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Heusler, Andr., Privatdoc. in Basel, Verfassungsgeschichte der Recht nicht statthaften darzulegen. Die Deduction beginnt mit Stadt Basel im Mittelalter. Mit einer Beilage u. 3 Siegeltaff. einer geschichtlichen Einleitung, die die dem ersten Recesse zu Basel, 1860. Bahnmaier. (XVIII, 508 S. gr. 8.) 2 Thlr. 18 Sgr. Grunde liegenden thatsächlichen und rechtlichen Verhältnisse ausDie Entwickelungsgeschichte von Basel bietet mancherlei einanderlegt, und sodann folgt die Beurtheilung eben dieses ReEigenthümlichkeiten gegenüber den andern Freistädten. Insbeceffes von 1740, die immer und überall die Berechtigungen der fondere zeichnet sie, wenn natürlich auch Alles in der Reibung Den Angelpunkt der Untersuchung bilden aber das 3. u. 4. Capitel, Schönburg auf das möglichst geringste Maß zu restringieren sucht. der beiden Elemente: der bürgerlichen Prátensionen und der die den Frieden zu Teschen, den Rheinbund, den Wiener Congres bischöflichen Rechte, wurzelt, eine größere Ruhe und Allmähligkeit, darum aber auch Lanafamkeit aus; so wenigstens bis in das und die Bundesbeschlüsse behandeln, Ereignisse, die den Bestand 15. Jahrhundert. Das Werk von Ochs entspricht nicht mehr der Schönburg'schen Berechtigungen, insbesondere hinsichtlich der den heutigen Anforderungen der Wissenschaft, und so bedarf der zuständigen Gerichtsbarkeit, Kirchenhoheit, Steuerfreiheit und Plan des Verfassers gewiß keiner Rechtfertigung, um fo mehr als Recrutierung nicht nur modificiert, sondern in den eben genanner mit reichhaltigem Material ausgerüstet ist. Im Jahre 1856 ten wichtigsten Theilen vernichtet haben sollen. Es ist klar, daß nämlich wurden die vereinigten Archive der Stifter und Klöster diefem Resultate der neuere Receß von 1835 schnurstracks ents Basels neu registriert, und die thätige Mithilfe hierbei bot dem gegenläuft. So ist denn die Aufgabe des 5. Capitels, die Vers Verfasser die nächste Veranlassung zu feiner Arbeit. Freilich ist fassungswidrigkeit und Nichtigkeit eben dieses Recesses theils aus dies den ersten Stadien der Entwickelung nicht zu Gute gekom entscheiden rücksichtlich der persönlichen und Familienvorrechte die materiellen, theils aus formellen Gründen darzulegen. Hiernach men. Hier fließen die Quellen überaus spärlich, so sehr, daß Bestimmungen des Bundesbeschlusses von 1828, und in der wir für die Immunitätsverleihung an Bischof Haito, für die Verleihung der Gerichtsbarkeit durch Heinrich II auf die Nachrichten Hauptsache überschreiten die Rechte des Hauses Schönburg nirvon Wurstisen und Andreas Ryf verwiesen sind. Und noch spå gends das Maß der standesherrlichen Vorzüge, wie sie die bayeterhin im zweiten Abschnitte des Verfassers (Basel unter bischöf:rische Declaration von 1807 an die Hand giebt. Der Deduction licher Vogtei) wird das Dunkel nicht gelichtet, insbesondere nicht, felbft folgt auf S. 155 f. der Abdruck einer Reihe von Urkunden, was die Bedeutung des Schultheißen, der Einwohnerstände, der insbesondere der beiden Recesse. Mit dem Allen hat der Verfasser Grund- und Bodenverhältnisse betrifft. Hier überall galt es, die ganz gewiß erreicht, daß die Unnatürlichkeit so anomaler Verhält Lücken durch Zuhülfenahme der allgemeinen Städtegeschichte und nisse, wie die oben behandelten sind, die Unvereinbarkeit derselben durch Rückschlüsse auszufüllen und so dem geringen vorhandenen mit einer gefunden staatlichen Entwickelung uns wieder einmal Material feine Bedeutung zu geben. Das hat denn der Verfasser grell vor die Augen tritt - aber auch nicht mehr. Der Rechtsmit anerkennenswerther Ruhe und Besonnenheit gethan, haupt übersieht, daß nach der Art der Entwickelung unseres öffentlichen punkt scheint uns keineswegs erschöpfend behandelt. Der Verf. sächlich sich stüßend auf die Erörterungen Arnold's. Erst mit dem dritten Abschnitte (der Geschlechterherrschaft) und mit dem Rechte, insbesondere auch im Sinne der fächsischen VerfassungsRechts auch wahre Hoheitsrechte den Charakter wohlerworbener 13. Jahrhundert gewinnt die Darstellung selbständigen, festen Urkunde §. 31 an sich tragen können, die durch die politische Boden. Dieselbe wird fortgeführt bis 1585, bis zur Entscheidung unter Bischof Blarer, der zwar die allmählig errungene Freiheit Raison und die Kraft unserer modernen staatlichen Evolutionen der Stadt sicherte, aber den erstrebten Erwerb der Landschaft und Inftitutionen leider nicht ohne Weiteres zu beseitigen sind. nicht brachte. Die hierzwischen fallenden Abschnitte charakteri Uebrigens beeinträchtigt der Ton der Schrift, der wenig einer fiert der Verfasser als: die Geschlechterherrschaft, die Zunftberuhigen, wissenschaftlichen Erörterung und mehr einem adwegungen, der Kampf zwischen Adel (Oesterreich) und Bürger-vocatorischen Plaidoyer entspricht, wesentlich einen günstigen Eindruck. thum und als Entscheidung zwischen Bischof und Stadt. Die Behandlung der einschlagenden Materien ist nicht überall eine gleichmäßige. Als Mittelpunkt seiner Betrachtung fast offenbar der Verf., und mit vollem Rechte, die Entstehung, Ausbildung, Neugestaltung des Rathes, und Alles hierher Gehörige wird mit größter Sorgfalt beigebracht. Dagegen begnügt sich der Verfasser hinsichtlich der städtischen Gerichtsverfassung, Verwaltung und Polizei seit dem 14. Jahrhundert mit einem gedrängten Umrisse, in welchem er hauptsächlich solche Punkte betont, die Schnell's Urbeiten zur Ergänzung dienen. Umgekehrt will uns bedünken, daß im 5. und 6. Abschnitte die Schilderung der zwischen Bischof, Stadt und Oesterreich eingeschlagenen Politik größerer Präcision fábig gewesen und damit die Entwickelung der eigentlichen Ver: fassung klarer hervorgetreten wäre. Wir sind nicht gemeint, auf eine Kritik im Einzelnen einzugehen, wenn uns auch hier und da Bedenken entschiedener Art aufgestoßen sind, wie, des Beispiels halber, die gewagte Interpretation der Ulmer Reichssentenz von 1218 und, damit in Verbindung stehend, die geringe Schäßung | der Handveste von 1263. Wir gestatten uns nur einen Hinweis auf die vortreffliche Erörterung, wie für Basel der von Arnold aufgestellte Begriff der Freistadt im unmittelbaren Rechtsbewußt: fein der Zeit wurzelte, und auf die beiden Ercurse über die alte Gaugrafschaft und die Grafen von Honberg und insbesondere über den magister scabinorum und Ummanmeister in Cöln, Trier, Meß, Straßbura, Basel. Die Arbeit im Ganzen aber läßt mit Leichtigkeit gewissenhaften Fleiß und versprechende Tüch tigkeit erkennen. Die Schreibweise ist einfach und fachgemäß, doch brauchte beides das Abstreifen einer gewissen Sprödigkeit nicht zu beeinträchtigen.

Kaim, Isid., Revision der fächsischen Rezesse von 1740 und 1835 mit dem Hause Schönburg. Leipzig, 1860. Barth. (VIII, 228 S. gr. 8.) 1 Thlr. 10 Sgr.

Es ist die Absicht der vorliegenden Schrift, den Widerstand des Schönburg'schen Hauses gegen die Einführung der neuern sächsischen Organisationsgefeße in ihre Herrschaften als einen zu

Sprachkunde. Literaturgeschichte.

Archiv für das Studium der neueren Sprachen und Literaturen.
Hrsg. von L. Herrig. 29. Bd. 1. Heft.

Inh. K. L. Kannegiesser, der standhafte Prinz. Trauerspiel von Cal-
deron. W. Hahn, der gestürzte Marggraf von Ancre. Trauerspiel
von Ch. Weise. — G. Büchmann, Sʊmaize. Americanismen.

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Forir, H., Prof., dictionnaire Liégeois - Français. Livr. 1. 2.

Liége, 1860. Leipzig, Brockhaus' Sortim. in Comm. (S. 1 — 32. gr. 8.) Jede Liefg. 4 Sgr.

Die bisherigen wallonischen Wörterbücher schienen dem Verfaffer des vorliegenden Werkes für das Bedürfniß der speciellen Lüttichischen Mundart nicht zu genügen, weil bei der Übweichung der Mundarten untereinander manche Eigenthümlichkeiten und Ausdrücke derfelben nicht berücksichtigt waren. Die Arbeit des Hrn. Forir ist ein Werk 40jähriger liebevoller Beschäftigung mit seinem heimathlichen Dialecte. So weit sich bis jest nach den zwei uns vorliegenden Lieferungen urtheilen läßt, übertrifft dies Dictionnaire feine Vorgänger an Reichhaltigkeit des Materials bedeutend. Uebrigens hat der Verf. die Verdienste feiner Vorgán: ger in dem beiliegenden Prospectus gebührend anerkannt. Sehr dankenswerth ist es, daß Hr. Forir die Sprichwörter seines Dia: lectes aufgenommen hat. Auf die Bezeichnung der Aussprache ift lobenswerthe Sorgfalt verwendet. Das ganze Werk wird zwei Bånde in 8° bilden, die in 60 Lieferungen (jede Lieferung hat 60 Seiten, in Columnen gedruckt) erscheinen. Wenn die Zahl der Abonnenten 200 erreicht hat, tritt eine Erhöhung des Subscriptionspreises auf 40 statt 35 Centimes ein. β.

Aischylos, Sieben gegen Thebai. Deutsch von A. Salom. Vögelin,
Zürich, 1860. Höhr. (52 S. gr. 8.) 11 Sgr.

Sophokles' Ajar. Tragödie. Im Versmaße der Urschrift übersegt | leitet haben u. a. m.
von Dr. Jul. 3 aftra, Gymnasialdirector. Neisse, 1860. Graveur.
(59. 8.) 8 Sgr.

3mei neue Lebertragungen antifer Dramen, beive in ben Versmaßen des Originals, und beide von Philologen herrührend, Deren (don burd) anbere eilungen befannter Dame für δια Tüchtigkeit und Gründlichkeit ihres Verständnisses bürgt. Böge: lin ist besonders bemüht gewesen, sich dem griechischen Grund terte mit größter Treue anzuschließen, so daß seine Uebersehung dem Kenner allenthalben die Redewendungen des Originals in das Gedächtniß zurückruft. Freilich aber müssen wir hinzusehen, daß ohnedies die Ueberseßung an nicht wenigen Stellen uns unverständlich geblieben wäre. Gewiß hat der Sas, von dem V5gelin ausgeht, feine Berechtigung, daß die Werke des Alterthums zwar deutsch, aber nicht modern wiederzugeben und darum jeder Ausdruck des Dichters so lange beizubehalten sei, als er nicht undeutsch oder ungenießbar werde. Aber wer möchte zugeben, daß 3. B. in folgender, auf's Gerathewohl herausgegriffener Strophe der deutschen Sprache keine Gewalt angethan sei:

Um's Haus den Ruf laut zum Ohr entsendet
Des Kriegs Klage, das selbsteigne Weh beseufzend,
Bitter gesinnt, ferne von Wohl=

leben und wahr Thränen hervor

sendend vom Sinn, der sich verzehrt weinender mir
Hier um das Paar der Fürsten.

Seine Abweichungen vom Hermann'schen Terte, dem Vögelin
im Uebrigen folgt, giebt er in einem Nachworte S. 50 f. an;
eigene Vermuthungen bemerken wir darunter drei, daß V. 831 H
πόνοι πόνων ἐφέστιοι, 3. 981 f. ἰω δυσπότμων κακῶν ἀρχαγέτα
zu schreiben und endlich V. 978 der Antigone zuzutheilen, 2.979
dagegen zu tilgen sei.

Einen vortheilhafteren Eindruck macht die Uebertragung des Ujar von Zastra, die durchweg freier gehalten und darum bei Weitem lesbarer ist. Wir haben mehrere längere Stellen darin mit Donner's Ueberlegung verglichen und müssen danach Zastra's Arbeit zwar nicht im Ganzen, aber doch partienweise vor jener den Vorzug geben. Darum wollen wir auch die Frage auf sich beruhen laffen, ob die Publication des neuen Versuchs hinläng lich gerechtfertigt erscheint. Ist ja doch die vollendete Uebertragung eines antiken Dichtwerkes ein Ideal, das überhaupt wohl nur annähernd erreicht werden kann.

ἑλ.

Bibliotheca Graeca virorum doct. opera recogn. et commentariis instr. cur. Fr. Jacobs et Val. Chr. Fr. Rost. Gotha, 1860. Hennings. gr. 8. Sect. A. Poetarum vol. XII.

A. u. d T.: Euripidis Tragoediae. Recens. et commentariis instr. Reinh. Klotz. Vol. III. Sect. II. cont. Iphigeniam Tauricam. (183 S. gr. 8.) 18 Sgr.

Eigene Vermuthungen des Herausgebers, die er zum Theil schon in der Anzeige von Kwicala's Beiträgen vorgetragen hat, finden sich an folgenden Stellen: B. 376 (385) οὐκ ἔσθ ̓ ὅπως ἔτεκεν ἄρ ̓ ἡ Διὸς δάμαρ. 2. 501 (516) où To pov. V. 767 (782) tax our eyed' us. B. 1091 (1120) μεταβάλλειν δυσδαιμονίαν. Χ. 1118 (1148) διαίτας Ratt χαίτας. aide. Hrn. Kloß sind diese Aenderungen so evident erschienen, 2. 1207 (1237) γείνατο χρυσοκόμαν. 3. 1279 (1319) ψεύδουσιν daß er sie meist gleich in den Tert gesezt hat; nach dem Urtheile des Referenten sind sie entweder nachweislich falsch (wie V. 376. 1207), oder doch von sehr zweifelhaftem Werthe. Schließlich können wir die große Nachlässigkeit der Correctur nicht angerugt laffen; die angehängten Corrigenda verbessern nur den geringsten Theil der stehen gebliebenen Fehler.

Vorworte zunächst dadurch veranlaßt wurde, daß Schöne's Die Anmerkungen v. Jan's, deren Erscheinen laut dem bieten, was er,,bei seiner Vorbereitung mit einem guten Lerikon Ausgabe gegenwärtig vergriffen ist, sollen dem Schüler dasjenige in der Hand zum Verständniß der Worte des Dichters nöthig hat, und ihn zugleich zu einem zweckmäßigen Gebrauche der Grammatik anleiten." Nach der Meinung des Referenten sollte freilich ein Schüler, der zur Lecture einer griechischen Tragödie geführt werden kann, einer Anleitung zum Gebrauche der Grams matik nicht mehr bedürfen; überhaupt scheinen uns die Anmerkungen einen niedrigeren Standpunkt vorauszusehen, als der nimmt. Indessen dürfen wir wohl dem Verfasser daraus keinen Primaner eines sächsischen oder preußischen Gymnasiums einVorwurf machen, da er sein Schriftchen zunächst für die Bes bitfniffe ber baneri den Gelehrten[dulen berednet bat, fur bie eine weitere Beschränkung der Citate aus der Grammatik nach feiner ausdrücklichen Erklärung nicht räthlich erschien; wohl aber dürfte jener Umstand geeignet sein, ein nicht eben günstiges Licht auf die Leistungen zu werfen, die auf jenen Anstalten im Griechi fchen erzielt werden. Aber abgesehen hiervon laufen auch einzelne bei dem Prolog der Iphigenie stehen zu bleiben, gestehen wir, Bemerkungen unter, die uns unrichtig scheinen. Um auch hier nicht zu begreifen, wie aus Liv. 28, 6, 9 folgen foll, daß B. 6 äs mit orgépes statt mit idioowv zu verbinden sei. B. 15 hätte des anoias nicht mit Schöne als Genitiv der Ursache bezeichnet werden sollen, deffen Eristenz im Griechischen doch nur unter febr wesentlichen Einschränkungen zuzugeben ist. Endlich B. 17 follen die Borte τῶνδ ̓ ἀνακτόρων au ἐν οἷς im partitivverhalts nisse stehen; sie sind aber offenbar vielmehr mit dem vorausgehenden dóuur zu verbinden.

Marinack, Maria Mary, selections from the works of the British
classical poets from Shakespeare to Shelley. Systematically ar-
ranged with biographical and critical notices. Leipzig, 1861.
Brockhaus. (XVII, 770 S. gr. 8.) 3 Thlr. 10 Sgr.

Anthologie englischer Dichter muß sein, ob sie eine Berechtigung
Die erste Frage bei Beurtheilung einer neu erscheinenden

Jan, Dr. Ludw. v., Prof. u. Mitgl. d. k. Bayer. Akad. d. Wiss.,
Anmerkungen zu Euripides' Iphigenia in Taurien (nach dem
Teubner'schen Texte), zur Förderung einer gründlichen Vorbe-hat,

reitung. Schweinfurt, 1860. Giegler. (34 S. 8.) 5 Sgr.

Nach dem, was zur Charakteristik des Klog'schen Euripides in Nr. 3, Jahrg. 1860 d. Bl. gesagt worden ist, können wir bei der Anzeige des vorliegenden Heftes uns darauf beschränken, ei nige Proben aus den Bemerkungen zu den ersten Versen zum Belege dafür auszuheben, daß es Hrn. Klos zwar nicht an Gelehrsamkeit, wohl aber an kritischem Takte und dem rechten Geschmacke fehlt. V. 2 soll der Dichter doaiow innos im Femin. gefagt haben,,quod equas molliores et delicatiores esse putauit poeta" V. 3 wird der auffällige Singular zais gegen Badham's Lenderung mit Heraklid. 210 geschüßt: Hoaxléns ἦν Ζηνός ̓Αλκμήνης τε παῖς κείνη τε Ithonos Juyargós, eine Stelle, an der offenbar der Plural gar nicht stehen konnte. 3u V. 6 wird Schomann (zu Cic. nat. deor. III, 10. 24) bes Mißverständnisses von Plat. Phaid. 90 C geziehen; aber das Miß verständniß dürfte vielmehr auf der Seite von Hrn. Klos fein, wenn er bemerkt: nec Plato aliud sibi uolt, nisi Euripum semper in motu esse nec unquam in eodem statu manere. V. 31 wird yns statt mit dvdoose, mit of verbunden und Hermann's abs weichende Construction mit allerhand Nichts beweisenden Gründen bestritten. Ebenso wenig ist erkannt, warum V. 37 nach và dalla nothwendig mit Schöne ein Gedankenstrich zu sehen ist. V. 32 soll Euripides den Namen das von doase abges

ob ein Bedürfniß sie hervorgerufen, ob sie vor den vorhande nen eigenthümliche Vorzüge befist. Bekanntlich ist nichts leich ter und schwerer als solch eine Blumenlese zu veranstalten, je nachdem der Sammler verfährt. Aus einer Anzahl schon vor: handener eine neue zufammenzuschweißen, das ist im besten Falle das Verdienst der meisten, auf selbständiger Lecture beruhen die wenigsten. Zum Lobe des vorliegenden Buches müssen wir fas gen, daß es durchaus den Eindruck macht, als habe die Verfafferin die Werke der Dichter selbst gelesen und mit richtigem Sinne dass jenige, was für die Jugend, denn für diese ist das Buch hauptfächlich bestimmt, geeignet schien, ausgewählt. Sie beabsichtigt diesem Haupttheile, der die beste Zeit der englischen Literatur und die größten Dichter Englands umfaßt, einen kleineren, der die Dichter vor Shakespeare enthält, vorausgehen und einen dritten nachfolgen zu lassen, der von Shelley an bis auf die Gegenwart reicht. Die Anordnung der Dichter ist chronologisch; es hat das her das,,systematically arranged" auf dem Titel keine tiefere Bedeutung, und ist nicht, wie man erwarten durfte, so zu ver: stehen, daß die Dichter eines und desselben Zeitraumes unter ges wisse Gesichtspunkte gebracht, oder daß die einzelnen Dichtungen eines Dichters nach einem gewissen Systeme geordnet waren. Jedem Dichter ist eine kurze Biographie vorausgeschickt, die in deffen nur sehr bescheidenen Ansprüchen genügen kann. Die critical notices, von denen der Titel spricht, beschränken sich auf

ziemlich allgemein gehaltene ästhetische Urtheile. Wichtiger als diese phrasenhaften Beurtheilungen, die nichts Neues enthalten, wäre ein Verzeichniß der Werke, wenigstens der vorzüglichsten, jedes Dichters gewesen, damit man von dem Wirken jedes ein jelnen nähere Einsicht erhalten hätte. Von Shakespeare theilt die Verfasserin_nur ein paar auserlesene Stellen der Dramen (außer einigen Sonetten) mit, aber nicht etwa ganze Acte oder auch nur ganze Scenen, sondern Betrachtungen über einzelne Gegenstände, wie über Tod, Schlaf u.s.w., höchstens ein paar Monologe: das scheint uns gänzlich verfehlte Methode, denn auf diese Weise wird Niemand Shakespeare kennen lernen, und damit wäre die eine Aufgabe, die sich die Verfasserin gestellt hat, die Anschaffung der Gesammtwerke eines Dichters entbehrlich zu machen, in diesem Falle gescheitert. In Schulen wird übrigens das Buch schon wegen seines, wenn auch nicht mit Rücksicht auf den Umfang hohen Preises schwerlich eingeführt werden können. Eine Berlegung in zwei Bånde ware für diesen Zweck rathsam gewesen. Die Terte sind nicht fehlerfrei, zum Theil durch sinn entstellende Druckfehler verstümmelt.

Aesthetik. Tonkunst.

B.

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deren erster, im Verhältniß zum zweiten bedeutend kleiner, in Es zerfällt diese Aesthetik des Klavierspiels in zwei Theile, drei Capiteln,,die Idee im Allgemeinen" behandelt, indem der Verfasser von dem Gedanken ausgeht, daß diese,,Idee" (doch wohl die der musikalischen Schönheit ?) weder durch ein einzelnes könne, sondern dazu,, der gesammte musikalische Kosmos" sich Instrument noch durch die Stimme allein ausgedrückt werden als Organ darbiete. Der Verfasser gehört zu der Art musikalischer Schriftsteller, die bei gründlicher Sachkenntniß und Praxis es lieben, ihren Gedankengängen eine philosophische Färbung zu ges ben, wodurch sie dem wahrhaft guten Inhalte ihrer Sache mehr schaden als nüßen; sprächen die Herren natürlich, ohne diesen philosophischen Anstrich, würden sie ihren Zweck vollständiger ers reichen und dem willigen Leser die unfruchtbare Mühe ersparen, sich durch eine Menge willkürlich neu gebildeter Ausdrücke durchzuarbeiten, für die einfachere längst vorhanden waren. Die drei Reißmann, U., von Bach bis Wagner. Zur Geschichte der Musik. Capitel des ersten Theiles ergehen sich über die Bedeutung und Berlin, 1861. Guttentag. (VIII, 180 S. gr. 8.) 27 Sgr. Eigenthümlichkeit des Pianofortes, geben,,die Umrisse des Kla= Der Umstand, daß der Verfasser von S. Bach die movierschönen", ferner einen Ueberblick über die Entwickelung der derne musikalische Kunst beginnt, hat seinen Grund in der wohl Klaviervirtuositat, und schließen mit einer kurzen Kritik vorhanganz richtigen Behauptung, daß erst seit Bach die musikalische find G. E. Bach, Marburg, Türk, L. Adam, J. B. Cramer, dener Klavierschulen und dahin einschlagender Schriften. Es Kunst eine subjective Entfaltung des Tonkünstlers möglich geJ. N. Hummel, F. Kalkbrenner, Czerny und Moscheles genannt, macht hat. Frühere Stadien dieser Kunst sind entweder starr an vorgeschriebene Formen gefesselt oder es zeigt sich nur erst ein ferner werden Auffäße Schumann's, A. de Kontski's, endlich Ringen des Tonkünstlers,,mit der Tradition zu brechen und das Theodor Kullak's Schule des Octavenspiels, L. Plaidy's techSubject in feine Rechte einzusehen". Seit Bach tritt daher auch nische Studien und Adolph Kullak's Kunst des Unschlags erdie selbständig in fich abgeschlossene Melodie, feit Bach die Umwähnt, woran sich L. Köhler, Marr, Thalberg, A. Kullat noch gestaltung des Rhythmus eigenthümlich auf; beide wichtigen einmal und Brendel anschließen. Der zweite Theil,,die Dars Elemente bringt der Verfasser mit dem Auftreten des Volksliedes stellung des Klavierschönen im Besondern behandelt in zwei in Busammenhang, dessen Mission es gewesen sein soll, die in Abschnitten die Technik und den Vortrag. Unser Urtheil geht da Formeln erstarrte Musik aus diesen Banden zu erlösen. Man hin, daß in dem Buche zu viel Methode enthalten ist, die troß des kann das zugeben, ohne damit zuzugestehen, daß Bach dem schematisierenden Verstandes von Phantasterei nicht frei zu spreVolksliede viel zu danken habe; Mozart, Beethoven u. A. wechen ist, wie folgende Stelle über den singenden Anschlag (das so= nigstens haben ein viel reiferes Verständniß für das Volkslied genannte famose Tonziehen am Clavier) beweist (S. 162):,,der und verdanken ihm viel mehr als Bach, sofern der Verfasser nicht Finger muß die Taste so behandeln, als ob er sie knete oder sich in auch den Choral, den Bach besonders ausgebildet hat, zu dem Wachs abdrücken wolle, er muß fie mit Liebe, mit Wärme anVolksliede rechnen will. Die von ihm zusammengestellten Mu greifen. Der Anschluß an die Taste, der Druck und die Intention fiter find in vier Gruppen vertheilt: den Reigen eröffnen Bach, des Fingernervs, die Seele durch sich auf die Taste zu leiten, find Handel, Gluck, sodann folgt unsere große Trias: Haydn, Mo also die wesentlichen Eigenschaften dieses Anschlags. Die Phan zart, Beethoven. In der dritten Gruppe erscheinen Schubert, tafie kann immerhin der Taste eine höhere Befähigung zumuthen, Mendelssohn, Schumann; den Schluß bilden Weber, Meyers als sie bei ihrem abgeschlossenen Mechanismus besigt, und kann beer, Wagner. Jeder der genannten Meister hat eine kurze ihr einen continuierlich singenden Ton andichten, der Alles das Biographie bekommen mit beigemischter Kritik seiner Wirksam empfindet, was in der Seele vorgeht. Die Fingerspise mag auf teit. Der Verfasser zeigt sich als einen guten, mitunter feinen Nuancierungen ausgehen, die nur dem Kehlkopfe zukommen, Beobachter und wir haben mit Vergnügen in seinem Buche ge- auf Beben, Anschwellen, Abnehmen, selbst auf die sprachliche lesen. Ob seine Beurtheilung der modernsten Meister Stich hals Eindringlichkeit der Declamation und geistige Klangfarbe. Ift ten wird, kann gegenwärtig Niemand entscheiden, unseres Bes eine solche Intention von einem richtigen Verständnisse der Musik dunkens müßte man aber mit Ausdrucken wie,,wundervoll", überhaupt unzertrennlich, so ist sie, so seltsam dies auch erscheiB. bei Meyerbeer'schen Effectstückchen, etwas zurückhaltender nen mag, auch auf den im Ganzen (was heißt im Ganzen hier?) fein, was bleibt denn dann zur Bezeichnung für wahrhaft Gro: unempfindlichen Mechanismus des Hammeranschlags nicht eins Bes noch übrig? Meyerbeer wird ungleich höher als Wagner ge- flußlos." Unserer Ansicht nach reduciert sich dieses famose Tonstellt, es heißt S. 177:,,Es würde unendlich wenige Mühe versiehen am Claviere, wenn wir uns einen musikalisch gebildeten urfachen, den gesammten musikalischen Ausdruck Wagner's auf Spieler vor demselben denken, auf nichts anderes, als auf eine einige wenige melodische Phrasen und harmonische Wendungen die in diesem Falle nicht durch harten Stoß, sondern durch einen geschickte Benußung der Schwingungsdauer der einzelnen Saiten, zurückzuführen. Aus dem ungeheuer reichen Schahe musikalischer Gefühlsdarstellungen, wie er sich durch den Fleiß unserer großen fanften Druck zum Tönen gebracht wurden. Es ist der angeführte und kleinen Meister angesammelt, hat er sich einzelne, und zwar den Verfasser vollständig dem Boden der Wirklichkeit entrückt Fall nicht der einzige, in welchem eine zu weit getriebene Theorie pointenreiche angeeignet, und damit bestreitet er seine ganze Charakteristik. Das sind die immer, auch bei ihrer häufigen hat, auch die Fingergymnastik hat eine so vielfach gegliederte Verwendung noch überraschenden Bewegungen nach der Ober- Eintheilung erfahren, daß man in Wagner's Worte ausbrechen und Untermediante, mit welcher Wagner verschwenderisch ummöchte: geht und mit denen er die ganze Charakteristik seiner,,Elfa“ bestreitet, ferner chromatische Modulationen durch den verminder ten Septaccord oder auch ganz frei in Sertaccorden vermittelt, die diatonische und chromatische Tonleiter, Arpeggien und Geigentremolos und einzelne melodische Phrasen, die fast immer Weber

Wie schwer sind nicht die Mittel zu erwerben,
Durch die man zu den Quellen steigt!
und eh' man nur den halben Weg erreicht,
Muß wohl ein armer Teufel sterben.

Oberhoffer, H., Musiklehrer, Harmonie- und Compositionslehre | Allgemeine Zeitung. Beilage Nr. 154–159.
mit besonderer Rücksicht auf das Orgelspiel in katholischen Kir-
chen klar und fasslich dargestellt. Luxemburg, 1860. Heintze's
Verlag. (X, 455 S. gr. 8.) 2 Thlr. 20 Sgr.

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Der Sommers

Inh. Eine Schilderung der Bundesstadt Washington. VI.
dienst auf den badischwürttemberg. Bahnen u. die Paris-Wiener Bots
verbindung. Die Hansestädte u. die deutsche Kriegsflotte. ·
Der Reis
rath u. die Landtage in Desterreich. Engl. Blaubuch üb. Schleswigs
Holstein. (IV.) Lord Stanhope's Biographie William Birr's. -
Die finanzielle Krisis in Konstantinopel. Schlußbetrachtungen üb. Zel
lenhaft. (II.) Das Erdbeben von Mendoza. - Die Rumanen in Sie
benbürgen. Aus Syrien. Die Umwandlung von Paris durch den
Gafarismus. Der badische Antrag über den Oberbefehl. Fürft Des
loff. Zur Geschichte des Zahlenlotto. Die Gröffnung des außerors
dentl. Congresses u. die Präsidentenbotschaft der Gonföderirten Staaten,

-

Der Verfasser dieser empfehlenswerthen Harmonielehre sagt
in der Vorrede, daß es befremden möchte, einem Lehrbuche dieses
Inhalts eine confeffionelle Tendenz zu geben. Dieses Befremden
ist aber nur ein scheinbares, da Jeder, der sich überzeugt hat, wie
ganz anders als bei uns die Musik in den katholischen Gottes-
dienst eingreift und wie wenig geschickt diese Seite in den meisten
katholischen Kirchen vertreten ist, es jedenfalls wird gut heißen
müssen, wenn ein der Sache so kundiger Mann, wie der Ber-
fasser vorliegenden Buches, sich der Mühe unterzogen hat, den
Organisten auf den Standpunkt zu heben, von dem aus ihm eine Deutsches Museum. Hrsg. von R. Prug. Nr. 24.
würdige Begleitung des Gottesdienstes möglich werden kann.
Die musikalischen Lehren über Harmonie und Composition, die
in diesem Buche klar und verständlich, aber durchaus nach der
uns auch geläufigen Methode vorgetragen werden, können den Blätter für literarische Unterhaltung. Nr. 24.

Morgenblatt für gebildete Leser. Nr. 24.
Inh. Helene. Reclamirte Schiller'sche Gedichte. (Schl.) Die Wiener
Volkspose u. das moderne Theater. (Schl.) Gute Stunde. (Gedicht.)

Inh. Hannoversche Zustände.
Briefe. IX.

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Geift oder Gespenst? 11.

Defterreichiste

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Inh. Jul. Frauenstädt, tendenzióse u. tendenzlose Politik.
fing, Grzahlungen aus dem jüdischen Volksleben. Aus Weimars
Standalchronif. Mar. Perty, Forschungen üb. das Menschengeschlecht,

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confessionellen Unterschied nicht zeigen, wenn sie auch die Sphäre eines Organisten überschreiten. Mit besonderem Interesse aber wird der Organist die Auseinandersehungen über den Gregorianischen Choral und die Anleitung lesen, die ihn die Begleitung der Magazin für die Literatur des Auslandes. Nr. 25. Choralmelodie überhaupt, nach dem Charakter der sogenannten alten Kirchentöne und Kirchentonarten zu lehren unternimmt, welchen Punkten in diesem Lehrbuche ein vorzügliches Augenmerk gewidmet worden ist. Da auch uns die Kirchenmusik der alten vorprotestantischen Zeit sehr werth geworden ist, so steht zu hoffen, daß die Ausführungen über den Gregorian. Choral und die Kirchentonarten auch nichtkatholischen Organisten und Mufikern willkommen sein werden. Der Verfasser bekundet überall eine jedenfalls durch mehrjährigen Unterricht gewonnene klare Königsb. Sonntagspost. Hrsg. von J. Rupp. Nr. 23. und sichere Darstellungsweise seines Gegenstandes. Unter den Beispielen in der Lehre von der Composition trifft man natürlich häufig auf S. Bach, Händel und die bekannten drei großen Mei- Bremer Sonntagsblatt. Red. Fr. Pleger. Nr. 23. fter unserer Zeit (S. 173 aber auch auf einen Blumenthal und Pauer?), allein auch auf seltenere Beispiele, wie S. 362 auf eine Motette von Jac.v. Berchem, auf Palestrina's O salutaris hostia (das dem Verfaffer eher aus Tucher's Sammlung bekannt sein konnte, als aus der späteren von Lück und Proske). Auch hat es Unterhaltungen am häusl. Herd. Hsgbr. K. Guşkow. Nr. 24. uns gefreut, daß der Verfasser Beispiele aus den Arbeiten des gemüthvollen Erfurters, M. G. Fischer, beigezogen hat. Bei der Besprechung der in unserer Musik üblich gewordenen Formen kommt der Verfasser auf eine siebenfache Rondoform, wogegen Marr (Beethoven Thl. 1) nur fünf zergliedert; eine Erwähnung håtte der bekannte Berliner Theoretiker doch wohl verdient, da der belesene Verfasser sicher die Arbeiten dieses Collegen nicht unberücksichtigt gelassen hat und sonst beweist, wie bekannt er mit der musikalischen Literatur ist. Sollte ein Refler des Titels und die confessionelle Tendenz ihn hier befangen gemacht haben, so wollen wir gerechter sein und seiner Arbeit unsere Anerkennung nicht versagen.

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Erdmann, der Gasprüfer. Wittstein, Beobachtungen über die Farbe des Wassers. Harless, zur innern Mechanik der Muskelzuckung. -v. Martius, literarische Schenkung zum Gedächtniss seiner 40jähr. Mitgliedschaft in der Akademie. Vogel jun., über die Fällung des schwefelsauren Manganoxyduls durch Silberoxyd. Wagner, zur Berichtigung einiger Angaben des Hrn. Dr. Lindermayer in Athen in dessen Aufsatze üb. die fossilen Knochenreste von Pikermi. Pfaff, Untersuchungen üb. die thermischen Verhältnisse der Krystalle. Steinbeil, Nachträgliches über ein Fernrohr mit Objectiv nach Gauss. Christ, über eine Münchener Handschrift der Charaktere des Theophrast. v. Sybel, über die Regierung Kaiser Leopold II.

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Inh. 3. G. Klemm, von Garacas nach Puerto Cabello. I. — Rosa Dorn, die Camellien. 11. Berth. Sigismund, Grbweisheit der Mütter. Die Gartenlaube. Red. Fr. Stolle u. A. Diezmann. Nr. 25. Inh. O. Ruvpius, ein Deutscher. (Forts.) Eine Grinnerung an Frieds rich den Großen. (Schl.) -C. Vogt, Vorlesungen über nüzliche, x. Thiere. III. (Søl.) Die älteste noch vorhandene Landkarte, H. Temme, deutsche Herzen, deutscher Böbel. (Forts.)

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Druck von Breitkopf und Härtel in Leipzig.

Literarisches Centralblatt

1861.

29. Juni.

für Deutschland.

Verantwortlicher Herausgeber Prof. Dr. Fr. 3arnde.

Verlegt von Eduard Avenarius in Leipzig.

Diese Zeitschrift erscheint jeden Sonnabend. Der Preis für ein Vierteljahr ist 1 Thlr. 10 Sgr.

Theologie.

Allgemeine Kirchen-Zeitung. Red. von C. Strack. Nr. 41–46.
Inh. Die Angelegenheit des Waisenhauses in Elberfeld. Bürgerliche
Mannhaftigkeit. Die Bruchsaler Conferenz. Die möglichen Gefab
ren einer Presbyterials u. Synodal-Verfassung. Der Entwurf einer
Kirchenverfassung für Baden. Die Verfassung der evangel. Kirche in
Defterreich. I. II.

Protestantische Kirchenzeitung für das evangelische Deutschland.
Hrsg. u. red. von H. Krause. Nr. 22. 23.

Inh. H. Krause, die evangel. Kirche vor dem Abgeordnetenhause.
Junge, für die überwiegende Wichtigkeit kirchlicher Organisation.
Weise, H. Ewald's,,Jahrbücher der biblischen Wissenschaft."
Evangelische Kirchen-Zeitung. Hrsg. von E. W. Hengstenberg.
68. Bd. 5. Heft.

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Moderne Römische Gotte8

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großen Vorgänger bestand hierbei nur darin, daß er von dem Indifferentismus frei war, welcher den lehteren beherrschte.

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Schon während des Lebens Friedrich Wilhelm's IV fehlten uns nicht die Materialien, um in der angedeuteten Weise denfelben zu beurtheilen, aber wir kannten nicht alle Details zur Begründung, und es fehlten uns für viele Thatsachen und Bestimmungen des Kirchenregiments die zur Motivierung dienenden eigenen Erklärungen des Königs. Darum begrüßen wir die Schrift des Hrn. Richter als eine höchst willkommene, indem diefelbe geeignet ist, diesem Mangel zu gutem Theile abzuhelfen. Dr. Dieselbe bringt uns nämlich Auszüge aus zwei Auffäßen des Königs aus dem Jahre 1845 und aus den Aufzeichnungen einer eingehenden mündlichen Eröffnung des Königs aus dem Jahre 1853. Von den beiden Auffäßen hatte ihr hoher Verfasser selbst geäußert: Ich halte dafür, daß die Gedanken, welche diese Blätter füllen sollen, ein Vermächtniß für kommende Geschlechter werden" (S. 39). Damit diese Ansicht des Königs ganz in Erfüllung ginge, war aber eigentlich eine vollständige Mittheilung der Auffage erforderlich. Daß dies,,nicht thunlich erschien", be klagen wir. Wenn Hr. Richter darüber äußert (S. 16. 17): Wie die beiden Aufsäge schon damals nur einzelnen Freunden der Sache zu vertraulicher Einsicht mitgetheilt wurden, so ist eine vollständige Veröffentlichung derfelben auch jest nicht, und zwar um so weniger statthaft, als der König selbst Manches, was der speciellen technischen Ausführung, also dem beweglichen Theile angehört, später modificiert oder auch ganz aufgegeben hat. Dagegen die in den Auffäßen niedergelegte Grundanschauung hat er nicht nur nicht fallen lassen, sondern oft.... bekannt. In dieser Richtung ist uns denn auch die Mittheilung einzelner Belege gestattet, so müssen wir uns freilich zufrieden geben, den angegebenen Grund aber für die Beschränkung halten wir nicht für genügend. Möge es doch noch in nicht zu langer Zeit ge= stattet sein, daß die Auffäße vollständig bekannt werden!

Inh. Das praktische Christenthum namentlich der Gebildeten. Das Rö nigreich Gottes. Th. Großgebauer. dienste. Die moderne christl. Poeste. Ueber Vesper-Gottesdienste. II. Neue Evang. Kirchenzeitung. Hrsg. von H. Meßner. Nr. 22. 23. Inh. Die preuß. Straf- u. Gefängnißanstalten. Ueber die bürgerliche u. kirchliche Barität der Evangelischen in den deutsch - slavischen Gebieten der österreich. Monarchie nach dem K. K. Patent vom 8. und der Ver= ordnung des Staatsministers v. Schmerling vom 9. April 1861.

Jahrbücher für deutsche Theologie hrsg. von Liebner u. A.

6. Bd. 2. Heft.

Juh.: Schmidt, des Auguftinus Lehre von der Kirche. Fin dogmengeschichtl.
Versuch. Bartholomai, vom Zorn Gottes. Eine biblisch-dogmat.
Studie. Stirm, darf man für die Verstorbenen beten? - M'Cosh,
offenes Sendschreiben an die Kirchen Deutschlands.
Mansel-Maurice'sche Gontroverse.

Dorner, die

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Wir bedauern durch den Raum verhindert zu sein, ausführlich über den ganzen Inhalt der Schrift berichten zu können; namentlich vollständigere Auszüge aus den königlichen Aeußerungen selbst mitzutheilen, versagen wir uns nur ungern. Wenn man Erklärungen begegnet, wie:,,Beide, Territorialsystem und landesherrliches Episkopat, sind von solcher Beschaffenheit in sich, daß Eins allein schon vollkommen ausreichend wäre, die Kirche zu tödten, wäre sie sterblich" (S. 22);,,auf die Gefahr hin, für bizarr und parador gehalten zu werden, erkläre ich: daß ich an sich nichts gegen Presbyter, nichts gegen Bischöfe, nichts gegen Consistorien habe, ja, daß ich ihnen Freund bin, fie sogar für unentbehrlich in der Kirche halte — daß ich aber entschiedener Feind jeder Presbyterial verfassung, jeder Epis kopalverfassung, jeder Consistorial verfassung bin c." (S. 40);,,die Kirche darf kein Glied entlassen, das bürgerliche Gefes giebt jedem Individuo die vollständigste und unbedingteste Bekenntnißfreiheit..." - so wird dies hinreichen, um zur Lectüre und zum Studium der ganzen Schrift anzuregen.

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Das Brandenburgische und Preußische Regentenhaus steht keinem anderen in der Fürsorge für die Ungelegenheiten der Kirche nach, unter allen Fürsten aber, welche auf dem Preußischen Throne faßen, nimmt Friedrich Wilhelm IV hierin vielleicht die hervor ragendste Stelle ein. Erst, nachdem der König der Zeitlichkeit entrückt ist, beginnen die bisherigen befangenen und mißliebigen Urtheile in ihr Gegentheil umzuschlagen und die ungerechten Vorwürfe zu schwinden. Erst jest kommt die vollere Einsicht in die Motive der Maßnahmen während der Regierung des Königs Darüber, was der König unter den,,rechten Händen“ verauf dem Gebiete der Kirche, deren Ziel kein anderes war als stand (S. 37 f.), denen er seine Episkopalrechte übergeben wollte, Freiheit und Autonomie. Der König war ein entschiedener Geg: wie er sich als Freund der Union nicht im Widerspruche mit sich ner des Staatsregiments in der Kirche und ein ebenso entschie: selbst befand, als er 1852 und 1853 scheinbar einander widerdener Freund der Gewissensfreiheit. Wie Friedrich's des Großen spredende Cabinetsordres erließ (S. 75 f.) u. f. w., erhält der war auch seine Marime:,,In Preußen kann Jeder nach seiner Leser befriedigenden Aufschluß. Sehr wahr schließt der Verfasser: Façon selig werden, und der Unterschied zwischen ihm und dem,, auch Diejenigen, welche die Heilung der Schäden der Kirche

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