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Leipziger Repertorium

der

deutschen und ausländischen Literatur.

Dreiunddreissigster Band.

LEIPZIGER REPERTORIUM

der

deutschen und ausländischen Literatur.

Unter Mitwirkung der Universität Leipzig

herausgegeben

von

Dr. E. G. Gersdorf.

Neunter Jahrgang.

Erster Band.

Leipzig,

T. 0. Weigel.

1851.

BIBLIOTHECA

REGIA

MONACENSIS.

Theologie.

[1] Novum Testamentum latine interprete Hieronymo. Ex celeberrimo codice Amiatino omnium et antiquissimo et praestantissimo nunc primum edidit Constantinus Tischendorf. Cum pia memoria Gregorii XVI. Accedit tabula lapidi incisa. Lipsiae, Avenarius et Mendelssohn. 1850. XLVI u. 421 S. hoch 4. (n. 6 Thlr.)

Seit mehr als zehn Jahren ist der Name des Codex Amjatinus auf dem Gebiete der Neutestamentlichen Textkritik zur Erneuerung seiner alten Berühmtheit gelangt. Das ist das Verdienst des sel. Fleck, der den gründlich gelehrten und unermüdlich thätigen Bibliothekar an der Laurentiana zu Florenz, Bandini, gegen das Ende des vorigen Jahrhunderts zum Vorgänger hatte. Obschon nämlich Bandini in drei verschiedenen Schriften, deren eine ausschliesslich der Amiatinischen Bibel gewidmet war, die grosse Bedeutung des damals für die Mediceische Bibliothek neu gewonnenen Bibelschatzes hervorgehoben hatte, so war doch davon wenigstens unter den deutschen Gelehrten wenig oder nichts bekannt, als Fleck in seinen Reisemittheilungen darüber Nachricht gab und seine Vergleichung desselben veröffentlichte. Freilich sehr weit hinter dem Verdienste dieser Nachricht blieb das Verdienst seiner Bearbeitung zurück, wie ich mich bei näherer Prüfung bald überzeugte und auch, noch eh' ich das Original gesehen, öffentlich (in den Studien und Kritiken 1842) aussprach. In dieser Ueberzeugung eben kam ich im Herbst 1843 nach Florenz, um der kostbaren Bibelurkunde meine Studien zu widmen. Das Resultat davon war nach meinem Dafürhalten so bedeutend, dass ich es als eine Pflicht gegen die Kirche und die Wissenschaft betrachtete, eine genaue Herausgabe des Amiatinischen Textes selbst zu unternehmen. In dem oben verzeichneten, so eben erschienenen Werke liegt sie nun vor; die Ausstattung desselben von Seiten der unternehmenden Verlagshandlung wird man der Wichtigkeit des Documents entsprechend finden. Bevor ich aber über den Codex selbst und unsere Veröffentlichung desselben genaueren Bericht erstatte, wird es von Interesse sein, wenn ich die Geschichte des ersteren kurz vortrage, wie sie in den Prolegomenen meiner Ausgabe meist nach Bandinis trefflicher und erschöpfender Dissertation erzählt ist. In die Laurentiana zu Florenz, ihrer jetzigen Heimath, gelangte die Handschrift durch die Munificenz des damaligen

1851. I.

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