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Schreber, Dr. G. M., Aerztliche Zimmergymnastik, oder Darstellung
und Anwendung der heilgymnastischen Bewegungen für beide Ge-
schlechter 2c. Mit 45 Abbildungen. 8. Aufl. cart. .. 1 Thlr.
- Pangymnasticon od. das ganze Turnsystem an einem einzigen Geräthe,
ohne Raumerforderniß. Der Zimmergymnastik 2r Thl. 1 Thlr. 10 Ngr.
Ueber Volkserziehung u. zeitgem. Entwickelung derselben durch Hebung
des Lehrerstandes u. durch Unnäherung von Schule u. Haus. 8 Ngr.
der Hausfreund, als Erzieher und Führer zu Familienglück, Volks=
gesundheit und Menschenveredlung. Dritte Auflage. 10 Ngr.
Anthropos, der Wunderbau des menschlichen Organismus, sein Leben
und seine Gesundheitsgesehe. Mit 1 Atlas color. Taff. in Fol. 4 Thlr.
Ohne Atlas ..
15 Ngr.
Wait, Dr. Th., Anthropologie der Naturvölker. 2 Theile. 6 Thlr.
Erster Theil: Ueber die Einheit des Menschengeschlechts und den
Naturzustand des Menschen. . . .. 2 Thlr. 15 Ngr.
Zweiter Theil: Die Negervölker und ihre Verwandten, ethnograph.
und culturhistorisch dargestellt. Mit 1 Karte u. 7 Taff. Abbil-
dungen.
3 Thlr. 15 Ngr.

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Petersen, F. W., Lehr- und Lesebuch für den Unterricht in der engli
schen Sprache. Mit einem Wörterbuch. Fünfte Auflage. 24 Nar.
Murray, L., English Grammar, adapted to the different classes of
learners, with an appendix, containing rules and observations,
for assisting the more advanced students to write with perspi-
cuity and accuracy. New Edition. carton.
1 Thir.

Linnea Entomologica. Zeitschrift herausgeg. von dem Ento-Vogel, Dr. K., Deutsches Lesebuch für Schule und Haus, zunick

mologischen Vereine zu Stettin. 14. Bd. mit 1 Kupfer. 2 Thlr. Kletke, Dr. G. M., Encyclopädie des gesammten europäischen Wechselrechts. Zwei Bände.

Hornung, D., Neueste Erfahrungen aus dem Geisterleben. Thatsäch=
licher Beweis eines Zusammenhangs des diesseitigen und jenseitigen
Lebens. Mit Kupfern.
2 Thlr.
Heinzelmann, Fr., Das Deutsche Vaterland in Reisebildern und
Skizzen. Für das Jünglingsalter und Gebildete aller Stände dar=
gestellt. 5 Bände.
. . 7 Thlr. 5 Ngr.

zur Beförderung religiös- sittlicher Bildung für Elementar: und Bürgerschulen. 14. Auflage.

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10 R.

- Des Kindes erstes Schulbuch. Für Elementarklassen von Bürgit
schulen. 8. Auflage.
gebunden 5 Nat.

Seiler, Dr. G. F., Historischer Katechismus oder der Katechismus
Lutheri, die biblische Geschichte nebst evangel. Glaubens- und Eit:
tenlehre. 37te Auflage.
5 Ngr.

Von den meisten der hier angezeigten Schulbücher finden bei Abnahme gri kerer Parthien noch besondere Ermäßigungen statt.

Illustrirtes Familienbuch

zur Unterhaltung und Belehrung häuslicher Kreise

berausgegeben vom

Oesterreichischen Lloyd in Triest.

(Zwölfter Jahrgang.) Neue Folge II. Band. 1861-62.

Jährlich fl. 6 Oesterr. Währ. (Thlr. 4), mit directer Postversendung fl. 7 (Thlr. 4).

Vom Illustrirten Familienbuche erscheint jeden Monat ein Heft von je 4 bis 5 Bogen Text mit 3 eleganten Stahlstichen; 12 Hefte bilden einen Band. Jedes Heft kostet 50 kr. öst. W. = 10 Sgr. = 36 kr.rbn. Alle Buchhandlungen und Vereins-Postämter nehmen Bestellungen an.

Jeder Abnehmer des I. und II. Bandes der neuen Folge erhält die grosse Stahlstich-Prämie :

Die Abendglocke

nach einem Gemälde von Theodor Schüz, mit dem 12. Hefte des II. Bandes gratis, bei Vorausbezahlung aber auch sogleich geliefert.

Jeder Jahrgang des Familienbuches enthält ausserdem an artistischen Beigaben

Sechs und dreissig Stahlstiche

theils landwirthschaftliche, theils Genrebilder; ferner an literarischen Beiträgen :

Gedichte, Novellen, Aufsätze aus dem Gebiete der Kunst, der Literatur, der Geschichte, der Biographie, der Naturwissenschaft, der Länder- und Völkerkunde, des Haushaltes, des Handels and der Gewerbe, sowie einen Literaturbericht.

Die bisher erschienenen Bände können noch complet oder einzeln durch jede gute Buchhandlung bezogen werden, und zwar von der früheren Serie die ersten 8 Jahrgänge, zu einem sehrermässigten Preise, nämlich:

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zusammen für fl. 15. 50 ö. W. Thlr. 10. 10 Sgr.

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per Band

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2. 50
6.
6.

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Band I der neuen Folge (XI. Jahrgang)
Mit den zum ermässigten Preise bezogenen Bänden liefern wir keine Stahlstich-Prämie.

Zu jedem Bande sind elegante Calico-Decken mit Gold- und Blindverzierungen à 80 Nkr. = 15 Sgr. durch uns zu
beziehen.

Triest.

Die Direction

der literarisch-artistischen Abtheilung des

Oesterreichischen Lloyd.

Hierzu eine Beilage: A. Dürr's scandinavischer Literaturbericht Nr. 3.

Druck von Breitkopf und Härtel in Leipzig.

Literarisches Centralblatt

für Deutschland.

Verantwortlicher Herausgeber Prof. Dr. Fr. 3arnde.

Verlegt von Eduard Avenarius in Leipzig.

1861.

Diese Zeitschrift erscheint jeden Sonnabend. Der Preis für ein Vierteljahr ist 1 Thlr. 10 Sgr.

No 46.

16. November.

Länder- und Völkerkunde.

:

Zeitschrift für allgemeine Erdkunde. Hrsg. von W. Koner. Thiergattungen, 300 Säugethiere, 1500 Vögel, 2750 Amphibien

N. F. 11. Bd. 2. u. 3. Heft.

lah. Dr. C. Bolle, die Canarischen Inseln. (Forts.) bach, Charakteristik der Maina u. ihrer Bewohner.

Dr. R. SchillDr. H. Grimm,

über die von dem Prof. Hrn. Siegel in Griechenland aufgef. Marmor

brüche der Rosso antico u. Verde antico. stände von Niederländisch-Guiana im J. 1858.

Dr. Friedmann, ZuR. Doergens, astronomische Ortsbestimmungen u. barometrische Höhenmessungen in Syrieu und Palästina. Capt. C. Irminger, die Strömungen und das Eistreiben bei Island. (Mit Karte.)

Mittheilungen aus J. Perthes' geograph. Anstalt über wichtige
Erforschungen etc. von A. Petermann. 8. u. 9. Heft.
luh. A. Mühry, die Meteorologie der nördl. Polarzone. Giuseppe
Sapeto's Reise in den Ländern der Mensa, Bogos u. Habab. (m. Karte.)
Th. v. Heuglin's Expedition nach loner-Afrika. 4. u. 5. Bericht.
Th. v. Heuglin, einige Bemerkungen üb. die Wirbelthiere des nördl.
Aegyptens etc. - Dr. A. v. Frantzius, Beiträge zur Kenntniss der
Vulkane Costarica's. (mit Karte.) Bergstraesser's u. Kostenkoff's
Untersuchungen des Manytsch in der Ponto-Kaspischen Niederung.
Ergänzungsheft Nr. 6: B. Hassenstein u. A. Petermann, Karte

und Mémoire von Ost-Afrika zwischen Chartum, Sauakin u. Massaua.

Reise der österreichischen Fregatte Novara um die Erde, in den Jahren 1857, 1858, 1859, unter den Befehlen des Commodore B. v. Wüllerstorf-Urbair. 1. Bd. Wien, 1861. Gerold's Sohn in Comm. (XII, 407 S. m. eingedr. Holzsch., 13 Holzschnitttaff. in Londr. u. 9 lith. Karten. Lex.-8.) In engl. Einbd. 3 Thlr.

Die Uebungsreise, welche die österreichische Fregatte Novara vor einigen Jahren antrat, und welche eine Erdumsegelung wer den sollte, erregte außerordentliches Interesse, und bei der vorzug lichen Ausrüstung der Expedition und der Tüchtigkeit der wissen schaftlichen Begleiter, welche derselben beigegeben wurden, dürfte man wohl mit Recht hoffen, daß der Gewinn für die Erdkunde, der sich daraus ergeben sollte, ein nicht unbedeutender werden würde. Diese Hoffnung spricht sich am unverkennbarsten in den wissenschaftlichen Rathschlägen und Fingerzeigen aus, welche der verewigte Alexander v. Humboldt für die Expedition ausarbeitete, und welche als ein werthvolles und interessantes Actenstück diesem ersten Bande beigegeben sind. Das 352 Personen tragende Schiff bat innerhalb der drei Reisejahre 51,686 Seemeilen zurückgelegt, 25 verschiedene Hafenpläße besucht, ist 551 Tage unter Segel gewesen und die Forscher haben 298 Tage vor Anker und auf dem Lande zugebracht. Die Reise hat einen Kostenaufwand von 587,200 Ft. Conv. Münze gemacht, wovon 48,500 Fl. für die naturwissenschaftlichen Zwecke verausgabt worden sind. Die geologischen Untersuchungen und die Aufgaben aus der Physik der Erde waren dem namentlich durch seine Arbeiten in Böhmen verdienten Dr. Ferd. Hochstetter zuertheilt. Derselbe ist am 7. Ja nuar 1859 in Auckland auf Neu-Seeland ausgeschifft worden, hat sich dort auf Nelson, der mittleren Insel von Neu-Seeland, einige Monate behufs geologischer Untersuchungen aufgehalten, und ist im Januar 1860 wieder nach Wien zurückgekehrt. Für die Botanik waren der Expedition der Dr. Ed. Schwarz und Anton Jellinek, für die Zoologie die Herren Georg Frauenfeld und Johann Zelebor beigegeben, während dem Dr. Karl Scherzer die Aufgaben aus der Länder- und Völkerkunde zugetheilt waren. Josef Selleny begleitete die Expedition als Maler und hat mehr als 2000 Skizzen heimgebracht. Mehr als 100 große Kisten, mit den erworbenen Materialien gefüllt, sind in Wien zur vorläufigen

Ansicht als ein,,Novara - Museum" ausgestellt worden. Nach einer Schäßung enthalten sie 22,500 Individuen der einzelnen und Fische, 9000 Insecten, 8900 Mollusken, Crustaceen, Schalthiere u. s. m.; ferner 300 Vogeleier und Nester und 60 verschie= dene Skelette. Außerdem sind die botanischen Sammlungen vor= handen: Herbarien, Sämereien, von denen viele nůßlich anzuwenden sind, Droguen, Nußhölzer, und endlich die wichtigen geologischen uud paläontologischen Sammlungen. Herr Dr. Scherzer, welcher am 11. Mai 1859 in Valparaiso ausgeschifft wurde, um eine wissenschaftliche Reise durch Peru zu machen, und welcher am 1. August in Gibraltar wieder mit der Expedition zusammengetroffen war, hat die von ihm gesammelten ethnogra= phischen Gegenstände in folgende Gruppen geordnet: Ceylon, Madras; Nicobaren; Java, Sumatra, Borneo, Philippinen; China; Sikeiana; Australien; Neuseeland; Südsee-Inseln, Amerika; Punipet. Die von ihm und Dr. Schwarz gemeinschaftlich erworbenen Gegenstände bilden die zweite Abtheilung, 92 Skeletschädeln verschiedener Racen, auch einige Orang-utandie anthropologische und vorzüglich kraniologische Sammlung von Schädel zur Vergleichung, so wie 43 Nummern von Kopfhaaren verschiedener Racen.

Was nun die Bearbeitung des reichen Materials betrifft, welche unter den wohlwollendsten Auspicien des Erzherzogs Ferdinand Mar geschieht, so hatte sich der Commodore v. Wüllerstorf selbst die Abtheilungen für Nautik, Ustronomie, Meteorologie und Magnetismus vorbehalten; da er indeß durch seinen activen Dienst vollständig in Anspruch genommen wird, so sind dieselben dem hydrographischen Institute der k. k. Kriegsmarine in Triest zur Ausarbeitung übergeben worden. Für die Bearbeitung des zoologischen Theiles sind die Herren Frauenfeld und Zelebor bestimmt, für Botanik und Medicinisches Herr Dr. Schwarz, für die Geologie Herr Dr. Hochstetter. Leider werden begreiflicherweise einige Jahre darüber hingehen, bis alle diese Schäße der Wissenschaft zugänglich sein können. Hrn. Dr. Scherzer's Fächer find die Ethnographie und Volkswirthschaft, und ihm ist zugleich die Bearbeitung des historischen Berichts über die Reise nach den umfassenden Tagebüchern, welche vom Commodore wie von ihm selbst geführt worden sind, zugefallen.

Der erste Band dieses Reiseberichts (zugleich auch in eng= lischer Sprache erschienen) ist es, welcher in eleganter Ausstattung vor uns liegt, er umfaßt außer der Beilage von U. v. Humboldt 368 Seiten, und ihm sind zahlreiche, schöne Holzschnitte und Courskarten beigegeben. In 9 Abschnitten behandelt er sieben der Rastorte und die Fahrt zwischen denselben, so daß für die weitere Bearbeitung noch bevorstehen: die Nikobaren, Singabur, Batavia, Manila, Hongkong, Canton, Macao, Schanghai, Pouynipet (Carolinen), Stewarts - Inseln, Sidney, Auckland (Neuseeland), Gesellschafts-Inseln und Chile.

Der für das große Publicum bestimmte Reisebericht ist überall interessant und durchweg angenehm erzählt, die eigentlichen wissenschaftlichen Resultate jedoch sind den besonderen Facharbeiten vorbehalten worden. Indeß fehlt es doch hier und da auch nicht an Mittheilungen von Belang, welche mit Dank aufzunehmen sind. Nachdem die Novara am 30. April 1857 Triest verlassen, fegelte sie das adriatische Meer hinab, passierte nach 8 Tagen die Meerenge von Messina und erreichte am 20. Tage Gibraltar,

G-L

Mädler, Dr. J. H., Staats-R., Prof. u. Dir., der Wunderbau des Weltalls, oder populäre Astronomie. Nebst e. Atlas: Astronom sche Taff., Abbildgn. u. Sternkarten enth. 5. Aufl. Mit e. Nach trage: Die totale Sonnenfinsterniss am 18. Juli 1860. Beris, 1861. C. Heymann. (XVI, 667 S. 8.) 2 Thlr. 20 Sgr.

um dort 10 Tage zu bleiben. Am 8. Juni erfolgte die Ankunft | len, so wird sich dieselbe doch im Kreise der weniger vorgebildeten auf Madeira und dann ein neuntägiger Aufenthalt auf dieser Praktiker Eingang verschaffen und dort gewiß manchen Nuzer Insel, welche nach verschiedenen Seiten durchstrichen ward und bringen. über welche werthvolle Mittheilungen geschahen, namentlich über das Aufhören der Weincultur und die an deren Stelle getretene Zucker und Cochenilleproduction, über das weitere unglückliche Verhängniß der Insel in neuerer Zeit u.f.w. Auf einer nun fol= genden 50tägigen Fahrt wird die Linie durchschnitten, und am 5. August erfolgt die Ankunft in Rio de Janeiro. Auch hier find die Mittheilungen über die Stadt und ihre Umgebungen, über den Kaiser, die öffentlichen Institute, die deutschen Colonisten interessant, wenngleich nichts wesentlich Neues gegeben werden konnte. Nach einem Aufenthalte von 26 Tagen in Rio, einer Fahrt von 31 Lagen und dem Bestehen eines Capsturmes, landet die Novara bei'm Cap der guten Hoffnung. Hier folgt ein 24tågiger Aufenthalt, und die über das Land gegebenen Mittheilungen, über die Ausflüge nach Stellenbosch, Brandvalley, die Colonie der mährischen Brüder zu Gnadenthal, Zand vliet, die Tsetsefliege, die Weinberge von Constantia sind sehr in- | teressant. Eine 24tägige Fahrt nach Ost führt die Novara nach den Kraterinseln St. Paul und Amsterdam, über welche bestimmtere Auskunft zu erlangen A. v. Humboldt als einen der wünschenswerthen Zwecke der Expedition angedeutet hatte. Solche wird denn auch bei dem 17tägigen Aufenthalte gewonnen, und es wird die Karte der während dieser Zeit aufgenommenen Insel St. Paul mitgetheilt. Dieser Abschnitt über die beiden seither nur ungenügend bekannten Inseln gehört zu den werth vollsten Theilen des Berichtes. Nach einer neuen 25tägigen Fahrt landete das Schiff in Galle auf der Insel Ceylon. Auch die Schilderung dieser Insel, wenngleich ohne neue Mittheilun gen, wird jeden Leser mit Interesse fesseln, und die Zahlenangaben über die gegenwärtigen Productionsverhältnisse sind mit großem Danke aufzunehmen. Ein Ausflug nach Colombo und auf den Adams - Pik sind ausführlich und anschaulich geschildert. Leider ist ein Aufenthalt von 9 Tagen für eine so wichtige und interessante Insel ein sehr kurzer gewesen. Eine 14tägige Fahrt bringt die Novara auf die unbehagliche Rhede von Madras, wo wiederum ein 11tägiger Aufenthalt folgt. Auch die Mittheilungen über Madras, wo ein großes Fest zu Ehren Wischnu's mit gemacht wird, über den gegenwärtigen Zustand der Stadt, die Eisenbahn u. f. w., namentlich aber über die weniger bekannten Felsentempel von Mahamalaipuram, genannt die sieben Pagoden, sind nicht nur von Interesse, sondern von Werth.

Unter den besseren populären naturwissenschaftlichen Lehrbüchern nimmt Mádler's populáre Astronomie einen der erfen Plage ein. Ihr Verfasser, der vor einem Vierteljahrhunderte durch seine gediegenen felenographischen Leistungen und in spåte rer Zeit durch seine Untersuchungen über die Firsterne sich um di Wissenschaft verdient gemacht hat, hat alle die Mängel zu va meiden gewußt, die den Schriften solcher Autoren anhaften, welche, des Stoffes nicht durchgängig Meister, die eben erst an geeigneten Kenntnisse dem größeren Publicum genießbar uma chen suchen. Die Auswahl des Stoffes ist eine durchweg glude liche zu nennen; derselbe ist in folgenden Abschnitten vertheilt: 1) die Himmelskugel und ihre Eintheilung, 2) die Erde als Weltkörper, 3) die Atmosphäre der Erde und ihre Wirkunan auf astronomische Erscheinungen, 4) das Sonnensystem, 5) Ge seße der Bewegung und Anwendung derselben, 6) Topographie des Planetensystems der Sonne, 7) die Kometen, 8) die Ste ungen, 9) die Fixsterne, 10) die Nebelflecke, 11) die Doppels sterne, 12) astronomische Chronologie, 13) geschichtlicher Ueter: blick. Ein Nachtrag behandelt die totale Sonnenfinsterniß ver 18. Juli 1860, welche der Verfasser in Vitoria beobachtet. Selbstverständlich muß in einem populären Lehrbuche die Tepos graphie des Planetensystems der Sonne mit besonderer Ausfübr lichkeit besprochen werden; doch hat der Verfasser daneben auch die einer mathematischen Begründung und Darstellung bedür gen Partien der Wissenschaft nicht unbeachtet gelassen, wie tie Abschnitte 5) u. 8) darthun. Eigentliche Rechnungen finden fit indessen keine in dem Buche, mit Ausnahme der Herleitung des Ortes eines Planeten aus den Kepler'schen Gefeßen. Die vom Verfasser bei seinen Lesern vorausgesetzten mathematischen Kennt nisse beschränken sich auf das Gebiet der Elementarmathematik, namentlich der Trigonometrie, nur an einer Stelle, in §. 192, hat er der Bezeichnungsweise der höheren Analysis, wie es uns scheint, ohne Noth sich bedient, indem er die von Laplace ent wickelte Differentialgleichung anführt, welche die unveränder Wir sehen mit Verlangen dem Erscheinen des zweiten Ban-lichkeit der Summe der Producte aus der Masse, dem Quadrate des dieses Reiseberichtes, dann aber den streng wissenschaftlichen der Excentricität und der Quadratwurzel aus der großen Halbs Publicationen entgegen, und können jedem wißbegierigen Leser achse der Bahn für alle Planeten ausdrückt. Die Darstellung die Lecture dieses ersten Bandes angelegentlich empfehlen. ist durchgängig prácis, doch leicht verständlich und erinnert mits gends an die geschwäßige Breite, welche nur zu oft für Popularis tát ausgegeben wird.

Geometrie. Astronomie.

Steiner, C. F. C., Baurath, geometrische Konstructionslehre und Linear-Perspective für Künstler und Gewerke. Vollständiger perspectiv. Darstellungen durch Linien. Ein Lehrbuch zum Selbst- u. Lehrunterrichte. 2 Thle. 2. Aufl. bearb. vom Bauinsp. W. Hertel. Leipzig, 1861. Deckmann. (I: XIV, 82 S. m. 13 lith. Taff.; II: XX, 85 S. m. 24 Taff. 4.) Wohlfeile Ausgabe. 2 Thlr. 20 Sgr.

theoretisch-pract. Unterricht, zur Entwickelung aller geometr. u.

Die vorliegende fünfte Auflage dieses Buches ist als eine gänzlich neu bearbeitete mit Recht zu bezeichnen, denn von den 325 Paragraphen der vierten Auflage sind nur etwa ein Fünftel ungeändert geblieben. Der Abschnitt über die kleinen Planeten ist ganz neu bearbeitet, ebenso zum größten Theil der Abschnitt Abschnitte über die Kometen, Störungen, Firsterne und Deppels über den Neptun. Wesentliche Veränderungen haben auch die fterne erfahren. Die in den früheren Auflagen in dem Buch Streuten Tafeln sind bis auf eine gestrichen und an ihrer Stelle am Schlusse des Werkes fünf neue Lafeln aufgenommen worden, welche 1) eine Uebersicht der größeren Planeten und ihrer Mende, Das vorliegende Buch ist eine zweite Auflage von der,,Reiß- 2) die Bahnelemente der kleinen Planeten, 3) eine Zusammens kunst und Perspective (Géometrie déscriptive) für Künstler, Gestellung der berechneten Kometenbahnen, 4) eine Tabelle der vel: werke, für das Haus und für das Leben, welche in zwei Theilen änderlichen und 5) der Doppelsterne enthalten. Die Einrichtung 1828 und 1836 erschien. Der erste Theil, die Elemente der Con dieser Tafeln, Placatform und einseitiger Druck, gestattet ibt structionslehre, enthält das Linearzeichnen mit Inbegriff der Benußung als Wandtafeln. Dieselben sind auch für sich allein Hauptsäge und Aufgaben der Projectionslehre, im zweiten Theile käuflich. wird die Theorie der Linear Perspective und anhangsweise die Lehre der geometrischen und perspectivischen Schlagschatten behandelt.

Die ganze Darstellung ist auf Leser berechnet, denen streng geometrische Bildung abgeht, daher oft etwas weitschweifig, auch keineswegs systematisch vollständig, aber doch verständlich. Konnen wir daher neben práciseren Darstellungen desselben Gegenstandes auch die vorliegende Schrift solchen Lesern, welche an eine strengere geometrische Ausdrucksweise gewöhnt sind, nicht empfeh

Die Ausstattung des Buches ist eine sehr gute; doch kann leider von dem beigegebenen Atlas nicht durchgängig dasselbe ge fagt werden. Die Sternkarten auf Tafel XV-XVIII find wegen undeutlichkeit des Druckes zum Theil unbrauchbar. Die Grin claffen der Sterne sind zu unbestimmt bezeichnet, die zur nung dienenden Buchstaben oft ganz unlesbar. Schließlich sprechen wir noch den Wunsch aus, die vorliegende Auflage möge eine gleiche Verbreitung finden wie die vorhergehenden. G

Bezeich

Commentaire et discussion du Système planétaire de l'Astronome | freundet ihn mit seiner Lage, es nähert die verschiedenen Stufen J. Perny Villeneuve. Par un ancien officier de l'état-major. und fördert die wahre Camradschaft, es verringert das wuchernde Wien, 1861. Gerold's Sohn in Comm. (IV, 47 S. 4.) 2 Thlr. Schreibewerk, beseitigt die zeitverschwendenden Besichtigungen, 20 Sgr. bildet den persönlichen Einfluß und ertheilt den Personalberichten wirklichen Werth, es veranlaßt größere Marschübungen und umfassendere Truppentransporte, übt die Verpflegungsbeamten, bildet das Marketenderwesen, lehrt den Telegraphengebrauch, drängt zur Verringerung des Fuhrwesens, beseitigt die Herbstmanöver, befördert die Selbständigkeit und lehrt die Handhabung der Massen, veranlaßt praktische Regelung des Medicinalwesens, bietet Gelegenheit Invaliden zu versorgen, und weist endlich auf Bildung von Reserven hin.

Das vorliegende sehr schön ausgestattete Buch gehört zu den eigenthümlichen, namentlich auf dem Gebiete der Astronomie in neuester Zeit recht häufig vorkommenden literarischen Producten, welche eine meist totale Reform dieser Wissenschaft unternehmen, während ihren Verfassern in der Regel die unumgänglich nöthis gen Kenntnisse abgehen. Im Jahre 1845 veröffentlichte Perny Villeneuve sein,,Tableau du système planétaire rétabli dans ses nouvelles proportions. La terre reprend son rang et nous sommes d'accord avec la genèse." Dieser Schrift entnimmt unser Verfasser den eigenthümlichen Sah, daß die Winkels geschwindigkeit bei der Rotation der Erde um ihre Achse und bei ihrem Umlaufe um die Sonne gleich_groß sei, daß demnach die Sonne von der Erde nur 365. Erohalbmesser entfernt sei. Demgemäß müssen dann auch die Entfernungen der übrigen Planeten von der Sonne, deren Verhältniß durch das dritte Kepler'sche Gesez bestimmt wird, ungefähr 65mal kleiner werden, als nach der gewöhnlichen Angabe. Eine Begründung fehlt.

Kriegswissenschaft.

G-1.

Grundriß zur Neikologie, von P. v. P. I. Abthlg. : Elementartaktik der Infanterie. Leipzig, 1861. E. Schäfer. (114 S. gr. 8. m. 2 Taff. in quer-Fol.) 20 Sgr.

Die Vertheidigung von Cöln gegen den Angriff mit Präcisions-
Geschüß. Leipzig, 1861. E. H. Mayer. (19 S. 8.) 5 Sgr.

Der Verf. giebt hier in wenigen Seiten eine kurze Angriffs= und Vertheidigungsdisposition für Cöln, er bezeichnet die Nordund Nordwestfront als diejenigen, welche einem beschleunigten Angriffe die meisten Vortheile bieten, zeigt, wie die auf dem rech wenigstens der wichtigeren Nordfront flankierend beherrscht, erten Rheinufer gelegene Mülheimer Stellung das Vorterrain kennt somit in Mülheim den strategischen Schlüsselpunkt für Cöln, und dringt auf dessen Befestigung, so wie auf die Anlage eines Brückenkopfes dem Städtchen gegenüber, um der Stellung auch einen offensiven Charakter für das linke Ufer zuzutheilen. Scheibert, F., Prem.-Lieut., Einfluß der neuesten Taktik und der gezogenen Waffen auf den Festungskrieg. Mit Benugung der vor Sebastopol gemachten Erfahrungen. Berlin, 1861. F. Schneider. (IV, 47 . 8.) 5 gr.

Enthält im Ganzen nichts Neues, Betrachtungen, welche

Nechtskunde.

Desterreichische Vierteljahresschrift für Rechts- u. Staatswifsenschaft. Hrsg. von Fr. Haimerl. 8. Bd. 1. Heft.

Ein dreißig Seiten langes Vorwort ist der Darlegung des Begriffs der Neikologie gewidmet, es verbreitet sich dasselbe zumeist schon von Rüstow, Blum, Wischer und Andern, allerdings nächst über den Mangel an einer Einheit im Militärwissen, über in gleich zweifelhafter, ungenügender Begründung ausgesprochen deren Nothwendigkeit und wissenschaftliche Begründung, und es worden sind, und entschieden einer besseren Abklärung bedürfen. giebt sich dann schließlich die Neikologie als diese Wissenschaft der Einheit, als die Lehre vom in sich vernünftigen Zusammenhange des Krieges oder vielmehr Kriegswissens, schlechthin also als Philosophie des Krieges zu erkennen. Es ist hierbei eine systematische Gliederung der Kriegswissenschaften hingestellt, und die Neikologie einerseits als die Wissenschaft bezeichnet, welche das Wissen nach jenem Schema zu vertheilen hat, andererseits ist ihr auch die Entwickelung der allgemeinen Principien jedes Theiles zugewiesen. In legterem Sinne ist nun die Elementartaktik der Infanterie neikologisch behandelt, was uns indessen weiter nichts als eine theils kritisch-historische, theils speculative Besprechung der allgemeinen taktischen Fragen zu sein scheint, und da wir einer richtigen historischen Behandlung der Kriegskunst beide Nebenrichtun gen, nämlich die kritische wie die speculative, als zugehörig zuerkennen, sehen wir überhaupt die Nothwendigkeit einer neuen Be zeichnung nicht ein. Eine abstracte Behandlung wird höchstens zu einer richtigen Theilung des reinen Wissens führen, eine Ver: Monatsschrift für deutsches Städte und Gemeindewesen,

einigung des verschiedenen Wissens und Könnens scheint aber für die Kriegskunst nur auf historischem Wege möglich und thunlich. Das Ganze ist übrigens in einer für einen Militär fast ungenießbaren Form gegeben, welche lebhaft an die philosophisch asthetis schen Berliner Salons erinnert, ein Haschen nach neuen Namen für unverdaute Begriffe, ein den Verstand völlig ungerechtfertigt in Anspruch nehmendes philosophisches Wiederkauen macht selbst für die besseren Stellen unempfänglich. Auf die Resultate der neikologischen Untersuchungen des Verfassers können wir hier aus Mangel an Raum nicht näher eingehen, sie bestehen dem Wefen nach aus einer durchgeführten Flügelstellung und aus dem Uebergange derselben in ein Dreieckssystem für den Angriff mit der Spise nach vorn, für die Vertheidigung mit der Spise nach hinten.

Die Ueberlegenheit der französischen Waffen beseitigt durch das stehende Lager. Eine militärische Denkschrift von ***. Wittenberg, 1861. Herrosé. (45 S. 8.) 6 Sgr.

Ein seinen Zweck, die Einführung stehender Lager in den deutschen Heeren, warm verfechtendes Schriftchen, dem man sei nen Beifall nicht versagen kann. Es behandelt die vielen Vortheile, welche jene Lager bieten, unter folgenden 15 Punkten: Das stehende Lager bereitet den Mann für den Krieg vor und be

:

Inh. Dr. Jos. Fr. Dworzak, Beiträge zur Lehre vom Jus accrescendi,
insbes. bei Legaten, und Versuch einer Interpretation ber L. 41 pr. Dig.
de legatis II. Prof. M. Damianitsch, Studien über das Militär-
Strafrecht (Strafverfahren). — H. Pawlowicz, zur Kasuistik der Bez
fizftörungsklage. Dr. 3.Swoboda, ist der Fruchtgenuß der ganzen
oder eines aliquoten Theiles der Verlassenschaft eine Erbschaft oder ein
Vermächtniß? Dr. L. Schuster, über die Verbindlichkeit nicht Voll-
jähriger zum Schadenersaße nach dem allgem. bürgerl. Gefeßbuche.
Dr. 5. Detloff, ein Blick auf die Selbständigkeit der Strafrechtswif-
senschaft in Deutschland.

:

hrsg. von A. Piper u. H. Stolp. 7. Jahrg. 10. Heft. Inh. Der österreichische Gemeindegefeßentwurf. - Das preußische Schiedsmanns-Institut. Die deutsche Gau- und Markverfassung. Creizenach, Dr. J., Advok.-Anwalt, das Wesen und Wirken der Handelsgerichte und ihre Competenz. Nach den Ergebnissen der französischen u. rheinischen Praris. (Beilageheft zu Goldschmidt's Zeitschrift f. das gesammte Handelsrecht IV. Bd.) Erlangen, 1861, F. Ente. (V, 135 S. 8.) 22 Sgr.

Die Einführung des allgemeinen deutschen Handelsgefeßbuchs wird voraussichtlich auch die baldige Einführung von Handelsgerichten in den meisten deutschen Staaten_nach_fich ziehen. Es war deßhalb ein glücklicher Gedanke des Verfassers, daß er eben im gegenwärtigen Augenblicke die über die französi schen Handelsgerichte gesammelten praktischen Erfahrungen dem deutschen Publicum darzulegen versuchte. Die Schrift ist mit historischer Treue und zugleich mit kritischer Schärfe geschrieben und giebt nach allen Seiten hin ein klares Bild über die Vorzüge und Mangel der französischen Handelsgerichte. Dieselben bestehen nicht wie in Deutschland aus Juristen und kaufmännischen Beisißern, sondern nur aus Kaufleuten. Von großer Wichtigkeit_ist es nun, daß der Verfasser eine Verstärkung des juristischen Elements in solchen Gerichten für unerläßlich hält, und zwar hauptsächlich deßwegen, weil mit der Einführung des deutschen Handels

gesebbuchs das geschriebene Recht und die nothwendige juristische | baren oder mittelbaren) Quelle in authentischer Fassung mittheilt; Behandlung desselben im Gegensaße zu dem bisherigen Handels- | 2) solche, wo Gellius nur den Inhalt, nicht die Form des Gele gewohnheitsrechte die Oberhand erhalten wird.

Sprachwissenschaft.

Bucher, Dr. Jordan, griechische Vorschule oder kurzgefasste griechische Grammatik in übersichtlicher Darstellung. Für die unteren Gymnasialklassen bearbeitet. I. Thl.: Griechische Formenlehre. II. Thl. Griechische Syntax. Tuttlingen, 1861. Kling. (I: 44; II: 24 S. 4.) 18 Sgr.

fenen oder Gehörten treu wiedergeben will; 3) solche, für welche er nach keiner Seite hin vollständige Treue der Mittheilung in Anspruch nimmt, Unführungen aus dem Gedächtnisse; wenn hier der Verfasser wegen mehrfacher wörtlicher Uebereinstimmung solcher Mittheilungen mit den uns erhaltenen Quellen an der Richtigkeit der Angaben des Gellius über sein Gedächtniß Zweifel hegt und vielmehr den gleichzeitigen Gebrauch schriftlicher Lukilen annimmt, so dürfte dies allerdings nach dem früher über Værmischung mündlicher und schriftlicher Quellen Bemerkten karm in Abrede zu stellen sein. Zum Schlusse wird die Tendenz, welche Gellius bei der Abfassung seiner Schrift verfolgte, und du Gesichtspunkte, welche ihn bei der Anordnung und Redaction des gesammelten Materials leiteten, erörtert, unter denen besens ders der der disparilitas dem ganzen Werke seinen specifischen Charakter aufgeprägt hat.

Der Verfasser hat, in dem Streben, den Schülern die Erlernung der Anfangsgründe des Griechischen zu erleichtern, die wichtigsten Regeln der Formenlehre sowohl als der Syntar in Tabellen gebracht, die er, wie er in der Vorrede versichert, als Manuscript bei'm Unterrichte schon längst gebraucht und, durch Der Verf. der zweiten Schrift, ein Schüler von M. Hert, eine zwölfjährige Erfahrung von ihrer Zweckmäßigkeit überzeugt, konnte, wie er selbst im Vorworte bemerkt, die eben besprochene nun durch den Druck veröffentlicht hat. So wenig wir nun auch nur für die zweite Hälfte seiner Arbeit noch benußen. Er hat irgend welches Bedürfniß zu einer solchen Veröffentlichung an- dieser unter dem Titel,,prolusiones" 8 Capitel vorausgefchift, erkennen können, da ein Schüler sich wohl mit größerem Gewinne worin einzelne Punkte in Betreff des Verfahrens des Gellius dei solche tabellarische Uebersichten selbst nach einer ordentlichen Gram- Benußung seiner schriftlichen und mündlichen Quellen überhaupt matik anfertigen kann, so wollen wir doch für die Formenlehre so wie die Benuhung der noctes Atticae durch spätere Grammadas Unternehmen des Hrn. Bucher gern gelten lassen und an die tiker (Macrobius, Servius und Nonius) ecörtert werden; chn Zweckmäßigkeit seiner Tabellen (in denen nur die Paradigmen streitig der schwächere Theil des Buches, welcher namentlich durch gar zu sehr in allen Einzelheiten mit ermüdenden Wiederholungen eine Vergleichung mit der weit erschöpfenderen und methodischerm ausgeführt sind) für den Gebrauch bei'm Unterrichte glauben; | Untersuchung Mercklin's etwas in den Schatten gestellt wird. aber für die Syntar können wir seine magere Zusammenstellung Viel befriedigender ist dann der zweite, der eigentliche Hauptthail von Regeln und Definitionen mit den dürftigen Beispielen weder der Abhandlung, ausgefallen, in welchem nach kurzen Verts als ausreichend für den Bedarf noch als übersichtlich für die Fas-merkungen über den Umfang der grammatice (S. 37,,quae ig fungsgabe der Schüler anerkennen; ja, es will uns sogar bedún- tur ego nunc in quaestionem vocavi, ea sunt quae pertinent ad ken, als ob dieser zweite Theil der Arbeit in etwas starker Eile etymologiam et lexicologiam, ad scriptorum enarrationem, að und ohne die nöthige Sorgfalt vom Verfasser zusammengeschrie: artem criticam, ad rhetoricam; denique ad antiquitatum eam ben sei, da er manches kaum Begreifliche enthält. Wenn z. B. partem quae magis in explicandis vocabulis quam illustrands S. 17 über zegì mit dem Genetiv gelehrt wird:,, a) Verweis institutis legibusque antiquis versatur“) alle die Schriftstele. len um einen Gegenstand herum (dicht). c) Ursache: nɛgì aus denen Gellius grammatische Notizen in diesem Sinne nargidos für das Vaterland (nach d. Verb. des Sorgens, Fürch- mittelbar oder mittelbar geschöpft hat, in historischer Reihenfolge tens); nel boys, aus Zorn, oi negi rivos, die Angehörigen, Teot so weit dies bei dem Zustande unserer literargeschichtlichen Kennsahsiovos, höher schäßen," so kann man dieser Darlegung doch nisse möglich ist (die ,,incertae aetatis scriptores" bilden einen gewiß weder Faßlichkeit noch Richtigkeit nachrühmen. Der besonderen Abschnitt S. 95 — 100), uns vorgeführt werden, und Druck ist in den griechischen Wörtern nicht ganz correct, die der Umfang der Benugung derselben durch Gellius festzustellen Ausstattung im Uebrigen gut. versucht wird; hier ist der Verfasser mit ebenso großer Sorgfalt in der Untersuchung als Besonnenheit in seinen Vermuthun verfahren und hat hie und da auch die Ansichten Mercklin's ( über Verrius Flaccus S. 68 ff.), wie es uns scheint, mit Gid bekämpft, so daß wir nur wünschen können, daß er seine Unter auf die auctores historicos, ausdehnen möge; doch ist, wenn et suchungen auch auf die übrigen Quellen des Gellius, namenta uns die Resultate derselben wieder in lateinischer Sprache ten will, eine etwas gewandtere und elegantere Schreibweise zu wünschen.

1) Mercklin, Ludw., die Citiermethode und Quellenbenutzung des A. Gellius in den noctes Atticae. (Abdr. aus d. 3. Suppl.-Bd. der Jahrbücher f. class. Philologie.) Leipzig, 1860. Teubner.

(78 S. 8.) 16 Sgr.

2) Kretzschmer, Jul., de A. Gellii fontibus. Part. I. De auctoribus A. Gellii grammaticis. Leipzig, 1860. Teubner. (VI, 108 S. 8.) 16 Sgr.

Die an erster Stelle genannte Abhandlung, deren Lecture | durch die zahlreichen in den Tert selbst eingefügten Citate etwas erschwert wird, stellt in erschöpfender Weise alles das zusammen, was uns über das Verfahren des Gellius bei der Abfassung seines großen Sammelwerkes Aufschluß geben kann. Sie beginnt mit der Betrachtung der äußeren Form der Citate, auf welche sich, wenn auch nicht durchgängig, eine Unterscheidung zwischen unmittelbaren und mittelbaren Quellen des Schriftstellers gründen läßt, woran sich dann eine Prüfung der Fälle, in denen derselbe feine Quellen entweder nur unbestimmt andeutet oder auch ganz lich verschweigt, wo uns aber durch den Inhalt die Zurückführung auf eine uns bekannte Quelle möglich ist, anschließt. Nachdem der Verf. dann noch die den noctes Atticae verwandten griechi schen und römischen Schriften, welche Gellius benut zu haben scheint, kurz durchmustert hat, wendet er sich zur Betrachtung des zweiten Hauptbestandtheiles der Schrift, des aus mündlicher Mittheilung von Lehrern, Freunden und Gönnern des Gellius Entnommenen, wobei überzeugend nachgewiesen wird, daß Gellius seinen Referaten über derartige Mittheilungen nicht fel ten fremde, aus seiner Lecture stammende Elemente beigemischt hat. Was dann die Treue und Zuverlässigkeit der Mittheilungen des Gellius im Einzelnen anlangt, so unterscheidet der Verfasser hier nach den Andeutungen des Gellius selbst drei Arten von Ei taten: 1) folche, wo Gellius die eigenen Worte feiner (unmittel

Mythologie.

Welcker, F. G., griechische Götterlehre. 2. Bd. Göttingen, 1860.

Dieterich. (IV, 817 S. 8.) 4 Thlr.

,,Der Standpunkt des ersten Theiles war am Anfang det Entwicklungen, der des zweiten ist im Allgemeinen in der Mitts des Entwickelten genommen." Dieser Sah, mit dem der zwei Band beginnt, wird auch hier denselben am besten im Unterschie vom ersten charakterisieren. Schön und treffend vergleicht Welde das zwischen der Dämmerung und dem kräftigen Morgentet der heroischen Zeit und dem höchsten Glanze Athens liegende Mittelalter", wie groß auch die Unterschiede und Gegensäße sein mögen, auch in dem,,fast schwärmerischen Eifer für religiose gottesdienstliche Stiftungen und Drang zum Mystischen" m dem unsrigen. Auch dieser Band hat an der Spise einleitende Abschnitte voll der feinsten und belehrendsten Bemerkungen übe Orakel, Staatsreligion, Gottesdienst, eine Uebersicht über di religiösen Vorstellungen der Dichter von Homer bis auf die neut und mittlere Komödie, dann über den Einfluß der bildenden

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