Pagina-afbeeldingen
PDF
ePub

zehen Pfund Goldes und zwanzig Pfund Silbers. Er unterzeichnet durch den Notar
also: Signum inluftro viro Karlo Majorim- domus, qui hanc epiftolam dona-
tionis fieri rogavit . Neun Herren unterzeichnen durch andere nebst dem Buch-
stab S, der vor ihre Namen gesegt wird: S. Ratberti Comitis etc.
Aber die drey
legten Unterzeichnungen sind von der eignen Hand der Unterschreibenden: Audoënus
Capellanus, fubfcripfit. Ege, Theudericus fubfcripfi. Crothgangus juffus
hanc epiftolam donationis recognovi. Karl Martell unterzeichnete und fie
gelte denjenigen Brief mit seinem Ringe, welchen er an alle Bischöffe, Herzoge und
Grafen richtete wegen des H. Bonifaz, des Apostels von Deutschland.

[ocr errors]

Die vom Pipin und Karlomann den Majoribus domus angebrachten Formeln In den Die Find sehr unterschieden. Der Freyheitsbrief, welchen der erste im Jahr 743 der Kirche plomen Pis zu St. Vincent de Macon ertheilte, fängt mit der Anrufung des Namens (Y) pins.. unsers Herrn an. Pipin verbietet der (3) königlichen und richterlichen Macht sich feiner Verwilligung zuwidersetzen. Der Notar unterzeichnet in diesen Ausdrücken: Ego Rodolgus juffus fcripfi. Die Zeitangabe von der Oberherrschaft Pipins ist merkwürdig: Actum kalendis Januarii, in anno fecundo principatus Pipini ejusdem, in civitate Metis, in Palatio regio. Die Bescheide oder Urthel dieses Fürsten fangen mit Inlufter vir Pippinus Major-domus an, oder mit Cum rese diffet inlufter vir Pippinus Majorem - domus Attiniaco in palatio bu blico ad univerforum caufas audiendum. Man hat vor uns angemerket, daß die Majores domus fich inlufter vir nennen; da hingegen sich die Könige vir inlufter tituliren. Die Urthel der Majorum domus find nicht von ihnen eigenhändig unterzeichnet, son: dern von einem Referendar oder Kanzler. Das Geboth, welches Pipin gegen das Jahr 750 ausgegeben zur Wiedererstattung unterschiedlicher Güter an die Abtey Sr. Denys (2), meldet die Unterzeichnung und den Ring dieser Fürsten an.

[blocks in formation]

In den Dis

tomanns.

S. 502.

Hr. Mabillon (o) hat ein Diplom von Karlomann bekannt gemacht welches plomen Kar in der Versammlung der Großen und Prälaten ertheilet worden, worinnen er die Tis tel Herzog und Fürst der Franzosen annimt und (B) von der Menschwerdung das tirt. Die Schenkung, welche er den Klöstern Stablo und Malmedi machte, fängt also an: Iccirco (p) Karlemannus Major- domus, filius quondam Karoli donamus etc. Der Fürst giebt eine ausführliche Beschreibung von den Gütern, (C) wel: che er den Mönchen schenket, damit sie GOtt für ihn und für die Dauerhaftigkeit der Regierung seines Herrn bitten möchten: Ut melius eis delectet pro nos vel stabilitate regni noftri Domini mifericordiam attentius deprecari. Er überlässet diejenigen, welche seiner Schenkung, die er von der Regierung Childerichs datirt, zus widerhandeln würden, dem Urtheil der Könige seiner Nachfolger: Factum eft aftipulatione fubnixa, in villa Wafidio publica, fub die quod fecit menfisjunius dies VI. regnante Hildrico Rege. Nach der Unterzeichnung des Rarlomanns (D) und des Drago seines Sohnes erblicket man die Unterschrift des Kanzlers.

III. Diplome

und der Köni:

S. 503.

Die lombardischen Fürften fangen ihre Diplome mit Anrufungen an, und legen der lombardi fich große Lobeserhebungen bey. Rachis oder Arichis fängt also an: In nomine fchen Fürsten (4) Domini Dei Salvatoris noftri Jefu Chrifti Dominus Arichis piiffimus atse Englands. que excellentiffimus Princeps gentis Langobardorum, divina præmonitus manu offero in ecclefia S. Sophiæ etc. Luitprand nennet im Jahr 713. (Y) feinen Vorfahren Rotharis robuftiffimum decefforem noftrum atque eminentiffimum Rotharim Regem und titulirt sich selber auf diese Weise: Ego in Dei omnipotentis nomine Luitprand, excellentiffimus Chriftianus et catholicus Deo dilectæ gentis Langobardorum Rex. Im Jahr 746. ertheilte Rarchis ein Diplom, welches anfängt: Ego divino auxilio fretus Ratchis præcellentiffimus et eximius Princeps etc. Aiftulph bediente sich im Jahr 756. folgender Formul: Ego Aiftulfus præcellentiffimus, catholicus Langobardorum Rex. Unter: schiedliche lombardische Fürsten dieses Jahrhunderts fangen mit einer Anrufung an, bringen Verwünschungen an und gebrauchen Namenszüge. Damals hatten die Für sten

(0). Acta S. Bened. fæcul. 3. parte 2. pag. 48. (p) BOUQUET, t. 4. pag. 713.
(a) Italia facr. tom. 8. p. 582.
(r) De re diplom. pag. 84.

(3) In nomine Domini noftri Jefu Chrifti, ego Carolomannus Dux et Princeps Francorum, anno ab Incarnatione Domini feptingentefimo quadragefimo fecundo, XI. Kalend. maii etc.

(C) Ifta fuperius denominata totum et ad integrum trado et dono ad ipfius (Waldalini) monafteria pro animæ noftræ, vel Anglino ab. bati noftro, hoc funt, terris, ædificiis, acco

labus, mancipiis, pratis, campis, pafcuis, aquis aquarumve decurfibus, adjacentiis, appenditiis, peculium utriusque fexus, mobilibus er immobilibus, nec non etc.

(D) Signum illuftris viri Karlemanni Majoris domus. Signum illufter vir Drogone filio ejus confentiente. Ego-Hildradus Cancellarius rogatus hoc teilamentum fcripfi et fubfcripf

ften zu Benevent einen Referendar, welcher den Notarien die Diplome dictirte, wie
man es aus dem (8) Italia facra des Ughelli siehet: Dictavi ego Paulus notarius
nec non et referendarius, tibi Conftantino notario curiæ noftræ Beneventa-
næ etc. Gegen das Jahr 751. ertheilte Lupo, das Haupt der Lombarden einen
Bescheid, dessen Ueberschrift merkwürdig ist: In (t) Dei nomine, dum refiderem
ego Domnus Lupo, gloriofus et fummus Dux Gentis Langobardorum in Spo-
letis, in palatio, una cum judicibus noftris, id eft, Gademarco Arethis diaco-
no etc. Diese Acte führet keine andere Unterzeichnung als die vom Notar oder Ges
richtsschreiber: Quod vero judicatum, ex juffu fupra fcriptæ poteftatis, fcripfi
ego Dogarius notarius, menfi decembri per indictionem quartam, feliciter.
Man fichet hier die Zeitangabe vom Monat und von der Römerzinszahl ohne die vom
Jahr,

S. 504.

Bald

Die Anfangsformeln der Diplome, die von den angelsächsischen Königen ertheilet Anfangsfors worden, find unbeständig. Ingulph führet eins an vom Jahr 716. welches sich also meln in den anfängt: Ethelbaldus divina difpenfatione Rex Merciorum, omnibus catho- Diplomen der Könige licæ fidei cultoribus falutem perpetuam. Der König Offa fängt bald mit dies Englands. fer Formul an: Regnante in perpetuum Domino noftro Jefu Chrifto, ac cuncta mundi jura jufto moderamine regenti, Ego Offa Rex Merciorum. fångt eben dieser Fürst mit seinem Namen an: Offa Rex Merciorum, omnibus per univerfum regnum Merciæ Philochriftis falutem perpetuam. Man bewahret in dem Archiv der Abtey zu St. Denys in Frankreich ein Diplom von eben diesem Könige der Mercier, welches mit dem Eingang anfängt. Er handelt von den Mühe seligkeiten und der Gebrechlichkeit des menschlichen Lebens und von der Verbindlichkeit, nach welcher sie schuldig sind die wenige Zeit, die sie zu leben haben, gute Werke zu thun. Darauf komt die Ueberschrift: Quamobrem (u) ego in Dei nomine Offa Rex Merciorum, fuggerente Maginario abbate per miffum fuum Nadelharium etc. Der König bestätiget unterschiedliche Schenkungen für St. Denys, und sehet alles hinzu, was ihm zugehöret am Hafen zu Lundenuvic.

S. 505.

Das Diplom ist von der Menschwerdung, von der Indiction, vom Jahr, von der Zeitangaben Regierung, und von dem Tage nach Ostern, den zwölften April datirt. Es ist vom Kö: in solchen, nig, von einem Erzbischoff und einem Bischoff, welche ihre Siße nicht bezeichnen, und von der Königin Cynidrid, vom Prinz des Königs und von vier Herren unterzeichnet, darunter die drey erstern den Titel Herzog und der legte den Grafentitül annehmen. Jedoch sind alle diese Unterzeichnungen mit vor sich habenden Kreuzen von einerley Hand geschrieben. Dieses mit sächsischen Buchstaben geschriebne Diplom ist ohnge uu 2 fähr (5) Tom. 8, col. 589.608. fq. (t) Annal. Bened. t. 2. p. 154. fq. FELINIEN, pieces justific, de l'hist. de S. Denys, pag. XLIL

(u)

fähr drey Schuh' hoch und einen breit. Nadelhard, Abgesandter des Abts Was ginarius, hatte es mit nach Frankreich gebracht, und auf das Grab des . Dios nyfius gelegt, dem Befehl zu Folge, den er von dem König Offa deswegen erhalten hatte, welcher wünschte, an den Gebethen Antheil zu haben, welche an diesem heiligen Orte geschahen. Welches man nach den Unterzeichnungen des Diploms liefet, auf welchem unten das Siegel eines Königs ohne Aufschrift angemacht ist.

S. 506.

Warum hi In England sind die Zeitangaben von der Menschwerdung und der Römers des einige zinszahl auf den Charten gemein, wie ans der zweyten unter denenjenigen Tafeln Diplome der erhellet, welche Casley vor den Manuscripten der Bibliothek des Königs von angelsächsi Grosbrittannien voran gefehet hat. Man trift unter andern daselbst die Zeitans schen Könige werwerfe. gabe einer Schenkung des Ethelbalds, des Königs der Mercier an, die in diesen Ausdrücken abgefaffet ist: Scripta eft hæc cartula anno ab Incarnatione Domini noftri Jefu Chrifti feptincentefimo tricefimo, indictione quarta.

Ego Aetdilbat Rex Britanniæ propriam donationem etc. Dieses Diplom ist ohne Zweifel eben dasselbe, welches von (v) Ingulphen in der Geschichte von Croyland angeführet worden. Ob es schon als ein Original und ganz richtiges Stuck in allen Gerichten gebilliget worden; so ist es inzwischen doch als unecht von Sickes verworfen worden, wegen der allzuneuen Schriftart. Und doch ist es eine Fleine Uncial, deren man sich viele Jahrhundert vor der Regierung des Ethelbalds bedienet hat. Der engländische Doctor verwirft fast alle Diplomen der angels fächsischen Könige der Geschichte Ingulphs als untergeschoben wegen der gallischnormannischen Redensarten und aus verschiedenen andern Ursachen, die eben (E) so leicht zu widerlegen sind.

[blocks in formation]

S.507.

[merged small][merged small][merged small][ocr errors]
[ocr errors]

§. 507.

Um die Erklärung der in den königlichen Diplomen dieses Jahrhunderts ge: IV. Formeln brauchten Formeln zu Ende zu bringen, so wollen wir diejenigen der Welt vor Augen der Diplomen der Könige in legen, welche die Diplomen der ersten Könige vom zweyten Stamme nämlich (F) Frankreich den Pipin, Karlomann, Karln den großen, und Ludwig den König von vom zweyten Aquitanien kenntlich machen. Wir versparen es bis zu dem folgenden Jahrhun: Stamm von dert von denen Diplomen zu handeln, welche Rarl der große als Kaiser der Übend: 752 bis 800. länder ertheilet. Es erscheinet keine ganz ausgeschriebne Anrufung zu Anfang der Was in den Diplomen Diplomen des Pipin. Dasjenige, welches dieses Haupt des carolingischen Stam: Bivins für mes im ersten Jahr seiner Regierung dem Abt zu Sr. Calais verwilligte, stellet Anrufungen eine (G) sonderbare Ueberschrift dar, worinnen der Name des Königes zuicht ge: gebraucht fekt worden. Ordentlicher Weise bedienet sich Pipin der alten Anfangsformul: werden. Pippinus Rex Francorum vir inlufter. Er fehet bisweilen diese Worte gratia Dei hinzu, weil er auf eine außerordentliche Weise auf den Thron gelanget war. Er unterwirft (w) die Verleger des berühmten Freyheitsbriefes von Fulda denen Strafen,

(m) De re diplom. p. 101.

[ocr errors]

veshow verbietet den Mönchen prächtige Kleider zu tragen, nach Art der Weltlichen. Es war also ein großer Misbrauch in Anses hung der Art, wie sich die Mönche im 8. Jahre hundert und zu Anfang des folgenden kleides ten, eingeriffen. Ist es nicht natürlich, daß um einem Misbrauch zuvor zu kommen, dars an sich die Weltleute stießen, bey der Stiftung eines Klosters ausbedungen worden, daß die Mönche darinnen eine solche Kleidung tras gen möchten, dergleichen damals diejenigen trugen, welche die Absicht der Einfegung am besten beybehalten hatten? Es folget daher nicht, daß man damals die Meynung gehabt die schwarzen Mönche von den weißen zu unterscheiden. Die Ursache, daß die Regul des Benedicts in England unbekannt, und daselbst noch nicht eingeführet gewesen, beweiset richtig, daß sickes mit den Klosters alterthümern seines Landes nicht bekannt ge wesen sey. Die andern fränkischlateinischen Ausdrücke, welche der gelehrte Engländer auf den Charten der angelsächsischen Könige tadelt, können noch leichter entschuldiget wers den als des Ethelbalds feine.

(F) Die erste Zeile der carolingischen Dir plomen ist ordentlicher Weise in Majuskels

(i) BOUQUET, tom. 5. pag. 698.

Uu3

buchstaben, die enger und långer sind als die
in den Diplomen der Könige des ersten Stam
mes. Unter Pipin ist die erste Zeile ganz
von Minuskelbuchstaben, oder ganz von Mas
juskeln, oder, nachdem in der ersten Zeile
Vir inlufter in Majustelbuchstaben gefeßt wors
den, so führet man die Zeile in ordentlichen
Cursivbuchstaben fort. Entweder es ist die
Schrift der ersten Zeile der Diplomen des
Karlomanns Majusket, oder sie ist nicht größe
Unter Rarln dem
fer als die im Texte.
großen und seinen carolingischen Nachfolgern
führet man gemeiniglich die erste Zeile mit
Majuskelbuchstaben fort, fle mag nun blos
die Titel des Königes oder die ganze Uebers
schrift oder auch den Anfang des Diploms
selber enthalten; welcher Gebrauch bis auf
den Philipp August daurete, nicht ohne
viele Ausnahmen.

(6) Domnis (i) fanctis et Apoftolicis ac
venerabilibus in Chrifto Patribus omnibus Epi
fcopis et Abbatibus, Comitibus, Domefticis, Vi.
cariis, Centenariis vel omnibus Agentis noftris,
tam præfentis quam futuris, inlufter vir Pip.
pinus.

[ocr errors]
« VorigeDoorgaan »