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SAMMLUNG VON URKUNDEN

ZUR GESCHICHTE

DES

CONCILS VON TRIENT.

HERAUSGEGEBEN

VON

J. v. DÖLLINGER.

ERSTER BAND.

NÖRDLINGEN.

DRUCK UND VERLAG DER C. H. BECK'SCHEN BUCHHANDLUNG.

1876.

BERICHTE UND TAGEBÜCHER

ZUR GESCHICHTE

DES

CONCILS VON TRIENT.

HERAUSGEGEBEN

VON

J. v. DÖLLINGER.

ERSTE ABTHEILUNG.

NÖRDLINGEN.

DRUCK UND VERLAG DER C. H. BECK'SCHEN BUCHHANDLUNG.
1876.

11051., e. 2

Einleitung.

Die Sammlung von neuen Documenten und Materialien zur Geschichte des Concils von Trient, welche hiemit der Oeffentlichkeit übergeben wird, muss vor Allem Stellung nehmen zu dem bereits sehr umfangreichen Kreise gleichartiger oder verwandter Actenstücke, welche bis jetzt bekannt geworden sind.

Eine Geschichte des Concils konnte lange Zeit ausserhalb Italiens nicht geschrieben werden, da die Quellen dazu nur in dortigen Archiven und Bibliotheken sich befanden. Aber auch Italienern, die sich nicht in einer ganz besonders bevorzugten Stellung befanden, waren die Quellen unzugänglich. Wenigstens würde man die Publikation oder stellenweise Benützung nicht gestattet haben. Die Censur war von 1564 an und durch das ganze 17. Jahrhundert in ganz Italien überaus streng und wurde durchaus (nur mit zeitweiliger Ausnahme von Venedig) nach päpstlichen Weisungen gehandhabt. Wurde doch sogar Gallemart's Ausgabe des Concils, welche die Declarationen der Congregation über die Auslegung und Anwendung einzelner Artikel des Concils bot, auf den Index verbotener Bücher gesetzt.

Da erschien im Jahre 1619 in London, wider den Willen des Verfassers, die Geschichte des Concils von dem Servitenmönch P. Sarpi, der in seiner Stellung als theologischer Consultor des Venetianischen Senats die dort reichlich vorhandenen Quellen zu verwerthen im Stande war. So wurde diese erste ausführliche Geschichte des Concils selbst wieder zu einem Quellenwerke, das bei aller ihm zum Theil mit Recht zur Last gelegten Parteilichkeit doch auch heute noch unentbehrlich ist für den Historiker wie für den Theologen. Denn mehrere von ihm benützte Urkunden sind verborgen geblieben und einige selbst seinen in Rom schreibenden Gegnern nicht zu Gesicht gekommen. Das Nähere gibt

Ranke „Päpste" etc. Anhang S. 53 an.

Gegen 40 Jahre lang konnte Sarpi's Werk, im Ganzen ohne ernstlichen Widerspruch, seinen Einfluss üben, denn wenn auch angeklagt, geschmäht, verdächtigt und, soweit der Arm der Kirche reichte, sorgfältig unterdrückt, es war doch die einzige Geschichte des Concils, welche über eine Menge an dasselbe sich knüpfender Fragen Aufschluss bot und manche Decrete desselben besser verständlich machte. Als der officielle Annalist der Römischen Kirche Raynald in seinen Annalen einiges, wenn auch dürftige Material über die Vorgänge auf dem Concil aus Römischen Vorräthen brachte, wurde Sarpi's Glaubwürdigkeit dadurch durchaus nicht erschüttert, und das Erscheinen der reichhaltigen französischen Actensammlung, welche nach den mangelhaften Sammlungen von 1608 und 1609 Peter Dupuy im Jahre 1654 herausgab: „Instructions et lettres concernant le Concile

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