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carnatione MLXX. indict. VIII. Das für die Abtey Cluni im Jahr 1077. von Alphons 6. ertheilte Diplom, feget zu der Regierung des Königs die (X) Sigung der Bischöffe zu Leon, Palencia und Burgos.

S. 44.

Die mehresten Diplome der Könige Englands haben keine Zeitangaben. Die: jenigen, welche dergleichen haben, weisen verschiedene Formeln auf, die gemeiniglich vor den Unterzeichnungen oder den Namen der Zeugen geschrieben worden. Die For: meln des Königes Aethelreds thun weder der Jahre seiner Regierung noch des Tages, noch des Monats einige Meldung, sondern blos (V) des Jahres der Menschwer dung, zu welchem er bisweilen die laufende Indiction fehet. Die Diplome des Kö niges Canut find auf eben diese Weise datirt. Eduard, der Bekenner, datirte anfänglich wie die vorhergehenden Könige: Anno Dominicæ Incarnationis M. LIX. fcripta eft hæc cartula his teftibus confentientibus, quorum nomina inferius carraxari videntur. Dieß ist die Zeitangabe der Schenkung, welche dieser Heilige König der Abtey zu St. Denys in Frankreich machte. In der folgenden Zeit sette er nicht nur (3) die Indiction, sondern auch den Tag, den Monat und die Jahre seiner (A) Regierung hinzu. Wilhelm der Eroberer, dessen Vetter und Nachfolger, datirt bisweilen nach Art (B) der Könige von Frankreich und der Kaiser. Er füget die Zeitangaben (C) der Epacte, der Concurrente, und des Mondencirkels bey in der Schenkung, welche er der Abtey zu St. Calais machte. Er datirt einige ausserhalb des Königreichs Englands, ertheilte Diplome von der Regierung der Könige von Frankreich, und sogar der Kaiser, und von der Situng des Pabstes. Er låsset in seine Zeitangaben die wichtigsten Begebenheiten seiner Regie:

(E) Æra (ff) MCXV. regnante Aldefonso Rege in civitate Legionenfi usque ad montes Pyræneos, præfidente epifcopo Pelagio in eadem civitate, et Bernardo præfule in Palentia et Domno Symeone in Burgos.

(Y) Scripta eft (g) hæc cartula anno Dominica Incarnationis millefimo fecundo, hiis unanimi confpirantibus teftimonio, quorum inferius fubfequuntur onomata.

Scripta eft (h) hujus libertas privilegii anno ab Incarnatione Domini noftri Jefu Chrifti M. IIII. indictione II. horum teftimonio fapientum, quorum nomina inferius annotata cernuntur.

(3) Acta (i) eft hæc præfata libertas anno Domin. Incarn. MLXV. indict. IV. His tefti. bus confentientibus, quorum inferius recitan

tur nomina.

() Acta apud Weftmonafterium V. kal.
januarii, die SS. Innocentum, anno Dominicæ

(ff) Annal. Bened. t. 5. p. 114.
p. 269.
(i) Ibid, p. 51.

Incarnationis MLXVI. indictione tertia, anno regni fereniffimi Edwardi Regis vigef.mo quinto. Swithgarus notarius ad vicem Rem. baldi regia dignitatis cancellarii hanc cartam fcripfi et fubfcripfi in Dei nomine feliciter. Amen. Man nimt hier eine Nachahmung der Schreibart der Kanzley der Könige von Frankreich wahr.

(B) Data (i) pridie kalendas junii anno XXV. regnante Willielmo Rege gloriofiffimo, ab incarnatione autem Domini MLXXXI. indictione III. Actum apud Wintoniam in pala. tio regio in Dei nomine feliciter. Amen.

(C) Hæc (k) carta facta eft et confirmata apud villam Dontonam anno ab Incarnatione Domini millefimo octagefimo fecundo, indict. V. epacta XVIII. concurrente V, circ. ¡lun, XVI. anao XVI. regni Willielmi.

(g) Monaftic. anglic. t. I. p.257. (h) lbid. (i) Ibid. p. 288. (k) Ibid. p. 555

gierung mit einrücken, als die Salbung (D) der Königin Mathilde, feiner Ges mahlin, die Eroberung (E) und die Beschreibung seines Königreichs. Unterschieds liche von seinen Charten führen keine andern Zeitangaben als diefe: Poft conqueftum. Poft defcriptionem totius Angliæ. Man lässet zween Jahrtermine zu, wovon sei ne Regierung in England anfängt, nämlich das Vermächtniß oder den Tod des Kd: nigs St. Eduards, welcher den 5. Jänner 1066. erfolgte, und die Krónung Wils helms, die in der Abtey zu Weßtmünster den drauf kommenden Christtag geschehen ist. Die Jahre dieses Fürsten werden von dem ersten Jahrtermin gezählet, auf der (F) Charte, Kraft welcher Simon, ein Sohn des Grafen Radulphs der Domkirche zu Rouen das Gut zu Gisors wieder einräumet.

S. 45.

then und der

Die Diplome Wilhelms des rochen werden selten datirt, es sey denn von dem In den Diplo Orte. Die meisten schließen mit diesen Formeln: Teftibus (g) Thoma Ebora- men Wil: cenfi Archiepifcopo et Willielmo filio Osberti, apud Wintoniam. Tefte (6) helms des ros Eudone Dapifero, apud Weftmonafterium. Der Gebrauch nur einen Zeugen Könige In den königlichen Charten Englands anzubringen, war unter dieser Regierung und Schottlands. unter den folgenden gemein. Die vom Hrn. Anderson gesamleten Charten der Kö nige Schottlands haben keine Zeichen der Zeit, oder sind nur von dem Monatstage, oder vom Orte, wo sie ertheilet worden, datirt.

S. 46.

Die Acten der Herren fangen oft mit Vorreden an, oder mit Zeitangaben, wel: IX. Formeln the ble Ueberschrift nach sich haben. Also fängt Renald von Chateauneuf die Schen: der Charten der Herren kung der Kirche zur heiligen Marien an St. Benoit an der Loire an: Anno (i) und weltlis ■ Paffione Domini noftri millefimo nonagefimo fexto, indictione quinta, chen Privats octavo personen.

Monaft, anglic. t. I. p. 352.
l'Abb. S. Benoit,

(D) Scripta (1) eft hæc cartula anno ab Incarnatione Domini MLXVIII. fcilicet fecundo anno regni mei. Peracta vero eft hæc donatio die Natalis Domini, et poftmodum in die Pentecoftes confirmata, quando Mathilda conjux mea in Bafilica S. Perri Westmonasteríi in Reginam divino nutu eft confecrata.

(E) Actum Caftro Juliobona, anno ab Incarnat. Dom. MLXXIV. indict. XII. refidente in fede romana Papa Gregorio anno II. qui erat gloriofi Anglorum Willelmi annus adepti tegni VIII. Girberti abbatis in abbatia (Fontanellenfi) XII.

(1) Monaft. anglic. t. 3. p. 27. Diplom. 9ter Th.

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Anfangsfors octavo calendas martii, Philippo regnante in Francia, ego Rainaldus de meln in fol Caftro novo. Die Nete der Stiftung der Kirche bey Llismes, welche St. Wils chen. belmen geweihet worden, fängt auch mit den (G)" Zeitangaben an. Die Charten, welche mit der Ueberschrift anfangen, find sehr gemein. 3.B. Ego (1) Willelmus Vicecomes Mafilienfis et filii mei Poncius Epifcopus, nec non Aicardus Fulco five Josfredus facimus donationem pro remedio animæ uxoris meæ Accelenæ. Die Schenkung Rogers 1.des Grafen von Carcassonne, welche der Abtey zu Lezat gemacht worden, ist an die Klosterkirche gerichtet und fångt mit der Formul an: Appropinquante (1) etenim mundi termino etc. Sacrofanctæ bafilicæ fancti Petri Lezatenfis monafterii etc. Die Huldigungseide, welche im südlichen Frankreich geleistet worden, fangen mit diefen an den Lehnsherrn gerichteten Worten an: Auditu etc. De ifta hora in antea fidelis ero tibi etc. Die Acten, welche mit Notum fit und andern gleichviel bedeutenden Ausdrücken anfangen, Find sehr zahlreich. Man füget ihnen bisweilen die Zeitangaben bey: Pateat (1) cunctis Chrifti fidelibus, quia anno Dominica Incarnationis M. LXVI. tunc. fcilicet quando Normannorum Dux Guillelmus cum claffico apparatu ultra mare erat profecturus etc. Dergleichen ist der Anfang einer Notiz der Schenkung, welche der Abtey zur heiligen Catherine in Rouen von Roger, von Montgommeri gemacht worden. Die Vermählungsverträge werden in diesem Jahrhundert ziemlich gewöhnlich. Des Bertrands, eines Sohns des Raymunds von St. Gilles, und der Helena von St. Gilles fängt alfo an: In (m) nomine Domini noftri Jefu Chrifti. Hic eft titulus dotis et donationis quod donat vir nobiliffimus nomine Bertrandus dilectæ fponfæ vel uxori fure nomine Flicte etc. Die Pris vatcharten dieses Jahrhunderts, welche in der Bibliotheque univerfelle de la Poly. graphie efpagnole bekannt gemacht worden, fangen mit dem Chrifmon an, welches Diese Formul, nach sich hat: In Dei nomine, ego Godina Vermuicz et filios meos Suario Oforioz et Vvugunti Oforicz: Ideo placuit nobis pro bonu et voluntas, nullo quoque, neque pertimefcentis metu etc. So war die Latinität der Charten Spaniens im 11. Jahrhundert beschaffen. Die umständliche Auführung der Ans rufungen, welche vorn vor die von Läyen ertheilten Acten gesezt worden, würde überflüßig feyn. Die gemeinste ist die an die heilige (H) Dreyeinigkeit. Eine sonderbare Weise

(F) RUFFI hift. de Marseille p. 58.:

die

(1) Hift. de Langued. t. 2. Preuv, col. 157.

(I) Hift. de l'abb, de Sainte Catherine de Rouen, p. 75.
gued. t. 2. Preuv.col. 339.

(3) Anne (II) Incarnationis Domini nodri
Jhefu Chrifti ML, indictione III. epacta VI. ét
concurrente VII. feria V. idus octobris, fa-
<tum hunc pactum vel teftamentum iftum que
fecit Bertramnus et uxor fua Alarindis et fra
ser fuus Bellotus et Infantes etd.

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(m) Hift, de Lan

(H) Radulph von Teffon fångt die Charte ohne Zeitangabe also an, durch welche er die Abtey zu Fontenay im Kirchensprengel von Bayeur stiftet: In (m) nomine fanctae et individuæ Trinitatis Patris et Filii et Spiritus Sancti. Notum fit omnibus Catholicis vi

(I) MENARD. hift. de Nifimes. Preuv. pag. 21.
P. 973.

ris

(m) Monak, anglic. t. 2.

bie Charten in Walschland anzufangen ist diese, baß man nach der Anrufung den Namen, die Titel und die Jahre des regierenden Fürsten sehet: In nomine Domini noftri Jefu Chrifti et Salvatoris noftri. Conradus gratia Dei Imperator Auguftus, anne imperii ejus Deo propitio II. indict. II. Ego qui Abellonius filius quondam Alinei et Amaltruda conjux donamus etc.

§. 47.

Nichts ist gewöhnlicher in den Acten der weltlichen Herren dieses Jahrhunderts als Drohungsdie Bannsprüche ohne und mit Bedingungen, die Anathema und Geldstrafen, denen formeln in fie die Räuber und Aufbehalter der den Kirchen geschenkten Güter interwerfen. Ro: denselben. bert, Graf von Eu, drohet in seiner Charte vom Jahr 1059. wegen der Stiftung und Ausstattung der Abtey zu Treport allen denenjenigen eine ewige Verfluchung, welche einen Theil derer Güter entziehen würden, die er diesem Kloster schenket, und thut fie mit diesen Ausdrücken in den Bann: Æternam maledictionem indico, et eos timendæ excommunicationis vinculo ligo. Wilhelm Talvas der zweyte, Graf von Alenson und von Perche, spricht in seiner Charte über die Stif tung der Abtey zu Lonlay kein beständiges Anatherza (I) aus, als erst nach den Bischöffen und in dem Fall, wenn die Schuldigen sich nicht bekehren würden. Defters werden die Geldstrafen zu den geistlichen gesetzt, wie in der (K) Schenkung, welche Radulph, Graf von Pori der Abtey zu St. Ouen in Rouen machte. Ein Edelmann, welcher sich schreibet: Mainardus peccator et omnium infeliciffimus, schenker ehe er ein Mönch wird, dieser Abtey einen Theil seiner Güter ver mittelst einer Acte, welche (1) eine Geldbuse von zwanzig Pfund Goldes enthält,

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welche

cum Dathan et Abyron, quos vivos terra ab.
forbuit, defrudatur fine fine cruciandus.

(K) Si (o) quis vero heredum meorum aut
quælibet perfona extranea contra hanc dona-
tionem meam legitimam ec contra hoc fancti-
tatis decretum jure determinatum venerit, et
infringere maluerit, imprimis iram Dei omni-
potentis incurrat, et quod repetit non vindi-
cet, fed confufus et condemnatus et excom-
municatus recedat, perfolvatque Regi Franco.
rum centum libras auri, Ducique Normanne
rum fimiliter centum.

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(2) Si (p) vero, quod futurum effe minime credo, poft hunc diem ant ego ipfe aut allus ex hæredibus meis feu quælibet oppota perfona fuerit, ut contra hoc donum aliquid agere et inferre, tentaverit, non vindî,

cet

(0) POMMERAYE, hill. de l'abb. de S. Ouen, p. 422.

3

X. Verschie dene Weilen die Charten

welche von seinen Erben gezahlet werden sollten, wenn sie etwas wider seine Schenfung unterfingen. Die Layen lassen es bisweilen daben bewenden, daß sie den Beobs achtern ihrer Charten Segenswünsche ertheilen. Eben diese Verbietungsformeln kommen auch in den Charten anderer lånder vor, aber sie werden daselbst anders ausgedruckt.

S. 48.

In diesem und in den folgenden Jahrhunderten geschahen die Schenkungen an einem öffentlichen Orte, in den Vorhöfen der Kirchen, in den Kirchen selber in Gegenwart der Zeugen. Es mußte die Freundschaft des Wohlthäters das Ansehen haben der Layen zu bestätigen als ob fie in feine Schenkung einwillige, ohne einmal die Kinder auszunehmen, deren und rechts Namen man zum öftern bey (M) denenjenigen antrift, welche die Charten gültig makraftig zu chen. Denn eine Schenkung war nicht rechtskräftig, wenn sie nicht von der Ehefrau, machen. den Kindern, Brüdern und Anverwandten des Stifters gut geheißen worden. Die Wie die Echentun. Ausstattung einer Kirche wird fponfalitium genennet in einer Acte vom Jahr 1030, gen gültig ge: die in dem Gallia Chriftiana der Herren von Sancta Martha bekannt gemacht macht wor worden. Die Art und Weise ene Acte gültig zu machen war 1) daß man seinen Namen drunter schrieb, welches in diesem Jahrhundert etwas feltenes ist: 2) daß man seinen und etlicher Zeugen Namen dazu schrieb, indem man (N) Kreuze dabey sekte oder

den.

cet quod repetit, ac infuper, cui litem intule.
rit, auri libras XX. exfolvat, et fua petitio nul.
Jum habeat locum; fed hic fcriptus doni fir.
mus permaneat.

(M) Die Bestätigungscharte über die
Schenkung, welche der Abtey zu St. Bent
gni in der Prioren zu Vignory gemacht wor:
den, beweiset den Gebrauch die Namen der
Kinder nebst ihrer Anverwandten ihren an:
zuschreiben: Signum (q) domni Vuidonis prin
cipis Helderardis ejus uxoris. Signum domni
Vuidonis infantis filii eorum, Alberti pueri,
Arnulphi pueri. Signum militum Tetbaldi,
Signum militum Tetbaldi,
Ingelberti, Eurardi, Milonis, Widonis, Rainaldi
filii Oda, Petri Decani, Wazonis Præpofiti,
Willelmi fratris ejus, Odonis, Ticionis, Fride-
rici, Dragonis. Domnus abbas Gotefredus
Bellocenfis aderat tunc cum tribus monachis.
Die erstere von diesen scheinbaren Unterzeich
nungen ist die von Guido, welchen man einen
Fürsten titulirt: welchen Titul man damals
einigen für sich lebenden Herren beylegte.

(N) Man unterscheidet in den Unterschrif ten der Charten das Zeichen, das, sonst das Merkmaal dererjenigen ist, welche unterschrie: ben, und die Aufschreibung ihrer Namen.

(9) PRARD, P. 195.

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dazu

Man siehet zum öftern, daß diejenigen, wel: che ihre Namen nicht schreiben nicht einmal ihr Zeichen beyzeichnen. Welches wir bey vielen Urschriften bemerket haben, die durch unsere Hände gegangen sind. Casley (1) fagt, in England hatten die Charten eine große Anzahl Zeugen, deren Namen allezeit von eben der Hand geschrieben worden, wels che sie aufgesetet hätte. Was die Zeichen und hauptsächlich die Kreuze anbetrift, fo giebt sickes (s) an, es sey dieß jezuweilen von den Notarien und manchmal von den Unterzeichneten verrichtet worden: Qui præ fentes erant, vel eorum faltem haud exiguus numerus, fuo quisque ordine et eodem loco et tempore fignis crucis a fe vel fe jubentibus, a notario factis chartam confignabant. Zeugen unterzeichneten nicht allezeit alsobald, nachdem die Charte ertheilet worden. Man trift zum öftern Unterzeichnungen an, welche später dazu gekommen find als die Zeitangas be lautet. Zum öftern werden die Namen, Zunamen und Titel der Antheilhabenden und der Zeugen in die obern und untern Winkel der Kreuze geschrieben, welche die Stelle der Unterschriften vertreten.

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Die

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