Pagina-afbeeldingen
PDF
ePub

Inh. Die Flottenagitation. Die nordamerikanische Verwickelung unter der Beleuchtung des Berliner Liberalismus. (Scl.) · Rupp, über Ab hängigkeit u. Selbständigkeit, eine Frage an Uhlich. Isal T. Hopper. (Forts.)

Inh. H. Romberg, zur neueren Literatur des Meers. 2. Hofmann,
der maurische Garten in London. — T. Nichters, Scene aus Schiller's
Maria Stuart. (Englisch.) E. Sagelten, zur Geschichte des Bades
Rehburg.

an, den wir vor Kurzem in Nr. 34, S. 553 d. Bl. besprochen ha- | Königsb. Sonntagspoft. Hrsg. von J. Rupp. Nr. 37. ben, unterscheidet sich aber von jenem Buche durch eine größere Reichhaltigkeit des Inhalts, die wohl zu einem nicht geringen Theile durch die vielfach dem Herausgeber zugekommenen schriftlichen und mündlichen Mittheilungen befreundeter Sammler her: vorgerufen ist. Der Titel,,Festkalender", den der Herausgeber Bremer Sonntagsblatt. Red. Fr. Pleger. Nr. 37. hier gewählt hat, ist nicht umfassend genug, da auch mehrfache Mittheilungen, die Feste nicht betreffen, gegeben werden. Nach einer allgemeinen Einleitung für das ganze Werk und jeden einzelnen Monat, geht der Verfasser die einzelnen Tage desselben durch und giebt hier zwar auch Notizen über die betreffenden Ka: Unterhaltungen am häusl. Herd. Higbr. K. Guşkow. Nr. 38. lendernamen und Heiligen, doch im Ganzen in zweckmäßigerer Kürze als im Calendrier Belge; dann folgen Gebräuche, Überglauben, Wetterregeln u. s. w., wie sie sich an die einzelnen Tage oder Feste anschließen. Auch hier sind die Mittheilungen über den Die Gartenlaube. Red. Fr. Stolle u. A. Diezmann. Nr. 33.

:

Inh. M. S. Schwarz, die Stiefmutter. II. Frederike Bremer, T gebuch aus Neapel. (Forts.) K. Frenzel, Gharaktere der Neuzeit 1. Georg Washington. Aus deutschen Bädern: V. Baden-Baden.

Inh. Dr. 3. D. H. Temme, des Kaufmanns Ghrenschild. (Forts.) มะ!
den Zeiten der schweren Noth. IV. (Rudolph Zacharias Becker.) — Stile
Leute. Ein deutscher Golonist in Algerien. Das Renchthal und die
Klosterruine Allerheiligen im Schwarzwald.

Annerionts Rheinische Shij

Inh. Jesuitische Erziehungspraxis. Der deutsche Juristentag.
Skizzen aus Savoyen. III. Gloffen aus Hamburg.
zirungen. III.
Berliner Brief.

Inh. Seiltänzerkünste im 19. Jahrh. - Briefe aus Teras. 2. Amalekten
aus Palastina. 1. Abu Ghosch. (Ferti.) Die Krisis in Australien.
Durch das Eischthal an den Garda See im Sommer 1860. (SL)
Cartago. Erinnerungen aus Amboina und Geram. II.

Tag der heiligen drei Könige und die Zwölften hervorzuheben, besonders aber sind reich die Fastnacht- und Ostergebräuche, die über den Sommerempfang und das Todaustragen, wobei zu bemerken, daß die böhmischen Ausdrücke und Lieder meist von einer deutschen Stimmen der Zeit. Hrsg. von Ad. Kolatschek. Nr. 38. Uebersehung begleitet sind. Da der Verfasser in seiner Sammlung ganz Böhmen umfaßt, ist die Vergleichung deutscher und czechischer Gebräuche nicht selten sehr lehrreich, wenn gleich beide Völker oft von einander geborgt haben werden, wie dies hin und wieder auch Das Ausland. Nr. 38. in den Liedern hervortritt. Als von den deutschen abweichende Sitten stellen sich besonders das Schütteln der Obstbäume am Matthiastage heraus (S. 74), mehrere Ostergebräuche, bei denen neben dem Osterwasser auch der Saft der Birken eine Rolle spielt (S. 108), die eigenthümliche Hinrichtung eines Hahns in den Fastengebräuchen (S. 52 f.) und Aehnliches mehr, wohin noch zu rechnen, daß hier statt der Maus das Eichkäschen oder der Fuchs bei'm Verlust des ersten Milchzahnes angerufen wird, und daß dem lehteren die Rolle des Kinderbringers zu Theil wird (S. 68 f.). -Für die Fortsehung des Werkes möchten wir darauf aufmerk- Verzeichniß antiq. u. Auct.-Kataloge, mitgeth. von H. Hartung. sam machen, daß die bloß historische Angabe an einzelnen Orten stattfindender Jahrmärkte und ihrer Einsehung doch wohl nicht zur Kenntniß des Volkslebens oder Volksglaubens gehört. Das ganze Werk ist auf 4 Lieferungen berechnet.

[merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][ocr errors][merged small]

Natur. Hrsg. von D. Ule u. K. Müller. Nr. 39.

Inh. Tho. Hoh, torikologische Bilder: 2. Der Grünspan.

:

[ocr errors]

Nubien und Abessinien: 5. Das abeffinische Hochland. II. — Scherer, der Fitissänger.

Antiquarische Kataloge:"

Baer, Jos., in Frankfurt a. M. Nr. 80.

Berner in Halle. Nr. 4. Theologie, Philosophie, Philologie,

neuere Sprachen, Pädagogik etc.

Danz in Berlin. Nr. 12. Miscellanea, Kupferwerke.

Helf in Wien. Nr. 157-160.

Kaiser in Bremen. Nr. 22. Belletristik.

Kling in Tuttlingen. Nr. 1.

Mai in Berlin. Nr. 5. Kunst.

Otto'sche Buchhdlg. in Erfurt. Nr. 25. Deutsche Sprache, Lite-
ratur und Geschichte.

Taubeles in Prag. Nr. 1. Slavica. Nr. 2. Varia.
Völker in Stuttgart. Nr. 5. Geschichte.
Wagner in Braunschweig. Nr. 1.

Auctions Kataloge:

5. October in Bremen.

18. October in Leipzig: Doubletten aus der Carl Ritter'schen Bibliothek und Bibliotheken der Hrn. Dr. jur. Gollmann in Berlin und Prof. Possart in Bernburg.

4. November in Giessen: Bibliotheken der Hrn. Proff. Bercht und Klein.

Berichtigung.

In Nr. 38 d. Bl. ist in Abwesenheit des Herausgebers ein durd seine beharrliche Wiederholung höchst störender Druckfehler überseben worden, indem daselbst Spalte 616 durchgehends Inquirent statt

Inh. Rom in der Fieberzeit. Verschiedene Ursachen - verschiedene Wirk Inquirant zu lesen ist. ungen. (Forts.) George Sand. II.

Deutsches Museum. Hrsg. von R. Pruş. Nr. 38.

Inh. A. Ruge, etwas über Spanien.

Böhmische Zustände. III. Schottische Lieder, übertr. von K. G. Tenner. 1-7.

Blätter für literarische Unterhaltung. Nr. 38.

[ocr errors]

Inh. H. Marggraff, Dichter- u. Künstlerschicksale in novellistischer und
dramatischer Form. Low. Grobe, deutsche Sprachforschung. Fr.
Voigts, zur Geschichte der europäischen Höfe. Touristenliteratur.
G. Muller-Samswegen, eine Randglosse über das Couplet. Zur
Novellenliteratur.

Europa. Nr. 39.

Literarische Anzeige.

Verlag von Friedrich Vieweg u. Sohn in Braunschweig.
(Zu beziehen durch jede Buchhandlung.)
Ueber Griechische und Deutsche Lexicographie
und Grammatik.

Offener Brief an Herrn Valentin Christian Friedrich Rost.
Von M. Sengebusch.

Gr. 8. Fein Velinpap. Geh. Preis 8 Sgr.

[ocr errors][merged small][merged small]

Druck von Breitkopf und Härtel in Leipzig.

Literarisches Centralblatt

1861.

5. Dctober.

:

für Deutschland.

Verantwortlicher Herausgeber Prof. Dr. Fr. 3arnde.

Verlegt von Eduard Avenarius in Leipzig.

Diese Zeitschrift erscheint jeden Sonnabend. Der Preis für ein Vierteljahr ist 1 Thlr. 10 Sgr.

Theologie.

Allgemeine Kirchen-Zeitung. Red. von E. Strack. Nr. 71-74. Inh. F. Heumann, eine Reise zu den religiösen Jahresfesten Basels im Juli 1861, 1-[II. Die innere Mission. Die 18. Hauptversammlung des evang. Vereins der G.-A.-Stiftung zu Hannover im Aug. 1861. I. II. Neue Evang. Kirchenzeitung. Hrsg. von H. Meß ner. Nr. 37. Inh. Die 4. allgem. Versammlung evangel. Christen aller Länder zu Genf. (Forts.) Die badische Generalfynode von 1861. (Schl.) — Die 18. Hauptversammlung des evang. Vereins der G.-A.-Stiftung zu Hannover.

No 40.

Paulus nirgends ausdrücklich ausgesprochen, so daß unser Dionysius nur Róm. 11, 33. Phil. 4, 7 für sie anzuführen weiß. Die ágyaia napádoois de eccl. hier. VII, 11 kann dem Dionysius recht gut wider Willen entschlüpft sein. Und wenn er sich de div. nom. XIII, 4 unter die Theologen (d. h. heiligen Schriftsteller) nebst deren Gehülfen oder Begleitern (doxyrai ovvoпadoi) stellt, so sagt er, wie Jeder sehen muß, nichts, was einen unmit= telbaren Apostel Schüler ausschlöffe.

Besondere Schwierigkeit macht dem Verfasser die Stelle de div. nom. III, 2, wo unser Dionysius außer den gottergriffenen Hierarchen nebst vielen heiligen Brüdern selbst gegenwärtig gewefen fein will ἐπὶ τὴν θέαν (ipler (dreibt immer θείαν) τοῦ ζωαρχι

Allgem. kirchliche Zeitschrift, Hrsg. von D. Schenkel. 8. Heft.
Inh. Gin Sendschreiben an das verchrl. Comité des evang. Bundes in Genf.zov xal Feodorov oμatos, und noch hinzufügt: Tαor de nai ó
Prof. H. Hölzmann, Jesus Christus im 2. Evangelium.

[blocks in formation]

Hipler, Dr. Frz., Priest., Dionyfius, der Areopagite. Untersuchungen über Rechtheit und Glaubwürdigkeit der unter diesem Namen vorhandenen Schriften. Regensburg, 1861. Manz. (139 S. gr. 8.) 25% Sgr.

Die Schriften, welche den Namen des Areopagiten Diony sius führen und unter diesem Namen bis an das Ende des Mittelalters sehr hoch geschäßt wurden, können, wie jest auch die katholischen Gelehrten zugeben müssen, auf keinen Fall von dem Areopagiten Dionysius herrühren, dessen Bekehrung durch Paulus Apostelgesch. 17, 34 erzählt wird. Um nun aber von diesen in der katholischen Kirche gefeierten Schriften den Flecken der pseudepigraphischen Abfassung zu entfernen, wagt ein katholischer Priester den kühnen Versuch, den Beweis zu führen, daß diefe Schriften von dem Dionysius der apostolischen Zeit auch gar nicht herrühren wollen. Dieser Versuch möchte, bei aller Anstrengung des Verfassers, schwach genug ausgefallen sein.

Unser Dionysius richtet seine vier Hauptschriften als Presbyter an seinen ovμngsоßüreços Timotheus, welchen er de coel. hier. II, 5. de eccl. hier. I, 1. III, 3, 1. VII, 3, 11 als mais anredet. Ist das nicht der biblische Timotheus, dessen Jugend 1 Tim. 4, 12 ausdrücklich erwähnt wird? Was hat es also auf sich, daß unser Dionysius den Timotheus noch nicht, wie den Titus, als Bischof bezeichnet? Er hat die Ordination des Timo: theus 1 Tim. 4, 14. 2 Tim. 1, 6 entweder als noch nicht einge treten angesehen oder nur als Ordination zum Presbyter aufgefaßt. Unser Dionysius nennt ferner den Paulus, dessen Ausspruch 1 Kor. 8, 5 f. er für sich anführt, de div. nom. II, 11 feis nen und seines Lehrers Hierotheus gemeinsamen Lehrer und will durch die Worte des Paulus gebildet sein (ebend. III, 2). Da hält es wahrlich schwer, mit unserem Verfasser (S. 29) bloß eine Lesung der Briefe des Paulus zu verstehen. Was beweist es ge: gen die Voraussehung einer unmittelbaren Unterweisung durch Paulus, wenn unser Dionyfius Epi. V fagt, auch der göttliche Paulus folle (éyera) Gott erkannt haben inie naoav övra νόησιν καὶ γνῶσιν? Diefe edt areopagitifde Lebre war ia bei

[ocr errors]

ἀδελφόθεος Ἰάκωβος καὶ Πέτρος, ἡ κορυφαία καὶ πρεσβυτάτη τῶν Dɛolóyon ángórys. Alte und Neue haben hier an den Anblick des Leichnams der Maria als Gottes-Mutter gedacht, bei welchem auch Jakobus der Bruder des Herrn (ó áðεiçódeos) und Petrus, der erste und erstberufene Apostel, zugegen gewesen seien. Die abweichende Ansicht des Abts Hilduin und feines Schülers Hinkmar von Rheims, welche an das Grab Jesu denken, mag immerhin auf der Lesart onμaros statt odparos beruhen. Aber es ist reine Verzweiflung, wenn Hipler den Bruder des Herrn Jakobus hier deßhalb abweisen will, weil Jakobus (ganz wie Gal. 2, 9, vergl. auch Clem. Rec. I, wo Jakobus über den Aposteln steht) hier vor Petrus genannt wird (S. 56), wenn er ferner den áðɛlgóðɛos in ådsλgós umåndern will, weil jenes Wort statt des gangbaren dɛádsipos erst seit dem 10. Jahrhundert üblich geworden zu sein scheine (S. 60 f.). Eigenthümliche Sprachbildungen finden sich ja auch sonst in diesen Schriften. Und wenn auch Johannes hier aus den Deoloyois nicht ausdrücklich hervorgehoben ist, werden wenige es sich einreden lassen, daß hier ein weit späterer Patriarch Petrus gemeint (S. 59), und daß die Auffindung des wunderthätigen Kreuzes (oñua) in dem heiligen Grabe zur Zeit Constantin's d. Gr. beschrieben sei (S. 64 f.). So wird man denn wohl auch ferner, troh Hipler (S. 86 f.) bei der ev r owτngiw oravow (d. h. bei der Kreu zigung Jesu) von der 9. Stunde bis zu Abend eingetretenen ben will (Epi. VII ad Polycarpum), getrost an die SonnenfinfterSonnenfinsterniß, welche Dionysius in Heliópolis beobachtet haniß bei der Kreuzigung Jesu denken dürfen. Nach Matth. 27, 45 c. parall. hätte Pfeudo - Dionysius allerdings genauer die 6. bis zur 9. Stunde angeben sollen. Was hat es aber bei einem folchen Schriftsteller zu bedeuten, wenn er die Sonnen finsterniß für Heliopolis erst mit der 9. Stunde eintreten läßt? Uebrigens reichen selbst die Auslegungskünste unseres Verfassers nicht aus, die Stelle in Epi. X ad Joannem Theologum zu beseitigen, wo Dionyfius dem Johannes die Hoffnung ausdrückt, daß der= felbe aus der Gefangenschaft in Patmos befreit und nach Asien zurückkehren werde. Wozu dies ganze Quälerei, wenn Hipler felbst (S. 105 f.) hier durch die Schlußworte des Briefes an eine Claffe von literarischen Producten erinnert wird, wie sie im 4. und 5. Jahrhundert aus christlichen Rhetorenschulen hervorgingen, an,,jene unschuldigen fogenannten Apokryphen", zu welchen Was Hipter dagegen über Bruchstücke aus verlorenen Schrifwir auch ferner alle Schriften dieses Dionysius rechnen müssen? ten desselben fagt (S. 111 f.), verdient wenigstens Beachtung und Erwägung.

A. H.

Philosophie.

Wachsmuth, Curt, die Ansichten der Stoiker über Mantik und Dämonen. Berlin, 1860. Nicolai's Verlagshdig. (39 S. 8.) 71⁄2 Sgr.

Diese dem Oberconsistorialpräsidenten Göschen gewidmete Gratulationsschrift zerfällt in zwei Theile. Im ersten wird, aus: gehend von dem Grundfage, daß die Stoiker die Summe der den Griechen von Alters her überkommenen volksthümlichen Unschauungen mit den Resultaten der philosophischen Forschung möglichst in Einklang zu bringen und so alle lebenskräftigen Ideen zu einem einheitlichen Kreise abzurunden strebten, die Lehre von der Weissagung besprochen, wobei namentlich die Notizen, welche Stoiker den Gegenstand behandelt haben, mit anerken nenswerther Vollständigkeit zusammengebracht sind. Die Scheidung der Stoiker zwischen natürlicher und künstlicher Divination wird dargelegt und ihre drei Beweise für die Divination aus dem Wesen Gottes, des Schicksals und der Natur gut erklärt. Daß aber Chrysipp den Widerspruch zwischen Nothwendigkeit und Freiheit, zwischen Wahrheit der Weiffagung und ihrem nicht noth wendigen Eintreffen befriedigend gelöst habe, und daß namentlich in der Vorschrift, die Chaldaer sollten ihre Orakel nicht in condi tionalen, sondern in copulativen Säßen aussprechen (also nicht si quis oriente Canicula natus est, is in mari non morietur, fondern non et natus est quis oriente Canicula et is in mari mor.), mehr als eine haltlose Ausflucht zu sehen sei, hat uns der Verfasser vergeblich zu erweisen gesucht. In dem zweiten Theile über die Dämonen ist die Ansicht Lehr's, daß der Glaube an Dämonen, d. h. an vermittelnde Zwischenwesen zwischen Göttern und Menschen tros der Erwähnung bei Hesiod op. et di. 122 ein verbreiteter Volksglaube der griechischen Religion weder war noch ward, wenn sich auch in den Platonischen Schulen diese Lehre ausbildete und daher in manchen Kreisen der Gebildeten verbrei tete, nicht widerlegt; auch auf die Frage, worauf es hier vor Allem ankam, wie weit von den Stoikern gelehrt wurde, daß per: sönliche Dämonen den einzelnen Menschen zum Schuße beigefellt feien, und wie weit sich dagegen die andere Ansicht geltend machte, die schon Heraclit aussprach, daß der vernünftige Theil der menschlichen Seele, ein Ausfluß und Theil der göttlichen Vernunft, der einem Jeden gegebene Dámon sei, nicht eingegangen. Freilich sind auch die Nachrichten hierüber so einzeln, daß man schwerlich zu einem bestimmten Resultate kommt. Jedenfalls aber war bei den ålteren und bedeutenderen Stoikern die lettere Un fich die bei weitem überwiegende.

[ocr errors]

Geschichte.

O. H.

Zeitschrift des histor. Vereins für Niedersachsen. Jahrg. 1860. Inh. v. Alten, über den Marstem-Gau. Dr. B. Böttger, Grenzen zwischen den Alloden des Herzogs Heinrich res Löwen bei der Tveitung berselben unter seine Söhne. G. F. Mooyer, über den Aufenthalt einiger Glieder der Geschlechter von Etcomberg und von Rüdenberg im Mindenschen. 19 Urkunden aus dem Archive der Start Duderstadt. Prof. W. Havemann, die Herzogl. Haufer von Braunschweig-Wolfen= büttel u. Lüneburg in ihrer Stellung zu dem Anfall des Fürstentb. Oberwald. - Hilmar v. Strombec, Leibzeichen u. das rothe Kloster in Braunschweig. Bernh. Hohmeister's Aufzeichnungen zur Geschichte der Stadt Hannover, mitgetb. von Dr. Grotefend u. Amier. Fiedeler.. Dr. phil. D. Klopp, das Verhältniß von Leibniz zu den firchi. Reunions versuchen in der 2. Hälfte des 17. Jabrb. v. Omoted a, das hannov. Regiment Fuß-Garde im J. 1803. Dr. G. E. Grotefend, die neuesten Goldschmuckfunde im Königr. Hannover.

Dudik, Dr. B., des kaiserl. Obristen Mohr v. Waldt HochverrathsProcess. Ein Beitrag zur Waldsteins Katastrophe. Nach Originalien. (Aus d. Archiv f. Kunde österr. Geschichtsquellen abgedr.) Wien, 1860. Gerold's Sohn in Comm. (94 S. gr. 8.) 14 Sgr.

Nach der Katastrophe Waldstein's wurde über eine Menge Personen, die in Verdacht standen, mit ihm conspiriert zu haben, Untersuchung verhängt, die meisten derselben wurden bald in Freiheit gefeßt, unter den sieben, die zum Proceß vor dem Kriegs: malefiz-Recht in Haft blieben, Herzog Heinrich Julius zu Sachfen, Graf Schaffgotsch 2c., befand sich Obrist Mohr v. Waldt. Die ihn betreffenden Proceßacten sind bisher unbekannt gewesen; der Herausgeber hat sie im Deutschordens - Archive zu Mergent heim aufgefunden, wohin sie gekommen waren, weil Mohr des

Deutschordens Ritter war. Die Veröffentlichung derselben, de gleitet von Anmerkungen des Herausgebers, ist willkommen als Vervollständigung der Acten jenes berufenen Conspirationspre: ceffes. Mohr, seit 1629 in Kriegsdienst der Liga, 1631 Obrist, 1632 unter Waldstein's Befehl, war unter den Mißvergnügten, Waldstein's Entlassung in dieser eine Gefährde für sich besorgten. welche gegen Anfang des Jahres 1634 bei den Gerüchten von Eine darauf bezügliche, doch wenig verfängliche Aeußerung in ei Reverses von Pilsen machten Mohr verdächtig, er kam in Unternem Briefe und die Theilnahme an Unterzeichnung des bekannten suchung und blieb in Haft 2 Jahre und 21 Tage. Doch was ihm zur Last gelegt wurde, war nicht so gravierend, daß ein eigent= liches Strafurtheil erfolgte; auch kam ihm die Verwendung des wieder. Er ist als Ordenscomthur 1643 zu Nürnberg gestorben. Deutschmeisters zu Statten; sein Regiment aber bekam er nicht Koch-Sternfeld, J. E. Ritter v., das nordwestliche Bayern in der

ersten Hälfte des 9. Jahrhunderts: zunächst die Mark Tannara, zwischen dem Lech, der Par, Ilm und Glau, später die zweite Heimath der Erlauchten zu Scheyern u. Wittelsbach; in ihrem ethnograph., dynast., kirchl. u. volkswirthschaftl. Bestand. Aus gleichzeit. Quellen. (Aus den Abbandign. d. k. bayer. Akad. d. Wiss.) München, 1860. Franz in Comm. (43 S. 4.) 20 gr.

Archivalische Untersuchungen erfordern vor Allem Klarheit der Sprache. Dieser Forderung ist in vorliegender Abhandlung nicht Rechnung getragen. Das auf der Kehrseite des Titelblattes gegebene Criterium kann zunächst als Criterium für den Stil des Verfassers gelten. Der Neigung desselben, in sprachlicher Hinsicht vom allgemeinen Gebrauche abzuweichen, correspondiert die auffällige Auffassung der politischen Zustände der Jehtzeit, die einfeitig nach dem Maßstabe mittelalterlicher Verhältnisse beurtheilt und verurtheilt werden, was einem Historiker, in der Weise zu thun, wie es z. B. S. 39, Unm. geschieht, kaum anstehen dürfte.

K.-V.

Jordan, Dr. Mar, das Königthum Georg's v. Padebrad. Ein Beitrag zur Geschichte und Entwickelung des Staates gegenüber der katholischen Kirche, zumeist nach bisher unbekannten und in Auswahl mitgetheilten Urkunden dargestellt. Leipzig, 1861. Breitkopf u. Härtel. (XXIV, 535 S. gr. 8.) 2 Thlr. 20 Sgr.

Dropfen's entgegentritt, könnten wir schon aus der ganzen Art Daß uns in diesem Buche eine Erstlingsarbeit aus der Schule desselben schließen, wenn der Verfasser es auch nicht seinem Lehrer Dropfen gewidmet hätte mit der Versicherung, daß es ihmin jedem Sinne zugehöre. Die leitenden Gedanken sind ganz die: selben, welche Dropfen im 3. Bande seiner Geschichte der preußis schen Politik über Georg v. Podiebrad ausgesprochen hat; auch in Ausdruck und Darstellungsweise macht sich die Nachahmung Dropsen's unverkennbar bemerklich. Die philosophische Färbung, die eine Eigenthümlichkeit der Droysen'schen Schule, ist in der ziemlich ausführlichen Vorrede stark vertreten. Der Verfaffer holt doch etwas gar zu weit aus, wenn er eine Theorie des historischen Erkennens giebt und auf Schelling's Philosophie der Mythologie sich beruft, um die Offenbarung Gottes in der Welt als Anfang der Geschichte zu constatieren. Diese philosophische Manier erinnert an eine vergangene Periode der wissenschaftlichen Entwickelung und erweckt ein ungünstiges Vorurtheil gegen die Gründlichs keit und Unbefangenheit der Quellenforschung des Verfassers. Sieht man nun näher zu, so wird man finden, daß er sich zwar ernstlich um die Kenntniß seiner Quellen und ihres Gehalts be müht und seine Aufgabe mit Geist und Scharffinn ausgeführt hat; aber das Vorurtheil wird doch nicht widerlegt, man sieht, daß der Verfasser die Anschauungen und Auffassungen, die er aus den Quellen hätte schöpfen sollen, schon vorher mitgebracht und dann nach Bestätigungen dafür und Beweisen in den Quellen geforscht hat. Er gesteht das auch eigentlich selbst zu, indem er sagt, er habe sich die Geschichte Georg's v. Podiebrad als typisches Stück aus der Geschichte der Vorreformation ausgewählt, um daran den Kampf der katholischen Kirche gegen den erwachenden Selbständigkeitsdrang des religiösen und politischen Lebens ans schaulich zu machen. Von seinem Meister Droysen hatte er gelernt, den Huffitenkönig Georg als Repräsentanten der modernen Staatsidee, als den von dem Dienste der Kirche emancipierten König aufzufassen. Von dieser die Bedeutung Georg's wohl doch überschäßenden Vorstellung ausgehend, hat er sich nun sei,

[ocr errors]

des Inhaltes und der Oberfläche prismatischer und pyramidaler
Körper, 8. Berechnung des Inhaltes der abgestumpften Körper,
9. Berechnung der Oberfläche und des Inhaltes der durch regu-
låre Figuren erzeugten Rotationstdrper. Eigenthümlich
scheint die Ableitung der Inhaltsformel für die dreiseitige Pyra-
mide zu sein. Nachdem der Verfasser gezeigt hat, daß jede drei-
feitige Pyramide mit der Grundfläche G und der Höhe И sich zer-
legen läßt in zwei unter sich gleiche Prismen, deren jedes den In-
halt GH hat, und in zwei gleich große Pyramiden mit der Basis
}
G und der Höhe H, ergiebt sich ihm als Inhalt der ganzen
| Pyramide
P=1GH+2p,

nen Stoff zurecht gemacht, und es ist dabei nicht ohne Gewalt | Euler'schen Såße), 4. Prisma und Cylinder, 5. Pyramide und thätigkeit und Willkür in Deutung und Auswahl der Thatsachen | Kegel, 6. die Kugel und die sphärischen Dreiecke, 7. Berechnung abgelaufen. Uebrigens hat Jordan gezeigt, daß es ihm an Gabe der Combination und Darstellung nicht fehlt. Der Beisah auf dem Titel:,,zumeist nach bisher unbekannten Urkunden darge: stellt, verspricht mehr, als der Verfasser nach dem Stande seiner Quellen leisten konnte. Seine Monographie fällt nach ihrem Gegenstande zusammen mit dem neuesten Bande von Palacky's böhmischer Geschichte Bd. IV, Abth. 2, der gerade die Zeit von 1453 -1471 behandelt. Nun sagt der Verfasser in der Vorrede selbst, daß es ihm vergönnt gewesen sei, die schon früher erschienene böhmische Ausgabe dieses Bandes, sowie auch Band XX, 2 der Fontes rerum austriacarum, in welchem Palacky den größten Theil seiner neuen Materialien niedergelegt hat, zu benußen. Die in der 11 Bogen starken Beilage abgedruckten Urkunden sind theilweise nicht neu, wie z. B. die Geschichte Rosenplüt's, welche schon in Gottsched's nöthigem Vorrath II, 48 und in U. v. Keller's Fastnachtsspielen S. 288 abgedruckt find.

Arnold, Dr. Wilh., Prof. in Basel, das Aufkommen des Hand. werkerstandes im Mittelalter. Basel, 1861. Georg. (IV, 52. 8.) Das vorliegende Schriftchen besteht aus zwei Vorlesungen, welche der Verfasser vor einem gemischten, zum Theil eben aus Handwerkern bestehenden Publicum gehalten hat. Die erste schil dert zugleich mit einer knappen und lichtvollen Uebersicht über die Entstehung der deutschen Städte das erste Aufkommen des deut schen Handwerkerstandes zunächst in engen Hörigkeitsverhält nissen, dann das Zerreißen derselben und den Beginn eines felb: ständigen städtischen Lebens mit dem 12. Jahrhundert. Die zweite Borlesung stellt die Bildung der Zünfte aus ihren mannich faltigen Ursprüngen und das allmählige Eindringen derselben in die Stadtregierung dar. Wenn es die Natur solcher Vorlesungen mit sich brachte, daß Dinge allgemeinerer und bekannterer Art namentlich in der ersten, erörtert werden mußten, so zeigt sich der Verfasser, sobald er an die innere städtische Entwickelung gelangt, seines Gegenstandes um so vollkommener Herr. Heberaus be: Lehrend sind insbesondere die zugleich aus rechtshistorischen und nationalökonomischen Studien entstandenen Bemerkungen des Verfassers (S. 36) über die veränderte Natur und Bedeutung der Zünfte im Mittelalter und in unseren Tagen, in welchen er ihnen nur unter eng begrenzten Vorausseßungen eine Berech tigung zuerkennt. Dieselbe unbefangene und gerechte Abwägung leitet die Betrachtungen (S. 39) über die fast immer einseitig dargestellten Zunftunruhen des 14. und 15. Jahrhunderts. Das Schriftchen, auf den Wunsch der Basler Zuhörer des Verfassers gedruckt, verdient ernste Beachtung aller Geschichtsforscher und weite Verbreitung.

Mathematik.

Journal für die reine und angewandte Mathematik. Hrsg. von

C. W. Borchardt. 59. Bd. 3. Heft.

besondere bei Oberflächen dritter Ordnung.

wobei p den Inhalt jeder der kleinen Pyramiden bezeichnet. Indem man dasselbe Verfahren auf p anwendet und so fortfährt, | erhält man schließlich

P = (i + (i)2 + ( 4 )3 + . . . ) GH = { GH.
Ein anderer Weg, der auf diese Formel führt, ist folgender:
Sest man P= x.GH voraus, wo x ein noch näher zu bestim=
mender Zahlencoefficient ist, so giebt die vorige Zerlegung
P=GH+x.GH;

[ocr errors]

aus der Vergleichung beider Werthe von P folgt dann x = {}; Gegen die lehte Methode ist nur der Einwand zu erheben, daß nicht erwiesen ist, daß der Inhalt einer Pyramide die Form PxGH hat. Im zweiten Theile finden sich die Hauptsäße der sphärischen Trigonometrie entwickelt, der dritte enthält die Grundlehren der analytischen Geometrie, einschließlich der Lehre von den Regelschnitten in folgender Ordnung: 1. Gleichungen eines Punktes und einer Geraden und 2. Gleichungen einer Evene in Parallelcoordinaten; 3. Transformation der Coordinaten, 4. Kegelschnitte im Allgemeinen, 5. der Kreis, 6. die Parabel, 7. die Ellipse und 8. die Hyperbel.

Die Darstellung ist der Sache angemessen, klar und prácis; an vielen Stellen hat der Verfasser den Gedankengang durch einzelne Verweise und Fragen nur angedeutet. Das Buch ist demnach seinem Zwecke wohl entsprechend.

G-I.

Meißel, Dr. E., Direct., Lehrbuch der Arithmetik und Algebra für höhere Lehranstalten bearb. Berlin, 1861. Springer's Verlag. (V, 362 S. gr. 8.) 1 Thlr. 25 Sgr.

Die 9 ersten Abschnitte des vorliegenden Buches behandeln. die 7 algebraischen Fundamentaloperationen nebst den Gleichungen ersten Grades, welche der Verfasser zwischen die Wurzel- und Logarithmenrechnung eingeschaltet hat. Die ganze Behandlung dieser Abschnitte läßt wenig zu wünschen übrig; doch machen wir aufmerksam auf einen kleinen Fehler, der sich S. 27 findet. Weil S. 13 die negative Zahl – b als eine solche erklärt worden ist, zu welcher man +b addieren muß, um die Summe O zu erhalten, so meint der Verfasser, das Product (+a) (—b), worin -b der Multiplicator ist, bedeute eine Zahl, zu welcher man (+a) (+b) addieren muß, um 0 als Summe zu erhalten. Wenn dieses eine Definition sein soll, so ist dagegen nichts zu bemerken, eine Folge aus dem Früheren ist es nicht. Die beiden folgenden Capitel lab.: A. Clebsch, über die Knotenpunkte der Hesse'schen Fläche, ins- behandeln die Gleichungen zweiten Grades mit einer und mit O. E. Meyer, üb. die Reibung der Flüssigkeiten. Hermite, sur l'invariant du 18e ordre mehreren Unbekannten, hier kommen auch Gleichungen höherer des formes du cinquième degré et sur le role qu'il joue dans la réso-Grade, welche durch Substitution neuer Unbekannten sich in qualution de l'équation du cinquième degré. Kronecker, über Gleichungen füuften Grades. Ders., über die Bedingungen der In-dratische transformieren lassen, sowie die Cardanische Formel zur Sprache. Im 12. und 13. Capitel werden bei Betrachtung der arithmetischen Progressionen verschiedener Ordnung und der geometrischen erster Ordnung auch einige wichtige Grenzwerthe von Summen entwickelt, welche bei_elementar - geometrischen Rectificationen, Complanationen und Cubaturen, Schwerpunktbestimmungen u. dergl. vielfache Anwendung finden, in den Lehrbüchern der Algebra aber leider seltener anzutreffen sind, als sie es verdienen. Die folgenden Abschnitte enthalten: 14. das Rationalmachen der Nenner algebraischer Ausdrücke, 15. die Kettenbrüche, 16. den binomischen Lehrfaß und seine Anwendungen, 17. oie Auflösung der Gleichungen durch Annäherung nach Newton's Methode und 18. die Theorie des Größten und Kleinsten. Im lehten Abschnitte findet der Verfaffer die Morimaloder Minimalwerthe der Function f(x) durch Lösung der Gleichung f(x+8)=f(x) für sehr kleine Werthe von d; den Schluß bildet das Problem der Kettenlinie.

tegrabilität.

Zeitschrift für Mathematik und Physik hrsg. von O. Schlö-
mileb, E. Kablu. M. Cantor. 6. Jabrg. 5. Heft.
lah. Dr. A. Enneper, zur Theorie der bestimmten Integrale. Dr.
Punkte, welche durch gegebene Punkte, Gerade u. Ebenen in der Ebene

C. A. Bretschneider, über die Anzahl der Geraden, Ebenen und
und im Raume bestimmt werden.

Doerk, Heinr. Guft, Direct., Lehrbuch der Mathematik für Gymnasien und Realschulen. 11. Bd. 2. Thl.: Lehrbuch der Stereometrie, sphärischen Trigonometrie und analytischen Geometrie. Berlin, 1861. Weidmann. (VI, 196 S. gr. 8. mit 5 lith. Figurentaff. in Fol.) 24 Sgr.

Der erste Theil dieser Schrift, die Stereometrie, behandelt 1. die Lage der geraden Linien und Ebenen im Raume, 2. die Gleichheit und Größe der Raumdreiecke, 3. die Polyeder (die'

[ocr errors]
[ocr errors]
[ocr errors]
[blocks in formation]

liegenden Buche läßt sich, wenn man die Homöopathie als solche aus dem oben angedeuteten Grunde bei Seite läßt, nicht viel weis ter sagen, als daß sein Verfasser durchgehends leeres Stroh gedroschen. Das Elaborat reiht sich den schwächsten an, denen wir auf diesem Gebiete begegnet sind, und trägt dunkelhafte Selbstüberschäßung gepaart und wie gewöhnlich getragen durch ein mangelhaftes Halbwissen neben einer wenig anständigen Schreibweise als besonders charakteristische Kennzeichen an sich. Wir wissen von dem ganzen Werke nicht eine einzige Thatsache, nicht eine einzige Bemerkung hervorzuheben, so gedankenarm_ist_dasfelbe; es seien denn einige, die den_wissenschaftlichen Geist des Verfassers kennzeichneten, wie auf S. 89:,,Als Schüler und Anfänger muß man freilich jedesmal Mikroscopie und Chemie zu Hilfe rufen, um z. B. die pathologischen Harnbestandtheile zu studieren. Später erkennt ein dadurch geübtes Auge sogleich die Sedimente von Harnsäure, phosphorsaurer Ummoniak-Magnesia, von Epithelien, Blut, Eiter u. f. w., wogegen der Schluß z. B. auf die Anwesenheit von Eiweiß, Zucker u. s. w. im Harne schen weit früher aus den übrigen Symptomengruppen mit Bestimmtheit gezogen werden kann, ehe noch die Chemie Eiweiß und Zucker im Harne mit ihren Reagentien zu entdecken im Stande ist.“ – Auch von Naturgesehen muß der gute Mann einen nárrischen Begriff haben, denn er wirft damit um sich herum, als sei es eine finderleichte Sache, felbe aufzufinden; freilich so wie es der Verfaffer treibt, ist die Sache leicht, nur schade, daß sich Geseze auf Thatsachen stüßen müssen, nicht auf seichte Redensarten. M. F.

Dillnberger, Dr. Emil, Arzeneimittellehre mit besonderer Berücksichtigung der österreichischen Pharmacopoe und der Wiener Schule. Wien, 1861. Gerold's Sohn in Comm. (XXII, 310 S. gr. 8.) 3 Thlr.

Gewiß muß man dem Verfasser in der Klage, die meisten Sectionsberichte seien mangelhafte, vollkommen beistimmen, wer Gelegenheit hat, viele Protocolle über gerichtliche Sectionen zu sehen, dürfte versucht sein, auf dieselben sogar einen härteren Ausdruck anzuwenden. Der Verfasser theilt in der Einleitung in dies fer Hinsicht den Sectionsbericht nebst Gutachten über den Selbstmord eines berühmten Staatsmannes Desterreichs mit, dessen der Erde hervor, aber leider ist das Dasein vieler derselben nur ein Gegenwärtig schießen die Arzneimittellehren gleich Pilzen aus unverkennbare Mangelhaftigkeit ihn zur Herausgabe seiner Beispielsammlung veranlaßte, dieser durch die begleitenden Bemerkun ephemeres. Wem es einmal gelungen ist, sich von der Ansicht loszumachen, daß gerade die Pharmacologie der schwierigste Theil gen nur um so unzarter erscheinenden Veröffentlichung bedurfte der Medicin ist, der die sorgfältigsten und umsichtigsten Beobachte der Verfasser keinesfalls zur Rechtfertigung seines Unternehmens. Die Sammlung bringt 16 Sectionsberichte, die absichtlich verlangt, für den ist es allerdings so leicht wie bequem, ja vers ungen wie Versuche, die eingehendste, vorurtheilsfreieste Kritik weder neue, noch besonders seltene Fälle wiedergeben, sondern führerisch, eine Arzneimittellehre an's Tageslicht treten zu lassen, vielmehr aus der Menge derer herausgehoben sind, welche der Verfasser jährlich theils für den Unterricht der Schüler, theils für Material entnimmt, welches man in etwas veränderte Gestalt man braucht dazu nur einige Handbücher, denen man das nöthige Anstaltszwecke zu entwerfen hat. Die Auswahl ist so getroffen, und in eine neue Gruppierung, mit einigem gelehrten Anstriche daß der Schüler eine möglichst große Mannichfaltigkeit krank übertüncht, bringt und das Fabricat ist fertig. — Für die vorhafter Zustände vorgeführt erhält. Aufgefallen ist dem Referenten, liegende Arzneimittellehre wäre es angemessener, jedenfalls beschei daß kein Bericht über eine Rückenmarkssection mit angeführt, dener gewesen, als Compendium aufzutreten, denn mehr als dies ferner die öftere Verwechselung von,,fluctuierend" statt,undu ist das Buch entschieden nicht, da es sich durch seinen seichten, tierend, die inconfequente zwischen phund f wechselnde Schreib dürftigen und trockenen Inhalt und den Mangel selbständiger Für alle, denen es darum zu thun ist, sich mit ihren Anschauungen das Recht auf einen werthvolleren Titel verscherzt Sectionsberichten über das Niveau der Menge zu erheben, hat. Bei dem uns hier gestatteten Raume können wir nur einwird die vorliegende Sammlung ein ganz seinem Zwecke entzelnes hervorheben. Der Verfasser berücksichtigt besonders die

weise.

sprechender Leitfaden sein.

M. F.

österreichische Pharmacopoe, ist dabei aber nicht gründlich und genau, es fehlen z. B. bei ihm: Farina fabarum, Flor. boragiGrauvogl, Dr. v., das homöopathische Aehnlichkeitsgesetz. Offenis, Sem. et Far. foeni graeci, Agaricus albus, Elect. lenitivum nes Sendschreiben an Herrn Prof. Dr. Justus Freiherrn v. Liebig. Wintheri u. s. w. Die wörtliche Wiederholung gleicher BereiLeipzig, 1861. Purfürst. (XXXVII, 125 S. gr. 8.) 1 Thlr. tungsweisen, wie vom Verfasser z. B. bei Cerat. ad labia flavum Wenn man einerseits nicht verkennen kann, daß die Anhän- et rubrum geschehen, ist selbst in Pharmacopóen nicht üblich, hier ger von Hahnemann mit einer einer besseren Sache würdigen jedenfalls bei der sonstigen Dürftigkeit Papierverschwendung. Bei Zähigkeit immer von Neuem die Lehren ihres Meisters vortragen, Butyrum recens hatte es Erwähnung verdient, daß gerade die so zeigt sich doch auf der anderen Seite, wie sehr sich in den leg Pharmac. austria daffelbe häufig als Salbenconstituens verten Jahren die Verhältnisse geändert haben. Früher traten frei schreibt. Das Pharmacognostische ist sehr kurz, oft sogar oberwillig von allen Seiten Kämpfer gegen die Homöopathie in die flächlich und unvollständig behandelt. Bei der Milch ist der Schranken und zeigten mit großem Eifer, wie widersinnig die Hauptbestandtheil, das Wasser, nicht angegeben, auch die fonTheorie, wie die beliebten Principien jedes gesunde Urtheil in der stige procentische Zusammensehung ungenau, bei Rad. Althaeae allerärgsten Weise verlegten. Der Kampf war von beiden Seiten fehlt der ziemlich beträchtliche Gehalt an Stärke; von Traganth lebhaft und heftig. Jest fordern die Jünger Hahnemann's zum kommen nicht zwei, sondern drei Sorten vor u. f. w. Der phatStreite heraus, treten die so oft begangenen Wege von Neuem macodynamische Theil zeichnet sich durch große Magerkeit, nicht breit, wiederholen in stereotyper Weise das so oft Vorgebrachte minder durch den Mangel jeglicher selbständiger Bemerkung wie und die, gegen welche sie ihre Blize schleudern, nehmen sich kritischen Sichtung aus. Wir citieren zum Belege S. 80: nicht einmal die Mühe das geringste zur Abwehr zu thun. Eine,,Magnesia sulfurica .... erzeugt in mäßiger Gabe vermehrte vielfagende Wahrnehmung! Wie kann es auch anders sein? wässrige Stuhlentleerung.' Gleichen doch die jeßigen Bemühungen ganz den lezten krampfhaften Zuckungen eines mit dem Tode Ringenden. Eines an ständigen Gegners wäre es unwürdig, hier der Euthanasie nicht das Feld einzuräumen und Schonung zu üben. - Von dem vor

"

S. 128:,,R. ipecacuanhae..... In kleinen Gaben angewendet erzeugt die Brechwurzel eine vermehrte Secretion der Respirations- und Magenschleimhaut und verminderte Absonderung der Darmschleimhaut, wahrscheinlich wegen des Gehaltes an Ipecacuanhasäure. In großen Gaben

« VorigeDoorgaan »