Grenzen der Menschheit. Wenn der uralte Mit gelassener Hand Ueber die Erde sä't, Denn mit Göttern Mit dem Scheitel die Sterne, Steht er mit festen Auf der wohlgegründeten Dauernden Erde; Sich zu vergleichen. Was unterscheidet Römische Elegie. Owie fühl ich in Rom mich so froh! gedent' ich der Zeiten, Da mich ein graulicher Tag hinten im Norden umfing, Trübe der Himmel und schwer auf meine Scheitel sich senkte, Farb- und gestaltlos die Welt um den Ermatteten lag, Und ich über mein Ich, des unbefriedigten Geistes Düstre Wege zu spähn, still in Betrachtung versank. Nun umleuchtet der Glanz des helleren Aethers die Stirne; Phöbus rufet, der Gott, Formen und Farben hervor. Sternhell glänzet die Nacht, sie klingt von weichen Gesängen, Und mir leuchtet der Mond heller als nordischer Tag. Welche Seligkeit ward mir Sterblichem! Träum' ich? Empfänget Dein ambrosisches Haus, Jupiter Vater, den Gast? Ach! hier lieg' ich, und strecke nach deinen Knieen die Hände Flehend aus. O vernimm, Jupiter Xenius, mich! Wie ich hereingekommen, ich kann's nicht sagen; es faßte Hebe den Wandrer, und zog mich in die Hallen heran. Hast du ihr einen Heroen herauf zu führen geboten? Irrte die Schöne? Vergib! Laßz mir des Irrthums Gewinn! Deine Tochter Fortuna sie auch! Die herrlichsten Gaben Theilt als ein Mädchen sie aus, wie es die Laune gebeut. Bist du der wirthliche Gott? O dann so verstoße den Gastfreund Nicht von deinem Olymp wieder zur Erde hinab! ,,Dichter! wohin versteigest du dich?“ der hohe Bergib mir; Capitolinische Berg ist dir ein zweiter Olymp. Dulde mich, Jupiter, hier, und Hermes führe mich später, Cestius Mahl vorbei, leise zum Orkus hinab. Meine Ruh ist hin. (Aus Faust.) Meine Ruh ist hin, Wo ich ihn nicht hab' Mein armer Kopf Meine Nuh ist hin, Nach ihm nur schau' ich Sein hoher Gang, Sein' edle Gestalt, Seines Mundes Lächeln, Seiner Augen Gewalt, Und seiner Rede Sein Händedruck, Meine Ruh ist hin, Mein Busen drängt Und küssen ihn, Friedrich von Schiller. Das Lied von der Glocke. Vivos voco. Mortuos plangò. Fulgura frango. Fest gemauert in der Erden Steht die Form aus Lehm gebrannt. Heute muß die Glocke werden! Rinnen muß der Schweiß, Zum Werke, das wir ernst bereiten, Nehmet Holz vom Fichtenstamme, Was in des Dammes tiefer Grube Was unten tief dem Erdensohne Weiße Blasen seh' ich springen, Denn mit der Freude Feierklange Begrüßt sie das geliebte Kind Auf seines Lebens erstem Gange, Den es in Schlafes Arm beginnt; Ihm ruhen noch im Zeitenschose Die schwarzen und die heitern Lose; Der Mutterliebe zarte Sorgen Bewachen seinen goldnen Morgen Die Jahre fliehen pfeilgeschwind. Vom Mädchen reißt sich stolz der Knabe, Er stürmt ins Leben wild hinaus, Durchmißt die Welt am Wanderstabe, Fremd kehrt er heim ins Vaterhaus. Und herrlich in der Jugend Prangen, Wie ein Gebild aus Himmelshöhn, Mit züchtigen, verschämten Wangen Sieht er die Jungfrau vor sich stehn. Da faßt ein namenloses Sehnen Des Jünglings Herz, er irrt allein, Aus seinen Augen brechen Thränen, Er flieht der Brüder wilden Reihn. Erröthend folgt er ihren Spuren Und ist von ihrem Gruß beglückt, Das Schönste sucht er auf den Fluren, Womit er seine Liebe schmückt. Ozarte Sehnsucht, süßes Hoffen, Der ersten Liebe goldne Zeit, Das Auge sieht den Himmel offen, Es schwelgt das Herz in Seligkeit; O daß sie ewig grünen bliebe, Die schöne Zeit der jungen Liebe! |