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tagne (E), er habe sein Siegel und die Namen der Zeugen auf jeden Theil dieser Cirograph sehen lassen. Balduin, Graf von Hennegau, (F) zeigt eben diese Be: hutsamkeit an in Absicht auf die Siegel, auf einer zertheilten Charte vom Jahr 1195. Das Wort cirographum war hauptsächlich für die Vergleiche bestimmt.

S. 79.

Die Formeln, deren sich die Könige und Kaiser Deutschlands bedienen, zur Anmeldung Aumeldung ihrer Unterzeichnungen und ihrer Siegel, find so zahlreich und so man der unter: nichfaltig, daß wir uns genöthiget sehen, die sonderbarsten auszusuchen. Aus dieser zeichnungen Zahl ist die Formul eines Diploms von Heinrichs Chartam (g) præfentem und der Siee noftræ confirmationis teftem fcribi juffimus, quam ut infra videtur, manu gel in den Dis noftra corroboratam, et figilli noftri impreffione omnis generationis tam Raifer und plomen der futuræ quam præfentis notitiæ relinquimus. Heinrich bedient sich auch Könige der Formul, Noftræ majeftatis bulla juffimus communiri. Lothar 2. meldet Deutschlands feinen Namenszug, fein Siegel und die Namen der (G) Zeugen an, die beym Bes schbiß seiner Diplomen angezeichnet sind; er füget Vorbehaltsclauseln (H) bey, und thut seiner goldenen J) Bulle Meldung. Ronrad 3. zeigt in seinen Formeln sein eigenhändiges Zeichen oder Namenszug, fein Siegel, die Namhaftmachung der Zeus gen, und bisweilen (K) ihre Billigung und das Gegenzeichen seines Kanzlers an Frieds

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Anmeldung der Unter:

zeichnung und

Friedrich 1. redet öfterer von goldenen (1) Bullen, als seine Vorfahren. Er bedienet sich ferner der Ausdrücke: figilli, imaginis charactere, impreffione, fignari, roborari, decorari. Wenn er feinem Siegel noch das Siegel einer Kir che benfüget, so ist er auch besorgt, es anzuzeigen: Sigillo () noftro cum appafitione figilli Aquenfis ecclefiæ præfentem cartulam infigniri præcepimus. Nach der Anmeldung des Siegels fetzet er bisweilen die Anzeigungen der Zeugen noch ben: Addita fubfcriptione tellium Principum tam clericorum quam laicorum; welches man von der Namhaftmachung der Zeugen ohne einige Unterzeichnung ihrer Seits zu verstehen hat. Heinrich 6. meldet gleichfalls fein Siegel und die Gegenwart (M) der Zeugen an. Die merkwürdigste Anzeige feines Siegels ist diese: Præfentem (1) Divalem paginam inde confcriptam aureo majeftatis noftræ figillo juffimus communiri.

S. 80.

Roger, König von Sicilien, thut in seinem schon angeführten griechischen Di plom seiner göldenen Bulle in diesen Ausdrücken Meldung: πὶ τούτῳ ἐγράφη καὶ τὸ παρὸν οἶγιλλον συνήθη, πισωθεν, σφραγισθέν τῇ για χρυσοῦ Κούλλη ἡμῶν, δας fείt:

des Siegels Bac de caufa fcriptum eft præfens figillum (inftrumentum) folito more, in den Diplo: men der Kó: auctoritate munitum, et obfignatum aurea bulla noftra. Heinrich 1. König nige von Si: von England, meldet das Zeichen des Kreuzes an, worinnen feme Unterzeichnung

cilien und

England.

bestehet, nebst seinem Siegel: Et, (f) ut in æternum permaneat mea donatio, fan tæ crucis præfente figno eam confirmavi, etmeæ regiæ dignitatis figillo eam confirmavi. Die meisten Charten und Befehle Heinrichs und seiner Nach folger der Könige von England, haben dergleichen Anmeldungen nicht.

S. 81.

Verhal Die Vorbehaltsclauseln und andere fangen in diesem Jahrhundert an in den Dis tungsclauseln plomen der Oberherren zu erscheinen. Dasjenige, welches Ludwig der dicke im und andere. Jahr 1113. ertheilte zur Stiftung von St. Victor in Paris, enthält folgende Clauful: In fupra dictis tamen omnibus falva auctoritate, falvo jure, falva

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debita

(1)

infigniri, pæna centum librarum auri et banni noftri hujus facræ legis violatores condempnan. tes, adhibitis idoneis teftibus, quorum nomina funt hæc etc.

M) Hanc (a) inde chartam fcribi juffimus et noftro figillo aureo communiti, manaque propri corroborantes idoneos teftes fubnotari fecimus,

debita obedientia Senonenfis Archiepifcopi et Parifienfis Epifcopi. Phi: lipp August bestätigte (1) einen Brief Wilhelms des Roches, des Seneschalls zu Anjou, unter der Clauful: Salvo jure et fervitio noftro, et falvojure alieWir treffen die Formul de non revocando in einem Freyheitsbrief an, wel. cher vom Kaiser Heinrich 5. im Jahr 1112. verwilliget worden.

no.

S.. 82.

Die Unterzeichnung der Könige von Frankreich ist nichts anders, als ihr Ma: VII. Unter menszug. Er befindet sich nicht in allen Urschriften, worinnen er in diesen Worten an: zeichnungen gemeldet wird, noftri nominis caractere. Ludwig der dicke bedienet sich die und Zeugen in fer Ausdrücke in einem Diplom (m), das keinen Namenszug hat; jedoch wird der einiger Könis den Diplomen Mangel dieser Unterzeichnung durch sein Siegel ersetzet. Dieser König und seine ge von Frank Nachfolger sehen nur ihren Namenszug ben, ohne solchen von Signum N. Franco- reich, Herzoge rum Regis begleiten zu lassen. Er wird mitten in die Ueberschrift des Kanzlers, und Grafen. Data per manus Stephani Cancellarii hinein gerückt, oder vor das lehte Wort der Namenszüge der Könige Formul, Data vacante Cancellaria gefcht. Zum öftern werden die Diplome Ludvon Franks wigs des dicken ohne Namenszüge gelassen. In diesem Fall (n) wird bisweilen reich. fein Name von dem Kanzler hinzugeschrieben, und bisweilen von einem Kreuz begleis tet, das von diesem Fürsten eigenhändig gezeichnet worden. Seine Kanzler bringen. verschiedene Formeln bey dem Unterschreiben an: Stephanus Cancellarius relegen do fubfcripfit: bisweilen, Stephanus regiæ majeftatis, oder dignitatis CancelJarius relegi et fubfcripfi, und noch gewöhnlicher, Data per manus, oder per ma num Stephani Cancellarii. Diese lettere von der Kanzlen des Pabsts entlehnte Formul bekam unter den Nachfolgern Ludwigs 6. den Vorzug. Wir haben weiter oben angezeigt, daß er die hohen Kronbedienten auf viere eingeschränkt habe, deren Namen nach der Zeitangabe der Diplomen unterschrieben werden mußten. In unter schiedlichen aber trift man ausser den Unterzeichnungen dieser Bedienten noch die von (N) R 2

() MENAGE, hift. de Sablé, p. 370.
p. 110.

(N) Das Diplom (b) wegen der Stiftung von St. Victor in Paris ist von Radulph, dem Erzbischoff in Rheims, und hernach von dem Könige unterzeichnet, worauf die Unters zeichnungen von zehen Bischöffen kommen. Jeder der unterschriebnen Namen hat fignum vor sich her. Signum Radulphi Remorum archiepifcopi. Sig. Ludovici Regis etc. Die Unterzeichnungen der hohen Bedienten stehen. nach der Zeitangabe: Actum catalauni in Palatio publice, auno Incarnationis Dominica

(b) Gall. Chrift. t. 7. col. 46.

(m) De re diplom. p. 111.

einer

(n) lbid.

MCXIII. anno vero regni noftri V. Data per
manum domni Stephani Cancellarii. Sig. An.
felli tunc temporis Dapiferi noftri. S. Huge-
nis Conftabularii. S. Guidonis Camerarii. Si
gnum Gilleberti Buticularii. Man siehet aus
diesen Unterzeichnungen, die alle von dem
Kanzler oder seinem Geheimschreiber gemacht
worden, daß die Kronbedienten ihre Zuna
men nicht ausdrucken. "Wenn sie (c) eini:
"ge Privatacten genehmigen, wo sie ihre Na
"men und Zunamen angaben, so sesten fie
"nur

(c) DUCHENE, hift. de Montmorenci, p. 100.

P

einer Menge Prälaten und (D großer Herren an. In andern erblicket man weder die Namen noch die Unterzeichnungen irgend eines von den Kronbedienten. Derglei chen ist das für die Abt:y St. Venoit an der Loire (0) ertheilte. Diplom, das vom Jahr 1121. vom 14 Jahr der Regierung Ludwigs des dicken, und vom 7. der Regierung der Königin Adelheid datirt worden.

S. 83.

Bezeugungen Der Namenszug Ludwigs des jüngern vertritt bey ihm gemeiniglich die Stelle der Diplomen der Unterzeichnung allein. Set Ludwig dem dicken, dessen Vater, unterschreibt Ludwigs des niemand an statt des Kanzlers. Wenn er abwesend ist, so ersehet man seine Unters jüngern.

1

schrift mit diesen Worten: Data vacante cancellaria. Wenn emer von den hohen Bedienten sich nicht bey der Ausfertigung der königlichen Briefe befindet, so merket man es mit diesen Formeln an: apifero nullo: Constabulario nullo (p). In einis gen außerordentlichen Diplomen Ludwigs des jüngern, bringt man eine Anzahl Prälaten als Zeugen an, deren Namen (P). bisweilen vor der hohen Kronbedienten ihren

(0) Archives de S. Benoit fur Loire. 588. 598.

"nur selten die Würde ihrer Acmter hinzu; "welches verursacht hat, daß die mehresten "Familien derer unbekannt geblieben sind, "welche dergleichen Aemter verwaltet haben.".

(D) Ludwig der dicke erklärt in dem Frey: heitsbriefe de libertate teftandi et bellandi, welcher den Leibeignen der Kirche zu Paris zugestanden worden, er habe die Namen der Prälaten und der Herren als der Zeugen sei: ner Verwilligung anschreiben laffen: Ad hæc (d) etiam in teftimonium veritatis nomina epifcoporum, Comitum ac Procerum noftro Tum, qui huic cartæ fenfum præbuerunt, infcribi juftum decrevimus., et ad extremum fi gillo noftræ imaginis ipfam cartam fignavi. mus et charactere noftri nominis corrobora vimus. Aftantibus de Palatio noftro, quorum nomina fubtitulata funt et figna. Signum Anfelli de Garlanda tunc temporis DapiferinoAri. Signum Hugonis cognomine Strabonis tunc temporis Constabularii noftri. Signum Guidonis filii Guidonis de Turre tunc tempo. ris Buticularii noftri. Signum Guidonis Camerarii noftri. Signum Galonis Parifienfis epifcopi. Signum Ivonis Carnotenfis epifcopi. Signum Johannis Aurelianenfis epifcopi. Signum Manaffe Meldenfis epifcopi. Signum Odonis

(d) BALUZ, mifcellan. tom. 2. p. 185,

(p) VAISSETTE, tom. 2. preuv. col.

Comitis de Corbolio. Signum Matthæi Comitis de Bellomonte. SIGNUM LUDOVICI REGIS. Actum publice Parifius regio Palatio, anno ab Incarnatione Domini MCIX indict. I. anno regni nostri primo. STEPHANUS · cancellarius, relegendo fubfcripfit. Man kan hier. anmerken, daß die Unterzeichnungen der ho. hen Kronbedienten vor der Bischöffe und der Grafen ihren vorher gehen.

(P) Das Diplom Ludwigs des jüngern, welcher den Prälaten von Aquitanien die' Befreyung vom Recht des Regale bestätiget, schließet also: Darum Burdegalæ in palatio noftro, anno MCXXXVII. regni noftri IV. in præfentia Gaufridi venerabilis Carnutenfis epifcopi apoftolicæ fedis legati, Almerici Bituricenfis. archiepifcopi, Hugonis Turonenfis ar. chiepifcopi. Gaufridi Budegalenfis archiepifco. pi. Helia Aurelianenfis epifcopi, Raimundi Aginnenfis epifcopi, Lamberti Angolifmenfis, et Guillelmi Xantonenfis ej ifcoporum, Sugerii abbatis fancti Dionyfii; aftantibus in palatio noftro, quorum nomina fubtitulata funt et figna. S. Radulphi Veromandorum Comitis et Dapiferi noftr. S. Willermi Buticularii, S. Hugonis Camerarii. S Hugonis Coftabulari Data per manum Stephani cancellarii.

ihren vorher gehen. Die Charte, welche dieser Fürst im Jahr 1155. der Kirche zu Maguelonne verwilligte, stellet die Namen einer großen Anzahl Zeugen dar, deren keiner unterzeichnet hat: In præfentia Guillelmi de Arzacio etc. Man lieset nach der Zeitangabe: Signum Domini Ludovici tereniffimi Regis. Jedoch werden gemeiniglich die königlichen Briefe Ludwigs des jüngern, und Philipps Augusts nur von den hohen Bedienten bezeuget. Wir haben wirklich zwey Originaldiplome Philipps ohne Unterzeichnungen und ohne Zeugen vor Augen; aber das Siegel erse: get beydes.

S. 84.

Die Charten der Herzoge und der Grafen werden auf zwo verschiedene Arten be: Wie die Chars zeuget: 1) durch Zeugen, deren Namen angeführet werden ohne einigen Anschein der ten der Hers Unterzeichnungen; 2) durch wirkliche oder so scheinende Unterzeichnungen, das ist, zege und Graz fen bezeuget durch S oder Kreuze. Die Zeugen werden schlechtweg genennet in der an die Abtey worden enta zu Mortemer von Gottfried von Anjou, dem Herzog der Tormandie gemach weder durch ten Schenkung: Testes hujus rei fcilicet Ricardus Cancellarius etc. Die nicht Namhaftmas datirte Charte, Kraft deren Heinrich, ein Sohn und Nachfolger Gottfrieds, die chung der der Abtey zu Fontenay gemachten Schenkungen bestätigte, weiset ebenfalls eine blose Zeugen. Herzählung der Zeugen auf: Teftibus (q) his Arnulpho Lexovienfi Epifcopo, Ricardo, Cancellario, Willelmo do Rolmare Coneftabili etc. Apud Rotomagum. In dem Terte wird gesagt, die Charten des Jordan Tesson und Wil helms 2. des Herzogs der Normandie, wären mit Kreuzen unterzeichnet gewesen, dem alten Gebrauch gemäß: Quæ cartæ crucibus funt fignatæ, fecu: dum antiquam confuetudinem, welches ein Beweis ist, daß die Unterzeichnungen mit Kreuzen mitten in dem 12. Jahrhundert nicht mehr so gemein gewesen sind Die Herzoge von Bretagne lassen es auch bey der Namhaftmachung der Zeugen ohne ihre eigenhändigen Zeugen bewenden. Eine Charte vom Jahr 1107. die von Alain Sergent ertheilet worden, schließet mit einer langen Herzählung der Zeugen: Te1tium (r) vero nomina qui ibi affuerunt hic fubnotata funt: Benedictus Epifcopus teftis, Kadnemedus Monachus teftis etc. Es befindet sich keine Unterzeichnung auf der Charte, welche Conan 3. im Jahr 1132. der Abtey von Tyron verliehe: Die Gegenwart der Zeugen wird darmnen blos durch diese Formul angemeldet: Hujus (8) rei teftes funt qui convenerant, Geraudus de Chizon, Rolandus de Lireio etc. Man muß eben dieses von einer Acte Wilhelms des Herzogs von Aquitanien, die nicht datirt ist, sagen, worinnen die Zeugen nur nam haft (1) gemacht werden. Eine Orignalcharte von (u) der Cor stantia, der Hers jogin von Bretagne, wird nur von dieser Fürstin bezeuget: Telie meipfa apud Teilolium. Die aus der Kanzley der Herzoge von Lothringen, und der Grafen

K 3

(9) Gall. Chrift. tom. II. inftrum. col. 83.
de Bret. col. 266.
(8), Ibid. col 282,
Monaft. anglic. t. 2. p. 1012

von

(r) LOBINEAU, preuv, de l'hist.
(t) BESLY P-472-
(u)

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