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DIE ANTIKE KUNSTPROSA

VOM VI. JAHRHUNDERT V. CHR. BIS IN DIE ZEIT DER RENAISSANCE VON EDUARD NORDEN

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1869 1909

Athenae nobilissima Graecorum urbs, quae cunctis nationum linguis tribuit totius flores eloquentiae.

Vita S. Gisleni AA, SS. O. S. B. 11 757.

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160857

ALLE RECHTE, EINSCHLIESSLICH DES ÜBERSETZUNGSRECHTS, VORBEHALTEN

Zweites Kapitel.

Die griechisch-christliche Literatur.

I. Allgemeine Vorbemerkungen.

'hellenischer

keit.

Libanios berührt in seinen Reden öfters eine ihm sehr un- Niedergang angenehme Tatsache: das Sinken des Interesses an der Bered- Beredsamsamkeit. Am ausführlichsten äußert er sich darüber in der, wie mir scheint, literarhistorisch wichtigen 65. Rede (noòs τovs εis τὴν παιδείαν αὐτὸν ἀποσκώψαντας, vol. III 434 f. R.). Seine Gegner hielten ihm vor, daß er keine Schüler heranbilde. Er weist den Vorwurf von seiner Person zurück, indem er die allgemeine Weltlage als Ursache angibt. Von den einzelnen Momenten, die er hervorhebt, geht uns hier nur das folgende an.1) Seitdem Konstantin die Tempel niedergerissen und alle heiligen Gesetze getilgt hat, ist es mit der Beredsamkeit zu Ende: denn die óyo sind unlöslich verknüpft mit den iɛoá, das wissen Redner, Philosophen, Dichter; wem fällt es jetzt noch ein, sich der Rhetorik zu befleißigen, wo er sieht, daß der Kaiser auf die Gebildeten weder hört noch sie anredet, sondern zu Ratgebern und Lehrern bestellt βαρβάρους ἀνθρώπους, καταπτυστους καὶ μεdúovτas εvvoúzovs? Die natürliche Folge ist, daß die Väter ihre Söhne nicht mehr zu den Rhetoren schicken, denn άoxɛītαI τὸ ἀεὶ τιμώμενον, ἀμελεῖται δὲ τὸ ἀτιμαζόμενον. Wir atmeten, sagt er, auf, als Iulian diesem Treiben ein Ende machte, aber ein feindlicher Dämon zeigte ihn uns zugleich und nahm ihn uns (p. 436 ff.).

1) Doch bemerke ich, daß p. 441 f. eine interessante Stelle über die nach Libanios Ansicht übermäßige Zunahme des juristischen Studiums in Berytos zu lesen ist.

Norden, antike Kunstprosa II. 2. A.

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