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lassen. Wäre es möglich das Lebendige nach der Nummer zu | dies, wie das Vorhergehende, klingt so, als ob er dieß zuerst erkannt ordnen, so würden wir sagen, daß von allen Büchern R. Mohl's | håtte und mit der Schägung des Urb. über den Chis. im Widerspruche der gegenwärtige Band uns am meisten belehrt und angeregt zu Ritschl stehe, während doch sowohl Ritschl in der Abhandlung de habe.

Sprachwissenschaft.

Zeitschrift für vergleichende Sprachforschung. Hrsg. von Adalb.

Kuhn. 10. Bd. 6. Heft.
Inh. Sonne, Charis. (Schl.) A. Dietrich, zum vokalismus der
griechischen sprache. - A. Ludwig, einiges über die wurzel math.
-art-daxiuâ diç, süd-braueu, bhrg-Athamas, Phorkys, Taygete;
Ἑκατέργος. — Gerland, διδαμός.

Neue Jahrbücher für Philologie und Pädagogik. Hrsg. von Rud.

Dietsch u. Alfr. Fleckeisen. 83. u. 84. Bd. 10. Heft.
Inh. Dr. F. Bücheler, über Aristophanes Wolken. Dr. F. Sus e-
mihl, Conjecturen zu Platons Gesetzen und der pseudo-platonischen
Epinomis. (Forts.) Dr. P. Schmieder, Anz. v. K. E. A. Schmidt:
Beiträge zur Grammatik des Griechischen u. Lateinischen. Dr. L.
Mercklin, Anz. v. J. Kretzschmer: de A. Gellii foutibus. part. I. —
Dr. Olawsky, Schleicher's,,Morphologie der Sprache." (1. Art.)
Ist dem propädeutischen Unterricht auf den Gymnasien seine Stelle zu
erhalten, von L.

codice Urbin. D. H. (Bonu 1847) wie Ref. in seinen emend. Dionysiae. die größere Güte und Zuverlässigkeit des Urb. behauptet und bewiesen haben. Indessen das ist Nebensache: Hauptsache ist die richtige Erkennt niß selbst und die einsichtige Durchführung derselben. Denn es verdient das kritische Verfahren des Herausgebers im Allgemeinen volle Billigung, und das schon jezt in diesem ersten Bande Geleistete um so größte Anerkennung, je zahlreicher die zu hebenden Schwierigkeiten und Buderbnisse sind. Der Herausgeber zeigt kritischen Takt und Sprachkennt niß und hat bei Verbesserung mehrerer schwer verderbter Stellen — bie Berichtigung zahlreicher offenbarer Fehler war keine Kunst — einer glücklichen Scharfsinn an den Tag gelegt. Im Allgemeinen steht dem: nach Referent nicht an, seine Ansicht dahin auszusprechen, daß in dieser Bearbeitung dasjenige für die Textberichtigung geleistet ist, was bei da immer fest zu haltenden Rücksicht, daß hier zum erstenmale eine diesen Namen verdienende Recension unternommen ist, nur erwartet werden konnte. Und wie Hr. Kieffling schon jezt alle diejenigen, welche in den Fall kommen, die Archäologie des Dionysius zu benugen, zu großem Danke verpflichtet hat, so glaubt Referent der Fortsehung des Werkes mit noch größern Erwartungen entgegensehen zu dürfen. Nicht bish die italienische Reise, die laut der Vorrede im Interesse des Dionysius gegenwärtig von Hrn. Kiessling unternommen ist, wird durch nochmalige Einsicht des Urbinas, vielleicht auch durch den Gewinn neuer, bieber unbekannter Handschriften ersprießlich werden können, sondern die forts

Zeitschrift für Stenographie und Orthographie hrsg. von G. gesegte kritische Beschäftigung selbst wird sicherlich zur Erweiterung Michaelis. 9. Jarg. Nr. 6.

Ueber die

Inh. Conn's Lehrbuch der deutschen Kammer-Stenographie. Einfürung der Stenographie in die höheren Leranstalten. Dionysi Halicarnassensis antiquitatum Romanarum quae supersunt recensuit Adolph. Kiessling. Vol. I. Leipzig, 1860. Teubner. (XLVIII, 318 S. 8.) 24 Sgr.

ner Kenntniß des Sprachgebrauchs und der ganzen Eigenthümlichke des Schriftstellers beitragen und seinem kritischen Verfahren durch vers mehrte Einsicht in die Natur der mehr oder minder bloß liegenden Beides dürfte nöthig sein, und geeignet den Herausgeber von Texter: Schäden des überlieferten Tertes größere Ruhe und Sicherheit gewähren. dächtigungen zurückzuhalten, die unbegründet sind, so wie Verbesserungez vorschlägen vorzubauen, die keine Wahrscheinlichkeit beanspruchen kenAls ein dringendes Bedürfniß ist längst eine neue Ausgabe der nen. In jeder dieser beiden Rücksichten verfährt der Herausgeber zu römischen Alterthümer des Dionysius anerkannt worden: kein griechi-rasch, wie denn überhaupt die Arbeit eine gewisse Eile verräth, die aus scher Schriftsteller von gleicher Bedeutung ist einer ähnlichen Vernach dem,,urgens iter Italicum" (Vorrede) erklärbar wird, aber für die lässigung anheim gefallen, wie er. Denn seitdem Robert Stephanus im Fortsehung der Arbeit nicht wünschenswerth ist. Je aufrichtiger da Jahre 1546 die erste, nach einer schlechten Pariser Handschrift besorgte Freude ist, die Referent über das von Hrn. Kiessling Geleistete begt, de Ausgabe hatte erscheinen lassen, ward 40 Jahre später zwar Fr. Sylburg sto mehr wünscht er für die Folge eine Beherzigung des Gesagten. Dies durch bessere Handschriften in den Stand geseht, dem arg verwahrlosten | durch zahlreiche Einzelheiten zu belegen, ist hier freilich nicht der Ort, Schriftsteller einige Dienste zu leisten, allein da er den größten Theil sei- | sondern muß einer andern Gelegenheit vorbehalten werden, namentlic ner Verbesserungen nur in den Anmerkungen erwähnte, nicht in den Tert | der Widerspruch gegen nicht wenige Tertänderungen: um aber wenig aufnahm, sein Nachfolger, Hudson (1704), aber trosdem, daß ihm die stens das in Bezug auf größere Beachtung des Sprachgebrauchs BeLesarten der Urbinatischen Handschrift zu Gebote standen, für die zu hauptete mit einigen schlagenden Belegen zu erläutern, mögen folaerte lösende Aufgabe in jeder Beziehung als unfähig sich gezeigt hatte, fehlte Stellen beispielsweise hier Plag finden: 1, 14 schreibt der Herausgeber es an jedem nur einigermapen guberta figen und braudbaren Serte, δα τοῖς τέλμασι τῆς λίμνης ὁσάπερ τείχεσι χρώμενοι fiatt δεν βασίστηκε auch die 70 Jahre später erschienene, von Reiske besorgte Ausgabe dem lichen onooa, ganz unnöthig, Dionys. braucht drooɑ wiederholt je, selben Mißgeschick verfiel. Denn so muß man es nennen, daß weder die vergl. 58 zeñoι oпóоα Вovieode, wo Bücheler unnöthig 670e Lesarten der Urbinatischen Handschrift die genügende Berücksichtigung, wollte; 81 onóσα dεonóτns yowμevos. 11, 37 u. a. — 1, 25 wird noch die zahllosen unzweifelhaften Verbesserungen des trefflichen Herausg. aus Conjectur Oovuvdidns... Ev Terαorn geschrieben, aber Dicnesius Aufnahme in dem Texte fanden, der denn in der bis jest allein vorhan- citiert nie nach Büchern, darum ist auch 79 die Conjectur év ry agony denen Tauchnißer Handausgabe von 1829 in der unverantwortlichsten yeaper falsch. Jene Stelle ist anders zu emendieren. 41 ist mit Weise fortgepflanzt ist. Denn unverantwortlich war es, daß derjenige, Meineke μoval ávðęáπív statt des corrupten ýyɛμovias årðpátur welcher die Ausgabe besorgte, den alten vielfach abscheulichen Text ab- geschrieben; scharfsinnig, aber nimmermehr in der Weise des Dienosius, drucken ließ, ohne die mindeste Berücksichtigung der Verbesserungen dieser schrieb i nyeμor ardown wv. Den Beweis dafür anderwärts.Reiske's, der gerade im Dionysius seinen bewunderungswürdigen 79 war 19v nicht in άæɛldov zu ändern und eben daselbst ist gegen Scharfsinn auf das Glänzendste bewährt hatte. Diese Sachlage richtig die ohne Umstände in den Tert genommene Aenderung inì to oɛuvotɛgewürdigt und die Anregung zur Abhülfe derselben durch Herstellung pov aipovres statt sayovres zu protestieren: Dionys. spricht oft so, eines verbefferten, moglidjt beglaubigten Sextes gegeben au baben, ift . . 2, 56 τὴν ἀρχὴν τυραννικώτερον ἐξάγειν, 6, 74 τυραννικές das Verdienst Fr. Ritschl's. Seine drei akademischen Schriften, welche άyortes tas dvvaorrías, 10, 22 ágyηv inì tò ßaoihinwregor esteine neue Bearbeitung des so vielfach wichtigen Schriftstellers in Aus- yayev. 2, 12 τοῦτο τὸ συνέδριον Ἑλληνιστὶ ἑρμηνευόμενον γεροιsicht stellten, müssen als der Anfang einer Kritik, die diesen Namen ver- oiav dúvarai Sydovv: Hr. Kiessling will dŋkovv streichen und verkirni dient, für Dionysius bezeichnet werden. Natürlich war vor allem eine damit einen Sprachgebrauch des Schriftstellers, s. 4, 76 točтo μrvie fidere diplomati de Grunblage au erfreben, tu meldem recte Sit{dt | μηνευόμενον εἰς τὴν Ἑλλάδα γλῶτταν τοὔνομα συμβούλους . . . δίνε sich den Besiz des erforderlichen kritischen Apparates verschaffte. Allein ται δηλοῦν und öfter τὶ βούλεται σημαίνειν, 3. 28. 4, 59. 60. anbere arbeiten baben in verbindert feine auf andern Gebieten bewährte 77 τοῦτον δέ τινες μὲν ἀποφαίνουσι τῶν μνηστήρων ἕνα γενέσθα Seifter daft in Sandbabung der Sritif aud bem Dionyfius au Gute τῆς κόρης, ἐρῶντα τῆς παιδίσκης, [oll της κόρης gefiri den meria. kommen zu lassen: indessen, was er selbst zu thun aufgegeben, ist durch Uber gerade so folgen auf einander 5, 34 napdivov ......... xógns. seine feltene Liberalität einem feiner ehemaligen Schüler zu leisten ver- Referent muß hier abbrechen, er hat absichtlich Stellen verwandter, als gönnt worden, dem Herausgeber der hier anzuzeigenden Bearbeitung, dem Sprachgebrauche des Schriftstellers zu erledigender Art gewåta dem Ritschl seinen gesammten kritischen Apparat überlassen hat. Ausweil ihm nichts unbilliger scheint, als gegen irgend welche Einzelteitdemselben kommen vorzugsweise zwei Handschriften in Betracht, der der verschiedensten Art Einspruch zu erheben, die nicht in Betracht ler codex Urbinas (bei Hudson und Reiske Vaticanus) und der Chisianus. men können gegen die Zahl der gelungenen Verbesserungen, aus weldin Von der Schäzung dieser beiden Handschriften und der Würdigung des mit besonderer Auszeichnung zu nennen sind die dem Herausgeber: * Verhältnisses derselben zu einander ist die gesammte Kritik im Dionysius Bücheler mitgetheilten. Es hat dem Referenten zu besonderer Best wefentlich abhängig. Es kann das hier nur angedeutet, nicht im Ein- digung gereicht, sich in den allermeisten Fällen mit den Verbesserung... zelnen ausgeführt werden. Hr. Kiessling spricht seine Stellung zu die desselben, ganz unabhängig von ihm, in Uebereinstimmung zu finden.— ser Frage in den Worten aus: Urbinatis praestantia quamvis levioris Die dem Terte vorangehende adnotatio critica gicht die Abweichunan cuiusdam interpolationis commaculata vestigies ea est ut emenda- von den Lesarten des Urbinas an, so wie die aus Conjectur gemedie tionem totam fere ab hoc libro repetendam esse mihi persuasum sit: Xenderungen. Referent schließt mit dem Wunsche, daß er bald tu

etsegung dieser Ausgabe möge anzeigen können, durch welche die bis- | Deutsches Museum. Hrsg. von R. Pruz. Nr. 50. igen Terte für antiquiert gelten müssen.

Vermischtes.

C. Ss.

sel de Jacques Juvénal des Ursins, cédé à la ville de Paris, le 5 mai 1861, par Ambroise Firmin Didot. Paris, 1861. Didot. 56 S. gr. 8.)

Inh. K. Silberschlag, Er u. Iring. Ein Beitrag zur Sagenforschung.
Alfr. Waldau, historische Volkslieder in Böhmen. II.

Magazin für die Literatur des Auslandes. Nr. 51.

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Europa. Nr. 51.

Ein Verschollener.

--

Inh. Demokratische Bekenntnisse eines Aristokraten.
Gin mecklenburgisches Landstädtchen vor 40 Jahren. Die Nationalitä=
ten u. die Volksbildung in Peft. Der neueste Roman von Boz. - Die
grüne Insel. Theodor Mundt.

Königsb. Sonntagspost. Hrsg. von J. Rupp. Nr. 49.
Inh. Buckle's Geschichte der Civilisation in England. 4.
:
Forcade, über
die weltliche Herrschaft des Papstes. Die Lehre der neuen Psychologie
über den menschlichen Willen. (Schl.) Verschiedene Wege. (Forts.)

-

Bremer Sonntagsblatt. Red. Fr. Pleger. Nr. 48 u. 49.
Inh. W. Kieffelbach, die Zunahme der politischen Bildung_in_Deutsch-
land. Fr. Ruperti, zwei Lieder; nach d. Holländ. F. Plezer,
bei Gelegenheit der Schöpfung von Haydn. W. Andreae, das Tris
malcio-Fest in Hannover, P. 3. Willaßen, Heinrich Zeise als Lyri-
ker.Musikalische Notizen.

Diese kleine Schrift des gelehrten und kunstsinnigen Besizers berühmten Pariser Verlagsgeschäfts enthält die Geschichte, schreibung und kunstgeschichtliche und ästhetische Würdigung es prachtvollen Missale, welches Jacques Juvénal des Ursins ischen 1449 und 1457 für Poitiers, dessen Bisthum er verItete, anfertigen ließ. Im Jahre 1849 war es für 10000 Francs den Besiß des russischen Fürsten Soltikom gekommen, und aus sen Nachlaß erstand es Didot im April 1861 für 36000 Francs, rließ es aber kurz darauf in uneigennützigster Weise für den en Preis der Stadt Paris, deren Sammlungen hierdurch eine chäzbare Zierde gewonnen haben. Es enthält nämlich diese -gamenthandschrift auf 227 Blåttern in Folio 140 große Mituren, bis auf zwei von großen Initialen eingeschlossen, zahlgemalte Initialen und eine Menge Randverzierungen, alles das Schönste erhalten. Die Gemälde, die nicht die gewöhn- unterhaltungen am häusl. Herd. Higbr. K. Guękow. Nr. 50. en typischen Darstellungen der meisten Missalien bieten, kön= 1 nach Hrn. Didot als eine Encyklopädie der Monumente, stüme, Meubles, Waffen u. Geräthschaften aller Art jener Zeit rachtet werden. Sie rühren von verschiedenen Künstlerhånden Die Gartenlaube. Red. Fr. Stolle u. A. Diezmann. Nr. 51. und sind zum größten Theil von großer Schönheit, von echtem istlerischen Werthe. S. 1538 giebt Hr. Didot eine interinte Uebersicht der Geschichte der französischen Miniaturmalerei d zählt dabei auch mehrere Künstler auf, von denen möglicherse einzelne der Gemälde des Missale gefertigt sein können. f Einzelheiten einzugehen verbietet uns der Raum. Mögen fe wenigen Zeilen genügen die Aufmerksamkeit der Freunde der nstgeschichte auf das gehaltvolle Schriftchen zu lenken!

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Stimmen der Zeit. Hrsg. von Ad. Kolatschek. Nr. 49.
Inh. Der kleine Galilei. Deutsche Regungen in Böhmen. Die russi-
sche Bublicistik und wir. II. - Gloffen aus Hamburg.

e Grenzboten. Hrsg. von G. Freytag u. J. Schmidt. Nr. 51. Unser Vaterland, hrsg. von H. Pröhle. 12. Liefg.

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ah. Italienische Zustände. (IV.) · Die Geftüte u. Maiereien des Königs von Württemberg. Politische Zustände u. Personen in Deutschland zur Zeit der franzöf. Herrschaft. (Vas südl. u. weftl. Deutschland.) — Bonaz parte, der Schiedsrichter der Welt. (III.) Zum Unterrichtswesen in Walschtirol. Der Baseler Frieden u. die Deutsche Sache. Pater Lacordaire. (Nekrolog.) Zur Militärfrage in Preußen. (II.) Der Dom zu Regensburg. Theodor Mundt. (Nekrolog.)

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Westermann's illuftr. deutsche Monats-Hefte. Nr. 63. Decbr. Inh. Corvinus, unseres Herrgotts Ganzlei. I. Thadd. Lau, Heinrich I. wird deutscher König. Gisenbahnen in Preußen. Hamburgs Schifffahrt. L. K. Schmarda, die Bewohner Ceylons. (Scl.) Fischregen zu Singapore. Infuforien. Periodicität in den Witterungsverbältnissen. -v. Krafft, Trivolis. Fr. Friedrich, zwei Fahnens junker. Fr. Bodenstedt, neue Beiträge zur Geschichte der ruff. Dis blomatie. II. A. v. C o hausen, Ringwalle u. ähnliche Anlagen im Taunus u. anderwärts. F. A. Walchner, die Bearbeitung der Granaten im Schwarzwald.

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Die Wiederauffindung der Gebeine der heil. Elisabeth. — Hr. Stift8propft v. Dollinger u. seine kirchlich-polit. Vublikation: I. Die Kirchenftaats-Frage. 11. Die außerkirchlichen, insbes, protestantischen ReligionsPhänomene. III. Das Verhältniß zwischen Kirche u. Staat. Ginsiedeln und seine Festliteratur.

Anregungen f. Kunst, Leben u. Wissenschaft. 9. u. 10. Heft.
Inh. Wiener Musikzustände, von S. F. F. Weber, Beethoven's lezte
Quartette. II. (S&l.) R. Bechstein, Gedichte auf die Königsberger
Krónung im 3. 1701. Fr. Müller, R. Wagner's,,Ring des Nibe-
lungen (Stoffwahl u. Form). Louise Otto, Brod.

Die Dioskuren. Hrsg. von M. Schasler. Nr. 49.

Inh. Beiträge zur älteren Kunstgeschichte Berlins, von M. Sr. (Forts.)
Korrespondenzen 2c.

Archiv für die zeichnenden Künste. Hrsg. von R. Naumann.
7. Jabrg. 1. Hft.

Inh. Joh. Wussin, Jonas Suyderhoef. Verzeichniss seiner Kupferstiche. J. D. Passavant, der Maler Jean Fouquet de Tours und seine Söhne Louis u. François. Ders., über die Bedeutung des Dolches bei Monogrammen einiger schweizerischer Künstler des XVI. Jahrh. Ders., Notizen über Hieronymus van Aeken, gen. Bosch, und Alart Du Hameel. - - Ders., über den Meister Jean Gourmont à Lyon, Kupferstecher u. Formschneider. - Ders., über einen sächs. Silberdruck des XVI. Jahrh. G. F. Waagen, Missel de Jacques Juvénal des Ursins.

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Paul Heyse,

Literarische Anzeigen.

Annina, Im Grafenschloß, Andrea Delfin, Auf der Alm. Neue Novellen. Vierte Samm-
lung. Octav-Ausgabe. geh. 2 Thlr.

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Inhalt: Die Einsamen, Unfang und Ende, Maria Francisca, das Bild der Mutter. gch. 1 Thlr. 15 Sgr.,
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La Rabbiata. (Novelle.) Separat-Abdruck. In illustr. Umschlag mit Goldschnitt. 12 gr.
Italienisches Liederbuch. Miniatur-Format. geh. 1 Thlr. 24 Sgr., eleg. geb. 2 Thlr.

Hermen. Dichtungen. Min.-Format. Enthält: Margherita Spoletina, Urica, Idyllen von Sorrent, die Furit,
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Wie fängt man einen Sonnenstrahl? 2te Auflage. In illustr. Umschlag mit Goldschnitt. cart. 71⁄2 Sgr.

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Verlag von F. A. Brockhaus in Leipzig.

Ersch und Gruber's Allgemeine Encyklopädie

der Wissenschaften und Künste.

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Hiervon erschienen kürzlich der 72. und 73. Theil der 1. Section (AG, herausgegeben von Hermann Brockhaus), die unter anderm nachstehende wichtige Artikel enthalten:

Göckingk, Görres, Göze (Johann Melchior), von Döring; Göhrde, von Volbeding; Göllingen, von Hesse; Görtz, von BoyneburgLengsfeld; Goethe, von Marggraff; Götterbilder und Göttertempel (bei den Germanen), von Raszmann; Götze, Götzenbilder, von Hasemann; Gold, Goldgeld und Goldmacherkunst, von Reinwarth; Goldene Bulle, von Brandes; Gomphrena und Gomphreneen,

Garcke; Gondi (Familie), von Stramberg.

Von

Frühern Subscribenten auf die Allgemeine Ency klopädie, welchen eine größere Reihe von Theilen fehlt, sowie solchen, die als Abonnenten neu eintreten wollen, werden die günstigsten Bedingungen zugesichert.

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Lehrbuch

der

ORGANISCHEN CHEMIE

von

Dr. H. Limpricht,

ordentl. Professor in Greifswald.

Zweite Abtheilung.

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In der Dieterich'schen Buchhandlung in Göttingen sind neu erschienen:

Denkmäler der alten Kunst, nach Auswahl und Anordnung
von K. O. Müller, fortgesetzt und neu bearbeitet von
1 Thlr. 10 Ngr.
Friedr. Wieseler. Bd. II. Heft 2.
(Band I. Heft 1—5 u. Bd. II. Heft 1-5 kosten 10 Thlr.)
Ewald, H., die Johanneischen Schriften, übersetzt
und erklärt. Band I.: Des Apostels Johannes Evangesien
und drei Sendschreiben. gr. 8. geh.

Roth, W., Leben und Erstlingsschriften.

2 Thr

16 Ngr.

Philologus. Zeitschrift für das klassische Alterthum, herausgegeben von E. v. Leutsch. Jahrg. XVIII. Heft 1. 5 Thlr. gr. 8. geh. pro 1-4. Waitz, G., über die Münzverhältnisse in den ältern Recht12 Ng büchern des Fränkischen Reichs. gr. 4. geh. Welcker, F. G., alte Denkmäler. Thl. 4. Wandgemälde Mit einer Abhandlung über Wandmalerei und Tafelmalerei, 1 Thlr. 10 N Mit 2 Kupfern. gr. 8. alte Denkmäler. Theil 1-3. Herabgesetzter Preis 5 Th C. A. Schwetschke und Sohn. Zachariae, H. A., Handbuch des deutschen Strafprocefi Band 1. Abtheilg. 2. gr. 8. geh.

8. geb. Preis 1 Thlr. 18 Sgr.

Die dritte Abtheilung (Schluss des Werkes) erscheint Mitte Januar 1862.

Braunschweig, im December 1861.

(M. Bruhn.)

1 Thlr. 10 N

Druck von Breitkopf und Härtel in Leipzig.

896

Literarisches Centralblatt

1861.

= 28. December.

für Deutschland.

Verantwortlicher Herausgeber Prof. Dr. Fr. 3arnde.

Verlegt von Eduard Avenarius in Leipzig.

Diese Zeitschrift erscheint jeden Sonnabend. Der Preis für ein Vierteljahr ist 1 Thlr. 10 Sgr.

No 52.

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Inh. A. Hilgenfeld, die Evangelienfrage u. ihre neuesten Bearbeitungen. - G. Volkmar, über die kathol. Briefe u. Henoch. (Schl.) Egli, zar Kritik der Septuaginta. W. Böhmer, das Ignoriren der wissenschaftl. Kritik, an der 3. Aufl. von Dr. Guericke's,,Allgemeiner christlicher Symbolik" nachgewiesen. K. H. A. Lipsius, Sprachliches zum Buche Judith. G. Frank, das Verhältniss Luther's zur Augsburgischen Confession.

Zeitschrift für die ges. luther. Theologie und Kirche, hrsg. von
A. G. Rudelbach u. H. E. F. Guericke. 1862. 1. Q.-Heft.
Inh. Mehring, zur Revision des Inspirations - Begriffs. A. G. Ru-
delbach, Dr. Jakob Peter Mynster, ein literarhistorisches Lebensbild.
Reformatorische Märtyrer Italiens.

Evangelische Kirchen-Zeitung. Hrsg. von E. W. Hengstenberg. 69. Bd. 5. Heft.

Inh. Zur Sammlung u. Verständigung. (Schl.) Versammlung des kircht. Centralvereins in der Brov. Sachsen zu Gnadau. Der Tag des Herrn.Die firchl. Zustände in der Schweiz. Eine Segenswoche in Grünberg.Aus der Bayerischen Rheinpfalz. Papstthum u. Kirchenstaat. I. — Aue der neuesten Schrift Guizot's.

Allgem. kirchliche Zeitschrift. Hrsg. von D. Schenkel. 10. Heft.
Inh.: Das Wesen des Protestantismus. Die niederländ. Laufgefinnten.

Deutsche Zeitschrift für christl. Wissenschaft und christl. Leben.
Hrsg. von W. A. Hollenberg. N. F. 4. Jahrg. November.
Inh.: Ed. Boehmer, aus spanischen Inquisitions acten. (Schl.) Bericht
über die am 1. Dctober in Halle gehaltene Versammlung des ev. Unions
Vereins. Dr. Sederholm, die Weltanschauung unter den Moder
Aphorismen.

nen.

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Nouvelle revue de théologie. Vol. VIII. 2. u. 3. livr.

Inh. Barckhausen,,Théodore Parker. (I. II.) Trottet, les anciens Egyptiens. L'Egypte sous le rapport religieux. (I. II.) Fontanès, Michelet, Louis XIV et la révocation de l'édit de Nantes. Bost, l'orthodoxie et l'Evangile. (II.)

Hagenbach, Dr. K. R., Prof., die christliche Kirche vom 13. bis zum Ende des 15. Jahrh. Leipzig, 1861. Hirzel. (XI, 363 S. gr. 8.) 1 Thlr. 15 Sgr.

2. u. d. I.: Vorlesungen über die Kirchengeschichte des Mittelalters. 2. (Schluß-) Theil.

Mit diesem Bande schließt der Cyclus der Vorlesungen, die der Verfasser seiner Zeit mit der Reformation des 16. Jahrhunderts begonnen hat, indem derselbe bei der Reformationsperiode nun wieder angelangt ist. Natürlich mußte darum in diesem Bande manches erzählt werden, was schon vor beinahe 30 Jahren in den einleitenden Vorlesungen zur Reformationsgeschichte behandelt worden ist. Aber gerade die Discrepanzen, welche sich hier zwischen der früheren und der jeßigen Darstellung zeigen, beweisen den Fortschritt, den innerhalb dieser Zeit die Wissenschaft und mit ihr die Arbeit des Hrn. Verf.'s gemacht hat. Zu bedauern ist nur, daß es demselben nicht möglich war; das lehte Werk des sel. Dr. Baur:,, die christliche Kirche des Mittelalters", zu benußen. Denn dieses treffliche Buch kam in die Hände des Verfassers, als sämmtliche Bogen des vorliegenden Bandes schon gedruckt waren.

Wie die früher erschienenen Vorlesungen des Hrn. Dr. Hagenbach, so ist auch dieser Schluß derselben als eine überaus dankenswerthe Arbeit anzuerkennen. Das Buch beweist es durchweg, daß demselben eine sehr ernste und selbständige kirchengeschichtliche Forschung zu Grunde liegt. Dabei ist die Darstellung ansprechend und gemeinverständlich. Einen Mangel an Berücksichtigung der neueren kirchengeschichtlichen Literatur haben wir an keiner Stelle des Buches wahrgenommen; das Einzige, was wir in Betreff desselben zu desiderieren haben, ist, daß hier und da die geschichtIdeen heller beleuchtet sein könnten.

Theologische Zeitschrift. Red. von U. W. Dieckhoff u. Th. Klie-lichen Thatsachen mit dem Lichte der ihnen zu Grunde liegenden foth. 2. Jahrg. 5. Heft.

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Inh. Dr. Weiße, eine Stimme über die weltl. Herrschaft des Payftes. H. Lang, F. Chr. Baur. Trennung der Schule von der Kirche. Zeitschrift für Protestantismus und Kirche. Hrsg. von J. Ch. K. v. Hofmann u. U. N. F. 42. Bd. 6. Heft. Inh.: Anmerkungen zu Dr. v. Dollinger's Cbristenthum u. Kirche in der Zeit der Grundlegung. II. Ueber ben gegenwärt. Stand der Frage von der Zur Kirchen-Verfassungs-Frage. III. Die allerseligste Jungfrau Maria. Protestantische Monatsblätter für innere Zeitgeschichte. Hrsg. von H. Gelzer. 18. Bd. 3. Heft.

Rechtfertigungslehre des Jakobus.

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Auch für das kommende Jahr hat uns Hr. Prof. Dr. Piper mit einem schönen Kalenderbüchlein beschenkt. Dasselbe der 13. Jahrgang ist im Allgemeinen ganz in der Weise der früheren Jahrgänge eingerichtet. In seiner Art ganz neu ist, was unter der Rubrik,,Vermischte Auffäße“ mitgetheilt wird. Hr. Dr. Piper theilt hier nämlich (S. 17-83) einen von ihm mit großer Gelehrsamkeit und Sorgfalt ausgearbeiteten längeren Aufin der Kirche" mit. Manchen mag es allerdings befremden, in fab über,,Virgilius als Theolog und Prophet des Heidenthums einem evangelischen Kalender" den heidnischen Poeten Virgil so umständlich abgehandelt zu sehen. Indessen nimmt Virgil doch in der That ein christliches Interesse in Anspruch, schon von dem Apostel her, dessen Berufung auf den Spruch griechischer Dichter (Apostelgesch. 17, 28), wie der Verfasser ganz richtig bemerkt, mittelbar auf ihn Anwendung findet. Ueberdies hat er wegen eines seiner Gedichte länger als ein Jahrtausend (seit dem 4. Jahr hundert) für einen Boten des Evangeliums gegolten. Daher handelt Dr. Piper I. von der Würdigung Virgil's in der Kirche

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(im christlichen Alterthum, im Mittelalter, in der neueren Zeit), meint, die lutherischen Predigkaußen strebten ihm nach dem Leben, II. von Virgilius als Theologen (feine Lehre von Gott, Sünde so veranlaßt dieses unseren Verfasser zu der Bemerkung (S.14): und Schuld, von den legten Dingen), II. von Virgilius als,,es beweist dies, daß seine Feinde selbst vom Meuchelmorde nicht Propheten (Behandlung der 4. Ecloge in den verschiedenen Zeiten zurückschraken, um den Verhaßten sich vom Halfe zu schaffen." der Kirche) und IV. von Virgil als Dichter der Natur. Die Er hätte kluger gethan, dergleichen nicht so stark zu urgiere, ganze Abhandlung ist von großem religions, dogmen- und culture denn solche Gerüchte sind auch umgekehrt oft genug zu vernehmen geschichtlichem Interesse. Aus dem Leben Jesu bringt das Buch- gewesen, wie z. B. Flacius überzeugt war, daß ihm die Jesuiten lein drei Darstellungen (Jesu erste Predigt, erstes Wunder und nach dem Leben trachteten. Im Allgemeinen mag Osiander niet Himmelfahrt), woran sich 13 Lebensbilder aus der Kirche (Jaco- so ganz Unrecht gehabt haben, wenn er sagte: Nasus wäre besier bus d. J., Euphemia, Martinus, Urethas, Undan, Joh. v. Da bei Nadel und Scheere (Nasus hat sie — ein Zeichen seiner Le mascus, Knud d. G., Ludwig von Berquin, die 5 Mártyrer von muth später als Weihbischof in sein Wappen aufgenommen) Genf, Wolfgang F. zu Anhalt, Friedrich III zu Heidelberg, M. geblieben und stände ihm das Hosenflicken besser an, als das Chemniß und Val. Herberger) reihen. Auch einige Illustrationen Schreiben. Noch müssen wir eine vom Verfasser nicht gekannte, find dem Büchlein beigegeben. wenigstens nicht erwähnte Satyre auf seinen Helden anführen: In Joh. Nass, Ingolstadiae versantem, ex Sartore Monachum factum: scurram omnium indoctissimum atque audacissimum von dem Wittenberger Poeten Johann Major (abgedruckt in deffen liber poematum. Wit. 1576, 1, 3), worin es unter Anderm heißt:

Evangelische Volksbibliothek. Hrsg. vom Garnisonspred. Dr.
Klaiber, unter Mitwirkung von Prof. Dr. v. Palmer, Oberhof
pred. Hoffmann, Umtsdekan Gerock u. U. (In 40 Liefg.) 1. Efg.
Stuttgart, 1861. Becher. (1. Bd. S. 1–80. 8.) 5 Sgr.

Gewiß ist es ein dankenswerthes Vorhaben des Herausgebers, aus den Classikern der evangelischen Kirche das bleibend Werthvolle auswählen und theils durch kurze Biographien, theils durch geschichtliche Unmerkungen in weiteren Kreifen zu lebendigem Ver= ständniß bringen zu wollen. Diese,, Evangelische Volksbibliothek foll in 5 Bånden von je 8-10 Heften à 5 Bogen, davon je zwei monatlich, erscheinen. Sie wird den geschichtlichen Zeitraum von Luther bis Klopstock und Bengel umfassen und in eine prosaische und poetische Abtheilung zerfällen. Die leztere wird jedoch auf einen Band beschränkt werden. Von den vier übrigen Banden wird der erste die vier großen Reformatoren Luther, Melanchthon, Zwingli, Calvin bringen. Das vorliegende erste Heft theilt uns daher zunächst eine von Pfarrer Eberle verfaßte, recht gut und erbaulich geschriebene Darstellung des Lebens Luther's mit, worauf eine Auswahl von Luther's,,Schriften gegen Rom" folgt. Wir wünschen dem Unternehmen, welches jeder evangelischen Fa milie den trefflichsten Stoff zu religiösem Selbstunterricht vers spricht, den besten Fortgang.

Schöpf, Joh., Johannes Nasus, Franziskaner u. Weibbischof von
Brixen (15341590). (Ans d. X. Programm d. k. k. Gymo. zu
Bozen abgedr.) Mit dem Bildnisse Nasus. Bozen, 1860. Inos-

bruck, Pfauudler in Comm. (77 S. gr. 8.) 16 Sgr.

Johann Nasus, ursprünglich ein Schneidersknecht, durch Thomas' de Kempis von der Nachfolge Christi in den Orden der Barfüßer gezogen, ist, nachdem er theologische Studien in Ingolstadt gemacht hatte, Hof- und Controversprediger in Innsbruck geworden. Er vertritt im 16. Jahrhundert jene niedere, rohe Art der antiprotestantischen Polemik, wofür ein Jahrhundert spåter Weislinger das abschreckende Beispiel wurde. Er hat das ganze, lutherische Geschwirm" bekämpft, Erasmus Alberus, Aurifaber, Brenz, Gallus, Heßhus, Flacius, Lambert, Manlius, Musculus, Mathesius, Rörer, Spangenberg, Cöleftin, besonders Jacob Undreå, den Eisenbeißer Goliath Dr. Philisteus, Lucas Osiander, den Dr. Hos, Hosen, Hosenluchs, Hosendocter, Hofen anderlein, Hosenlucas, Hosengauch, Hosenlauer, Hosenknopf, Hofenfrit, Hofcha, Luchs und Georg Mylius, der bei ibm Muu: narr heißt. Von Luther's Schrifterklärung hat er geurtheilt, daß er das reine Kind (die Bibel) grindig, krumm und lahm gemacht; Luther's Catechismus nennt er animarum cataclysmus, das Lutherthum Lotterbüberei und Loderei, und eines seiner Sprüchwörter heißt:

Treulos Münch und Lutherische Pfaffen,
Predigkaugen und alt Affen,
Hurn, Buben und Filzläus,
Fliegen, Flöhe und Fledermäus,
Wo die nehmen überhand,
Verderben sie ein ganzes Land.

Und wie lautet das Urtheil unseres Verfassers in seiner sonst quel
lenmäßig geschriebenen Biographie über diesen Helden?,,Wir
werden", fagt er S. 72,,,keinen Unstand nehmen, in Nas einen
großen Mann anzuerkennen, groß in den Leistungen wie in fei:
nem Charakter." Wie mögen hiernach die nichtgroßen Männer
aussehen? Seltsam genug klingt es, wenn nach obigen Proben
der Verfasser von der schmugigen Literatur des Lutherthums
redet, in der Nasus eine große Belesenheit zeige. Wenn Nas

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Qui victum ex pannis, ex filo et forcipe quaerens
Ponit acum et sumit calamum, laceramque laceraam
Versicolore stylo, et furtivo fragmine sarcit
Sartor et assertor Papae.

Martens, Jos. Guil., Diac., de Formula Concordiae, dissertatio tistorico-dogmatica. Münster, 1860. Theissing in Comm. (III, 785. 8.) 12 Sgr.

Enthält eine Geschichte (introductio historica, de formulae concordiae compositione) und Darstellung des Lehrbegriffe (explicatio dogmatica, de formulae doctrina) der Concordienformel in programmatarischer Kürze vom katholischen Parteistandpunkte. Wir müssen jedoch dem Verfasser in manchen seiner kritischen Bemerkungen Recht geben, wenn er z. B. zu der Aussage der Concordienformel, die in ihr vorgetragene Lehre von den Adias phoren sei semper a clarissimis confessionis Augustanae theologis approbiert worden, bemerkt (S. 23), daß dies mit der Wahr heit nicht ganz im Einklange stehe, da ja gerade Melanchthon, qui praeter Lutherum procul dubio clarissimus novatorum theologus fuit, das Gegentheil behauptet habe. Und so auch in eini: daß der Verfasser selbst auf unbefangene protestantische Theologen, gen andern Punkten. Doch ist dies freilich so wenig etwas Neues, wie Hase und Gieseler, sich berufen konnte.

Rieth, Hugo, Theol. Cand., Joannes Sturmius Argentinensis, oratio, quam in memoriam Augustanae Confessionis habuit. Jens, 1860. (32 S. 8.)

Der Verfasser hat in dieser nach dem Statut der Lynker'schen Stiftung in der Collegienkirche zu Jena gehaltenen Rede, im Invie de Jean Sturm, einen kurzen Ueberblick in gefälligem Latein schluß an Raumer's Geschichte der Pädagogik und C. Schmidt's gegeben über des berühmten Straßburger Humanisten pädagogis sches und kirchlich - theologisches Wirken bis dahin, wo er durch beraubt, von seinen Gläubigern geplagt, halb erblindet sein Leben die lutherischen Zeloten Specker und Pappus der mitra rectoralis auf seinem Landgute beschloß.

Geschichte. Biographie.

Langert, Frdr., der Fall Magdeburgs. Nürnberg, 1861. Bauer u. Raspe. (IV, 92 S. 8.) 10 Sgr.

Der Verfasser hat diese kleine populáre Erzählung für solche Leser bestimmt, welche lieber nach historischen Romanen als nach wissenschaftlichen Geschichtswerken greifen, und sich dabei die Aufgabe gestellt,,die rein geschichtliche Wahrheit in gefallender Form zu geben und die da und dort verstreuten Bausteine geschichtlicher Forschung zusammenzulesen und zu einem abgeschlossenen bei allem Reichthum der Einzelheiten doch sparsam zusammengefaßten Ganzen zu verbinden. Ob es ihm bei diesem Stile gelungen ist, den Beifall der Romanleser zu gewinnen, müssen wir bezweifeln. Uebrigens ist die Ausführung nicht so schlimm, aber auch nicht besonders anziehend. Von der neuerdings versuchten Apologie Tilly's will der Verfasser nichts wissen und bleibt dabei, daß der

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