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KONINKL.
BIBLIOTHEEK

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BIBLIOTHECAM

PRINCIPALEM

ARAVSIO-NASSAVIENSEM

DILLENBVRGICAM.

Vorbericht des Ueberseßers.

Unter verliehenem göttlichen Beystand liefern wir nun den Liebhabern dieses Werks mit diesem sechsten Theil das mehreste von dem vierten Bande des Originals. Er enthält die übrigen Abhandlungen von den Siegeln und zwar in dem viers ten Abschnitt des fünften Hauptstückes des zweyten Buches die zweyte Classe derselben, worinnen verschiedene merkwürdige Umstände der Siegel der alten Herzoge, Herzoginnen, Grafen, Gräfinnen, Freyherren, Ritter, Edelleute, Herren und andrer von Adel Bekannt gemacht werden. Der folgende fünfte Abschnitt beschreiber die Siegel der Städte, der Gemeinheiten, der Parlementer, verschiedener anderer Gerichte, obrigkeitlicher Personen, der Notarien, Juden und Privatpersonen, nach ihrem Ursprung, Eigenschaften und Rechten, als die dritte Classe der Siegel. Der sechste Abschnitt, der sich mit der vierten Claffe. der Siegel beschäftiget, macht uns mit den alten Siegeln der Päbste, Cardinále, Kirchenversammlungen, Bischöffe, Kirchen, Capitel, Uebte, Klöster, Uebtißinnen, der Mönchs- und Ritterorden, der Pfarrer und Priester, bekannt, und mischet allerley brauchbare Anmerkungen aus den christlichen Alterthümern mit unter. Zu dem siebenden Abschnitt reichen die RückFiegel oder Gegensiegel, die Geheimsiegel und die Wappen auf den Siegeln einen reichen Stoff dar, deren Ursprung zugleich gründlich untersucht wird. In dem achten Abschnitt wird ges zeigt, auf wie mancherley Weise die verschiedenen Siegel von allerley Art an die Urkunden bez festiget worden, und die mannichfaltigen Gebräuche daben werden nicht vergessen. Der neunte Abschnitt lehret, wie nöthig die Siegel zur Beglaubigung der Urkunden erachtet worden.

Der zehende Abschnitt beschäftiget sich mit einer neuen Abhandlung von der äußerlichen Beschaffenheit und dem Zustande der Urkunden und also von dem verschiedenen Stoff der Charten, oder von der Materie, daraus sie verfertiget worden, nach den verschiedenen Zeiten, von den Veränderungen und Zusäßen auf denselben, und deren sorgfältigen Bewahrung, und Beschließet damit das zweyte Buch dieses Werkes.

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Mit dem dritten Buche nimt die Beschreibung der innern Kennzeichen der Urkunden den Anfang, dessen erstes Hauptstück die Schreibart der Urkunden zum Gegenstand hat. Dieser weite Umfang wird unserm Gesichtspunct nach und nach also dargestellet, daß der erste Ab schnitt die rauhe Schreibart und fehlerhafte Rechtschreibung die in den Urkunden herrscher, zum Augenmerk hat, und darneben von den darinnen gebrauchten eignen Namen und Landspra chen handelt. Der zweyte Abschnitt liefert sehr umständliche, angenehme und brauchbare Nachrichten von der besondern Schreibart und Titulaturen in den Urkunden und dem Ursprung der mehresten üblichen Titel. Aus dem Dritten kann man eine Kentniß von dem Ursprung und Verschiedenheit der Namen und Zunamen der Geschlechter, Oerter, Kirchen und Persos nen von mancherley Ständen erlangen. In dem vierten Abschnitt werden mancherley all: gemeine Formeln, so in den Urkunden vorkommen, wie auch die darinnen angebrachten Bitten für die Wohlthäter bekannt gemacht, und die Formeln, so des nahe bevorstehenden Endes der Welt gedenken, beurtheilt. Der fünfte Abschnitt verschaffet eine hinlängliche Einsicht in die deutlichen sowohl als in die verdeckten oder verborgnen Anrufungen, die in den Diplomen vorkommen, und lehret die Aechtigkeit vieler Diplomen daraus beurtheilen. Die Ueberschrif ten und die darinnen angenommenen und gegebenen Titel und angebrachten Grüsse der Prälaten und Fürsten gewähren dem sechsten Abschnitt einen nüßlichen Inhalt. In dem siebenden werden die Eingänge und Vorreden der Charten die nachtheiligen und drohenden Claufeln in Betrachtung gezogen, davon die lehtern mit mancherley Verwünschungen, Bannflüchen und Schwüren angefüllet sind. Der achte beschreibet endlich die zur Beglaubigung und Auf rechthaltung der Charten aus Vorsichtigkeit gebrauchten Clauseln nebst den Abschiedswünschen der Briefe.

Das zweyte Hauptstück öffnet ein weites Feld zur genauern Kenntniß der Angaben der Zeit und des Orts nach mancherley Umständen und bey verschiedenen Nationen. Da denn dessen erster Abschnitt von den Zeitangaben überhaupt handelt und deren Formeln. In dem zweyten werden die Angaben des Orts; der Zeit, der Jahre, der Bürgermeister und der Römerzinszahl abgehandelt, deren verschiedene Gattungen umständlich untersuchet werden. Der dritte Abschnitt sehet die verschiedenen christlichen Jahrzahlen, wie sie in den alten Schrif ten gebräuchlich gewesen, in ein neues Licht.

Aus diesem Entwurf des Inhalts dieses Theils werden die Gelehrten wahrnehmen, wie reich und fruchtbar dieser sechste Theil sen vielerley Wissenschaften zu erweitern. Wir werden daher auch unermüdet daran seyn dieses fo gemeinnützige Werk je eher je lieber, und zwar wie wir verhoffen, binnen zwey Jahren, wo Gott fernerhin Leben und Gefundheit verleihet, den Liebhabern vollständig zu liefern, wozu uns der geneigte Beyfall, womit die Gelehrten unsere Arbeit beehret, aufs neue ermuntern wird. Erfurt, den 27. April 1768.

Vorrede

vor dem französischen vierten Bande.

er vierte Band, welchen wir ans Licht geben, beschließet beynahe die allgemeinen und Anfangsgründe der Wissenschaft der Urkunden, darinnen wir die äußern und innern Kennzeichen der Acten und der Diplomen erkläret haben. Er fångt mit einer vollständigen Abhandlung von den Siegeln an, welche unsern französischen Gelehrten noch zu fehlen schien. Der Ursprung und der Gebrauch der Gegenfiegel und der Wappen find dabey nicht vergessen worden. Man hat demselben neue Anmerkungen beygefügt, die zur Bestätigung der Handschriften und der alten Charten nöthig sind. Darauf komt das dritte Buch des ganzen Werkes, worinnen man einen allgemeinen Begriff giebt von der Schreibe art, von der Rechtschreibung und von den Formeln dieser kostbaren Denkmåler, und die Zeit bestimmet, da die Acten angefangen haben die gemeinen Sprachen zu reden, und alle Arten von Zeitangaben und Unterzeichnungen, die man von den ersten Jahrhunderten an bis quf das 16de darinnen gebraucht hat, durch die Musterung gehen lässet. Man würde einen ziem lich genauen Begriff von diesem Bande ertheilen, wenn man sagte, er enthalte fast alles, was den Grund und das Wesen der Diplomatik ausmache.

Bis hieher hatten die Gelehrten den Anfang der Anrufungen in den Diplomen unfrer Könige auf den zweyten Stamm gefeßt. Hier bringt man folchen bis zu dem Ursprung des ersten ja noch weiter hinauf. Man zeiget von den ältesten Acten voran räthselhafte Anrufung gen, die jedoch für wirkliche zu halten sind, und inzwischen unsern geschicktesten Alterthums. Eennern unbekannt geblieben waren. Man dringet vornehmlich auf die Zuverläßigkeit der Originalcharten, welche nicht unterzeichnet sind, oder welche es scheinen zu seyn, ohne daß sie es doch wirklich sind, oder welche es nur zum Theil sind. Es giebt deren eine unzählige Men ge, welche blos von einer und eben derselben Hand unterzeichnet sind, obgleich die Unterzeich, nungen unterschiedlichen Prälaten, Herren und Zeugen zuzugehören scheinen. Man hat die Diplome und andere Originalacten nicht mit Stillschweigen übergangen, wo zahlreiche Uns terschriften blos die Gegenwart bezeugen, ohne die Schrift der Personen, deren Namen sie vorlegen, aufzuweisen. Man beweiset unwidersprechlich, daß die blose Herzehlung oder Benennung der Zeugen schon die Stelle der Unterzeichnungen lange vor dem 1iten Jahrs hundert vertreten habe. Der verständige Leser mag die Menge der nüßlichen Fragen, den Ueberfluß der Untersuchungen, die Sonderheit der Formeln und die Mannichfaltigkeit der Ge brauche beurtheilen, welche in diesem Bande beysammen anzutreffen sind. Wir hatten der gelehrten Welt deren nur fünfe versprochen, aber wir sind genöthiget worden, noch einen fechsten hingu su thun, da es nicht möglich ist die fünf leßten Bücher des Werkes in einen ei nigen zu bringen. Wir haben uns in dem zweyten weitläuftig genug in die Schriften der Manuscripten eingelassen, das wir uns also nicht schuldig erachten noch mehrere Muster nach bestimten Zeitangaben anzubringen. Es ist dieß ein Jnhalt für eine besondere Abhandlung, welche ihren Nuhen haben würde, deren Langwierigkeit aber die Ausführung unfers Haupt entweckes zu sehr aufhalten würde. Uebrigens nöthiget die Schwierigkeit und der Aufwand auf die Kupfer den Buchdrucker sich auf sechs Bände einzuschränken.

Der fünfte wird das dritte Buch des Werks vollends enthalten und noch überdieß das! folgende 4, 5. und 6te. Diese werde die besondere Diplomatik ausmachen, wobey man nach,

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