburg, Tilly u. Gustav Adolf. ,,Christenthum u. Kirche in
der Zeit der Grundlegung," von v. Döllinger. ,,Analecta Juris Pon-
tificii."
Die
Zeitlaufe: In Paris fist ein verzweifelter Spieler.
katholische Mission in Hamburg.

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Eine Sammlung sinnig ausgewählter und mit großem Formtalent überseßter italienischer Volkslieder. Der Herausge ber giebt zuerst eine Reihe rispetti, d. h. nach der Erklärung eines italienischen Kenners huldigende Grüße, welche Liebende miteinander austauschen, von vier bis sechszehn Versen. Ihnen schließen sich an die sogenannten vilote (d. h. rispetti aus Venedig), sodann eine Auswahl von Ritornellen, dreizeiligen, außerordentlich zierlichen und vielgestaltigen,,,lyrischen Epigrammen", endlich Volksballaden, deren geringe uns bisher bekannte Anzahl den Vergleich mit der deutschen Ballade nach unsrem Gefühle nicht aushält. Hierauf folgt eine etwas bunte Gesellschaft ,,volksthümlicher Lieder" und eine Auswahl von voceros, den herrlichen Klage- und Racheliedern aus Corsica. Besonders die drei ersten Abschnitte bieten viel Schönes; die zierlichen und schalkhaften Stücke sind vortrefflich übertragen. Dagegen scheint Das Ausland. Nr. 52. 1860. uns bei den voceros der rechte Ton nicht immer getroffen, die weniger formgewandte Uebersehung von Gregorovius berührt uns tiefer und kräftiger.

Vermischtes.

:

Die Dioskuren. Hrsg. von M. Schaster. Nr. 52. 1860.
Inh. Dr. W. Weingärtner, Studien zur Geschichte der bild. Künfte im
19. Jahrh. V. (Forts.) Lokalnachrichten aus Berlin, München, Dres-
den, Paris, Madrid. Zur alten Architektur Ostpreußens. Berliner
Kunstwanderungen.

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Archiv für wissenschaftliche Kunde von Russland. Hrsg. von A. Aus der Heimath. Hrsg. von E.U. Roßmäßler. Nr. 51.52. 1860.

Erman. 20. Bd. 1. Heft. 1860.

Inh. Uebersicht der ueuesten russischen Literatur. A. Golubjew,
Bericht über die Resultate einer Expedition nach dem Issyk - Kul.
W. M. Tscheremschanskji, Beschreibung des Gouv. Orenburg.
-Ueber Auffindung u. Förderung fossilen Brennmateriales im Europ.
Russland bis 1857. Fortsetzung der Untersuchungen über Russ.
Steinkohlenwerke bis 1860. Der Lamaismus im östl. Sibirien.

Ahlqvist, Wohnsitze u. Lebensweise der Wogulen.

Die Grenzboten. Hrsg. von G. Freytag u. J. Schmidt. Nr. 1.
Inh. Der Handel um Venedig. Der Schillerpreis und die projectirten
Der Neujahrstag im alten Rom. Politische

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Juh. Sir Robert Wilson: der Feldzug von 1812. (Schl.)
:
aus Paris. Die Vortheile der Initiative.
schen Bibelhandschrift. Neue Alpenstraßen in der Schweiz. Karl
Friedrich v. Bever. (Nekrolog.) Ein engl. Urtheil über Bunsen.
Tommaséo's Ausgabe der Briefe der heil. Katharina von Siena. Gine
Episode aus der italien. Revolution. Was der österreich. Justiz vor
allem noth thut. Das Glend der christl. Flüchtlinge in Syrien.
Graf v. Aberdeen. (II. III.) Garibaldi u. Gavour. Das National-
denkmal für den Freih, vom Stein. Musikalisches. Forschungen über
Falerii.

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Literarische Anzeige.

In meinem Verlage ist so eben erschienen:

Scholia Germani in Pindari Olympia

e codice Caesareo Vindobonensi edidit, aliorum scholiorum specimina adiecit, epistolarum criticarum triadem praemisit Tycho Mommsen.

Gr. 8. XXVIII. 70 S. Geh. Preis 24 Sgr.

Kiel.
Druck von Breitkopf und Härtel in Leipzig.

Ernst Homann.

Literarisches Centralblatt

1861.

12. Januar.

für Deutschland.

Verantwortlicher Herausgeber Prof. Dr. Fr. 3arnde.

Berlegt von Eduard Avenarius in Leipzig.

Diese Zeitschrift erscheint jeden Sonnabend. Der Preis für ein Vierteljahr ist 1 Thlr. 10 Sgr.

Naturwissenschaften.

Bonplandia. Red. A. Garcke u. W.E.G. Seemann. Nr. 22. 1860.
Inb.: Dr. Jobann Friedrich Klotzsch. (Nekrolog.) O. Berg, über die

Knollen des Sturmhutes.

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Correspondenz etc.

Berichte über die Verhandlungen der naturforsch. Gesellschaft
zu Freiburg i. B. Red. von Maier. II. Bd. 1. Heft. 1859.
Inb.: Prof. A. Fischer, üb. die Verbreitung der triklinoëdrischen Feld-
spathe (Albit, Oligoklas, Labrador) in den sog. plutonischen Gesteinen
des Schwarzwaldes. Dioritische Gesteine. (Forts.) Pfarr. Sulzer,
Resultate der Witterungsbeobachtungen. Prof. J. Müller, stereo-
scopische Mondphotographie. Dr. W. Manz, über die Ganglien u.
Nerven des Darms. Prof. G. Meissner, über die Spaltung des
Caseins bei der Verdauung durch Magensaft.
die Photographie des Spectrum.
Thränenwege.

Prof. J. Müller, üb.
Dr. R. Maier, die Schleimhaut der

Annalen der Chemie und Pharmacie. Hrsg. von Fr. Wöhleru. A.

116. Bd. 2. Heft. November 1860.

G. Städeler

Inh. Th. Scheerer, Versuche über die Menge von Koblensäure, wel-
che bei höherer Temperatur aus kohlensauren Alkalien durch Kiesel-
säure u. andere Oxyde ausgetrieben wird, nebst Folgerungen hinsichtl.
der atomistischen Zusammensetzung der Kieselsäure.
u. H. Wächter, über einige Derivate des Anisstearopleus. G.
Nadler, über das Acetoäthylnitrat, ein Derivat des salpetersauren
Aethyls. H. Landolt, über die Einwirkung des Stickoxyds auf
Brom. - Ders., Notiz über Phosphorwasserstoff. R. 0110, über

W. de la Rue u. H. Müller, über

No 2.

dium genau unterschieden und die Beschreibung von 68 Arten von Phegopteris und von 231 Uspidien gegeben wird; endlich die fünfte, welche die Beschreibung von 84 Arten von Cheilanthes enthält, und die fechste, wo 249 Arten von Asplenium beschrieben find, deren Aufzählung wieder eine analytische dispositio specierum vorhergeht. Eine jede Abhandlung beginnt mit einer sorgfáltigen und gewissenhaften Erörterung der Gattungs-, Sectionsund Artenmerkmale; dabei dienen zur Erläuterung die beigefügten sehr correct und sauber lithographierten Abbildungen, welche großentheils von des Verfassers Hand gezeichnet sind und theils ganze Wedel in natürlicher Größe, theils Stücke von Wedeln, Indusien u. dergl. mehr oder weniger stark vergrößert darstellen. Möge der fleißige Verfasser, welcher sich in der glücklichen Lage befindet, ein reiches Material von lebenden und getrockneten Farnen zur Verfügung zu haben, fortfahren, dergleichen monographische Abhandlungen über Farngattungen herauszugeben, indem nur auf diesem Wege der chaotische Zustand, in welchem fich die Systematik der Farne troß der vielen Bearbeitungen, die sie erfahren hat, noch immer befindet, nach und nach in eine fest begründete Ordnung umgewandelt und wirklich natürliche Gat tungen gebildet werden können. Die Ausstattung dieses Werkes ist eine sehr vorzügliche und elegante.

Die zweite Schrift, ein Separatabdruck aus den Abhanddie Einwirkung des Chlors auf Cyanathyl. O. Hesse u. H. Limp-lungen der mathematisch - physischen Classe der Königl. Sächs. richt, Notiz über das sogen. Leucinskurenitril. H. E. Roscoe, Gesellschaft der Wissenschaften, enthält in der ersten umfangüber die Zusammensetzung der wässerigen Säuren von constantem reicheren Abhandlung (Beiträge zur Anatomie der Cycadeen), Siedepunkt. J. A. Groshans, über einige physikal. Eigenschaften der Körper. F. Guthrie, über einige Derivate der Kohlenwasser- welche von 5 lithographierten Tafeln anatomischer Darstellungen stoffe CHA. Wurtz, neue Untersuchungen über das Aethylen- begleitet ist, höchst wichtige Beobachtungen über die Beschaffenoxyd. E. H. v. Baumhauer, über das specif. Gewicht der Misch- beit und Structur der Markscheidebündel, des Holzes, der Rinde ungen aus Alkohol u. Wasser. das Harz der Ficus rubiginosa u. einen neuen dem Benzylalkohol ho- und der Wurzel der Cycadeen in Vergleich mit den Gefäßkryptomologen Alkohol. gamen, Coniferen und bedecktsamigen Phanerogamen, aus denen unter anderen das interessante Resultat hervorgeht, daß weder die Cycadeen noch die Coniferen (überhaupt sämmtliche Gymnospermen mit Ausschluß der Gnetaceen), noch die Gefäßkryptogamen, wirkliche Gefäße in ihrer Markscheide, sondern bloß Reihen von Gefäßzellen enthalten, wieder ein Beweis dafür, daß die Gymnopermen nicht zwischen die Monocotyledonen und Dicotyledonen gestellt werden dürfen, sondern ihnen der Plag zwischen den Ge= fäßkryptogamen und Monocotyledonen gebührt. In der zweiten, bedeutend kleineren Abhandlung (über Seitenknospen bei Farnen) werden die Untersuchungen mitgetheilt, welche der Verfaffer anstellte, um darüber in's Klare zu kommen, ob die Stämme der Farne und Lycopodiaceen sich bloß dichotomisch theilen, wie viele Forscher, z. B. Brongniart, behaupten, oder ob sich bei denDas Resultat dieser Untersuchungen war, daß bei den Farnen (wefelben, ebenso wie bei Phanerogamen, Arillárknospen bilden. nigstens bei allen mit zweizeilig angeordneten Wedeln) wirklich Arillárknospen, und zwar constant, vorkommen. Auch diese Abhandlung bildet folglich einen wichtigen Beitrag zur Kenntniß der Farne.

Mettenius, Dr. G., Prof. an d. Univ. Leipzig, über einige Farngattungen. (Abgedr. aus d. Abhandlgn. der Senkenberg. Naturforsch. Gesellsch. zu Frankfurt a. M.) (1. Thl.) I. Polypodium. Mit 3 (litb.) Taff. (II. Thl.) II. Plagiogyria. III. Ueber die mit einem Schleier versehenen Arten von Pteris. IV. Phegapteris und Aspidium. Mit 4 (lith.) Taff. (in 4. u. Fol.) (III. Thl.) V. Cheilanthes. VI. Asplenium. Mit 4 (lith.) Taff. Frankfurt a. M., 1857-1859. Brönner. (138; 158; 210 S. gr. 4.) 8 Thlr. 20 Sgr. Ders., zwei Abhandlungen. I. Beiträge zur Anatomie der Cycadeen. Mit 5 (lith.) Taff. II. Ueber Seitenknospen bei Farnen. Aus d. Abhandlgn. der math. -phys. Classe der K. Sächs. Gesellschaft d. Wissensch. Leipzig, 1860. Hirzel. (63 S. hoch 4.)

1 Thlr.

Von den beiden vorliegenden Arbeiten des um die Pterido logie bereits hoch verdienten Verfassers ist die erste, welche schon ein umfangreiches Werk bildet, die bedeutendste. Eine jede der sechs Abhandlungen, die bis jest erschienen sind, bildet ein in fich abgeschlossenes Ganze und ist demgemäß mit einem Namenregister versehen. Die umfangreichsten von diesen Abhandlungen, welche fämmtlich als Ergänzungen zu dem 1856 erschienenen Werke des Verfassers, betitelt:,, Die Farne des botanischen Gartens zu Leipzig," betrachtet werden können, find die erste über Polypodium, welche die systematische Aufzählung und Beschrei bung von 268 Arten, sowie eine analytische distributio specierum enthält; ferner die vierte, in welcher die vom Verfaffer in der Filic. h. Lips. zuerst aufgestellte Gattung Phegopteris (aus frůheren Polypodien und Aspidien gebildet) von der Gattung Aspi

Lorentz, Paul Günther, Beiträge zur Biologie und Geographie der
Laubmoose. Eine Abhandlung zur Erlangung der philosophischen
Doctorwürde. München, 1860. Kaiser in Comm. (38 S. gr. 4.)
15 Sgr.

Die Tendenz dieser Promotionsschrift ist: nachzuweisen, daß die Gestaltveränderungen (Varietäten) der Laubmoose vorzüglich durch chemische und physikalische Bedingungen des Standorts hervorgebracht werden, und zugleich an den Moosen die Richtig=

keit der pflanzengeographischen Gefeße, wie solche von Unger, | Schlußcapitel des Werkes behandelt, aus der Kosmogonie_so zu Schnizlein, Grisebach, Sendtner u. A. aufgestellt werden, im fagen in die Geognosie der Weltkörper übergehend, die Frage, Gegensaße zu den pflanzengeographischen Anschauungen Thur- wie nach der aufgestellten Hypothese aus der fortschreitenden Vermann's nachzuweisen. In wie weit dies dem Verfasser, welcher dichtung der Materie das innere Gefüge und die Oberflächenbildie Moose Bayerns, besonders der Alpen, auf mehreren Reifen dung der Weltkörper hervorgehen müsse. Die mit Sachkenntniß forgfältig beobachtet hat und sich unter der Leitung Prof. Någe- geschriebene Schrift, deren Inhalt in verschiedene naturwissen= li's zum Pflanzenphysiologen ausbildet, gelungen sei, das zu beschaftliche Gebiete hineinragt, wird mit Interesse gelesen werden. urtheilen, muß Referent den Bryologen und Pflanzengeographen von Fach überlassen. Jedenfalls aber legt diese Abhandlung ein empfehlenswerthes Zeugniß für die Befähigung ihres Verfassers für derartige Untersuchungen ab und es liefert dieselbe einen nicht unwichtigen Beitrag zur Lebensgeschichte und den phytographischen Verhältnissen der Laubmoose. Namentlich enthält die Schrift sehr forgfältige und interessante Beobachtungen über die Gestaltveränderungen, welche die Laubmoose in den Alpen durch die physikalische und chemische Beschaffenheit des Bodens und in die physikalische und chemische Beschaffenheit des Bodens und in verschiedenen Höhen und Erpositionen erleiden.

Engelmann, Georg., med. Dr., generis Cuscutae species secundum ordinem systematicum dispositae, adjectis in prius jam notas observationibus criticis nec non novarum descriptionibus. Latine vertit Paul. Ascherson, med. Dr. Praefatus est Alex. Braun, phil. Dr. Berlin, 1860. Bosselmann. (VIII, 88 S. gr. 8.) 22 Sgr. Die vorliegende Schrift ist eine lateinische Ueberseßung der von Dr. George Engelmann im I. Bd. Nr. 3 der Transactions of the Academy of science of St. Louis 1859 veröffentlichten Abhandlung über die Gattung Cuscuta, betitelt: Systematic arrangement of the Species of the genus Cuscuta, with critical Remarks on old species and Descriptions of new ones. Da nicht alle Botaniker der englischen Sprache mächtig und die Cuscuten fast über die ganze Erde verbreitet sind, so ist es gewiß dankbar anzuerkennen, daß Hr. Dr. Ascherson es unternommen hat, diese vorzügliche Monographie einer der interessantesten Gattungen von Schmarozerpflanzen in's Lateinische zu übersezen. Auch ist diese Uebersehung dem englischen Originale vorzuziehen, theils weil sie noch einige neu hinzugekommene Beob: achtungen von Engelmann und Anderen enthält, theils weil sie durch das Vorwort von U. Braun, welches sich über die Orgaz nographie, die Schädlichkeit und die Geschichte der Flachsseiden verbreitet, an Vollständigkeit gewonnen hat. Die vom Dr. Engelmann vorgenommenen Reductionen vieler im Laufe der Zeit publicierten und die von ihm gemachten Aufstellungen neuer Arten kritisch zu beleuchten, gestattet weder der Raum noch der Zweck dieses Blattes; es sei daher für diejenigen, welche die Engelmann'sche Bearbeitung der Cuscuten noch nicht kennen, nur bemerkt, daß der Verfasser die Arten dieser Gattung, welche er von den Convolvulaceen nicht abtrennt, in drei Serien (Cuscuta, Grammica und Monogyna) und 9 Gruppen (Eucuscuta, Epistigma, Clistococca, Pachystigma, Eugrammica, Clistogrammica, Lobostigma, Monogynella und Callianche) eintheilt, und im Ganzen 77 Arten (darunter 27 von dem Verfasser und Ueberseber aufgestellte neue) annimmt, welche ausführlich geschildert werden. Am Schluffe befindet sich ein Synonymenregister. Wüllner, Dr. A., über den Wechsel und die Erhaltung der Kraft. Ein Vortrag gehalten zu Marburg am 20. Decbr. 1859. (Ubdruck aus der Zeitschrift „Natur und Offenbarung.") Münster, 1860. Aschendorff. (23 S. gr. 8.) 3 Sgr.

Eine kurze, populáre Darstellung der jest so viel besprochenen wichtigen Lehre von der Erhaltung der Kraft, nicht gerade erschdpfend oder eigenthümlich, aber ausreichend, um den Laien über die Bedeutung der Frage und die zur Lösung derselben verwendeten Methoden aufzuklären.

Weiß, Fr., die Gefeße der Satellitenbildung. Einleitung zur
Geschichte der Erde. Mit 4 lith. Taff. Abbildgn. in 4. Gotha, 1860.
J.Perthes. (IV, 328 S. gr. 8.) 2 Thlr. 10 Sgr.

Der Verfasser giebt in dieser Schrift eine sehr durchgeführte Kosmogonie, anschließend an die Kant'sche Hypothese der Entstehung der Weltkörper. Den Kernpunkt der Schrift bildet die Lehre von Bildung der Satelliten (Planeten, Monde, Ringe), deren Resultate theils die aufgestellte Hypothese der Weltbildung unterstüßen, theils an und für sich bemerkenswerth sind, da sie eine Reihe neuer Zahlengefeße für die Abstände, die Rotationszeiten, die Dichtigkeiten u. s. w. der Satelliten enthalten. Das

Rüblmann, Dr. Mor., Vrof., Grundzüge der Mechanik im
Allgemeinen und der Geostatik im Besonderen. Zunächst als
Leitfaden für den Unterricht an technischen Lehranstalten. Mit ein-
gedr. Holzschn. 3. Aufl. Leipzig, 1860. Arnold. (VIN, 359 S.
gr. 8.) 2 Thlr.

Werk erscheint hier in einer noch bedeutend vervollkommneten Ges
Das von den früheren Ausgaben her vortheilhaft bekannte
stalt. Obwohl der Verfasser seine Schrift zunächst als Leitfaden
für den Unterricht an technischen Lehranstalten bestimmt und diesem
Zwecke gemäß der Theorie überall praktische Anwendungen und
Erfahrungslehren hinzufügt, kann dieselbe auch für den Vortrag
der Mechanik an Universitäten bestens empfohlen werden, wozu
fie besonders die streng logische Anordnung des Stoffes geeignet
macht. Das Werk zerfällt nach einer allgemein die Begriffe der
Bewegung, Ruhe, Kraft u. f. w. erläuternden Einleitung in drei
Bücher: 1) Mechanik, als rein mathematische Wissenschaft (ele-
gant nach geometrischer Methode entwickelt), 2) Mechanik des
Buch umfaßt in fünf Capiteln die Statik im engeren Sinne, die
materiellen Punktes, 3) Gleichgewicht fester Körper. Das dritte
Lehre vom Schwerpunkte, von der Reibung, von den einfachen
Maschinen, von der Elasticitát und Festigkeit.
werthe Zugabe bilden die den Hauptabschnitten angehängten ge
schichtlichen Notizen und Literaturnachweise.
Hoh, Dr. Thdr., Gomn.-Prof., Elemente der pbyfikalischen
Mechanik für Gymnasien. Mit 50 eingedr. Holzschn. Leipzig, 1861.
O. Wigand. (VIII, 182 S. gr. 8.) 24 Sgr.

Eine dankens:

Eine beachtenswerthe Schrift für den Lehrer der Physik an Gymnasien. Der Verfasser hat aus dem ganzen Gebiete der Physik die Gefeße der mechanischen Bewegungen zusammengestellt, soweit dieselben sich mit Hülfe der Elementarmathematik entwickeln lassen. Die ersten 7 Capitel, die Mechanik fester, flüssiger und luftförmiger Körper, etwa in der üblichen Weise; daran schließen sich in Capitel 8 die Wellenbewegungen der Materie, in Capitel 9 Besprechungen über die Molekularbewegungen und in Capitel 10 die Aetherbewegungen an. Der Schüler erhält somit eine Vorstellung davon, wie die Gefeße der Mechanik ihre Unwendung auch in anderen Gebieten, in der Akustik, Optik u. f. f. finden. Die strenge Methode des Vortrags macht das Buch sehr geeignet, zu zeigen, wie die Physik neben der Mathematik ein treffliches formales Bildungsmittel abgeben kann, und wie die bei experimenteller Behandlung des Physikunterrichtes so leicht eintretende Gefahr, daß die Physik als angenehmer Zeitvertreib vom Schüler betrachtet wird, zu vermeiden ist, ohne doch den Gegenstand zu einer trockenen Verstandesbeschäftigung zu machen.

Medicin.

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50

Würzburger medicinische Zeitschrift. Red. von H. Bamberger,
A. Foerster, v. Scanzoni. 1. Bd. 3-5. Heft. 1860.
Inh. C. Gerhardt, zur Anwendung des Kehlkopfspiegels. Fr. Roth,
Beitrag zur Statistik der Pneumonie. A. Förster, Mittheilunges
aus der patholog.-anatom. Anstalt zu Würzburg. H. Müller, über
die sogen. fötale Rachitis als eigenthüml. Abweichung der Skeletbil-
dung u. über ihre Beziehungen zu dem Cretinismus bei Thieren,
wie zu der Bildung von Varietäten. A. Förster, Studien zur ver-
gleichenden Pathologie. A. Geigel, Area Celsi." H. Bamber-
ger, Beitrag zur Casuistik des Morbus Brightii. Hessert, über
tuberkulöse Meningitis. A.v.Franque, üb. hysterische Krämpfe.-
O. v. Franque, Mittheilungen aus der geburtshülfl. Klinik zu Würzburg.
Deutsche Zeitschrift für die Staatsarzneikunde. Red. von Dr.
Sigmund A. J. Schneider. N. F. 16. Bd. 1. Heft. 1860.
Inh. Moppey, üb. die Stellung u. Bildung der Hebammen.
tag, üb. die Wirkungen der Bleiverbindungen auf den menschl. Kōr-
per. (Ref. von Dr. H. Eulenberg.) Dr. J. Mair, Entwurf einer ge-
richtl. Leichenschau-Ordnung. Dr. Hofmann, Anklage wegen Kör-
perverletzung. Dr. W. E. v. Faber, toxicologische Fragmente.
Dr. B. Ritter, Ursachen der überhand nehmenden Selbstmorde etc.
Literatur u. Kritik. Dienst-Nachrichten.

M.Frei

1

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Kleinere

Neues Repertorium für Pharmacie. Hrsg. von A. Buchner.
IX. Bd. 11. Heft. 1860.

fes.

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Archiv für pathologische Anatomie u. Physiologie u. für klinische | Arzte der unglückliche Erfolg seines Heilverfahrens nur alsdann Medicin. Hrsg. von R. Virchow. 20. Bd. 1. u. 2. Heft. 1860. zur Schuld zugerechnet werden kann, wenn dieser Erfolg als die Inb.: Dr. C. Wolff, Beiträge zur Symptomatologie u. Diagnostik der unmittelbare Wirkung einer groben Vernachlässigung der dem Gallensteine. Dr. Fr. Mosler, klin. Mittheilungen. 3. Ueber einen Fall von Catalepsie. Dr. Botkin, Untersuchungen über Diffusion Arzte obliegenden allgemeinen Vorsicht vollständig erwiesen ist. organ. Stoffe. 1-3. Dr. Cloetta, üb. das Vorkommen einer Der- Den Beweis für seine Unsicht führt nun der Verfasser nicht etwa moideyste in der Lunge. Dr. W. Stricker, die Wirkung des durch theoretische Betrachtungen Blitzes auf den menschl. Körper. wenigstens treten diese sehr Dr. A. Magnus, Beiträge zur Anatomie des mittleren Obres. Prof. H. Luschka, über polypöse in den Hintergrund fondern dadurch, daß er einzelne Fälle von Vegetationen der gesammten Dickdarmschleimhaut. Dr. E. Neu- Criminaluntersuchungen wegen ärztlicher Kunstfehler genau vor mann, Strictur des Oesophagus, durch eine cancroide Narbe bedingt, führt und daran die Aussprüche Anderer, wie seine eigenen Unmit consecutiver Pneumonie. - Ders., Beiträge zur Kenntniss der Entwicklung der Neoplasmen. R. Virchow, zur Geschichte des Aus- schauungen und Schlußfolgerungen anknüpft. Dies führt uns satzes u. der Spitäler, bes. in Deutschland. 4. Art. Prof. Remak, auf den Gang, den das Werk einhält, den wir jeßt in Kürze skizüber endogene Entstehung von Eiter- u. Schleimzellen. zieren. Den Reigen eröffnet die berühmt gewordene_CriminalMittheilungen. Auszüge u. Besprechungen. untersuchung gegen den Hofrath Dr. Ernst Horn in Berlin wegen fahrlässiger Lödtung einer Geisteskranken durch Anwendung eines ungeeigneten Mittels (des Sackes) auf Grund einer Dez Inh. Prof. Schönbein, Beiträge zur näheren Kenntniss des Sauerstofnunciation des Geheimrath Dr. Kohlrausch. Der Fall ist allge= H. St.-Cl. Deville u. H. Debray, über die Gegenwart der mein bekannt und seiner Zeit weitläufig von der Tagespresse beSalpetersäure im Braunstein. A. Béchamp, über das Fuchsin, einen neuen, aus dem Anilin entstehenden alkaloid. rothen Farbstoff. sprochen worden; hier erscheint er vouständiger mitgetheilt, und J. M. Maisch, Untersuchung von Pfefferminzöl. Kurze Mittheilun- namentlich werden die wenig edlen Motive, die dabei eine Hauptgen. Literatur. Personal- etc. Angelegenheiten. rolle spielten, in einem Nachtrage besonders in's Licht gestellt. Kalischer, Dr. Emil, prakt. Arzt in Berlin, die Syphilisation. Aus dem trefflichen, von Reil erstatteten Gutachten in diefer Sache Berlin, 1860. Mitscher u. Röstell. (1 Bl., 76 S. 16.) 12 Sgr. können wir nicht umhin, eine Stelle im Auszuge mitzutheilen, die für die Auffassung der Frage ganz charakteristisch ist:,,Man Die in jüngster Zeit wiederum schärfer in Angriff genom darf daher in keinem Falle von einem Menschen mehr erwarten, mene Frage nach dem Nußen der Syphilisation neuerdings zu als was er, seiner Natur gemäß, gemächlich leistet, - dies gilt beleuchten, hat der Verfasser versucht. Derselbe gehört zu den auch in Bezug auf die übertriebenen Forderungen, die man meiAnhängern dieser Behandlungsmethode und sucht dieselbe zu stentheils an den Arzt macht. Seine Kunst ist conjecturell, fein rechtfertigen, beziehentlich anzupreisen. Viel Neues erfahren wir Pfad ungebahnt, die Mittel, mit denen er experimentiert, find dabei von ihm nicht, und wie bei solchen Fragen so gewöhnlich meist heroischer, als ein lumpiger Sack, und der Gegenstand, mit geschieht, werden eine Menge theoretische Betrachtungen herein dem er erperimentiert, das Wichtigste unter dem Monde, das gezogen und für die aufgestellte Ansicht verwerthet, die an sich erst Leben der Menschen. Könnte es wohl ein unglücklicheres Vereines Beweises bedurft hätten, ehe man weitere Schlußfolgerun hältniß, als das des praktischen Arztes geben, wenn er unter die gen darauf gründen durfte. Eigene Beobachtungen hat Verfassen Umständen noch bei jedem Todesfall eine Criminaluntersu fer nur in fünf Fällen gemacht, die er in kurzen Umriffen mit chung zu fürchten hätte? Diese Frage halte man ja nicht für theilt. Eine nicht durchgehends würdig gehaltene Polemik, na eine leere; Referent kann aus eigenen Erfahrungen bestätigen, mentlich gegen Dr. Simon, gereicht dem Schriftchen nicht zur wie lediglich aus dem Grunde, weil ein Bezirksarzt die Behand Zierde. lung eines anderen Arztes nicht theilte und in den Acten dies, sprach, das Damoklesschwert der Untersuchung über dem Arzte und welch' anderes Verfahren einzuschlagen gewesen wäre, ausschwebte. Der zweite Fall betrifft die im Jahre 1855 gegen den Im vorigen Jahrgange dieses Blattes haben wir in Nr. 49 k. Med.-Assessor Dr. Krieger zu Berlin geführte Criminaluntervon demselben Verfaffer eine Sammlung medicinisch-gerichtlicher suchung wegen fahrlässiger Todtung, ein bereits in anderen Ors Gutachten der wissenschaftlichen Deputation für das Medicinal ganen mitgetheilter Fall. Das darin nach den Acten mitgetheilte wefen angezeigt und am Schlusse des Referates auf das uns jest Sectionsprotocoll möge den Gerichtsärzten als ein warnendes beschäftigende Buch aufmerksam gemacht. Jene Sammlung von Beispiel dienen, wie Leichtfertigkeit bei der Section und Flüch Gutachten hat nun in der,,deutschen Klinik einen herben, da tigkeit im Ausdrucke sich bei so ernsten Fällen bitter råchen, und bei wenigstens nach der Ansicht des Referenten wenig noblen, wie dringend nöthig außer manchen anderen auch eine eingeben= Angriff erfahren und gegen denselben zieht zunächst unser Ver- dere Bekanntschaft mit der pathologischen Anatomie für den Gefaffer in seiner,,Einleitung und Abwehr" (S. I-XXXII) zu richtsarzt ist, wenngleich ein sonst hochverdienter Gelehrter eine Felde. Man kann nun zwar im Allgemeinen es Niemand ver- speciellere pathologisch-anatomische Schilderung bei gerichtlichen argen, daß er sich vertheidigt, wenn er angegriffen wird; mitun: Sectionen für ziemlich überflüssig erklärt hat. An diese beiden ter jedoch ist es besser, man ignorirt die Anfeindung, läßt die Fälle knüpft der Verfasser die wissenschaftlichen Folgerungen, Sache für sich reden. Es gilt dies namentlich, wenn nicht die welche dieselben für die Lehre von der rechtlichen Beurtheilung Sache, sondern die Person angegriffen wird. Dies war hier of der ärztlichen Kunstfehler haben. In dieser Hinsicht tritt er nafenbar der Fall und so durfte es der Verfasser schon wagen, etwas mentlich in einem besonderen Abschnitte dem von Casper in seiüber sich ergehen zu lassen, um so mehr, als er sich durch seine nem Lehrbuche der gerichtl. Medicin aufgestellten Principe entgegen. Antwort auf dieselbe Stufe mit seinen Gegnern stellt. Wenn Weiter bespricht der Verfasser die Gutachten der wissenschaftlichen man bedenkt, wie häufig in neuerer Zeit Untersuchungen wegen Deputation zur gerichtlichen Psychologie, hierbei ebenfalls einige sogenannter Kunstfehler der Aerzte vorgekommen sind, wenn man Falle mittheilend. In dem nächsten Abschnitte behandelt er die erwägt, mit welcher Einseitigkeit, mit welcher Selbstgefälligkeit Verschiedenartigkeit der zu verschiedenen Zeiten in der genannten und Arroganz in diefen, wie in manchen anderen Fällen von vier Deputation bestehenden Ansichten über die Beurtheilung der Zus len Gerichtsärzten über das Verfahren der Collegen geurtheilt rechnungsfähigkeit jugendlicher Brandstifter. Der Verfasser bewird, und wenn man sich die großen Schattenseiten vergegenwár- müht sich dabei darzulegen, wie die wissenschaftl. Deputation bei tigt, die diese Verhältnisse für den betheiligten Einzelnen nicht ihren Gutachten weniger die rein-wissenschaftliche und künstleriblos, sondern weiterhin für die ganze ärztliche Corporation und sche, als die administrative und bureaukratische Seite des confür die Wissenschaft haben, muß man die Anregung und einges creten Falles in's Auge gefaßt und hartnäckig festgehalten hat. hende Behandlung dieses Thema's für ein ebenso nüßliches, wie Endlich zeigt der Verfasser im leßten Abschnitte, daß das Buch: zeitgemäßes Unternehmen halten und zunächst aus diesem Grunde,,Entscheidungen der wissenschaftlichen Deputation zur gerichtdem Werke Beifall zollen. In gleicher Weise muß die Lösung lichen Geburtshilfe. Ueber Kunstfehler der Geburtshelfer und der Frage von der geseßlichen Zurechnung eines Heilverfahrens, Hebammen." von diesem Collegium nicht herausgegeben ist, sonwie sie der Verfasser giebt, anerkennend hervorgehoben werden, dern Geh.-Rath Schmidt allein für die ebenso unberechtigte, als indem der das Ganze durchziehende Grundgedanke dahin geht, nachtheilige Veröffentlichung die Verantwortlichkeit trägt. In daß wegen eines ärztlichen Kunstfehlers im eigentlichen und enge: einem Nachworte, der Einleitung entsprechend, vertheidigt_sich ren Sinne des Wortes eine Bestrafung so wenig wie eine gericht der Verfasser gegen einen Artikel der medic. Centralzeitung. Man liche Verfolgung statthaben kann, sondern einem ausübenden kann der vom Verfasser beliebten Art der Darstellung beistim

Kalisch, Dr. M., die Kunstfehler der Aerzte. Leipzig, 1860. Veit u. Co. (XXXII, 315 S. gr. 8.) 1 Thlr. 24 Sgr.

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men, da eine an die Praris anknüpfende Discussion gewiß anregender und, wie hier der Fall, zugleich piquanter für den Leser erscheint, um so mehr, als der Gegenstand selbst überwiegend praktisch. Dagegen ist eine Schattenseite des Buches, daß man den Faden oft für längere Zeit ganz aus den Augen verliert, wo bei namentlich die vielen langen Eitate störend mitwirken. Zu tadeln ist ferner, daß der Verfasser weiter die betr. Frage aus: schließlich vom preußischen Standpunkte aus betrachtet; eine Andeutung dieses Verhältnisses wäre wenigstens auf dem Titel am Plaze gewesen, um so mehr, als auch die mitgetheilten Fälle nur preußische Angehörige betreffen und dabei so Vieles einge: flochten ist, was Nichtpreußen nur wenig intereffieren kann. Zu dem trägt das Ganze etwas zu sehr das Gepräge eines persönlichen Angriffes, und der an manchen Stellen unverkennbar gereizte Ton, der in einzelnen Punkten selbst über die bei wissenschaftlichen Streitfragen innezuhaltenden Grenzen hinausgeht, berührte wenigstens den Referenten, der sonst dem Verfasser beistimmt und fein Werk angelegentlich der Beachtung empfiehlt, unangenehm. Es wäre zu wünschen, daß die Frage über die Kunstfehler der Aerzte recht bald zu einem befriedigenden Abschlusse käme. Die Ausstattung ist lobenswerth.

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M. F.

Wolf, Dr. C. W., Kreisphysikus a. D. in Berlin, homöopathische Erfahrungen. 2. bis 5. Heft: Die Grundvergiftungen der Menschheit und ihre Befreiung davon. Berlin, 1860. Herbig. (IV, 363 S. gr. 8.) 2 Thlr.

der Darmschleimhaut versesten Phore verlassen oft in erstaunlicher Menge den Darm, um nie wiederzukehren, und dies in dem Maße, als ihre Geburts- und Wohnungsstätte antiphorisch ausgeheilt wird." In dieser jammervollen, an Blödsinn grenzenden Weise geht es durch das ganze Buch, es wird einem daran schlimm und übel. Dabei legt der Verfasser eine crasse Selbstgefälligkeit und unverwüstliche Eitelkeit an den Tag und schlägt den einfachsten Thatsachen der Geschichte unserer Wissenschaft in einer Weise in's Gesicht, durch die er glücklicherweise sich selbst das Markzeichen seiner geistigen Fähigkeiten aufdrückt. Außer ihm existiert nur noch Hahnemann,,,der gotterleuchtete Seher, dessen Genius den Urquell des chemischen Krankfeins mit seinem Himmelslichte beleuchtet," und dem man Schritt vor Schritt in allen Fußtapfen nachgehen muß, um mit ihm die nicht mehr zu erschütternde Ueberzeugung zu erringen, daß seine Lehren fortan unverlöschbare Sonnenstrahlen der ewigen Wahrheit sind." Einen Hauptabschnitt der Arbeit bildet die Empfehlung eines Heilmittels, diese Gottesgabe ist der Lebensbaum, den Verfasser in 1000 Potenz auf einmal und ohne Wiederholung genommen zwei Jahre hindurch an sich geprüft hat und ausführ lich mittheilt. Referent hat wieder eine Bestätigung erhalten, daß man nur die wenigsten Geisteskranken in Irrenhäusern hat, ihre große Mehrzahl frei und handelnd umherläuft.

Nechts- und Staatswissenschaft.

Die Strafrechtspflege in Deutschland, hrsg. von Freih. v. Groß. 3. Jahrg. 6. Heft. 1860.

Schon seit einer Reihe von Jahren ist der Referent mit Bes sprechung der meisten Werke über Homöopathie für dieses Blatt betraut uno, obschon mit sich selbst über die Haltlosigkeit der wichtigsten homöopathischen Anschauungen im Klaren, hat er es sich zum Grundfage gemacht, gleichwohl jedem derartigen Werke eine eingehende Aufmerksamkeit zu schenken, wobei er von der Ansicht geleitet wurde, daß troß der verfehlten therapeutischen Anschauungen und so mancher anderen Widersinnigkeiten auch manche gute Beobachtung, manch' Körnchen Wahrheit darin enthalten sein könnte, dessen Auffinden der Mühe lohne. Wels Neues Archiv für Handelsrecht, hrsg. von J. F. Voigt u. X.

Inh. Dr. K. Barth, zum neuen bayerischen Strafgesey-Entwurf. (S&l.)—
Triest, die Freiheitsstrafen u. das Gefängnißwesen Frankreichs. (S&l.)—
Sundelin, das Strafgefeßbuch für das Königr. Sachsen vom 11. Aug.
1855 nach seinem Werthe für ein einheitl. deutsches Strafgeses.
v. Groß, die erste Frucht des deutschen Juristentage.
Kritit.

3. Bd. 1. Heft. 1860.

- Dr.

Inh. Dr. G. Rießer, zur Lehre vom Wechsel-Indoffament nach Verfall. Welche Wirkung übt eine zu niedrige Tare auf den Umfang der Verbind lichkeit des Affecuradeurs aus? Dr. L. Wächter, ein Blick auf die beutsche Wechsel-Ordnung u. ihre auswärt. Nachbildungen. · Dr. 3. 8. Voigt jun., über Glaufeln bei Connoffementen. Die Eis- Clauseln. Beitrag zu der Lehre von Durchstreichungen auf Wechseln, insbes, vom burchstrichenen Accepte.

Dambach, Dr. D., Beiträge zu der Lehre von der Criminal-
Verjährung. Berlin, 1860. Guttentag. (ÍX, 139 S. 8.) 221⁄2 Sgr.
Schoch . Gft., Kritische Betrachtung der neueren Doktrin
und Gefeßgebung über die Verjährung der Strafen. Schaff-
hausen, 1860. Brodtmann. (II, 32 S. gr. 8.) 12 Sgr.

Hirzel, Arnold, Kritische Betrachtung der neueren Doktrin und
Gefeßgebung über Verjährung der Strafen. Zürich, 1860.
Orell, Füßli u. Co.

chen Erfolg die Bemühungen des Referenten im Allgemeinen in dieser Hinsicht gehabt, mag hier dahingestellt bleiben, das vorwiegend negative Resultat mag ja leicht den nicht recht zweckmåBigen Bemühungen zugeschoben werden. Mit demselben, eben ausgesprochenen guten Vorfaße ging Referent auch an das Stus dium der uns jest beschäftigenden,,homöopathischen Erfahrun gen." Was Referent mittheilt, soll nur zur Charakteristik des Buches dienen, den Verfasser eines Besseren zu belehren, würde ein thôrichtes Unternehmen sein. Bekanntlich haben sich die Jünger Hahnemann's in Bezug auf die Dosierung ihrer Urzer neimittel in mehrere Parteien gespalten, von denen die eine an den Urgrundsägen ihres Herrn und Meisters energisch festhält, die andere größere Gaben in Gebrauch zieht, unser Verfasser ges hört der ersten Classe an und eifert dagegen mit den Worten: ,,So ist man im Sturmschritt eben jezt auf den Gipfelpunkt diefes Weges gelangt, auf welchem Alles mit der nur noch Mitleid erweckenden Geistes schwäche endet, die sich nicht mehr schämt, fogar unser Wissenschaftsprincip zu verunglimpfen, zu verleugs nen." Um weiter unsern Lesern ein Bild von den therapeutischen Ansichten des Verfassers beizubringen, citieren wir folgende Stellen:,,Schwefel werde nie in materieller Rohheit, nie in zu wechischen Rechte gehandelt, und hier kommt der Verfasser S. 18 nig potenzierter Zubereitung, nie in unzeitig wiederholten Gaben zur Anwendung gebracht, sondern nur allein in einziger Dosis der dreißigfachen Potenzierung!" - Alle Welt erfahre, daß in sonderheit die Kräge von so geregelter Anwendung des Schwefels gründlich geheilt werden kann, daß es dazu niemals eines mates riellen Schwefelgebrauches bedarf, sondern daß dieselbe gerade durch den letteren unheilbar gemacht, und für Gegenwart und Zukunft zum Phorekrankfein verbunden mit Sulphurismus um gewandelt wird. Weiter heißt es S. 141:,,Außerdem ist es dabei von wesentlichem Nugen, den Kranken stets möglichst in odrechter Lage und Stellung, sowie überhaupt in odrechter Berührung mit der Außenwelt zu erhalten." Auf demselben Stand punkte steht der Verfasser mit seinen pathologischen Anschauun gen, von denen wir zur Parallele nur eine citieren:,,Die Milbe in dem Krasausschlage nicht das Ansteckende, sondern das Product der Ansteckung stirbt und verschwindet, sobald der Schwefel das die Kräße zeugende Gift ausgetilgt hat. Die Uskariden - dieses verbreitetste und dauerndste Erzeugniß der nach

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Die Arbeit von Dambach führt mit Recht den Titel,,Bei tráge" zu der Lehre von der Eriminal-Verjährung. Denn weit entfernt, diese Lehre auch nur annähernd mit einiger Vollständigkeit darzustellen, behandelt der Verfasser nur einzelne Kapitel der felben. S. 3-23 wird von der Criminal-Verjährung_im_grie zu dem Resultate, daß 1) die Verjährung der adexnuara dŋuócia im attischen Recht zur Zeit des Lysias als Regel galt, daß 2) we nigstens zur Zeit des Demosthenes namentlich die reapy zagaróun und die Klage wegen pflichtwidriger Dienstführung der Beamten zu den verjährbaren öffentlichen Klagen gehörten, daß endlich 3) einzelne Verbrechen, insbesondere die Ausgrabung eines heiligen Selbaumes, unverjährbar waren. Referent enthält sich eines Urtheils darüber, wie weit diese Resultate ein philolo= gisches Interesse haben mögen. Ein juristisches würden sie nur dann beanspruchen, wenn aus dem griechischen Rechte irgend ein näheres Verständniß des römischen Rechts zu gewinnen wäre. Daß dieses indessen nicht der Fall ist, zeigt der Verfasser selbst in seiner zweiten Abhandlung S. 25-40:,,Ueber die Zeit der Einführung der Criminal-Verjährung im römischen Rechte." Die Resultate, zu welchen der Verfasser hier gelangt, sind von allgemeinerem rechtshistorischen Interesse, und ist die dieselben vorbereitende Untersuchung in solcher Weise angestellt, daß man sie im Wesentlichen wird acceptieren können. In der 3. Ab:

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