Brockhaus' Dierzehnte vollständig neubearbeitete Auflage. Heue Revidierte Jubiläums-Ausgabe. Sechster Band. Engler Frankreich. Mit 54 Tafeln, darunter 6 Chromolafeln, 1 Lichtdruck, 15 Karten und Pläne, & | Engler, Adolf, Botaniker, geb. 25. März 1844 zu Sagan, studierte 1863-66 in Breslau, ward 1866 Lehrer am Magdalenäum daselbst und 1871 Kustos an den botan. Anstalten in München, wo er sich 1872 habilitierte; 1878 wurde er Professor der Botanik an der Universität Kiel und siedelte in gleicher Eigenschaft 1884 nach Breslau über. Seit 1889 ist E. Professor der Botanik an der Uni versität und Direktor des Botanischen Gartens in Berlin. E. bat insbesondere auf dem Gebiete der Pflanzensystematik und Pflanzengeographie wich tige Untersuchungen veröffentlicht. Sowohl in der «Flora brasiliensis» wie in De Candolles «Suites au Prodromus» hat er eine größere Anzahl von Pflanzenfamilien monographisch bearbeitet. Außerdem find von seinen Werken anzuführen: «Monographie der Gattung Saxifraga» (Bresl. 1872), «Versuch einer Entwicklungsgeschichte der Pflanzenwelt, insbesondere der Florengebiete seit der Tertiärperioden (2 Bde., Lpz. 1879-82). Ferner giebt E. «Botan. Jahrbücher für Systematik und Pflanzengeographie» (Leipzig, seit 1881), in Verbindung mit Prantl «Die natürlichen Pflanzenfamilien» (ebd., seit 1887) und «Das Pflanzenreich» (ebd., seit 1900), mit Drude eine Sammlung pflanzengeograph. Monographien u. d. T. «Die Vegetation der Erde» (ebd., seit 1896) beraus und redigierte das Werk «Die Pflanzenwelt Ostafrikas und der Nachbargebiete» (3 Tle., Berl. Engler, Karl, Chemiker, f. Bd. 17. [1896). Englisch, Joseph, Chirurg, geb. 11. Jan. 1835 zu Freudenthal in Österreichisch-Schlesien, studierte in Wien, habilitierte sich 1871 als Privatdocent der Chirurgie in Wien, wurde 1876 Primärarzt der chirurg. Abteilung der t. k. Krankenanstalt «Rudolf stiftungs und 1892 Professor der Chirurgie daselbst. Besonders hat er sich um die Pathologie und Chirur gie der Harn- und Geschlechtsorgane verdient ge= macht. Von seinen zahlreichen Ärbeiten seien erwähnt: «Beiträge zur Lehre von den Nachkrank heiten des Typhus» (Wien 1867), «über die Perlmutterkrankheit» (ebd. 1869), «Zur Entwicklung der innern Leistenbrüche» (ebd. 1869), «über Ovarialhernien» (ebd. 1871), «Zur Pathologie der Harn und Geschlechtsorgane» (ebd. 1873), «Zum Kathe terismus der Kinder» (ebd. 1875), «Über Lurationen im allgemeinen» (ebd. 1875), «Zur Lehre von der medullaren Leukämie» (ebd. 1877), «Zur Radikal behandlung der Eingeweidebrüche» (ebd. 1878), Über abnorme Lagerung des Hodens außerhalb der Bauchhöhle» (ebd. 1885), «Ein Mastdarmspiegel» (ebd. 1888), «liber tuberkulöse Urethritis und Periurethritis» (ebd. 1891), «liber angeborene Penisfisteln (ebb. 1892). Englisch-Bafär oder Angrezabad, Hauptstadt des Distrikts Malda (s. d.) in Ostindien. Brockhaus' Konversations-Lexikon. 14. Aufl. R. A. VI. Englischblau, als Malerfarbe, f. Bergblau; als Zeugdruckverfahren, f. Fayencedruck. Englischbraun, soviel wie Bismarckbraun (f.d.). Englisch-Central-Afrika, engl. Besizungen zwischen dem Schire und Njassasee im O., dem Tanganika- und Moerosee im N. und dem Luapula sowie Ober- und Mittellauf des Sambesi im W. und S. (f. die Politische übersichtskarte von Afrika und Karte: Aquatorialafrika, beim Artikel Afrika); es grenzt im W. an Angola, im N. an den Kongostaat und Deutsch-Ostafrika, im D. an Vortugiesisch-Ostafrika und im S. an Maschona- und Matabeleland. England erklärte 1892 über diese Länder die Schußherrschaft. Den östl. Teil derselben, jest Britisch-Centralafrika- Protektorat (s. Njassaland), nahm es in eigene Verwaltung; die weiten Gebiete im Westen und Süden (Rhodesia, s. d.) überließ es 1895 der Englisch-Südafrikanischen Gesellschaft (s. d.). (S. auch Sambesigebiet.) Englisch-Deutsche Legion, soviel wie Deutsche Legion (s. d.). | Englische Afrikanische Seengesellschaft (African Lakes Company), gründete 1878 Handelsstationen am Njassasee und im südlich anstoßenden, vom Schire durchflossenen Makolololand (s. d.). Sie suchte den Handel am untern Sambesi, am Schire und am Njassa ganz in ihre Hände zu bekommen und den Verkehr mit dem Tanganika zu erschließen, nach dessen Südende sie vom Nordende des Njassasees eine Straße, den sog. Stevenson Road, baute. Als 1888 England seine Interessensphäre vom Betschuanenland nach Matabeleland und bis zum Südufer des Sambesi ausdehnte, konstituierte sich 1889 die Englisch-Südafrikanische Gesellschaft (s. d.). Diese übernahm 1892 von der E. A. S. sämtliche Stationen und Handelsgeschäfte. Englische Ankerhemmung, s. Uhren. Englische Bagdette, s. Karrier und Tafel: Geflügel, Fig. 17. {Eisenbahnen. Englische Eisenbahnen, s. Großbritannische Englische Fräulein, die Mitglieder des Instituts Mariä, einer Frauenkongregation, die sich mit der Erziehung von Mädchen beschäftigt und namentlich in Bayern und Österreich verbreitet ist. 1609 gründete die Engländerin Maria Ward (gest. 1645) nach dem Muster des Jesuitenordens einen weiblichen Orden, dessen Mitglieder Jefuitinnen (Jesuitissae) genannt wurden, der aber keine päpstl. Bestätigung erlangte und 1630 durch eine Bulle Urbans VIII. unterdrückt wurde. Die von frühern Jesuitinnen in Bayern gegründete Genossenschaft der «Katholischen adligen Fräulein von England» (daher der Name E. F.) mit neuen Regeln wurde auf die Bitte des Kurfürsten Mar Emanuel 1703 von Clemens XI. genehmigt, aber erst 1877 1 | |