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Inh. Die Politik des wissenschaftl. Ungarn. Die conftitutionelle Frage in Rusland u. Polen. Das Budget von 1860. Das aristokrat. Bolen thum, Preußen u. Frankreich gegenüber. Buckle's Geschichte der Sivilis sation. - Was ist ein amerikan. Dry-goods-Jobber? Die Lehnsträger des heil. Stuhles. Graf Mérode als päpstl. Kriegs-Minister.

phen, die Literatur des deutschen Eisenbahn - Transportrechts, | Magazin für die Literatur des Auslandes. Nr. 34.
die Eisenbahnen in Nordamerika. Auch hat die Redaction eine
illustrierte Bahnlinienkarte ausgegeben, welche ein treues, über-
fichtliches Bild gewährt und zum Handgebrauche sich empfiehlt.
Als,,eine unserer nächsten Aufgaben" ist die Mittheilung von
,,Beiträgen zu der Geschichte der öffentlichen Verkehrsanstalten, Königsb. Sonntagspoft. Hrsg. von J. Rupp. Nr. 32.
der deutschen Land- und Wasserstraßen, der Posten, der Eisen-
bahnen, der Telegraphen, der Dampfschifffahrt" bezeichnet worden.

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Das Leben

Inh. Friedrich Ludwig Jahn. Ueber Völker Psychologie. Jesu nach dem Johannesevangelium. Isal T. Hopper. (Forts.) Bremer Sonntagsblatt. Red. Fr. Pleser. Nr. 32. Inh. 8. Pleher, Alfred Rethel. Französische Dichtungen; nach B. Huas und Alfr. de Vigny. A. Lücke, die neue Oper von Offenbach. — Di nische Taktik.

Unterhaltungen am häusl. Herd. Högbr. K. Gußkow. Nr. 33.
Inh. Andr. Oppermann, im Bairischen Wald. Gine Morgenwanderung
auf den Hohen Arber. Fr. Körner, ein Bild aus Beth. - Fr.
Biedermann, der deutsche Bauernkrieg. Der Herzog von Roburg
Gotha. Woraus besteht die Sonne? II.

Inh. O. Ruppius, ein Deutscher. (Forts.) Schmidt-Weißenfeld, ein Kaiser im Gril. Fr. Gerstäder, ein Ritt von Lima aus in's Innere. (Schl.) · Das erste deutsche Schüßenfeft. (Scl.)

Stimmen der Zeit. Hrsg. von Ad. Kolatsche k. Nr. 33.

Nach den bisherigen Leistungen, und wenn anders die Redaction sich frei zu erhalten weiß, um in ihrem, obwohl officiellen Organe dennoch in objectiver Haltung auch den Interessen des Publicums Gehör zu leihen und solchergestalt die thatsächlich bestehenden und nicht wegzuleugnenden Gegenfäße zu vermit teln, zweifeln wir nicht daran, daß die Zeitung die wohlverstandenen Interessen ihrer Begründer wirksam vertreten und fördern werde, zugleich aber auch, indem ja die Interessen der Vereinsverwaltungen mit denen des Eisenbahnpublicums in der That Hand in Hand gehen, viel Gutes zu Gunsten der vom Eisenbahnverkehre überhaupt betroffenen vielfach verzweigten Interessen des Die Gartenlaube. Red. Fr. Stolle u. U. Diezmann. Nr. 34. Gemeinwohls stiften könne. Fast noch höher als diesen Vortheil schlagen wir aber von unserem Standpunkte den Umstand an, daß die Zeitung als Organ des gesammten Verkehrswesens sich ankündigt und diese Aufgabe zu lösen tüchtig begonnen hat. Der feitherige Mangel an einem solchen gemeinschaftlichen Organe hat das Bedürfniß nach einem solchen nur noch fühlbarer werden lassen; deßhalb gebührt dem Vereine der deutschen Eisenbahnverwaltungen Dank und Ehre, daß er, in richtiger Erkenntniß der Zusammengehörigkeit aller öffentlichen Verkehrsanstalten, ein Unternehmen in's Leben rief, welches, den engen Kreis der Sonderinteressen überschreitend, den Interessen des gesammten Verkehrs, somit den eng verschlungenen Intereffen des Gemeinwohls nach den verschiedensten Richtungen hin zu dienen bereit ist. Ohne Zweifel wird dieses verdienstliche Unternehmen bei den betreffenden Kreisen der bürgerlichen Gesellschaft die nöthige Unterstügung finden, sich zahlreiche Abonnenten und tüchtige Mitarbeiter sichern, so daß wir hoffen, es werde auf Die Natur. Hrsg. von D. Ule u. K. Müller. Nr. 34. der rustig und glücklich begonnenen Laufbahn auch an seinem Theile beitragen zur Einigung der gemeinschaftlichen Verkehrsinteressen, somit zur einheitlicheren Gestaltung unseres Vater:

landes.

Inh. Ein Blick auf die kaiserl. Akademie der Wissenschaften. Von Getba
nach Goburg. V. — Falsche Märtyrer u. Staatsgelehrte.
Der Landek:
ausschuß in Steiermark. Die Ansiedelung der Krimtartaren in Bulga
Kurhessen im Wiener Reichsrath. Dresdner Brief.

rien.

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Die Grenzboten. Hrsg. von G. Freytag u. J. Schmidt. Nr. 34. Inh. Glaubens- u. Gewissensfreibeit in Deutschland im ersten Drittel des 17. Jahrh. Aus General Wilson's Tagebüchern. 2. Unser Adel. 1. Walter's Armee. · Questions mises au Concours par la société des arts Verzeichniß antiq. u. Auct.-Kataloge, mitgeth. von H. Hartung, et sciences, à Utrecht 1861.

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Inh. Der Herzog v. Buckingham. (Nekrolog.) - Der Capitán James G.
Ward. Graf Szechen. Das Heerwesen der Verein. Staaten von
Nordamerika, (II.) – Fr. Gerstacker, Guajaquil. - Sklaveret u. Baum-
wolle. Die Leibeigenschaft in Rußland u. was daran hängt. Albert
Schott. (Nekrolog.) — Das Rigaer Sängerfest. - Die deutsche allgem.
Kunstausstellung. (V.) Das,,Königreich" Italien u. seine diplomat.
Scritte Deutschland gegenüber. Die Grabftätte des ruff. Akademikers
Omelin. Ludwig v. Mühlenfels. Generalmaj. Albrecht v. Sydew.
(Nekrolog.) Die Desterreicher auf der Kölner Kunstausstellung.
Schifffahrtsverkehr auf den jonischen Inseln und Griechenland.

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Antiquarische Kataloge:

Baer, Jos., in Frankfurt a. M. Ant. Auz. Nr. 78.

Beck'sche Buchh. in Nördlingen. Nr. 7. Geschichte, Geographie.
Nr. 8. Theologie, Philosophie.

Bertram in Sondershausen. Nr. 44. Theologie.

Butsch in Augsburg. Ant. Monatsblatt Nr. 48.

Class'sche Buchb. in Heilbronn. Nr. 31. Kathol. Theologie.

Danz in Berlin. Nr. 11. Deutsche schönwissenschaftl. Literatur,
Geschichte.

Fajiniu. Comp. in Mailand. Nr. 4. Theologie. Nr. 5. Natur-
wissenschaften.

St. Goar in Frankfurt a. M. Nr. 33. Geschichte.
Heyne in Leipzig. Nr. 1. Kriegswissenschaft.
Krausser in Nürnberg. Nr. 71. 72.

Literarische Anzeige.

In der Lüderit'schen Verlagsbuchhandlung (A. C harisius) iz
Berlin wird so eben ausgegeben:

Die Brüderschaft des Rauhen Hauses,
ein protestantischer Orden im Staatsdienst.
Aus bisher unbekannten Papieren dargestellt

von

Professor Dr. F. v. Holzendorff.

Bierte Auflage.

Gr. 8. Preis geh. 10 Sgr.

Druck von Breitkopf und Härtel in Leipzig.

Literarisches Centralblatt

für Deutschland.

Verantwortlicher Herausgeber Prof. Dr. Fr. 3arnde.

Verlegt von Eduard Avenarius in Leipzig.

1861.

31. August.

Diese Zeitschrift erscheint jeden Sonnabend. Der Preis für ein Vierteljahr ist 1 Thlr. 10 Sgr.

No 35.

Philosophie.

Frohschammer, Dr. F., Prof. in München, über die Freiheit der Wissenschaft. München, 1861. Lentner. (Xl, 164 S. gr. 8.) 24 Sgr.

Daß Freiheit der wissenschaftlichen Forschung, d. h., wie der Verfasser sagt, das ungehinderte Geltend machen des Rechts, das und so zu denken, wie man im gegebenen Falle denken muß, wenn man richtig denken und erkennen soll, und die Resultate dieses Denkens öffentlich darzulegen, ein Postulat ist,_ ohne welches die wissenschaftliche Forschung überhaupt nicht bestehen kann, vers steht sich so sehr von selbst, daß eine besondere Ausführung dieses Sahes als überflüssig erscheint. Der Verfasser ist aber Katholik; für ihn liegt das Motiv seiner Arbeit in den inneren Verhältnissen der katholischen Kirche. Die Fesseln, welche hier die,,Autorität“ | der wissenschaftlichen Forschung anlegt, empfindet er sehr schmerzlich; er nennt seine Schrift geradezu einen,,Nothruf", er bezeichnet die Lage eines katholischen Schriftstellers, besonders eines Theologen oder Philosophen, dem es mit seiner Wissenschaft Ernst ist, als bedauernswerth und schildert sie im dritten,,unsere Lage" überschriebenen Abschnitte mit Offenheit und Freimuth. Er gesteht ein, daß die von der Autorität ausgehenden Hemmun gen es in Deutschland dahin gebracht haben, daß die Leistungen der Katholiken in Beziehung auf die Nationalliteratur,,sozusagen als Null gelten“ (S. 119), er macht darauf aufmerksam, wie gerade dadurch von katholischer Seite das,, Möglichste gethan werde, um das Uebergewicht, ja die unbedingte Herrschaft der protestantischen Wissenschaft und Literatur zu erhalten und zu fördern" (S. 147); er beklagt sich namentlich über das geheime Denunciantenthum, welchem katholische Schriftsteller der Congregation des Inder verbotener Bücher gegenüber ausgeseht seien, und verlangt nächst der Beobachtung der gefeßlich bestehenden Verordnungen Reformen dieses Instituts, dem er die Aufgabe zugesteht,,,sowohl die kirchliche Lehre als auch das wissenschaft liche Streben vor Willkür und unberechtigten, leidenschaftlichen und rücksichtslosen Beeinträchtigungen zu schüßen“ (S. 127), während dessen Einrichtung und die bei demselben herrschenden Mißbrauche diese Aufgabe bei weitem überschreiten machen. Für diese Klagen und Anklagen hat natürlich der Verfasser selbst einzustehen, wer die innerhalb der katholischen Kirche bestehenden Verhältnisse kennt, wird dem Muthe, mit welchem er die Dinge zur Sprache bringt, seine Hochachtung nicht versagen können. Das eigentliche Thema der Schrift führt er in zwei Abschnitten aus, von denen der erste,,vom Rechte und der Freiheit der wis senschaftlichen Forschung im Allgemeinen" (S. 134), der zweite (S. 35-117) von demselben,,innerhalb des Christenthums und der Kirche" handelt. In dem lehteren verlangt er die Befugniß, den Offenbarungscharakter und die Göttlichkeit des Christenthums namentlich auch von Seiten seines Inhalte zu prüfen, indem alle anderen Beweismittel und Kriterien, wie Weissagungen, Wunder, die Einwirkung der den Glauben wir kenden Gnade u. f. w. nicht leisten, was sie sollen,,,wenn das unbedingte Recht freien Vernunftgebrauchs dem positiven Geseze und den Trägern der Autorität gegenüber in Abrede gestellt werde" (S. 41); er erklärt, daß blinder Glaube weder eine Form der Erkenntniß noch ein Verdienst sei; er geht ausführlich auf die Frage ein, ob es einen Sinn habe, daß die Philosophie

"

von christlichen Principien ausgehen, nach christlicher oder kirch-
licher Methode verfahren, ein christliches und kirchliches System
entweder zu Stande bringen oder ein dergleichen schon bestehendes
anerkennen solle; kurz, er stellt sich so sehr auf den rationalen
Standpunkt Locke's und Kant's, daß seine Erörterungen einer
großen Anzahl protestantischer Theologen nicht geringeren Anstoß
geben werden, als katholischen. Die Schrift enthält in dieser
Beziehung nichts Neues; aber sie bringt diese rationalistischen
Forderungen ruhig und entschieden an einer Stelle zur Sprache,
von welcher aus man dergleichen Stimmen zu hören nicht ge-
wohnt ist. Destructive Tendenzen lehnt der Verfasser von sich ab,
er vindiciert seiner Schrift einen, defensiven Charakter, er
kommt mehrmals darauf zurück, daß die Gestaltung freier
Forschung in dem eigenen Interesse der Autorität liege, und be-
merkt, daß,,wahre Autorität und wahre Wissenschaft in keinen
Conflict mit einander gerathen können" (S. 79), so daß die
Wissenschaft die,,wahre" Autoritát auch als solche anzuerkennen.
habe (S. 112). Gleichwohl kann er sich des Gedankens der
Möglichkeit eines Conflicts zwischen Autorität und Wissenschaft
nicht entschlagen, und man ist ihm schuldig hinzuzufügen, daß er
für diesen Fall ausspricht:,,obgleich die Philosophie kein Recht
habe, das, worüber sie keine Erkenntniß befigt, als Unwahrheit
zu bezeichnen, so könne sie doch in keinem Falle das als wissen-
schaftliche Wahrheit bekennen und annehmen, was nicht als wis-
senschaftliches Resultat gewonnen sei, indem sie nie zu Heuchelei,
Selbstbetrug und Abfall an sich selbst verbunden sein könne, für
die Autorität aber werde es niemals gerechtfertigt sein, Gewalt
und Zwang oder Verfolgung um wissenschaftlicher Resultate wil-
len auszuüben“ (S. 114). Das lehtere ist die Hauptsache, denn
übrigens hat es sich in den Streithändeln zwischen Philosophie
und,,Autoritát", um mit dem Verfasser zu reden, meistentheils
viel weniger um die positiven Resultate der ersteren, als um
ihr Recht der Prüfung, der Nichtanerkennung und Ablehnung
dessen gehandelt, was die,,Autorität“ als Wahrheit hinstellt und
als solche anerkannt wissen will.

Zimmermann, Dr. Rob., Prof. in Wien, Philosophie und Erfahrung.
Eine Antrittsrede. Wien, 1861. Braumüller. (2 BlI., 20 S. gr. 8.)

Einer Antrittsrede muß man gestatten, daß sie ein so reiches Thema, wie die Frage über das Verhältniß zwischen Philosophie und Erfahrung, nur in allgemeinen Umrissen behandelt, wenn diese nur mit Sachkenntniß, Sicherheit und Geschmack gezeichnet sind. Dies thut der Verfasser, indem er den Gegensah zwischen der die Erfahrung als Object ihrer Reflerion anerkennenden, und der durch Intuition die Erfahrung ersehen wollenden Richtung der Philofophie in allgemeinen Zügen charakterisiert und durch die Geschichte der Philosophie verfolgt. Er erklärt sich ebenso ge= gen eine die Erfahrung ignorierende Philosophie und gegen die ,,Luftschlösser, durch welche idealistische Natur- und Geschichtsphilosophien Natur und Geschichte ersehen zu können gewähnt haben, als gegen einen die Philosophie negierenden, dem Gegebenen gegenüber sich gedankenlos und unkritisch verhaltenden Empirismus. Rücksichtlich der Art, wie der Verfasser zwischen diesem Gegenfaße die Aufgabe der Philosophie bestimmt, steht er auf dem Grund und Boden der Lehre Herbart's, ohne sich veranlaßt zu finden, den Namen und das Verdienst dieses Denkers zu erwähnen.

Linduer, Guft. Adph., Lehrbuch der empirischen Psychologie nach genetischer Methode. Cilli, 1858. Graz, Wießner in Comm. (VIII, 184 S. gr. 8.) 20 Sgr.

Geschichte. Biographie.

| (S. 27) den zweiten Abfas von Artikel 1 der Schlußacte des Wiener Congresses. Warum nicht auch den durch den Gegensat fo Viel fagenden ersten Absaß dieses Artikels? Im ersten Übsaze Der Verfasser, Lehrer am Gymnasium zu Cilli, gedenkt im wird dem ruffischen Theile des Herzogthums Warschau eine Vorworte mit gerechter Pietät seines ehemaligen Lehrers, des,,Constitution" versprochen, im zweiten Absage werden den pols verstorbenen Erner, welchem das Studium der Philosophie und nischen Unterthanen von Desterreich, Preußen und Rußland die Einrichtung des neuen Unterrichtswesens in Desterreich so viel nationale Institutionen zugesichert, soweit die betreffenden Staaverdankt. Durch die Vorträge desselben und dessen Schülers ten sie zu gewähren für gut finden würden. Ein schlagender Be Volkmann wurde der Verfasser zur Beschäftigung mit psycholo weis dafür, daß man für das nichtrussische Polen an eine selbs gischen Studien angeregt, und der Einfluß der ersteren ist sowohl, ständige Verfassung nicht entfernt gedacht hat. Selbst eine Autowas die Anordnung, als den Inhalt und die Methode der vorlie- ritât wie Wheaton, der eine stille Vorliebe für Polen nicht ganz genden Darstellung der empirischen Psychologie zum Gebrauch an verleugnen kann, erkennt die Bedeutung dieses Sazes an (im den E.E. Gymnasien betrifft, im ganzen Buche nicht zu verkennen. 2. Bande der histoire des progrès du droit des gens). Ueber: Selbständigkeit der Forschung u. Neuheit der Resultate nimmt der haupt konnte der Verfasser aus dem allbekannten Gange der Verf. nicht in Anspruch, wohl aber ein Bestreben nach Verständ: Wiener Verhandlungen noch viel klarer nachweisen, daß die lichkeit des Ausdrucks, durch Thatsachen begründete und durch preußischen Staatsmänner von Anfang an den polnischen Traus Beispiele erläuterte Fassung, welches als keineswegs erfolglos ge= men Alexander's I gänzlich fremd blieben und nie daran dachten, blieben anerkannt werden darf. die straffe Centralisation ihres Staates zu Gunsten der Polen zu lockern. Erklärte doch Hardenberg schon am 30. Januar 1815, sein König könne den nationalen Eigenthümlichkeiten der Polen nur soweit Zugeständnisse machen, als sich dies vertrüge,,mit dem höchsten Zwecke jedes Staates, ein festes Ganzes aus seinen Theis len zu bilden.". tistik sowie die Denkschriften von Grolmann und Voigts - Rhes Sehr gut hat der Verfasser die amtliche Sta benut zu einer sorgfältigen Darstellung dessen, was Posen durch Preußens Verdienst geworden ist, und zu genauen statistischen Angaben über Religion, Nationalität u. f. w. der Bewohner. Die Schilderung der Aufstände der vierziger Jahre zeigt ein be fonnenes Urtheil, und sehr lehrreich sind des Verfassers Mittheils ungen über die beiden Parteien, in welche heute das revolutionáre Polen zerfällt: die Demokraten unter Mieroslawski's Führung und die Aristokraten, welche den Einzug König Adam's I ven Napoleon's Gnaden ersehnen. Eine dankenswerthe Zugabe bildet die verrufene Denkschrift des Oberpräsidenten Flottwell über die Verwaltung Posens in den Jahren 1830-41 — das glänzendste Zeugniß, welches das preußische Beamtenthum sich selber ausstellen konnte. Sie beginnt mit dem mannhaften Ge ständnisse: es sei vor der Hand unmöglich, die Neigung des uns zufriedenen polnischen Adels zu gewinnen, darum gelte es, ihm Achtung abzuzwingen durch Gerechtigkeit und unverholene Beför derung des deutschen Lebens. Kläglicher konnte der kosmopolis tische Radikalismus sich selbst nicht richten, als damals, da er diese echt deutsche Staatsschrift als ein abschreckendes Beispiel bureaukratischer Verworfenheit, als das enthüllte Posen“ veröffentlichte!

Vaterländisches Archiv für das Herzogthum Lauenburg. Hrsg.
von Sachau. 3. Bd. 1. Heft.
Inh.: Prof. C. L. F. Zander, das Herzogthum Lauenburg in dem Zeit
raume von der Franzöfifchen Decupation 1803 bis zur Uebergabe an die
Krone Dänemark 1816. 1. Zur Geschichte der Lauenburgischen Gesez-
sammlungen. Einige Nachrichten von dem Leben des Etatsraths, Amts
mann Compe zu Schwarzenbeck.

Das Großherzogthum Posen und die Polen gegenüber dem Nationalitätsprincip und dessen neuesten Regungen. Von einem früheren Abgeordneten der Provinz Posen. Nebst einem Unhange enth. die Denkschrift des Hrn. Ob.-Präsidenten Flottwell:,,Ueber die Verwaltung des Großherzogthums Posen vom Jahre 1830 bis zum Be ginn des Jahres 1841. Berlin, 1861. Mittler u. Sohn. (IV, 159 S. gr. 8.) 20 gr.

Eine gewandte Vertheidigung des Verfahrens der preußischen Regierung in Posen, aus der Feder eines Mannes, der durch langjährige Wirksamkeit als Beamter die dortigen Zustände gründlich kennen gelernt hat. Die Darstellung ist lebhaft und piquant; doch verráth die Häufigkeit der Ausrufungszeichen und ber lateinischen Sprichwörter den dilettantischen Schriftsteller. Der Verfasser ist keineswegs ein blinder Lobredner der Regierung, er sieht die Dinge einfach wie sie einem guten Deutschen erscheis nen müssen. Nur an wenigen Stellen verführt ihn sein heiliger Eifer, für eine gute Sache sehr unglückliche Argumente zu ge brauchen. Wie darf er den Polen einen Vorwurf daraus machen, daß durch ihre Intriguen Lothringen dem deutschen Reiche entfremdet worden, während doch leider unsere Vorfahren die Schuld dieses jammervollen Handels ganz und ungetheilt auf ihr Haupt zu nehmen haben? Wie mag er ferner sich in der idyllis schen Geschichtsauffassung wiegen, daß nur die,,Herzensgüte" Friedrich Wilhelm's Ill den Polen nationale Institutionen ge: währt habe? Wenn er endlich gar den Artikel 75 des preußischen Strafgefehbuchs gegen die Polen zu Felde führt, so geben wir ihm zu bedenken: wie sehr wir als Bürger wünschen müssen, daß der preußische Staat die polnischen Junker den ganzen Ernst des Gefeßes fühlen lasse, der Publicist soll mit anderen Waffen fechten. Dagegen hat der Verfasser eine Reihe der wichtigsten historischen Thatsachen, welche für die deutsche Sache sprechen, gänzlich übersehen. Wollte er einmal bis zu der frühesten Ver: gangenheit zurückgehen und gewiß war dies nothwendig mußte er mit wenigen drastischen Zügen den Kampf des Slawen thums gegen die Deutschen, die in der Natur begründete Tod feindschaft Preußens und Polens schildern. Er mußte die Be deutung der uralten deutschen Colonisation in Posen noch viel schärfer hervorheben, mußte der in diesen Dingen unglaublich hartnäckigen Unwissenheit des großen Publicums entgegentreten durch den Nachweis, wie Friedrich des Großen Theilnahme an der ersten Theilung, diese Wiedereroberung altdeutschen Landes, im Zusammenhange steht mit der Politik des deutschen Ordens und des großen Churfürsten. Vor Allem mußten in dem Zeits raume nach der vierten und fünften Theilung (1807 und 1815) die Verhältnisse von Preußisch, Desterreichisch und Russisch Polen scharf von einander getrennt werden. Der Verfaffer citiert

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Klein, Karl, Gymn. - Prof., Geschichte von Mainz während der ersten französischen Occupation im Jahre 1792-93 mit sämmtlichen Aktenstücken. (In 6 Hftn.) 1. 2. Hft. Mainz, 1861. v. Zabern. (S. 1-192. gr. 8.) Subscr.-Pr. à Hft. 10 Sgr.

Der Verfasser, ein Mainzer Gymnasiallehrer, hat es unters nommen, die für die Zustände Deutschlands während der französ fischen Revolution fo bezeichnende Geschichte der Einnahme der Stadt Mainz durch die Franzosen genauer zu untersuchen und nach mündlichen und schriftlichen Localüberlieferungen gleichzeitiger Tageblätter und Denkwürdigkeiten und Beiziehung neuerer Werke, wie des rheinischen Antiquarius und der Geschichte von Häusser, darzustellen. Er behandelt die Sache mit Sorgfalt und Kritik und findet hin und wieder Gelegenheit, die Erzählungen Häusser's und Sybel's zu berichtigen. Der Gegenstand gewinnt dadurch ein besonderes Interesse, daß bei den gegenwärtigen poli fotischen Constellationen die Vertheidigung der Festung Mainz ger gen einen Angriff von Frankreich aus auf's Neue in Betracht kommt, und es ist sehr dankenswerth, daß der Verfasser sich die Mühe genommen, das ergiebige und sehr lehrreiche Material zu einer lesbaren Erzählung zu verarbeiten.

Wolf, Rud., Biographien zur Culturgeschichte der Schweiz. 3. Cyclus. Mit dem Bildniß von Dan. Bernouilli. Zürich, 1861. Orell, Füßli u. Co. (444 S. gr. 8.) 2 Thlr. 20 Sgr.

Diese dritte Sammlung von Biographien schweizerischer Naturforscher enthält, wie ihre beiden Vorgänger, über welche in Nr. 43, Jahrg. 1858 und Nr. 49, Jahrg. 1860 6. Bl. berichtet worden ist, wieder sehr schäßenswerthe Beiträge zur Geschichte

der Wissenschaft und Cultur der lezten Jahrhunderte. Wenn wir diese drei Bånde durchgehen und die große Zahl der Männer

Naturwissenschaften.

dal. Nr. 26-32.

luh.: H. Hoffmann, zur Kenntniss der Vegetationsnormalen.

Caspary, Berichtigung einiger Irrthümer des Hra. Dr. Nitschke. Bonorden, Beiträge zur Mykologie. Treviranus, Lychnis praecox. H. v. Mohl, über das Kieselskelett lebender Pflanzenzelleu. Nitzschke, einige Bemerkungen zu meinem Aufsatze: Morphologie d. Bl. von Drosera u. Prof. Caspary's Beurtheilung.

betrachten, die aus eigenem Antrieb, und ohne durch Berufs Botanische Zeitung. Red. H. v. Mohl, D. F. L. v. Schlechtenstellung und Broderwerb darauf angewiesen zu sein, mit den Naturwissenschaften und der Mathematik sich beschäftigten, so muß es auffallen, daß es in der Schweiz doch viel mehr Leute der Art giebt, als in Deutschland, wo durch den Staatsdienst und die Beamtenlaufbahn die geistigen Kräfte absorbiert und in den Schlendrian des Brodstudiums gedrängt sind. Eine ähnliche biographische Sammlung deutscher Gelehrten würde diesen Unterschied noch deutlicher an's Licht stellen. Der vorliegende Band Zeitschrift für die gesammten Naturwissenschaften. Red. von enthält 20 Biographien. Die bedeutendsten Namen sind: Theophrastus Paracelsus, Daniel Bernouilli, Charles Bonnet und Joh. Heinr. Lambert. Der Verfasser verheißt noch einen weiteren Band, der u. A. die Namen Saussure, Euler, Escher von der Linth, De Candolle, Plater und De Luc bringen wird. Seine fleißige und gründliche Arbeit, die ein wahrer Gewinn für die Geschichte der Wissenschaft ist, wird gewiß Vielen willkommen sein.

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Scherer, H., eine Osterreise ins heilige Land in Briefen an Freunde. Frankfurt a. M., 1860. Brönner. (III, 364 S. 8.) 1 Thlr. Die vorliegenden Briefe schildern nicht nur, wie der Titel besagt, eine Osterreise in's heilige Land, sondern auch die Reife in dasselbe, die der Verfasser (im Frühjahre 1859) über Griechen land und Kleinasien machte. Wie wir hören, ist der lettere eine Art Literat und publicistischer Schriftsteller, und er selbst bezeichnet sich hier als einen,,geübten Touristen" (S. 57). Auch mag man ihn, soweit dies ihm zur Ehre gereicht und weil er es sein will, als einen solchen gelten lassen, ohne eben für tiefere Kenntnisse besondere Ansprüche an ihn zu machen, und wenigstens lassen sich die Reisebriefe, denen namentlich eine leichte, gefällige Darstellungsgabe in nicht geringem Grade eigenthümlich ist, angenehm lesen. Er weiß dem Leben und den Menschen, denen sein Interesse besonders zugewandt ist, manche den Europäer an ziehende Seite abzugewinnen, und er theilt auch manches Beleh: rende darüber mit. Seine Urtheile, z. B. über die Zustände des neuen Griechenland, find gleichwohl nicht immer unbefangen; über manches urtheilt er geradezu falsch und ohne Kenntniß von der Sache (z. B. über die Albanesen und über die albanesische Sprache), und über anderes spricht er voreilig und ohne Grund, fogar ziemlich entschieden, ab. Namentlich möchten wir wohl wissen, woher ihm bekannt geworden, daß, wie er S.67 bemerkt, die neugriechischen Volkslieder zumeist als untergeschoben sich herausstellen". In allem diesem, sowie in dem etwas lästigen Gebrauche französischer Ausdrücke, giebt sich, freilich nicht zu fei nem Vortheile, nur gar zu deutlich der geübte Tourist" zu er kennen. Daß er nicht griechisch versteht, möchten wir ihm am wenigsten zum Vorwurfe machen, dagegen werfen die vielen Druckfehler, denen wir vornehmlich in Eigennamen begegnet sind, auf seine Kenntniß von den Dingen, über die er spricht, ein gar ibles Licht. Die Reisebriefe über Syrien (S. 137 f.) kommen dem culturhistorischen sowie dem politischen Intereffe entgegen, das sich gerade in der Gegenwart und für die nächste Zukunft an das Land knüpft, und ebenso für diesen Theil des Orients wie für den Süden Europa's spricht der Verfasser S. 131 ein wahres Wort von dem weltgeschichtlichen Berufe der germanischen Race aus. In Griechenland freilich hat sie diesem Berufe bis jest wenig genügt.

"

C. Giebel u. W. Heintz. 17. Bd. 3. Heft.

lub.

Rebling, über die Zusammensetzung der Bleikammerkrystalle. R. Bergh, Beitrag zur Kenntniss der Krätzmilbe des Menschen (Sarcoptes hominis).

Hoffmann, Dr. R., Sammlung aller wichtigen Tabellen, Zahlen

und Formeln für Chemiker. Nach den neuesten Fortschritten der Chemie zusammengestellt. Berlin, 1861. Springer's Verl. (IX, 176 S. 8.) cart. 1 Thlr.

Die vorliegende Sammlung enthält in 10 Hauptabschnitten eine große Zahl der besten und zuverlässigsten Tabellen zu analytischen Bestimmungen: Gehaltstabellen verschiedener Lösungen nebst Löslichkeitsverhältnissen einiger Salze, Tabellen über die Bier- und Branntweinmaischproben, über Alkohol, Holzgeist und Aether, über Zucker, über das specifische Gewicht starrer und flüs figer Körper, über Schmelzs, Siede- und Gefrierpunkt, über die Volumveränderung durch Temperatur und Mischung, zur Bergleichung des Thermometer, Aráometer, Maße und Gewichte, nebst einem Anhange, der außer einigen Tabellen namentlich auch Die Arbeit ist gut und empfehlenswerth und das Werk verdient manche Formeln zu häufig vorkommenden Berechnungen enthält. sowohl von Seiten des theoretischen wie des praktischen Chemikers eine günstige Aufnahme. Man findet in demselben eine Menge Tabellen, welche sonst mühsam in einzelnen Werken und Zeitschriften gesucht werden müssen, und ein vollständiges Sachregister am Schlusse des Werkes erleichtert das Nachschlagen. Druckfehler sind, was hier eine Hauptsache ist, nur wenige vorhanden. Die Ausstattung ist gut.

b.

Pincus, Dr., agriculturchemische und chemische Untersuchungen und Verfuche, ausgeführt bei der landwirthschaftlichen chemischphysikalischen Versuchsstation zu Insterburg. II. Bericht. Hrsg. von dem Curatorium. (Abdr. d. 506. Heftes der Georgine: Zeitschrift f. landwirthschaftl. Cultur 2c.) Berlin, 1861. Boffelmann in Comm. (III, 121 E. gr. 8.) 15 gr.

Dieses Heft enthält sehr interessante Abhandlungen über Fütterungsversuche, über Cultur- und Düngeversuche und Düngemittel. Ein näheres kritisches Eingehen auf die Ansichten des Verfassers ist hier nicht möglich. Wir müssen uns mit der Ers klärung begnügen, daß das Mitgetheilte lesenswerth, belehrend und das Heft daher zu empfehlen ist. Besonders schäßbar sind die am Schlusse gegebenen Aufschlüsse über zwei Geheimmittel, welche in das Gebiet schwindlerischer Speculation gehören: námlich über die Melioration des Düngers und über das Siemon'sche Restitutionsfluide. Es ist ein höchst verdienstliches Unternehmen des Fachmannes, wenn er schonungslos das Betrügerische solcher Mittel aufdeckt, und in diesem Falle um so erfreulicher, als die Geheimmittel, welche dem Landwirthe angeboten werden, bis jest noch wenig aufgedeckt worden sind, dagegen um so mehr ge= kauft werden.

b.

Bromeis, Dr. C., Prof. in Marburg, die Chemie mit besonderer Rücksicht auf Technologie zum Gebrauche bei Vorträgen an Universitäten und höheren Lehranstalten, sowie zum Selbstunterricht. (In 3 Liefgn.) 1. Lfg. 2. stark verm. Aufl. Mit vielen Holzschn. Stuttgart, 1861. Franckh. (1 Bd. S. 1–288. gr. 8.) 1 Thlr. 24 Sgr.

Die vorliegende Lieferung der zweiten Auflage des bekannten Werkes von Bromeis ist, wie sich aus einer Vergleichung derfelben mit der entsprechenden Abtheilung der früheren Auflage ergiebt, wesentlich verbessert und vermehrt, wenn wir die Sache im Allgemeinen betrachten. Im Speciellen wäre es hier und da nöthig gewesen, bei'm Nachtragen eine größere Gleichmäßigkeit obwalten zu lassen, wenn nicht der Verfasser Gefahr laufen will, daß bei'm Gebrauche seines Buches,,an Universitäten und höhe

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Verfasser bedient sich deßhalb hier auch nicht des gewöhnlichen, sondern eines durchstrichenen Gleichheitszeichens. Es erhalten diese Untersuchungen ihre nothwendige Ergänzung durch das 6. Capitel, welches die Convergenz der Reihen zum Gegenstande hat. Die folgenden Capitel beschäftigen sich mit den Exponential größen und Logarithmen reeller Variabeln, der Convergenz und Behandlung imaginårer Reihen, den Exponentialgrößen imagis nårer Exponenten und den Reihen für Sinus und Cosinus, din imagináren Logarithmen, den Sinus und Cosinus imaginarer Zahlen, den unendlichen Producten und Kettenbrüchen. Ungefäht den dritten Theil des Buches nehmen 12 Noten ein, welche ein| zelne Theile näher behandeln. G-I.

ren Lehranstalten“ neben dem seinigen noch ein anderes Lehrbuch | weg festgehaltener Weise das Rechnen mit Reiben, die nach eingeführt werde, welches sein Buch ergänzt. Die Einleitung positiven steigenden Potenzen einer Grundgröße geordnet sind. und die Lehre von der Beleuchtung und den Brennmaterialien In den fünf ersten Capiteln werden zunächst die Elemente der sind vortrefflich geschrieben, und der Verfasser hat namentlich bei Combinationslehre, die Addition, Subtraction, Multiplication, den lehteren mit sichtlicher Vorliebe verweilt. Nicht dasselbe läßt | Division und Potenzierung der Reihen, sowie der binomische und sich von den einzelnen Elementen sagen, wo viel, sehr viel ausge=polynomische Lehrfaß behandelt. Doch treten hier die erhaltenen lassen ist, was in einem Chemiebuche, das mit,,besonderer Rück- Rechnungsresultate vorläufig nur als Ergebnisse combinatorischer sicht auf Technologie" verfaßt ist, stehen müßte. Der Abschnitt | Operationen auf, da noch nicht feststeht, daß man mit unendlichen von dem Chlor und feiner Anwendung ist dürftig und nicht ganz | Reihen in derselben Weise rechnen darf, wie mit endlichen. Der au niveau der Wissenschaft; bei'm Jod fehlt die Aufzählung der jenigen Eigenschaften, welche, wie sein Verhalten zu schwefliger Saure, arseniger Säure u. f. w. dem Jod eine so hohe und wichtige Stelle in der den Technologen besonders angehenden volumetrischen Analyse erobert haben; bei der Schwefelsäure (der englischen) ist nichts über deren technische Verwendung gesagt, ein bei'm Gebrauche des vorliegenden Buches,,zum Selbstunter: richte“ störender Umstand, der wieder nur durch die Benutzung eines zweiten Buches zu heben sein wird. Bei der schwefligen Säure steht nichts von der Anwendung derselben zum Conser vieren von Vegetabilien (was wären der Wein- und der Hopfenhandel ohne schweflige Säure!), bei der unterschwefligen Säure ist der Verwendung derselben als Antichlor in der Papierfabrikation und in der Titriranalyse u.s.w. nicht gedacht. Bei dem Arfen und Antimon suchen wir vergebens nach der Angabe der technisch so wichtigen und vielfach ausgebeuteten Eigenschaft beider Elemente, Blei, Zinn und andere weiche Metalle hart zu machen. Doch genug von den Unterlassungsfünden, von denen jedoch noch manche, einige fast unerklärliche, anzuführen wären. Hoffen wir, daß der Verfasser, dessen Name auf chemisch-technischem Gebiete einen guten Klang hat, obige Bemerkungen des Referenten freundlich hinnehmen und dadurch veranlaßt werden möge, die noch zu erwartenden Lieferungen mit derselben Sorgfalt und Gewissen haftigkeit zu bearbeiten, die das chemische Publicum an des Verfassers trefflichen Abhandlungen im Handwörterbuche der Chemie wahrzunehmen gewohnt ist. Ausstattung und Illustrationen find nur zu loben.

Mathematik. Astronomie.

R. W.

Zeitschrift für Mathematik und Physik hrsg. von O. Schlömilch, E. Kablu. M. Cantor. 6. Jahrg. 4. Heft.

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Mädler, Dr. J. H., Staats- R., Prof. u. Direct., über totale Sonnenfinsternisse mit besonderer Berücksichtigung der Finsternis vom 18. Juli 1860. (Abdr. aus den Verhandign. d. K. L.-C. d. U. Jena, 1861. Frommann. (96 S. gr. 4. mit 9 lith. Taf.) 4 Thlr. 20 Sgr.

Der Verfasser giebt zunächst eine Zusammenstellung ven Beobachtungen der totalen Sonnenfinsterniß vom 18. Juli 1860, welche in Vitoria, Desierto de las Palmas, auf Moncayo, in Tarrazona, Castellon de la Plana, Briviesca, Valencia und Rivabellose angestellt wurden. Sodann folgt eine kurze Dat legung dessen, was früher in Betreff der Corona, der Protube ranzen und Säume und der andulierenden Schatten bemerkt worden ist. Den Schluß bildet der Versuch einer Erklärung diefer Erscheinungen. Was zunächst die Protuberanzen betrifft, welche Arago und Airy gleich nach den Beobachtungen von 1842 der Photosphäre der Sonne zuschrieben, während später v. Feiligsch sie für Beugungserscheinungen am Mondrande, v. Parpart für eine Folge der Mondatmosphäre hielt und endlich Lamont als Resultat des Durchganges des Sonnenlichtes durch den in Verdichtung begriffenen Wasserdampf unserer At

luh. Prof. C. W. Baur, das Sehnenviereck in der Ebene u. auf der Ku-mosphäre ähnlich den Erscheinungen der Morgen- und Abend

gel als besonderer Fall des allgem. Vierecks. W. H. v. Rouvroy, über die zweckmässigste Form der Spitzgeschosse. Dr. F. Deli mann, elektrische Untersuchungen. Schlömilch, Bemerkung üb. Curvenconstructionen. E. J. Böhringer, über die durch Sieben messbaren Zahlen. Prof. S. Spitzer, zur Integration partieller Dift ferentialgleichungen. Dr. F. Dellmann, üb. die Theorie des Nordlichtes. Ders., die zweckmässigste Form der Zinkeisen-Säule.

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Stern, M. A., Lehrbuch der algebraischen Analysis. Leipzig, 1860. C. F. Winter. (X, 486 S. gr. 8.) 2 Thlr.

rothe erklärte, so ist der Verfasser geneigt, sie mit Leverrier für Sonnenwolken zu halten. Ob sie mit den Sonnenflecken in einem Zusammenhange stehen, wie manche meinen, das wird sich am besten durch eine lange Reihe von Beobachtungen erkennen lassen, welche für die Protuberanzen dieselbe Periodicitát erkennen lassen müssen, welche bei den Sonnenflecken beobachtet worden it, fofern ein Zusammenhang zwischen beiden Phänomenen stattfindet. Um über das Wesen der Corona etwas Sichereres zu er

Vorliegendes Buch zeigt wesentliche Abweichungen von den fahren, schlägt der Verfasser die Beobachtung der nächsten tetas len Sonnenfinsterniß (31. December 1861) an einem Orte Klein: in den lezten Jahren erschienenen, in der Hauptsache an Eau-afiens vor, für welchen die Sonne während der totalen Finster: chy's Darstellung sich anschließenden Werken über algebraische niß untergeht. So weit nun die Corona ein bloß optisches Analysis, deren vorzüglichstes Verdienst darin besteht, eine Ver- Phänomen ist, muß sie im Moment des Untergangs pidßlich vers mittelung angebahnt zu haben zwischen der strengen, aber kunstlichen Form É a uch y's und der einfachen, durchsichtigen Behand sichtbar bleiben bis zu ihrem eigenen Untergange." Die beis schwinden, soweit sie dagegen eine reelle physische Eristenz bat, lung Euler's. Unser Verfasser kann indessen in den Entwickel gegebenen 9 Tafeln enthalten Darstellungen der Protuberanz. ungen Cauchy's nicht diejenige Strenge finden, die man ihnen nach den Beobachtungen vom Verfasser und Goldschmidt, me gewöhnlich beimist. So gründet u. A. der Beweis des binomis Lichtfigur in der leßten Halbminute vor der Totalität, beobachtet schen Lehrsages, welcher wieder die Grundlage ist für die späteren von Minna v. Mådler, drei Abbildungen der Corona nebst ProEntwickelungen, wesentlich mit auf den Saß, daß eine unend tuberanzen von Plantamour, sämmtlich auf die Finsterniß von liche Reihe, deren Glieder stetige Functionen einer Variabeln 1860 bezüglich; Abbildungen der Finsterniß vom 7. September find, selbst eine stetige Function dieser Variabeln ist. Dieser Sat, 1858 nach den Beobachtungen Liai's und Gilli's, sowie eine dessen Unrichtigkeit in dieser Allgemeinheit ohne Zweifel ist, wird Abbildung der Finsterniß vom 28. Juli 1851 von Fearnley in von neueren Bearbeitern meist völlig mit Stillschweigen über Rirhöft, außerdem eine große Anzahl Darstellungen der Pretus gangen. Der Verfasser hat nicht versucht, ihn für die hier in beranzen bei den Finsternissen von 1851 und 1842. Betracht kommenden Fälle zu lösen, er ist vielmehr bei Entwickelung des Binomialtheorems zu combinatorischen Betrachtungen zurückgekehrt.

Als Aufgabe der algebraischen Unalysis betrachtet der Verfasser in etwas beschränkender, auch im Buche selbst nicht durch

G-I.

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