་། der Verlagshandlung. Preisfrage der historisch - philologischen Klasse der Königlich- Bey dem allgemeinen Fortschritte historischer Untersuchungen und vielfacher Vorübung auf altem klassischen Boden scheint es wünschenswerth, und gegenwärtig auch schon möglich, für die vernachläßigtere Völkergeschichte des ältern und mittlern Europa, Einiges mehr zu leisten, als dieß früherhin wohl möglich seyn mochte, zumal für die minder beachteten östlichen europäischen Ländertheile, welche der weniger bekannte Schauplaß der großen Völkerwanderung waren, und selbst bis gegen die letteren Jahrhuns derte hin, weit mehr als der ganze Westen Europas, dem Wechsel der Staas tenumgestaltungen und der großen Umsiedelungen der Völker unterworfen geblieben sind. Was für diesen östlichen Zweig ethnographischer Untersuchun gen in Beziehung auf verschiedene Völkerstämme, Wanderungen, Vermis schungen, Verzweigungen, Zuglinien, Ansiedelungen, Sprachen, Sprachstämme, Verwandtschaften u. f. w. von Th. S. Bayer, Schlözer, Thunmann, Adelung, Lehrberg, neuerlich durch Rask, Frähn und andere Sprachforscher geschehen, ist als bekannt vorauszusehen: aber noch vieles ist zu thun übrig; und zum wahren Bedürfniß wird die wiederholte Aufnahme solcher und ähnlicher Untersuchungen, da die Umgestaltungen durch die Zeitverhältnisse, die Sprachen- und Völker-Verdrängungen und Umwandlungen so sehr rasch und nachtheilig für ihre Monumentenkunde in der Geschichte vorwärts schreiten. Das Zerstreutwerden, das Zurücktreten, ja das gänzliche Verschwinden so vieler Neste zahlreicher Völker, der Gothen, Kelten, Preußen, Litthauer, Finnen, Bulgaren, Slaven, und ihrer vielfachen Zweige, Sprachen, Mundarten, Poesien, Grabstätten, Denkmale aller Art, sind schon oft genug beyläufig zur Sprache gebracht, ohne genauer in das Wesen dazu gehöriger umfassender Untersuchungen einzugehen und sich den vollständigen Besik der dazu nothwendigen Quellen und Monumentenkunde wissenschaftlich anzueignen. Noch viel weniger sind die Nachforschungen über das Vors kommen alter etwa hunnischer, ‘katarisch - türkischer, mongolischer, indischer (bey Zigeunern) und anderer innerasiatischer Sprach- und Völker - Neste in den Gebirgen, Ebenen und dn den Strömen Östeuropas, als geschlossen zu betrachten; räthselhaft ist selbst noch das Herkommen und die Verbreitung vieler, wie der Walachen, Bulgaren, Albanesen, Magyaren u. a. m., selbst Theile der germanisch- redenden Völkerzweige in ihren Ansiedelungen auf altem Keltenboden und zwischen slavischen und magyarischen Völkerstämmen, zumal in den Gebirgsgegenden, die außerhalb großer Heerstraßen und Völkersteige, fern von Kulturstrecken, nicht selten zu Asylen alterthümlicher Völkerreste geworden sind, deren Untersuchung eigenthums liche Schwierigkeiten darbieten. Wegen des sehr großen Umfanges solcher nicht unwichtigen Untersuchungen für europäische Ethnographie, mit wels cher allgemeine Geschichten sich piel zu oberflächlich, und wenig Specialge schichten noch immer viel zu selten gründlich befassen, schlagen wir, nicht vom linguistischen oder historischen Standpunkte aus, wie bisher, sonderu um dem schon angebahnten Gange der Forschung eine frische Wendung zu geben, und vom Allgemeinen auf Besonderes zurückzuführen, vom geogra phischen Standpunkte aus, als zu lösende Preisaufgabe, eine vorläufige kritisch behandelte ueberarbeitung eines, wie wir dafür halten, der fruchtbarsten Zweige derselben vor: »Eine, neben der Benutzung der Geschichtschreiber und Geographen, besonders auf Sprach, Kunst- und andere historische Denkmale gegründete Musterung der jeßtlebenden europäischen Gebirgsvölker, von der obern Wolga, Düna, Dnepr an, zwischen dem schwarzen und dem baltischen Meere gegen Südwest bis zum adriatischen, und von diesem längs des »nördlichen Poufers zu den Ostufern der mittlern Rhone, Saone und des mittlern Rheins, zum Behuf einer Grundlage der Ethno» graphie und Sprachenkarte von Europą.« Als Hauptgesichtspunkte bey dieser Musterung der Gebirgsvölker würde zu berücksichtigen seyn: 1) Bestimmung der Völker in ihren größten und kleinsten Abtheilungen und Sonderungen, nach den Geschichtschreibern, nach den Sprachklassen, den Dialekten, den bürgerlichen Korporationen, dem ein*. -- heimischen Gebrauche und der Gewohnheit der Fremden. 1) Bestimmung der jeßigen Wohnsihe nach natürlichen Landesverhältnissen und politischen Ländertheilen, nebst gegenwärtigem Zustande der Völker. 3) Historische Entwickelung ihres Schicksals vom ersten Auftreten, oder ihrer Einwanderung, Ansiedlung, Vermischung, Berzweigung in ein größeres Ländergebiet, oder ihrer Concentrirung in engere Wohnsße, nebst Hinweisung auf die Verschwundenen ihres Volks nach Geschichte und Monumenten; was insbesondere auch für die Ausbreitung der Slavenstämme gegen den Westen von erster Wichtigkeit seyn wird. 4) Sprache im Munde des Volks, Dialekte, Poesie, Musik, Sprachdenkmale der ältern Zeit bis auf die appellativen Bedeutungen der Namen von Orten, Flüssen, Bergen, Wäldern u. s. w. und die ganze Sphäre der aus diesem Sprachzweige geographisch vorhandenen Appellative. Bey Sprachvergleichungen würden nicht bloß gleichlautende Wörter, sondern besonders der grammatische Bau der Sprachen zu berücksichtigen seyn, wenn Schlüsse daraus gezogen werden sollten. 75) Kunstwerke, Architekturen, Grabstätten, Vertheidigungsanstalten und andere historische Denkmale, nebst der Sphäre ihres Vorkommens. 6) Körperbildung, Gestalt, Sitte, Zahl, Lebensweise, Kenntnisse, Gaben und Eigenthümlichkeit in Ackerbau, Viehzucht, Kriegführung und den bürgerlichen Einrichtungen. 7) Charakteristik und Verhältniß jedes besondern Vokszweiges zum Algemeinen innerhalb der angegebenen Gränzen. Die Akademie erkennt den großen Uinfang und die Schwierigkeiten einer erschöpfenden Lösung dieser Aufgabe, welche hier nur zur sichern und deutlichen Festseßung des Gegenstandes so vollständig ist angedeutet worden, zu sehr, um nicht auch einer Schrift, welche bey befriedigender Darstellung des Ganzen und gewisser Haupttheile, manchen minder ausgearbeiteten Fleck in sich schließen möchte, als eine dem jezigen Zweck genügende zu betrachten und zu behandeln. Aus derselben Ursach wird der zur Beantwortung bestimmte ge wöhnliche Zeitraum von zwey Jahren dießmal auf vier Jahre ver: längert und der Einsendungs - Termin ist demnach der 31. März 1830. Die Ertheilung des Preises von 50 Dukaten geschieht in der öffentlichen Sizung am Jahrestage von Leibnik, den 3. July desselben Jahres. Im Verlage von Karl Tauchnik in Leipzig ist erschienen, und an alle Buchhandlungen verfandt worden: Joannis Chrysostomi de Sacerdotio libri sex. E recensione Jo. Alberti Bengelii, 8. Wohlfeile Ausgabe broschirt 6 gr. Auf geleimtem Velinpapier broschirt 9 gr. S. Aurelii Augustini, Hipponensis episcopi, de Civitate Dei, libri XXII. 2 Theile in 8. 1825. Wohlfeile Ausgabe broschirt Thlr. 16 gr. (Jeder Theil einzeln 20 gr.) Auf ge= Leimtem Velinpapier broschirt 2 Thlr. 8 gr. (Jeder Theil einzelni Thlr. 4 gr.) · Bey dem fühlbaren Mangel an Handausgaben der besseren Schrif ten der Kirchenväter, wird ein neuer Abdruck der beyden vorstehenden Werke den, Freunden dieser Literatur gewiß eine willkommene Erscheinung feyn. Bey ihrer Herstellung hat man sorgfältigen Druck und Wohlfeilheit des Preises zugleich im Auge behalten, und zweifelt um so weniger, bey dem in unserer Zeit neu geweckten Eifer für das Studium der Patristik an einer günstigen Aufnahme dieses Unternehmens. Bey Unterzeichneten wird erscheinen eine Ausgabe der Römischen Geschichte des Joh. Zonares (oder des ten bis 12ten Buches der Annalen desselben, nach der Ausgabe von Du Cange, welche die Geschichte Roms enthalten von der Ankunft des Aeneas in Italien bis auf Konstantin den Großen), bearbeitet von dem Hrn. D. H. Becker und dem Hrn. L. Zander, Lehrern au der Domschule zu Nate burg. Zur Kritik und Berichtigung des Tertes sind die vorzüglichen Wiener und Münchner Handschriften benußt, die Anmerkungen von Hier. Wolf und Du Cange und ausgewählte Noten von Falco sind zugegeben, dieselben aber durch einen fortlaufenden Kommentar von den Herausgebern vermehrt worden. Auch find Prolegomena vorausgeschickt worden, in denen über das Leben des Zonares, seine Schriften, insbesondere über seine Annalen und die Quellen und Glaubwürdigkeit derselben Untersuchungen angestellt sind. Da allgemein bekannt ist, von welcher Wichtigkeit die Annalen des Zonares nicht nur für die römische Geschichte, sondern auch für den Tert des Dio Cassius und Plutarch sind, so wird dieses Unternehmen gewiß allgemeinen Beyfall in der gelehrten Welt finden. Hamburg, im Januar 1826. Friedrich Perthes.... In der Löffler'schen Buchhandlung in Stralsund sind nachsie- Anleitung zum Ueberseßen aus dem Lateinischen in das Griechische Die Vortheile, welche das Uebersehen aus dem Lateinischen in das Griechische, vermöge der Verwandtschaft beyder klassischen Spra chen, gewährt, und der Gewinn für das gründlichere und fruchtbare Studium beyder, welchen die sich aufdringende Vergleichung und Unterscheidung ihrer Baue verspricht, liegen so nahe, daß es keiner weiteren Auseinandersehung bedarf, um den Herren Directoren und Gymnasiallehrern das angezeigte Werk zu besonderer Aufinerksamkeit zu empfehlen. — Der gegebene Uebersehungsstoff ist in fünf Abtheilungen enthalten: A) Vers mischte Erzählungen (aus griechischen Autoren entlehnt); B) Caesar de bell. Gall. lib. I; IV, 1-3, und VI, 11-28; C) Einzelne Eleinere Abschnitte aus Cicer. Cat. maj.; D) Cicer. paradox. I-IV. E) Cicer. Somn. Scipionis. Die Anmerkungen sind außer der sorgfältig ausgewählten und vollständigen Phraseologie mit vielen Andeutungen des vom lateinischen abweichenden griechischen Sprachgebrauchs, und mit beständigen genauen Hinweisungen auf die vorzüglichsten grie chischen Schulgrammatiken von Buttmann, Matthiae, Voß und Thiersch, so wie die lateinischen von Grotesend und Zumpt reichlich ausgestattet. Um die Einführung dieses Werks auf Gymnasien möglichst zu ers leichtern, haben wir uns entschlossen, einen Partiepreis gelten zu lassen. Derselbe ist, wenn nicht unter 25 Exemplare auf ein Mahl genommen werden, 14 gr. proCent, und haben sich die Herren Directoren an Gymnasien entweder an uns selbst, oder auch an Herrn Carl Cu o b loch in Leipzig dieserhalb zu wenden. Obgleich dieses, vorzugsweise auf die Befestigung des Schülers in der Syntax berechnete Werk, unabhängig von dem frühern desselben Verfassers: Uebungen im Uebersehen aus dem Deutschen in das Griechische, zur gründlichen Erlernung der Formenlehre, 2te Abtheilung, 1820 und 1821, L bestehet, so sind doch beyde zusammen geeignet, einem vollständigen Kursus dieses Unterrichts zum Grunde gelegt zu werden. Um daher bey der allgemein anerkannten vorzüglichen Vollständigkeit und Zweckmäßigkeit des altern Uebungsbuchs dessen Einführung in Gymnasien zu erleichtern, läßt die oben genannte Verlagshandlung von jest an auch für dieses, bey direkter Beziehung von 25 Exemplarien durch sie selbst oder Herrn Cnobloch in Leipzig, statt des Ladenpreises (12 ggr.), den Partiepreis von 9 ggr. für jede Abtheilung, und 18 ggr. für beyde zusammen (25 Bogen!) gelten, und gibt die Versicherung, daß bey einer neuen Auflage, obgleich solche jedes Mal verbessert und vermehrt werden wird, diese Preise nicht erhöhet werden sollen. quibusdam Thucydidis, judicia et Graece grammaticae aliquot capita eadem pertinentia, 4o. Preis 4 gr. A Glossary, or collection of words, phrases, names, and allusions to customs, proverbs etc. Which have been thought to require Illustration, in the works of english authors, particularly Shakspeare, and his contemporaries. By Robert Nares, A. M., F. R. S., F. A. S. Archdeacon of Stafford etc. Roy 8. 7 Rthlr. Archimedes von Syracus vorhandene Werke. Aus dem Griechischen, mit erläuternden und kritischen Anmerkungen von D. E. Nizze. Mit 13 Tafeln in Steindruck. gr. 4. 3 Rthlr. 8 gr. Schwedische Dichtungen von Tegner, Geyer, Atterbon und andern berühmten Verfassern. Uebersezt von Ludolph Schley. 1. Heft. 8. 12 gr. Nächstens erscheint und machen wir vorläufig darauf aufmerksam: Schwedischer Plutarch, von J. F. v. Lundblad. Aus dem Schwedischen überseßt. ir Band, enthält: Gustaf Horn, Johan Baner und Lannert Torstenson. Bey Joh. Friedr. Gleditsch in Leipzig ist erschienen und in allen Buchhandlungen zu haben: Meckel, J. F., Tabulae anatomico-pathologicae modos omnes quibus partium corporis humani omnium forma externa atque interna a norma recedit, norma recedit, exhibentes. Fasc. IV. Herniae. Fol. mag. Mit 8 Kupfertafeln. Preis 8 Rthlr. fächs. Der Inhalt der erstern Hefte ist: Mit 8 Kupfert. Preis 6 Rthlr. Alle vier Hefte zusammen 27 Rthlr. sächs. 6 7 |