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sich von jeder andern menschlichen Stimme unterscheidet und die abhängig ist vom Temperamente und der gesammten Bildung des Singenden, alles übrige unklare Gerede wollen wir vergessen, aber noch einmal fragen, wissen wir nun was Timber ist? Ich glaube, schwerlich.

Vermischtes.

Literarische Anzeigen.

Buchhandlungen zu beziehen:
Bei Georg Reimer in Berlin ist erschienen und durch alle

Der Zeitgeist und die Kirche. Von Dr. Christian German.
15 gr.

Shakespeare's Gedichte. Deutsch von Wilhelm Jordan. 1 Thlr. 20 gr.

Die Grenzboten. Hrsg. von G. Freytag u. 3. Schmidt. Nr. 29. Ueber die Größe und Figur der Erde. Eine Denkschrift zur Be

:

-

Inh. Französische Zustände. — Die Rauhhäusler. Die Turnkunft in Deutschland. Zur Reform des Behördenwesens. 2. Die Pariser Kunstausstellung von 1861 u. die bildende Kunst des 19. Jahrh. in Frankreich. 1.

Von der preuß. Grenze. — Gine engl. Stimme üb. das Londoner Brotokoll. Allgemeine Zeitung. Beilage Nr. 181–187.

Inh.: Skizzen aus Nordamerika (Boston). (Schl.) Gavour u. Schmerling.

Der Paris-Wiener Verkehr u. die mangelh. Poftverbindungen. Beip's
,,Jakob Böhme“. Ueber Bosnien u. die Herzegowina. (III.)
Stellung des 2. Decbre. in Europa. Die gegenwärt. Lage Merico's.-

Zur

Zur bayerischen Gerichtsorganisation. (II.) Vischer's Sur Vermitt

-

lung der class. Philologie u. der allgem. Bildung. Ad Scholl üb. die Tetralogie des attischen Theaters. Die Reftauration des Stephansdoms

in Wien. General Gerland. (Nekrolog.)

Wissenschaftl. Beilage der Leipziger Zeitung. Nr. 55 u. 56.

Inh. Das deutsche Handelsgefeßbuch. Zur Beurtheilung der volkswirthschaftl. Zustände des heutigen Frankreich.

Morgenblatt für gebildete Lefer. Nr. 28.

gründung einer mitteleuropäischen Gradmessung nebst einer
Die Rechtsbildung in Staat und Kirche. Von Ernst Meier.
Uebersichtskarte von J. J. Baeyer. 20 gr.
1 Thlr. 10 Sqr.

Geschichte Spaniens zur Zeit der französischen Revolution. Ven
Hermann Baumgarten. 2 Thlr. 20 Sqr.
Geschichte der Erdkunde und der Entdeckungen. Vorlesungen an
der Universität zu Berlin gehalten von Carl Ritter.
Herausgegeben von H. A. Daniel. 1 Thlr. 15 Sat.
Die Rechtsprechung des Königlichen Ober-Tribunals in Straffachen.
Herausgegeben von F. C. Oppenhoff, Ob.-St.-Anw.
beim Königl. Ober-Tribunal. Ersten Bandes viertes Heft.
Der Band von sechs Heften 2 Thlr.

Inh. Riehl's „Die deutsche Arbeit." Eine deutsche Hausfrau in Frank- Preußische Jahrbücher. Herausgegeben von R. Havm.

reich. (Forts.)

Die beiden Cousinen. (Forts.)

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Siebenten Bandes sechstes Heft. Inhalt: Ferdinand Christian
Baur. Preußen und das Meer. Ein deutscher Seebund. -
Ein Gang durch die Jesuitenschule. Zwei süddeutsche Corre
spondenzen. (Aus München. Vom Main.)
Krisis. Politische Correspondenz.
von sechs Heften 3 Thlr.

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-

3ur amerikanischen Notizen. Der Band

Durch alle Buchhandlungen ist zu beziehen:

Matthiä, August, ausführliche griechische Grammatik. 3
1 Thlr.
Theile. 3. Aufl. (Thlr. 4. 15 Ngr.)
Pindari carmina, cum lect. var. et adnott. iterum cur.
C. G. Heyne. Ed. nova correcta et ex schedis Heyn.
aucta. 3 tomi. (Thlr. 12.)
1 Thlr. 15 Ngr.
Zonarae, Joann., et Photii lexica graeca ex cood. mss.
nunc primum edita, observv. illustr. et indicibus instructa.
Tom. I. II. cont. Zonarae lexicon edd. J. A. H. Tittmann,
tom. III. cont. Photii lexicon. Edd. Godofr. Hermann.
3 Thlr.
3 tomi. (Thlr. 24.)
Leipzig, Juli 1861.

F. C. W. Vogel.

Gin Bei Otto Meissner in Hamburg erscheint seit April d. J. :

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Hamburgische Gerichts-Zeitung. Herausgegeben von mehreren Hamburgischen Juristen unter Redac

tion von Dr. Julius Nathan.

Wöchentlich eine Nummer. Preis 1 Thlr. pr. Quartal. Die Hamburgische Gerichts-Zeitung bringt vorzugsweise eine Darstellung der interessanteren Streitfälle und Entscheidungen des Hamburgischen Handelsgerichts mit besonderer Rücksicht auf solche Präjudicate, die auch dem Aus

lande von Interesse sein müssen.

In gegenwärtigem Augenblick, wo die Einführung eines neuen deutschen Handelsgesetzbuches und mit demselben die Gründung neuer Handelsgerichte bevorsteht, muss die Bekanntschaft mit den Institutionen u. Entscheidungen des Hamburgischen Handelsgerichts, welches seit einem halben Jahrhundert in anerkannt musterhafter Einrichtung besteht und bei dem grossartigen Handelsverkehr Ham

Bewohnern der Verein. Staaten. Bilder aus Bulgarien u. dem Balzburgs in den mannigfachsten Streitfragen zu entscheiden bat, eine

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Literarisches Centralblatt

für Deutschland.

Verantwortlicher Herausgeber Prof. Dr. Fr. 3arncke.

Berlegt von Eduard Avenarius in Leipzig.

1861.

Diese Zeitschrift erscheint jeden Sonnabend. Der Preis für ein Vierteljahr ist 1 Thlr. 10 Sgr.

No 30.€

27. Juli.

Theologie.

Werner, Dr. Karl, Prof. zu St. Pölten, Franz Suarez und die,,befreundete" Zeitschriften ersucht, mit ihrem Urtheile das Er-
Scholastik der lesten Jahrhunderte. 1. Bd. Regensburg, 1861.
Manz. (XII, 598 S. gr. 8.) 2 Thlr. 15 Sgr.

3 Kön. 18, 44 durch die Mönche vom Berge Carmel, im Buche selbst nachgelesen zu werden verdienen (S. 385 — 398). Da der Verfasser am Schlusse der Vorrede den Absichten seines Versuchs scheinen des Schlußbandes abzuwarten, weil erst mit diesem Suarez's Lehre zur vollständigen Uebersicht gebracht und Plan und Anlage dieser Schrift kennbar hervortreten werde, so halten wir es, obgleich wir nicht zu den oben bezeichneten gehören, für | geziemend, auch das unsere bis dahin zurückzuhalten.

Philosophie.

Der Gedanke. Philosophische Zeitschrift. Organ der philosoph. Gesellsch. zu Berlin. Herausg. von Dr. C. L. Michelet. II. Bd. 1. Hft. Berlin, 1861. Nicolai'sche Verlagshdig.

Ioh. Feuerlein, Rousseau'sche Studien. II. Der Gesellschaftsvertrag. Michelet, die logischen Grundprincipien der Repräsentativ-Verfassung.

Susemihl, Dr. Frz., Prof. in Greifswald, die genetische Entwicklung der Platonischen Philosophie einleitend dargestellt. II. Thl. II. Hälfte. Leipzig, 1860. Teubner. (XXVIII, u. S. 313 — 696. gr. 8.) 2 Thlr.

Wer sich um die Geschichte der Jesuiten und ihrer wissenschaftlichen Leistungen, insbesondere auf dogmatischem und poles mischem Gebiete interessiert, wird in diesem Buche viel Anziehendes, insbesondere die Spuren eines reichen literarhistorischen Apparates, der nur an vielen Orten in bloße Aufzählung von Büchertiteln ausartet, antreffen. Der große Franz Suarez'', aus altadeligem Geschlechte, zu Granada 1548 geboren und 1617 gestorben, gehörte,,als einer der fruchtbarsten Schriftsteller, die es je gegeben," (feine Schriften, nicht einmal vollständig, machen in der Gesammtausgabe [Venedig 1740 ff.] 23 Foliobände aus) zu den Hauptvorfechtern der katholischen Kirche gegen Protestantismus und Jansenismus, und wurde seines scholastischen Scharfsinnes und feiner ausgebreiteten Gelehrsamkeit wegen felbst von Männern der Gegenpartei geachtet, wie denn Leibniz in feinen Schriften, namentlich in der Theodicee, häufig auf ihn Rücksicht nimmt. Einer Inschrift im Collegium zu Coimbra, wo er gelehrt hatte, zufolge war er: Europae atque adeo orbis universi magister appellatus: Aristoteles in naturalibus scientiis: Thomas Angelicus in divinis: Augustinus in polemicis Gegen das,,Postulat“ des Verfassers, daß,,in der chronoete., gulegt oculus populi christiani; sed suo solius judicio logischen Abfolge von Platon's Schriften dessen philosophischer Dihil. Im Leben galt er als Heiliger; mehrere Züge, die der Entwickelungsgang gegeben sei,'' hat bekanntlich Bonis in seiVerfasser von ihm erzählt, offenbaren einen feltenen Grad von nen,,Platonischen Studien seine Stimme erhoben und über Selbstbeherrschung, Entsagungsfähigkeit, Demuth und Menschen- | dasselbe, indem er es,,unerwiesen und unerweisbar“ nennt, nach liebe; andere Dinge, die der Verfasser ganz ernsthaft beibringt, | des Verfassers eigenem Geständniß ein,, entschiedenes Verdamz. B., daß sein Geist, der Zeit und Welt entrückt, mehrmals den mungsurtheil" ausgesprochen. Der Verf. vertheidigt sich gegen Körper, lichtumflossen, etliche Palmen hoch über der Erde schwe- dasselbe im Vorworte in bescheidener aber nachdrücklicher Weise, bend, erhielt, daß er die Gabe der Weissagung besaß u. f. w. (S. indem er auf die,,ganz eigenthümlich zwingende Kraft der 88), überlassen wir ihm als Historiker zu vertreten. Ueberhaupt | Wahrheit“ hinweist, welche in dieser Hermann-Stallbaum'schen tritt der Verfasser fast immer als Lobredner auf, er nimmt ent Hypothese liegen müsse, da sich ihr mit Ausnahme seines Gegschieden Partei für den Orden und läßt für die Gegner keinerlei ners,,fast alle Forscher von Bedeutung", Schwegler, Steinhart, Rechtfertigung gelten. Der vorliegende Band umfaßt die Ent: Deuschle, Alberti, Zeller, Michaelis, Ueberweg, der großen Difstehung und Verbreitung des Jesuitenordens sammt seinen ersten ferenzen unbeschadet, welche im Uebrigen zwischen ihnen stattErfolgen auf dem Gebiete der theologischen Controverse, Suarez's finden, angeschlossen hätten. Er selber hätte, wie er hinzufügt, Kampf gegen den Anglikanismus und Gallikanismus, sowie ge- als Böckh's und Trendelenburg's Schüler, viel mehr Grund gegen den Janfenismus und reinen Augustinismus, sowie seine habt, Schleiermacher's Ansicht sich zuzuwenden, und nichts als natürliche Theologie und deren Verhältniß zur scholastischen und die,,siegreiche Macht der Wahrheit" könne es gewesen sein, nachscholastischen Philosophie. Wir heben aus jenen als vorzug- welche ihn troßdem gezwungen habe, dessen Principien in der lich interessant die Erörterung der Frage, ob die Kirche und ins Folge nur noch in beschränktem Maße anzuerkennen. Die Eins besondere die Jesuiten den Fürstenmord gebilligt oder gar auto-wendungen von Brandis, auf welche Boniß entschiedenes Gewicht risiert, und ob der Papst das Recht habe, den Unterthaneneid zu lege, seien aber nur gegen die Hermann'sche, nicht aber gegen die lösen, sowie die Darstellung der Streitigkeiten über die Gnaden vielfach modificierte des Verfassers gerichtet, und selbst dieser habe lehre und den Probabilismus hervor. Es versteht sich, daß der sich genöthigt gesehen, an Schleiermacher's Anordnung wesentliche Verfasser hier wie überall den Orden zu entlasten fucht. Das Beranderungen, und zwar solche anzubringen, welche es,,gerajüngste Dogma der katholischen Kirche, zu dessen Vertheidigern then erscheinen lassen, eine ehrenvolle Capitulation abzuschließen" die Jesuiten und insbesondere Suarez gehörten, wird von diesem (S. XIII). In ähnlicher Weise weist der Verfasser die übrigen aus der dogmatischen Richtung der Scotisten und Jesuiten auf Vorwürfe einer,,sinnreichen Deutelei", sowie der Absicht zurück, dem Gebiete der kirchlichen Anthropologie und Gnadenlehre de-,,nicht sowohl eine historische Darlegung der Platonischen Phiduciert und dabei aus dem,,monumentalen“ Werke Carlo Paf- | losophie, als Philosophie überhaupt durch das Organ der Platonifaglia's, welches zur Verherrlichung der feierlichen Verkündung schen Schriften zu entwickeln." Jenen stellt er,,ruhig" dem der immaculata conceptio in drei, je über 1000 Seiten starken Urtheile der Zukunft anheim, gegen diesen schüße ihn der UmQuartbänden 1854 zu Rom erschien, in jedem Betracht merk- stand, daß seine persönliche philosophische Ueberzeugung Aristoteles würdige Auszüge gegeben, die, sowie die Auslegung der Stelle | und Leibniß weit näher liege als Platon oder Spinoza (S. XVIII).

Der vorliegende Schlußband nun umfaßt in der dritten Reihe stimmt er im Wesentlichen überein mit Pauli's gleichzeitig ent der Platonischen Werke, den,, constructiven Dialogen", den standenem Essay (in dessen Bildern aus Alt-England). Aber Limãos und Kritias, deren Abfassungszeit der Verfasser während Pauli grundsäßlich darauf verzichtet, die Thatsachen in die lesten Zeiten vor der zweiten Sikelischen Reise Platon's psychologisch zu erklären, bildet dies einen Hauptzweck der gegen: verlegt (S. 503), während er sich zugleich auch durch die uns wärtigen Arbeit. Der Verfasser gelangt, natürlich durchweg im gleich höhere Auctorität des Aristoteles" nicht abschrecken läßt, in strengsten Anschlusse an die von Quicherat veröffentlichten ProceßBetreff des ersteren,,wirklich den Weg der symbolischen Aus- Acten, zu dem für die moderne Wissenschaft einzig möglichen legung mit den Neuplatonikern zu wandeln, wie dies auch schon | Resultate, welches auch Karl Hase gefunden hat. Eine dem ,,unmittelbare" Schüler Platon's, z. B. Xenokrates thaten, Vortrage vorausgeschickte Einleitung erörtert die allgemeinen hierauf die Gefeße, die er im Einklange mit allen bisherigen Grundsäge, welche dem unbefangenen Leser so selbstverständlich Berichterstattern als das leßte Werk Platon's ansieht, mit dessen | erscheinen, daß wir lebhaft daran erinnert werden, wie jung die Abfassung derselbe noch in seinen lezten Tagen beschäftigt war wahrhaft wissenschaftliche Geschichtsforschung noch ist. Auf die (S. 561). Rücksichtlich der letteren entwickelt der Verfasser den Frage, welche Proceß-Acten die Grundlage der Untersuchung zu eigenthümlichen Gedanken, daß das Scheitern des ernstlichen bilden hätten, die Acten des eigentlichen Processes oder die des Versuchs einer rein dialektischen Ausführung des vollständigen späteren Rehabilitationsprocesses aus den Jahren 1450-1456, Systems der Ideen zusammen mit dem aus Sikelien mitgebrach ertheilt der Verfasser die schlagende Antwort, nur die kritische ten Mißmuthe einen Zweifel an dem rein dialektischen Vermögen Benuhung beider könne entscheiden. Einzelnen unzweifelhaft des Menschen in Platon hervorgebracht haben möge, in welchem überlieferten,,wunderbaren Erscheinungen gegenüber gesteht der,,vollständige Schlüssel zu den Gefeßen liegt. Denn wenn der Verfasser offen, daß er unvermögend sei sie zu erklären; aber selbst das Höchste, was der Mensch nach Platon's Ueberzeugung | er hålt fest an dem Arióm,,,daß es eine ewig feststehende und ers besigen könne, sich als schwach und mangelhaft erweise, was kennbare Weltordnung giebt." Und aus den Gesezen dieser bleibe da noch von allem Anderen zu hoffen (S.695)? Es mache erkennbaren Weltordnung wird denn auch der Charakter der einen tragischen aber zugleich großartigen Eindruck, zu sehen, wie Jungfrau in allen wesentlichen Punkten genügend erklärt. In wohl Mancher es erlebt haben möge, am Ende seiner Tage an der That waren alle Vorbedingungen einer Mythenbildung da dem gesammten Werke seines Lebens irre zu werden, aber,,kein mals vorhanden:,,zunächst eine hilfsbedürftige Zeit und ein an Anderer vielleicht hätte es vermocht, die Zerstörung dieses Gebäu- | sich selbst verzweifelndes Geschlecht; dann eine wirkliche Erscheindes dergestalt in der Form eines großartigen architektonischen | ung so groß und erhaben, daß der Verstand Mühe hat, sie zu bes Werkes darzustellen" (S. 690). In einigen Jahren denkt der greifen." Mit Freuden begegnen wir hier einer Eigenthüm achtungswerthe Verfasser seiner Schrift laut der Vorrede eine lichkeit, worauf die moderne Wissenschaft mit gerechtem Stelze Sammlung von Berichtigungen und Ergänzungen folgen zu blicken darf, der Thatsache, daß Naturwissenschaft und Geschichtes Lassen. forschung einander in die Hände arbeiten. Hecker's Vorträge über Visionen sind dem Verfasser von wesentlichem Nugen gewesen.

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Auch mit dem dritten Hefte ist der Abschluß dieser werthvollen Sammlung noch nicht erfolgt, das vierte, welches eine kritische Ausgabe der Berichte über die Einführung der Refor: mation in Hamburg, mit einer Reihe neu entdeckter lehrreicher Actenstücke, nebst der Einleitung, dem Register und Wörterbuche enthalten wird, soll in einigen Monaten erscheinen. Bis dahin wird also eine eingehendere Besprechung zu verschieben sein. Einstweilen begnügen wir uns mit der Bemerkung, daß diese Chroniken hauptsächlich für das 15. und 16. Jahrhundert von Bedeutung sind. Der Name Lappenberg's bürgt für die musters hafte Bearbeitung, und man wird den Hamburgern nur Glück wünschen können, daß ihr berühmtester Mitbürger nach der Her: ausgabe der älteren Geschichtsquellen des Nordens, der Bremer Chroniken, des Hamburger Urkundenbuches, nun auch noch durch diese Sammlung sein Werk krönt, und die so arg vernachlässigten jüngeren Chroniken, deren kritische Sichtung wegen der großen Schwierigkeiten bisher an so wenig Orten ausgeführt ist, für Hamburg bald gesammelt und gereinigt vorliegen werden. Sickel, Th., Jeanne d'Arc. (Abdr. aus d. hiftor. Zeitschrift 1860.) München, 1860. Wien, Gerolds Sohn in Comm. (80 S. gr. 8.)

12 Sgr.

Der Verfasser, der sich um die Geschichte des mittelalterlichen Frankreichs schon so vielfach verdient gemacht hat, giebt uns hier einen zu Wien gehaltenen Vortrag über die wunderbare, den Scharfsinn der Forscher immer auf's Neue reizende Erscheinung der Jungfrau von Orleans. In der Erzählung der Thatsachen

Palm, Herm., Oberlehr., die Conjunction der Herzoge von
Liegnitz, Brieg und Dels sowie der Stadt und des Fürstenthums
Breslau mit den Kurfürsten von Sachsen und Brandenburg und der
Krone Schweden in den Jahren 1633-1635. Nach handschriftlichen
Quellen des schlesischen Provinz.-Archivs dargestellt. Breslau, 1861.
Druck von Nischkowsky. (142 S. gr. 8.)

Der durch seine gründlichen und geschmackvollen Arbeiten rühmlichst bekannte Literarhistoriker Palm hat in der Zeitschrift des Vereins für Geschichte und Alterthum Schlesiens einen auf Urkunden und die vorhandenen gedruckten Quellen gestüßten, auch nach Menzel's und Stenzel's Forschung viel Neues bietenden und viele Einzelheiten aufklärenden Beitrag zur Geschichte des 30jährigen Krieges gegeben, der das, was Helbig aus dem Dresdner Archive mitgetheilt hat, theils bestätigt, theils ergänzt. Der Verfasser zeigt sich in dieser seiner ersten Schrift auf dem Gebiete der eigentlichen Geschichte mit den hier in Frage kommenden Verhältnissen wohl vertraut und versteht durch klare und ans schauliche Darstellung auch für den theilweise etwas trockenen Stoff das Interesse zu erregen. Die einzige Ausstellung, die Ref. machen muß, betrifft S. 42, wo bei der kurzen Hindeutung auf die Unterhandlungen des Herzogs von Friedland mit Kurs fachsen vor der Ermordung Wallenstein's die im sächsischen Archive gewonnenen Aufklärungen nicht genügend benugt zu sein scheinen.

Mebes, Jul., Oberst z. D., Beiträge zur Geschichte des Branden burg-Preußischen Staates und Heeres. (In 4 Bdn.) 1. Bd. Berlin, 1861. Lüderig Verlagshandig. in Comm. (XXVII, 936. gr. 8. mit 3 genealog. Tabb., Plänen u. 1 Uebersichtskarte in Fol.) 3 Thlr.

Schon seit längerer Zeit ist das Erscheinen dieser Beiträge angekündigt worden, und wir sehen nun den ersten Theil einer haft riesenhaftes Material zu bewältigen wußte. Als eigentliche Arbeit vor uns liegen, die mit unermüdlichem Fleiße ein wahrs Beiträge zur Geschichte können indessen nur die Auffäße der ersten Abtheilung dieses Bandes betrachtet werden, sie enthalten eine sehr abgerundete, angenehm zu lesende Geschichte der beiden ersten Jahre des 7jährigen Krieges bis zur Eroberung von Schweidnit 1758, dann die gedrängten Biographien von 317 preußischen Generalen von 1740-1763, alfo der Periode der schlesischen Kriege angehörend, und mit einem alphabetischen Register zur

erleichternden Aufsuchung begleitet. Hieran schließt sich ein Nach=| weis von 259 brandenburgisch - preußischen Generalen aus der Zeit 1578 bis 1740, mit kurzen Biographien der vorzüglichsten unter denselben; endlich noch ein Nachweis der Regiments Chefs von 1619 bis 1763, welcher alle Waffengattungen umfaßt und sich zugleich über die Entstehung der einzelnen Corps und über die Entwickelung des Festungswesens in aller Kürze verbreitet.

Länder und Staaten in übereinstimmender Weise so behandelt, daß er die natürliche Grundlage der Pyrenäischen Halbinsel, der Alpen und der Alpenhalbinsel, Frankreichs, der niederrheinischen Tiefebene, Großbritanniens, Skandinaviens, Danemarks, Deutschlands und Desterreichs, der türkisch - griechischen Halb insel, des nordöstlichen oder russischen Tieflandes nach ihren Boden und Höhenverhältnissen, ihren Küsten, ihren hydrogra= Die zweite Abtheilung des Bandes enthält dagegen die erste, phischen Verhältnissen u. f. w. jedem einzelnen der dieselben bis zum Tode des Kurfürsten Georg Wilhelm 1640 reichende deckenden Staaten voraufgehen läßt. Es sind namentlich die Periode einer durchaus selbständigen Geschichte des brandenburg- orographischen Abtheilungen, auf welche wir die Aufmerksamkeit preußischen Staates und Heeres, die namentlich einerseits die lenken möchten, als auf selbständige Durcharbeitungen, welche in Genealogie der Fürstenhäuser, andererseits die allmählige Ent- ihrer Uebersichtlichkeit und Vollständigkeit dem Buche einen wickelung der Heerverhältnisse und Wehrkraft des Staates zu wesentlichen Vorrang vor den übrigen uns bekannten gewähren. Angelpunkten zu haben scheint. In den nächsten Theilen, deren Eine ausreichende orographische Kenntniß Italiens, Frankreichs, im Ganzen vier zu erwarten stehen, soll diese Geschichte bis auf Großbritanniens, Skandinaviens und der Türkei ist anderwärts unsere Zeit fortgeführt werden. Es ist dem hier gebotenen An- nicht zu erlangen, auch der trefflichen Brandes'schen Geographie fange nach zu schließen eine, zwar etwas voluminose, aber nach von Europa thut, den Mangel neuerer Angaben ungerechnet, die den angeführten Richtungen erschöpfende und auf sicheren Quellen nichts weniger als klare Anordnung offenbar Eintrag. Hier aber beruhende Darstellung zu erwarten, die allerseits die verdiente wird uns, überall aus der neuen Literatur der betreffenden Länder Anerkennung finden wird. Besonders hervorzuheben ist in dem selbst entnommen, wirklich viel Neues geboten. Auch auf die bereits erschienenen Bande die vortrefflich gelungene und manches | gedrängte Darstellung des Alpensystems müssen wir hinweisen, Neue bietende Zusammenstellung des Entwickelungsganges des welche auf Grundlage des ausgezeichneten Studer'schen Werkes brandenburgischen Kriegsheeres, des Artillerie-, Ingenieur- und über die Schweizer-Alpen ebenfalls eine von den bisher üblichen Festungswesens. Auch die statistische Uebersicht der Vergrößerung abweichende werden mußte. Es sei bei diefer Gelegenheit überdes brandenburgischen Staates, sowie die Notizen über Enthaupt bemerkt, daß eine Bearbeitung der Orographie ohne einstehung, Vergrößerung und Entwickelung der Stadt Berlin sind gehendere Kenntniß der Geognosie und der neueren geognostischen von großem Interesse. Arbeiten von Jahr zu Jahr mehr zu einer Unmöglichkeit wird. Ja, wie ehemals ein Geograph meinte, zunächst Historiker sein zu müssen, und dann die Geographie mit in fein Gebiet hineinzog, so muß er heutzutage vor allen Dingen auf dem großen Felde der gesammten Naturwissenschaften zu Hause sein (der Verfasser z. B. ist Jahre lang ausschließlich in der Physik, Geognofie und Mineralogie thätig gewesen). Wir finden ferner für die Kenntniß jedes einzelnen der europäischen Staaten so reiche Mittheilungen, überall den möglichst neuesten Quellen entnommen, daß wir das Werk als ein Buch zum Nachschlagen, wie es der Beamte und der Geschäftsmann gern zur Hand hat, mit Recht empfehlen. Uebrigens find auch die Abschnitte, welche

Als Beilagen enthält diefer Band 14 genealogische Tabellen auf 3 großen Blättern, ferner eine Uebersichtskarte, zur erwähnten statistischen Darstellung der Entwickelung des Staates bis 1786 gehörig, endlich Pläne zu den beiden Belagerungen von Schweid=nig 1757 und 1758, und zwei Stadtpläne von Berlin aus den Jahren 1415 und 1713.

Länder- und Völkerkunde.

Zeitschrift für allgemeine Erdkunde. Hrsg. von W. Koner. die Producte der Staaten behandeln, nach den neuen statistischen

N. F. 10. Bd. 3. u. 4. Heft.

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Mittheilungen aus J. Perthes' geograph. Anstalt über wichtige
Erforschungen etc. von A. Petermann. 6. Heft.
Inh. Gen. Maj. v. Blaramberg, die Vermessung des Parallelbogens
vom 52° N.Br. durch ganz Europa u. die Betheiligung Russlands an
derselben. 0. Montg. Lieber, die Amerikanische astronomische
E. Stöhr,
die Singhbhum-Abtheilung der Provinz der S. W.-Grenze von Benga-
len. Th. v. Heuglin's Expedition nach Inner-Afrika. Bericht aus
Cairo, 13. April - 13. Mai 1861.

Expedition nach Labrador im Juli 1860. (Mit Karte.)

Klöden, Dr. Guft. Adph. v., Prof. in Berlin, Handbuch der

Erdkunde. 2. Bd.: Handbuch der Länder- und Staatenkunde von Europa. Berlin, 1861. Weidmann. (XII, 1394 S. gr. 8.) 4 Thlr. 20 Sgr.

Von,,Klöden's Handbuche der Erdkunde“ ist der 2. Band, welcher auf 88 Bogen alle Staaten Europa's behandelt, in verbáltnismäßig kurzer Zeit, nämlich in zwei Jahren, dem ersten Bande gefolgt. Wer die Fülle des darin gegebenen Materials in's Auge faßt, und die Weitschichtigkeit der literarischen Schäße | kennt, welche zu diesem Behufe herbeigeschafft werden mußten, wer ferner bedenkt, daß ein großer Theil das Resultat selbstán diger, neuer Durcharbeitung ist: der wird dem emsigen und angestrengt arbeitenden Verfasser seine Anerkennung der schnellen Förderung des Werkes nicht versagen, auf welche heutzutage bei geographischen und statistischen Arbeiten nun einmal viel ankommt, theils weil das schnell lebende Publicum nicht lange warten mag, theils weil so manche der Angaben bald ver

alten.

Der Verfasser hat in den drei großen Abtheilungen der romanischen, germanischen, slavischen u. f. w. Völker die einzelnen

Ergebnissen in einer Vollständigkeit behandelt, wie in keinem anderen geographischen Werke. Auf diesem Felde, wie auf dem der allgemeinen staatlichen Verhältnisse, ist so manches noch nirgend für die deutsche Literatur genußte Material beigebracht, denn überall ist der Verf., wie gesagt, auf die einschlagende OriginalLiteratur der Länder zurückgegangen und hat die italienische, französische, holländische, englische, schwedische, dänische u. f. w. Literatur ausgebeutet. Behufs der Ortskenntniß hat natürlich nur eine Auswahl getroffen werden können, aber wir zweifeln, ob irgend ein durch seine Production, feine localen oder histotischen Verhältnisse u. s. w. wichtiger oder interessanter Ort übergangen sei. In Betreff der Hauptstädte fügen wir hinzu, daß die Darstellungen von Paris, London, Berlin, Wien, Rom, Neapel, Konstantinopel, St. Petersburg, Stockholm u. f. w. felbständige Arbeiten, nach den neuesten Ortsbeschreibungen und über die gewöhnlich in geographischen Handbüchern zu findenden Plänen angefertigt, find, und wir dieselben deßhalb ebenfalls stellen müssen.

Daß eine so große und weitschichtige Arbeit nicht fehler- und mångellos fein könne, liegt wohl auf der Hand. Ein verdienstliches Werk würde es daher sein, wenn in den verschiedenen Låndern ein oder der andere, mit den heimathlichen Verhältnissen wirklich vertrauter Gelehrte sich damit befassen wollte, die von ihm zu erinnernden Irrthümer oder Ungenauigkeiten zu verzeichnen. Gewiß würde der Verfasser die Arbeit einer jeden folchen bef= fernden Hand mit Dank annehmen, wie das nach Ausweis des Verzeichnisses von Verbesserungen für die Niederlande bereits geschehen ist.

Dem Ganzen ist ein sechzig enggedruckte Seiten füllendes alphabetisches Namensverzeichniß beigegeben, das durch seine Reichhaltigkeit das Buch ganz besonders zum Nachschlagen ge= eignet macht, so daß mit demselben zugleich der Mangel eines geographischen Wörterbuches beseitigt wird.

Der dritte Band, welcher die übrigen Erdtheile enthält, foll bis Ostern vollendet sein.

-e.

Chemie. Technologie.

Sächsische Industrie - Zeitung, herausg. von Rob. Binder. Jahrg. 1861. 52 Nrn. mit eingedr. Holzschn., Mustern und lith. Taff. In gr. 4. Ghemnig, Bureau der sächs. Industrie-Zeitung. Jährlich 4 Thlr. 20 Sgr.

Obgleich es an Blättern, deren Tendenz eine Vertretung der Interessen der deutschen Industrie ist, wie neuerer Zeit beispiels: weise die Wieck'sche Gewerbezeitung, keineswegs fehlt, so ist doch das Streben der vorliegenden Industriezeitung, speciell das Interesse des sächsischen Gewerbestandes zu vertreten, mit Freude zu begrüßen. Die bis jezt erschienenen Nummern des laufenden Jahrgangs bringen eine Reihe von recht gediegenen Auffäßen, theils speciell für das Blatt geschrieben, theils anderen Zeitschrif ten entlehnt, die von sorgfältiger und umsichtiger Redaction Zeugniß geben. Die Notizen aus der Technik, die industriellen und technischen Briefe enthalten werthvolles Material in Fülle. Es sei daher die Sächsische Industrie-Zeitung den gewerblichen Kreisen, sowie den Administrativbeamten, deren Aufgabe es ist, das Interesse der Industrie vom Standpunkte der Staatsverwaltung, wie von dem der Gewerbtreibenden zu überwachen, bestens empfohlen.

Jahres - Bericht über die Fortschritte und Leistungen der chemischen Technologie und technischen Chemie. Herausg. von Prof. Dr. Johs. Rud. Wagner. 6. Jahrg. Leipzig, 1861. O. Wigand. (XI, 667 S. mit eingedr. Holzschn. gr. 8.) 3 Thlr. 10 Sgr.

Der als Lehrer wie als Schriftsteller im technologischen Fache rühmlich bekannte Herausgeber hat sich die Aufgabe gestellt, in feinem Jahresberichte, von welchem bereits der 6. Jahrgang vor: liegt, sämmtliche in der auf Gewerbe direct oder indirect sich beziehenden technisch - chemischen Literatur vorhandenen Untersuchungen, Abhandlungen und Notizen dem chemischen Publicum der Theorie wie der Praxis alljährlich in systematischer Ordnung, unter genauer Angabe der Quellen, dergestalt vorzuführen, daß bei jeder einzelnen Untersuchung der Zweck derselben und die erzielten Resultate, von weniger erheblichen Umständen getrennt, deutlich hervortreten, aber auch ihre Beziehungen zu einander und zu früheren Arbeiten über denselben Gegenstand klar gemacht werden. Wagner's Jahresbericht ist daher keineswegs nur ein kritisches Referat, welches die so oft hervorgehobene Zersplitterung der technisch-periodischen Literatur aufhebt, er foll auch zu gleicher Zeit durch seine eigenthümliche, den Boden der exacten Wissenschaft nie verlassende Form das allmählige Fort schreiten der auf chemische Grundsäße basierten Industrie, sowie auf der anderen Seite die noch auszufüllenden Lücken deutlich erkennen lassen.

Der vorliegende Jahresbericht, der sich durch größere Selbständigkeit und durch das Bestreben des Verfassers, Verschie denheiten in den Ansichten über diese oder jene gewerblich-chemische Frage objectiv zu behandeln, würdig an feine Vorgänger an schließt, ist allen Lehrern der technischen Chemie, den Gewerbvers einen und den strebsamen Gewerbtreibenden selbst als eine her vorragende Erscheinung auf dem Gebiete der technologischen Lite ratur anzuempfehlen, namentlich dürfte er geeignet sein, so man che der technischen mitunter gewissenlos redigierten Zeit schriften, mit denen der Gewerbstand überflutet wird, entbehrlich zu machen.

Quadrat, Bernh., Prof., Vorschule der Färberei und des Zeug druckes. Brúnn, 1860. Karafiat. (4 Bl., 232 S. gr. 8.) 1 Thlr. Dieses kleine Werk entspricht unserer Ansicht nach seinem Zwecke sehr gut. Frei von aller theoretischen Ueberschwenglichkeit verschafft es demjenigen, der sich praktisch mit der Färberei und Druckerei beschäftigen will, in bündiger Form einen Ueberblick über das Material, mit welchem er hauptsächlich zu thun, und über die Operationen, welche er hauptsächlich zu verrichten hat. Der Leser erwarte kein Receptbuch, denn eigentliche Vorschriften find ziemlich karglich gegeben, dagegen sind die Anleitungen zur Prüfung der Materialien sowohl, als der auf Zeugen befestigten Farben in Unbetracht der populären Fassung sehr vollständig vorhanden, die Angaben sind prácis und richtig, und das Buch um so mehr empfehlenswerth, als es gerade auf diesem Gebiete eine Menge schlechter, mit unrichtigen Angaben und Irrthümern

überreich ausgestatteter Machwerke von Bücherfabrikanten giebt. In Betreff der Unordnung des in vorliegendem Werke Behandelten bemerken wir nur, daß in der Einleitung hauptsächlich die beiden dem Färber unentbehrlichen Instrumente, das Thermometer und das Areometer, besprochen sind, darauf folgen die Abschnitte über einfache Körper, Basen und Orode, Sauren, Bleichung und Unterscheidung, nebst einem Anhange über das Salze, Farbstoffe, Verdickungsmittel, die Gespinnstfasern, deren Bleichen des Strohes, der Badeschwämme, Borsten, Knochen und Elfenbein und der Federn, die praktischen Operationen bei m das Blaufärben, Gelbfärben, Rothfärben, Grünfärben, BraunFärben und die dabei verwendeten mechanischen Vorrichtungen, bruck mit Erläuterung der verschiedenen Arten des Drucks, färben, Graufärben, Schwarzfärben und Violettfärben; 3eugAppretieren der gefärbten und gedruckten Stoffe, Nachweisung der auf gefärbten und bedruckten Stoffen befestigten Farben und als Anhang noch einige kurze Andeutungen über das Färben der nochen, des Elfenbeins, Horns, der Roßhaare, des Holzes, des

Leders und des Marmors.

h.

Mulder, G. J., Prof., die Chemie der Ackerkrume. Aus dem Holländ. unter Mitwirkung des Verf.'s übers. von Lehrer Dr. Chr. Grimm. Leipzig, 1861. Weber. (1. Bd. S. 1 — 96. gr. 8.) 15 Sgr.

Da uns von diesem Werke, welches in zwei Bänden erscheiz nen wird, nur erst die erste Lieferung vorliegt, in welcher noch nicht einmal der erste Abschnitt:,,die Erdrinde im Allgemeinen mit ihren Mineralien und Gesteinen, deren Veränderung zu Ackerkrume und die Ursachen dieser Veränderung abgeschloffen ist, so können wir uns noch kein Urtheil über dieses Werk bilden und müssen uns damit begnügen, hiermit darauf aufmerksam zu

machen.

Sprachkunde. Literaturgeschichte.

b.

Grasberger, Laur., de usu Pliniano. Dissertatio, quam pro impetranda venia docendi in alma universitate Julio - Maximiliana defendet L. Gr. Würzburg, 1860. Stahel. (128 S. gr. 8.) 21 Sgr.

Diese Schrift kann allen denen, die sich mit der Kritik des Plinius oder verwandter Schriftsteller der silbernen Latinität bes schäftigen, als ein sehr brauchbares Hilfsmittel zum Nachschlagen empfohlen werden, wie sie auch reiches Material zu einer noch zu erwartenden Grammatik der silbernen Latinität liefert. Der Verfasser hat mit großem Fleiße nach bestimmten Rubriken alle einschlägigen Stellen des Plinius verzeichnet und daneben auch besonders Seneca, den jüngeren Plinius und Tacitus zur Bergleichung herangezogen. Besonders der erste Abschnitt,,de brevitate dicendi ist sehr reichhaltig ausgefallen, er umfaßt allein 89 Seiten. Wie es bei einem solchen nur einem Schriftsteller und einer Zeit zugewandten Studium erklärlich ist, wird manches angeführt, was sich auch bei den Schriftstellern der besten Zeit findet, so das ausgelassene esse bei'm Accus. cum lof. So hätte bei dem Gebrauche von deliciae von einem Gegenstande, über welchen der Verfasser sich sehr wundert, an das bekannte Catullische: passer, deliciae meae puellae oder an Titus, amor ac deliciae generis humani erinnert werden können. Außerdem findet sich dieser Gebrauch des Wortes auch bei Eicero dom. 24 ad din. 8, 8. Noch auffallender ist die Behauptung des Verf.'s, eques in der Bedeutung von ordo equester káme außer bei Plis nius nur bei Dichtern vor, dem Verf. sind hierbei Stellen wie Sueton Aug. 34. Cal. 26. Ner. 11. 12. 37. Vesp. 9. Dom. 8 entgangen. Von den Bemerkungen über den Sprachgebrauch wollen wir noch zwei hervorheben, weil die in ihnen erkannten Eigenthümlichkeiten des Plinius leicht einem Leser desselben ents gehen können, einmal, daß Plinius das Gerundivum nicht hat, und zweitens, daß Plinius sehr selten das Relativum sich nach dem folgenden Prädicate richten läßt, sondern fast immer schreibt: avis, quae tinnunculus vocatur.

Daß mit der Untersuchung über den Sprachgebrauch eines Schriftstellers auch eine Kritik desselben verbunden sein muß und umgekehrt, versteht sich eigentlich von selbst, Referent kann daher nicht recht verstehen, weshalb der Verf. sich in der Vorrede wun

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