Die Gedichte Walthers von der Vogelweide in neuhochdeutscher Form: ein Beitrag zur Geschichte und Technik der deutschen Übersetzungskunst

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Münchow'sche Universitäts-Druckerei O. Kindt Wwe., 1922 - 117 pagina's
 

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Pagina 102 - Ich saß auf einem Steine : da deckt ich Bein mit Beine, darauf der Ellenbogen stand ; es schmiegte sich in meine Hand das Kinn und eine Wange. Da dacht...
Pagina 13 - Alles Übersetzen scheint mir schlechterdings ein Versuch zur Auflösung einer unmöglichen Aufgabe. Denn jeder Übersetzer muß immer an einer der beiden Klippen scheitern, sich entweder auf Kosten des Geschmacks und der Sprache seiner Nation zu genau an sein Original, oder auf Kosten seines Originals zu sehr an die Eigentümlichkeit seiner Nation zu halten. Das Mittel hierzwischen ist nicht bloss schwer, sondern geradezu unmöglich".
Pagina 11 - Es gibt zwei Übersetzungsmaximen: die eine verlangt, daß der Autor einer fremden Nation zu uns herüber gebracht werde, dergestalt, daß wir ihn als den Unsrigen ansehen können; die andere hingegen macht an uns die Forderung, daß wir uns zu dem Fremden hinüber begeben und uns in seine Zustände, seine Sprachweise, seine Eigenheiten finden sollen.
Pagina 5 - Entweder der Uebersezer läßt den Schriftsteller möglichst in Ruhe, und bewegt den Leser ihm entgegen; oder er läßt den Leser möglichst in Ruhe und bewegt den Schriftsteller ihm entgegen.
Pagina 14 - Kanon für den wissenschaftlichen Beobachter. Außer den Römern sind wir die einzige Nation, die den Trieb des Übersetzens so unwiderstehlich gefühlt und ihm so unendlich viel Bildung schuldig sind.
Pagina 10 - Ich ehre den Rhythmus wie den Reim, wodurch Poesie erst zur Poesie wird, aber das eigentlich tief und gründlich Wirksame, das wahrhaft Ausbildende und Fördernde ist dasjenige, was vom Dichter übrig bleibt, wenn er in Prosa übersetzt wird. Dann bleibt der reine, vollkommene Gehalt, den uns ein blendendes Äußere oft, wenn er fehlt, vorzuspiegeln weiß, und wenn er gegenwärtig ist, verdeckt.
Pagina 84 - Als vor dreizehn jahren Tiek eine sammlung minnelieder 201 herausgab, waren sie eine sehr anziehende, lebendige erscheinung. dieser dichter stand in der mitte seines eigenen ruhms, was er bekannt machte, wurde begierig aufgenommen und die blühende, sichtbar bewegt und innig geschriebene vorrede, welche zu diesen alten dichtungen einleitete, konnte eines vielseitigen eindrucks nicht verfehlen. noch nie war die zarte und liebliche anmut derselben so gefühlt und verstanden worden...
Pagina 102 - ... diu zwei sint ere und varnde guot, daz dicke ein ander schaden tuot: daz dritte ist gotes hulde, der zweier übergulde.
Pagina 22 - Deutsche klare rede wird, den man mus nicht die buchstaben inn der lateinischen sprachen fragen, wie man sol Deutsch reden, wie diese esel thun, sondern, man mus die mutter jhm hause, die kinder auff der gassen, den gemeinen man auff dem marckt drumb fragen, und den selbigen auff das maul sehen, wie sie reden, und darnach dolmetzschen, so verstehen sie es den und mercken, das man Deutsch mit jn redet.
Pagina 11 - Über die doppelte Art von Übersetzungen der Alten und Neuen; die freien nach dem Genius und Bedürfnis des Volks, für das übersetzt wird, und die getreuen nach dem Genius des Volks, aus dessen Sprache übersetzt wird.

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